Thema: Sonic & All-Stars Racing Transformed (XBOX 360-Review)

Weil es so schön war, nochmals ein grosses Review meinerseits. Dieses Mal geht es um Sumo Digitals zweiten Fun Racer Sonic & All-Stras Racing Transformed. Mit diesem Review erhoffe ich alle Vorurteile dieses Games zu beseitigen. Noch bevor das Spiel überhaupt rausgekommen ist, wurde es von allen Seiten als billiger Mario Kart 7-Klon abgestempelt. Und das zu unrecht, dann was Sumo Digital hier abgeliefert hat, kann man gar nicht mit Mario Kart 7 vergleichen.

Präsentation
Sumo versteht es wirklich, Segas Marken in einem neuen Glanz erscheinen zu lassen. Auch hier macht man keine Ausnahme. Viele bekannte IPs aus allen Generationen von Sega, von Arcade, bis zur Mega Drive, über Saturn bis zur Dreamcast-Ära ist alles vertreten. Manche ipS treten als einen spielbaren Charakter aus, andere IPs wie Panzer Dragoon oder Burning Rangers kommen als präsentierte Strecke vor. Quietschbunt mit vielen Details, was jedes Sega-Herz höher schlagen lässt.

Fahrer
Anders als beim Vorgänger, ist die Charakter-Auswahl bei Sumo Digitals zweiten Fun Racer deutlich abwechslungsärmer ausgefallen. Im ersten Teil hat der Spieler eine grosse Bandbreite an originellen und einzigartigen Charakteren des Sega-Universums gehabt. Nebst grossen Publikums-Lieblingen wie Ryo Hazuki aus Shenmue oder Shadow, the Hedgehog gab es noch einige andere tolle Überraschungs-Charaktere wie Big, the Cat aus Sonic Adventure, Akira aus Virtua Fighter, Billy Hatcher, den Chuchus und für Retro-Fanatiker auch noch Opa Opa aus Fantasy Zone oder den Bonanza Bros. Dieses Mal allerdings wurde das Roster nur mit wenigen originellen Fahrern aufgestockt. Zusätzlich zu den allbekannten Gesichtern wie Sonic, Dr. Robotnik, Ulala und Amigo reihen sich noch Nights aus Nights: into Dreams, Vyse aus Skies of Arcadia, Gilius Thunderhead aus Golden Axe, Joe Musashi aus Shinobi und als ganz besonderen Leckerbissen noch Ralph aus dem neuen Disney-Film "Wreck-it-Ralph" und Nascar-Fahrerin Danica Patrick ins Rennen ein. Das war es aber auch schon mit den guten neuen Charakteren, der Rest sind leider Klone, die man noch in letzter Minute ins Game quetschen konnte wie Meemee aus Super Monkey Ball oder Pudding aus Space Channel 5, die sich rein optisch und vom Fahrgefühl her kaum von ihren Konterparts unterscheiden. Das ist schon ein ziemlicher Dämpfer, da das Sega Universum so viele tolle Charaktere zu offerieren hat. Ein Charakter wie Ristar, Toejam & Earl, Billy Hatcher, Vectorman, Segata Sanshiro oder Bayonetta hätten das Roster noch etwas facettenreicher gestaltet. Alles in allem, okay. Die meisten werden wohl eh nur mit Sonic oder Shadow spielen. Aber verglichen mit dem Vorgänger schon recht mager. Evtl. bekommen wir ja noch per DLC noch einige gute Charaktere spendiert. Aber dies muss sich noch zeigen.

