Thema: Alternative für Deutschland

David007

Laut Frau Weidel war Hitler übrigens wirklich ein Linker. Die Aussage wiederholte sie nochmal in einem Interview mit RTL und n-tv.

Das ist einfach Wahnsinn.

Es gibt eben die Wirtschaftliche "Linksheit" und die gesellschaftlich-politische "Linksheit". Das sind ja zwei getrennte Paar Schuhe. Man kann wohl - genauere Kenntnis hier mal nicht vorausgesetzt - schon behaupten, Hitler wäre ein - wirtschaftlich! - Linker gewesen, weil er Firmen verstaatlicht hat. Wirtschaftlich "rechts" wäre halt die Unternehmer zu stärken und sie nicht zu enteignen...

Aber die gesellschaftlich-politische Ebene komplett auszuklammern, in der Hitler mit seinem Rassenwahn und der unterschiedlichen "Wertigkeit" und Überlegenheit eines Lebens ggü anderen Leben ganz sicher keiner "linken" Ideologie nachging, ist halt schon ziemlich dumm.

Eisuke261990

Es ist ja schön, wenn sie Ökonomin ist - die Kernkompetenz um eine solche Aussage zu treffen bringt sie aber anscheinend nicht mit. Ja im Wort Nationalsozialismus stecken die Worte Nationalismus und Sozialismus drin - was von den Rechten so gerne immer als Argument gebracht wird, dass Hitler ja Links war und ja die Worte bedeuten auch, dass viele politischen Ideen aus den Bereichen die nationalsozialistischen Bewegung getragen haben - gleichzeitig ist dieser Begriff auch eine Abgrenzung von anderen Bewegungen wie u.a. der Kommunismus, dem reinen Sozialismus, der Sozialdemokratie und Co, welche ja im Nationalsozialismus stark bekämpft wurden.

Man kann der AfD ja auch eine national-soziale Einstellung vorwerfen: Sozial sein ja, indem man z.B. (klassische) Familien stärkt, Kindergeld erhöhen will, Rentenboni zahlen will etc. Aber eben nur zu eigenen Staatsbürgern oder solchen, die man als "wertig" für die Gesellschaft erachtet und die eben in das klassische Rollenbild passen. Die Bevorzugung eines klassischen Rollenbildes würde nun aber auch wirklich niemand als "links" einordnen...

Im Sozialismus an sich wäre es halt vollkommen egal, woher du kommst und welcher Nationalität du angehörst. Und nun einem Adolf Hitler andichten zu wollen, er wäre Kommunist (also Hardcore-Sozialist) gewesen und ihm wären damit Herkunft, Rasse und Religion völlig egal gewesen, ist halt, wie schon oben geschrieben - sehr sehr dumm.

Insgesamt hat sich Frau Weidel mit dem Gespräch glaube ich keinen Gefallen getan. Ich wüsste zumindest nicht, welchen neuen Wähler sie damit geflippt haben sollte...?
Auch dass Weidel viel über "ein zukunftsfähiges Deutschland" gesprochen habe, wie es vom Pressepsrecher vorher angekündigt wurde, hätte ich nicht mitbekommen. Sie hat sich einfach sehr darauf versteift, was ihrer Meinung nach schlecht und schief läuft, ohne irgendeine Lösung zu präsentieren. Dass sie dabei mal wieder das ganze Land schlecht geredet hat, ist mir auch nicht ganz begreiflich. Ich würde ja keine Person als Regierungsoberhaupt wollen, die eigentlich der Meinung ist, dass das ganze Land ein reinster Dreck ist...

Jetzt will ich aber der Fairness halber ein Interview von Robert Habeck und Bill Gates.

Anarky

Jetzt will ich aber der Fairness halber ein Interview von Robert Habeck und Bill Gates.

Robert hatte seinen Circle Jerk schon bei der Miosga.

Miosga interessiert doch niemanden. Ich will, dass Gates oder Zuckerberg mit Habeck über seine Erlebnisse im Nachtzug nach Paris philosophieren, erst dann haben wir Waffengleichheit!

Jonny Knox

Man kann der AfD ja auch eine national-soziale Einstellung vorwerfen: Sozial sein ja, indem man z.B. (klassische) Familien stärkt, Kindergeld erhöhen will, Rentenboni zahlen will etc. Aber eben nur zu eigenen Staatsbürgern oder solchen, die man als "wertig" für die Gesellschaft erachtet [...]

