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Thema: The Saboteur
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25.01.2013, 07:54 #1Der Schmied von Kochel
The Saboteur
Story:
Deutschland hat Frankreich überfallen und hält Paris besetzt. Unter dem strengen Regiment der Kommandantur erleidet die französische Bevölkerung Repressalien und die Wut unter den Bürgern wächst. Ebenfalls in Paris befindet sich der irische Rennfahrer Devlin, der nach dem Mord an seinem besten Freund beginnt gegen die Besatzer zu arbeiten; erst allein, dann mit der Resistance. Von seinem Unterschlupf im Hinterzimmer eines Bordells aus, beginnt er den Rachefeldzug der im Show Down mit dem Mörder seines Freundes enden wird.
Urteil:
Paris zeigt sich Grau in Grau. Ganz im Stile von z.B. „Sin City“ gibt es nur wenige Farbfetzen die diese Stadt aufhellen. Das interessante ist, dass man der Umgebung ihre Farbe wiedergeben kann, nämlich überall wo die Vormacht der Deutschen gebrochen wurde, kehrt buchstäblich Farbe und Leben ins Spiel zurück.
Das Sandbox Prinzip von The Saboteur ist riesig, was anfangs wirklich beeindruckend ist. Das direkte Stadtgebiet von Paris ist schon atemberaubend gross und durch real existierende markante Punkte (Arc de Triumph, die Seine, der Eifelturm, etc.) kann sich der Spieler recht gut orientieren. Schafft man es einmal ueber die Stadtgrenze hinaus, wird man schnell feststellen, dass dies noch nicht alles war. Um den Stadtkern herum gibt es zahlreiche bekannte Regionen die man besuchen kann, sogar Saarbrücken ist mit dem Auto zu erreichen.
Beim Stichpunkt Auto kommen wir zur Fortbewegung in dieser riesigen Welt. Ganz nach GTA Manier kann sich der Spieler im Straßenverkehr bedienen wie er will. Gegenwehr oder Polizei allerdings braucht man nicht zu fürchten, lediglich ein paar schmutzige Worte werden einem nachgeworfen. Die Bandbreite der Fahrzeuge erstreckt sich von Motorrad, ueber Citroen hin zu Panzern. Jedes Automobil kann gesammelt werden und ab bestimmten Punkten winken Vergünstigungen in der hauseigenen Werkstatt oder andere Upgrades. Die Autos verfügen ueber ein Schadenmodell, so dass sie nach geraumen Crashs oder Treffern sich in Wohlgefallen auflösen. Zusätzlich sind dann und wann Rennen zu bestreiten, handelt es sich beim Protagonisten schließlich um eine professionellen Fahrer.
Zum besseren orientieren lassen sich entweder Wegpunkte auf der Karte setzen oder innerhalb der Mission wird man zum Schauplatz gelotst, was bei Kartengroesse auch dringend notwendig ist. Das ändert aber nichts daran, dass man zeitweise 10 Minuten von Punkt A zum Punkt B benötigt um dort irgendetwas zu liquidieren oder zu sprengen.
Dinge in Tausend Stücke zu sprengen ist Devlins Spezialität, daher nennt man ihn halt auch den Saboteur. Egal ob Wachtürme, Suchscheinwerfer, Panzer, Züge, Brücken oder Flaks (übrigens allesamt Freeplays genannt), mit ein wenig Dynamit fliegt alles auseinander. Da die Deutschen aber nicht strunzdoof sind (zumindest nicht in dieser Beziehung) wird damit entweder eine erhöhte Alarmbereitschaft oder eben gleich die Sirene ausgelöst, was Verstärkung auf den Plan ruft. Es gibt verschiedene Level von Alarmbereitschaft die sich alle zwischen 1 und 5 bewegen. Erreicht der Spieler einmal Level 5 wird es haarig, denn dann schießen einen sogar Zeppeline ueber den Haufen und man kann ihn nur auf bestimmtem Wege ausschalten. Alles was unter 3 liegt kann getrost als kleine Herausforderung gelten, denn häufig reicht bereits ein Wegrennen oder Verstecken um den Häschern zu entgehen.
Soviel zum Rahmen, kommen wir zum Eingemachten:
Story: die Story beginnt im Vorkriegsdeutschland und startet rasant. Von dieser Aufregung verliert sie ueber das ganze Spiel nichts, was den Charakteren nur gut tut. Genau genommen ist die Geschichte um die sich der Saboteur dreht einer der großen Pluspunkte. Alle Hauptmissionen sind durch die Bank weg aufregend gestaltet und abwechslungsreich. Von den Nebenmissionen kann man dies leider nicht behaupten: bringe Person A nach B, sprenge dieses und jenes oder erledige den und den; mehr ist leider nicht drin. Die o.g. Freeplays sind zu Hauf vorhanden. Jeder kleine Vorposten zählt und umso mehr man ausschaltet, desto einfacher kann man sich in und um Paris herum bewegen. Der Nachteil ist auch hier die ständige Wiederholung als auch die Masse an Zielen. Wirklich 100% kann man m.E. hier nur mit 50+ Stunden Spielzeit holen. Das bringt uns zum…
Umfang: Nimmt man alles sehr genau, kann The Saboteur sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Bei der Hauptmission würde ich 10 Stunden veranschlagen, doch inklusive dem ganzen zahllosen Rest locker 30 bis 40 verbuchen.