Strecken
Während man bei den Charakteren schon etwas versagt hat, macht man es bei den Strecken alles richtig. Diese sind im Vergleich zum Vorgänger deutlich abwechslungsreicher ausgefallen und lebendiger. Insgesamt gibt es 21 Strecken zu Auswahl. 16 Neue + 4 alte aus dem ersten Teil + 1 eine Bonus-Strecke zum herunterladen, wenn man sich die Bonus-Edition anschafft. Im ersten Teil wurden nur wenige IPs wie Sonic, Jet Set Radio oder Super Monkey Ball berücksichtig, wodurch man gleich fast identische Level-Settings bekommen hat. In S&ASRT hat jede Strecke eine eigenes Setting, wodurch sie sich vom Inhalt und vom Fahrgefühl her immer unterscheiden. Egal ob die tropischen Meeresstrände aus Sonic, die fliegenden Himmelsinseln aus Skies of Arcadia, den Flugzeug-Träger aus After Burner, die herrlichen Schrägen Filmstudios aus Samba de Amigo oder die winterliche Burg aus Billy Hatcher. Was noch erwähnenswert ist, das manche Strecken sich nach einer bestimmten Runde verändern, wodurch der Fahrer immer mit anderen Hindernisse und Herausforderungen konfrontiert wird. Beispielsweise zerstören die Kampfschiffe in Rouge's Landing manche Teile der Strecke, z.B. sprengen sie eine Brücke in Luft, so dass die Strasse plötzlich zu einem Flugabschnitt wird, oder in Dream Valley werden in den so genanten Nightmare-Passagen in jeder Runde immer ein anderer Nightmare-Gegner auf euch lauern und die Strecke mit seinen Taten gehörig beeinflussen.
Nicht alle Strecken sind mit so viel Action gefüllt, es gibt auch sehr ruhig ausgelegte Strecken wie die Seasonal Shrines aus Shinobi oder die herunterladbare Outrun-Strecke, wenn man sich die Bonus Edition anschafft.
Ebenfalls schön sind die Strecken präsentiert mir vielen Details und einigen Cameos. Beispielsweise kann man Big, the Cat in Seaside Hill beim Fischen antreffen oder die Protagonisten aus Burning Rangers begleiten einem durch die Strecke bis zum Ziel. Alles in Allem eine gut gelungene Arbeit von Sumo Digital und ich bin mal so dreist und behaupte mal, dass dies die bis dato besten Strecken sind, die ich je in einem Fun Racer gesehen habe.

Gameplay
Das Herzstück von SAASRT ist das Transformieren seines Vehikels im Laufe der Rennens. Je nach Untergrund, transformiert sich das Fahrzeug in ein Landvehikel, einem Flugvehikel oder einem Wasserfahrzeug. Dadurch ändert sich das Fahrgefühl schlagartig. Im Wasser z.B. fühlt sich die Steuerung etwas schwammiger an und in der Luft ist das Driften wesentlich schwerer und mühsamer zu bedienen, als auf dem Land. Das ist aber kein Grund, dem Game den Rücken zu kehren. Das ganze verlangt etwas Übung, aber wenn man dran sitzen bleibt und sich konzentriert, geht es dann wie von selbst. Zusätzlich können noch Items, zu denen ich noch kommen werde, eingesetzt werden, um dir während des Rennens einen kleinen Vorteil zu verschaffen, oder man kann durch Driften oder Stunts seinen Turbo aufladen, um so mehr Schub zubekommen.
Oja, auch speziell an S&ASRT ist, dass man seinen eigenen Charakter durch gewonnen Rennen und gelöste Aufgaben aufleveln und Kits erwerben kann, mit denen man seinen eigenen Charakter verbessern kann. Diese Kits erlauben deinen Fahrer z.B. ein besseres Handling, eine höhere Geschwindigkeit oder eine bessere Beschleunigung.

Inhalt
Nebst typischen Inhalten, der für einen Fun Racer pflicht ist, wie ein Battle-Modus, wo man sich mit einem Spieler ein kleines Stelldichein liefern kann oder dem altbekannten Grand Prix-Modus, wo man Trophäen gewinnen kann, gibt es noch den so genannten Welt Tour-Modus, wo man ganz bestimmte Aufgaben und Missionen lösen muss, um Strecken oder Charaktere freizuschalten. Beispielsweise muss man im Rennen gegen andere Fahrer gewinnen, einen Panzer verfolgen und abschiessen oder durch Ringe fliegen. Dieser Modus ist recht schwer und viele, wie ich, können sich bei manchen Aufgaben richtig die Zähne ausbeissen. Man kann den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben aber beliebig einstellen von leicht, zu mittel, zu schwer und bis hin zu Profi. Macht man die Aufgaben auf leicht, so sind sie lösbar, man bekommt aber dafür weniger Sternenpunkt und eine ganze bestimmte Anzahl von diesen Punkten braucht man, um versiegelte Tore zu öffnen, um weiter zukommen oder um manche Charaktere freizuhalten. Und man braucht wirkliche viele Punkte, kann ich euch sagen. Für Profi-Zocker, die einen hohen Herausforderung suchen ein Muss, für Causal-Gamer eher ungeeignet.