Wer definitiv nicht dazu gehört, sind Arbeitslose. Auch solche, die quasi "ihr Leben lang" gearbeitet haben. Denn diese sollen nach den Plänen der AfD erst deutlich später und kürzer Arbeitslosengeld erhalten und schneller in die Grundsicherung (Aktuell Bürgergeld) fallen.

https://www.n-tv.de/politik/AfD-will...e25479083.html

"Grundsätzlich soll der Anspruch auf Arbeitslosengeld erst nach drei vollen Beitragsjahren eintreten und ist zunächst auf sechs Monate beschränkt. Für je zwei weitere Beitragsjahre erhöht sich der Anspruch um einen Monat." Heißt: Das Minimum an Bezugsdauer gibt es unter der AfD nach drei Jahren im Job, statt wie derzeit nach einem. Und ein Jahr Arbeitslosengeld gibt es mit der AfD erst nach 15 Jahren im Job und nicht schon nach zwei Jahren wie heute. "Das macht keinen Druck auf Arbeitslose", so Weidel. Darum gehe es auch nicht.
[...]
Besonders hart träfen die Veränderungen über 50-Jährige, die in der Regel besonders häufig arbeitslos werden. Nach geltendem Recht können sie bis zu zwei Jahren Arbeitslosengeld beziehen, wenn sie in der Zeit davor vier Jahre sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren. Bei der AfD müsste ein Arbeitsloser 39 Jahre lang beschäftigt gewesen sein, um zwei Jahre Arbeitslosengeld beziehen zu können - bevor er ins Bürgergeld fällt.

Nochmal schwerer hat man es, wenn man als Ausländer arbeitslos werden würde - egal, wie lange man zuvor sozialversicherungspflichtig beschäftigt war:

Zugleich soll für Ausländer generell der Bezug von Bürgergeld erschwert und auf ein einziges Jahr beschränkt werden - unabhängig davon, wie viele Jahre sie in die Sozialversicherung oder die Steuerkasse eingezahlt haben. In Deutschland gab es im September 2024 laut Bundesagentur für Arbeit 5,7 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte ohne deutschen Pass. "Um es klar zu sagen: Für ausländische Bürger in unserem Land wird es keine Sozialleistungen mehr geben. Das werden wir streichen."
[...]
"Dazu wollen wir eine sozialversicherungspflichtige Erwerbstätigkeit ohne "aufstockende" Sozialleistungen von mindestens fünf Jahren in Deutschland zur Voraussetzung für den Bürgergeld-Bezug ausländischer Staatsangehöriger machen und ihren Bürgergeld-Bezug auf ein Jahr begrenzen." Im Interview wollte Kanzlerkandidatin Weidel diese Begrenzung auf ein Jahr nicht wahrhaben. Wer in die Sozialkassen eingezahlt habe, habe auch Anspruch auf Sozialleistungen, unabhängig von der Staatsangehörigkeit. Sie setzte sich damit in dem Interview wiederholt in Widerspruch zu ihrem eigenen Wahlprogramm.

Es wird halt nicht - wie von Höcke vormals geträumt - bei der Rente diskriminiert, sondern bereits im arbeitsfähigen Alter.

Ich freue mich schon n bisschen das selbst bei Rechten das Eing ne völlig Enttäuschung war. Auch dort wird gesagt "Ja dann halt doch CDU" und das da inhaltlich nicht viel los war. Typisch AfD: Große Fresse, nichts dahinter.

vieraeugigerZyklop

Ich freue mich schon n bosschen das selbst bei Rechten das Eing ne völlig Enttäuschung war. Auch dort wird gesagt "Ja dann halt doch CDU" und das da inhaltlich nicht viel los war. Typisch AfD: Große Fresse, nichts dahinter.

Naja, die Leute, welche die Partei eh wählen, werden sich davon nicht mehr abschrecken lassen. Es ist eher ein wichtiges Instrument gewesen um die Unentschlossenen zu bekommen, welche meistens erst kurz vor der Wahl eine genaue Idee über die Stimme haben. Und ja - für die war das wahrscheinlich keine Veranstaltung, die sie von der AfD überzeugt hat.

Eisuke261990

Naja, die Leute, welche die Partei eh wählen, werden sich davon nicht mehr abschrecken lassen. Es ist eher ein wichtiges Instrument gewesen um die Unentschlossenen zu bekommen, welche meistens erst kurz vor der Wahl eine genaue Idee über die Stimme haben. Und ja - für die war das wahrscheinlich keine Veranstaltung, die sie von der AfD überzeugt hat.

Das reicht ja schon. Die Hardcore AfDler...denen brauchst ja eh nicht mehr mit Fakten kommen. Die sind richtig dem Populismus erlegen.