KI: Die Deutschen sind ganz gut programmiert, das kann man offen sagen. Sie gehen in Deckung, reagieren akkurat und wirken lebendig. Die Pariser allerdings sind dumm, dass die Schwarte kracht. Mit 100 Sachen die Stunde hupend auf einen Passanten zurasen, veranlasst diesen lediglich zu einem Kopfschütteln und bedeutet damit seinen sicheren Tod. Allgemein ist der Tod im Straßenverkehr ausschlaggebend für eine negative zivile Todesopfer Bilanz. Devlin kann meiner Meinung nach ein wenig zu viel Blei einstecken bevor er in die Knie geht. Da der Hauptakteur sich primär kletternd von Dach zu Dach hangelt, hätte ich ein wenig mehr Cleverness der Gegner erwartet, doch die bleiben stur am Boden.
Steuerung: Um es kurz zu machen, wer dafür verantwortlich ist, dem sollen die Eier abfallen. Egal ob beim Klettern, Fahren oder Boxen, es hackt an allen Ecken und Enden und von „flüssig“ ist das Ganze meilenweit entfernt. Gleiches gilt auch für die Steuerung der Wagen im Spiel. Vor allem bei Rennen kann das schnell frustrieren. Ganz fettes Minus liebe Leute…
Grafik (720): Wie eingangs erwähnt, macht das schwarz / weiß Gemisch einen sehr guten Eindruck. Wetterwechsel und Umgebung sind schön wenn auch etwas detailarm in Szene gesetzt. Vor allem außerhalb der Stadt hätte ein wenig mehr Abwechslung gut getan. Es hätte definitiv mehr drin sein können, doch wie man ja überall lesen konnte, wurde in der Endphase der Entwicklung auf die Tube gedrückt und so manche Baustelle konnte nicht fertig gestellt werden. Ein wenig mehr Zeit hätte vor allem diesem Bereich geholfen.
Sound: Hier gibt es wieder ein Pluspunkt. Angenehmer Jazz und französische Folklore schaffen eine schöne Umgebung, vor allem bei Ueberlandfahrten im Kfz. Auch Kampfkulissen werden sehr gut untermalt, besonders hervorgehoben sei hier der Effekt eines abgeschossen Zeppelins. Die Sprachausgabe ist absolut nicht homogen:
- Devlin bedient sich dem Dialekt der untersten Schublade und in der Originalversion werden die Ausdrücke wohl mehr Aufmerksamkeit bei der Jugendschutzpruefung erregt haben als die Brustparade im Bordell.
- Die Franzosen werden m.M.n. etwas zu typisch dargestellt (in Bezug auf Dialekt und Gestik)
- Was die Entwickler bei den Deutschen geritten hat ist mir ein Rätsel. Eindeutig wurden da ein paar Germanistikstudenten aus dem College angeheuert die ein paar typische Sätze hinrotzten. Dialekte aus England, Spanien/Mexiko und Italien konnte ich einwandfrei heraushören; ganz abgesehen von grammatikalischen Fehlern.
Allgemein Negativ:
Die Originalversion ist sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr hakenkreuzlastig, so dass man sich wünscht man hätte die zensierte Version gekauft.
Die Grätsche zwischen Fantasie und Realismus ging gründlich in die Hose. Super Soldaten von der Ostfront, doppelläufige Panther Panzer die aussehen wie Tiger und inflationäre Zeppeline wirken etwas lächerlich.
Der Deutsche ist von Grund auf böse. ALLE!
Allgemein Positiv:
Das Prinzip auf dem Schwarzmarkt Waffen und Vergünstigungen mittels Contraband kaufen zu können ist sehr gelungen.
Die prinzipielle Idee ist etwas Neues und bringt Abwechslung in die Spielelandschaft.
FSK:
International vs. Deutsch = Hakenkreuz Zensierung
Tittie Patch = die Brüste der Damen im Bordell sind freigelegt
Sonstiges:
Als ich The Saboteur das erste Mal einlegte war ich hin und weg. Leider blieb dies nicht so und am Ende bewerte ich das Spiel nur durchschnittlich, was primär auf die Eintönigkeit neben der Hauptmission zurückzuführen ist. Außerdem frisst es mich ein wenig an, den vollen Preis für ein augenscheinlich unfertiges Spiel bezahlen zu müssen. Was bleibt ist ein zweischneidige Release, was ständig auf der schmalen Schwelle zwischen „Geil“ und „ Langeweile“ hin und her pendelt. Ich empfehle das Spiel allen die etwas Besonderes suchen, 2. WK Shooter - Freunden und GTA Freaks.
Note: Die Review ist von meinem eigenen Review Blog der bald gelöscht wird. Bevor er also in der Versenkung verschwindet, poste ich ihn hier.
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22.12.2015, 12:04 #2Der Schmied von Kochel
AW: The Saboteur
Ich warte ja immer noch auf Teil 2, glaube ich muss mal den Chef von EA verkloppen....
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23.12.2015, 21:49 #3Cao Cao
AW: The Saboteur
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24.12.2015, 21:34 #4Krankfried
AW: The Saboteur
doppelläufige Panther Panzer die aussehen wie Tiger
http://cdn-live.warthunder.com/uploads/95/66f13fbef9ec6562beb92cdebf9387d827fa1b/Wallpaper_2433_Dragon_7488_Zwilling_Flakpanzer.jpg
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Bin ja nicht so der Fan von schweren Spielen und Ninja Gaiden ist ja SEHR dafür bekannt, aber man... Das sieht wirklich gut aus. :happy_crying:
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