Items
Ähnlich wie im Konkurrent Mario Kart können auch in S&ASRT Items eingesetzt werden, die zusätzlich noch das Spielergebnis beeinflussen können. Während mich in den letzten Mario Karts über-powerte Items wie der blaue Panzer dazu veranlasst haben, der Spielserie den Rücken zukehren, da sie den Spielspass gehörig abbremsen, wodurch das Rennen mehr zu einem Glücksspiel wird, haben es die Leute von Sumo Digital etwas fairer gestaltet. Man wird nicht dauerhaft von Items bombardiert, und diese sind auch nicht so vernichten stark, dass sie dich gleich von der Strecke fegen werden. Aber auch hier haben sich einige nervige Items eingeschlichen, die einem zur Weissglut treiben können. das nervigste Item für mich ist der Kugelfisch, von dem ich in jeder Runde mindestens 1 mal getroffen werde. Der Kugelfisch verschwindet auch nicht sofort, sondern bleibt auf der Strecke, bis ein Fahrer oder ein Item ihn zum Platzen bringt. Ebenfalls recht nervenaufreibend sind die Drohnen, eine Art Zielsuchendes Item, das automatisch den nächst besten Fahrer ansteuert und in die Luft jagt. Bei weitem nicht so nervig wie der blaue Panzer aus Mario Kart, aber dennoch recht mühsam. Zudem sind die meisten Items etwas einfallslos und keine von ihnen basiert auf einer Sega-IP. Man hätte ja die Sparydosen aus Jet Set Radio, mit denen man seien Gegner mit Graffitis blendet oder eine der vielen Kanone aus Skies of Arcadia. mit denen man Fahre runter Beschuss nimmt. Items sind Okay, aber nicht der Rede wert.

Grafik und Design
Stecken stecken voll Details und liebevollen Animationen. Die Grafik zudem noch recht schön gerändert dun wird in einer guten Auflösung präsentiert. Es gibt kein Kantenflimmern oder unangenehme Ruckler. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen und für einen Fun Racer reicht diese Grafik völlig aus. Auch loben muss ich das Design der Fahrzeug, die wirklich auf jeden Charakter perfekt zugeschnitten sind. Originell ist z.B. das Fahrzeug von Gilius Thunderhead, sich je nach Untergrund in ein andere tierähnliches Aussehen transformiert, das niedliche Spielzeugvehikel von Amigo oder das in schicken Steampunk-Stil gehaltene Fahrzeug von Vyse.

Soundtrack
Zwei Worte: Erste Sahne! Ne' im ernst, Sega war schon immer für gute Musik in ihren Spielen bekannt und SAASRT macht da keine Ausnahme. Jede Strecke hat einen neuen Remix von bekannten Sega-Soundtracks erhalten und diese sind absolute Ohrwürmer. Mir persönlich gefallen die neue, instrumentale Version des Golden Axe Themes, der fetzige Rock-Remix der After Burner-Stage oder die Neuversion der Titelmusik aus Burning Rangers. 1A Arbeit kann ich nur sagen.

Schwierigkeitsgrad
Wie schon oben erwähnt, ist der Schwierigkeitsgrad sehr hoch ausgefallen. Ob das jetzt ein Pro oder kontra ist, muss jeder Spieler für sich selbst entscheiden. Auch schwere Games können Spass machen, z.B. Rayman Origins. Sumos neuster Fun Racer-Ableger ist nicht unfair schwer. Alles ist machtbar, braucht aber viel Übung.

Kleine Fanboy-Nörgeleien meinerseits
Zum Abschluss noch eine kleine Bemerkung von mir. Es gibt ein paar klitzekleine Dinge, die mir im Vorgänger gut gefallen haben, aber im zweiten Teil leider nicht übernommen wurden.
- Was mir fehlt, sind die witzigen Kommentare des Kommentators aus dem ersten. Dieser wurde zwar von vielen Kritikern im ersten Teil bemängelt, so stark, dass er von manchen Magazinen als richtigen Kontrapunkt in die Bewertung mit eingerechnet wurde, obwohl man in jeder zeit hätte abschalten können, aber für mich hat der Kommentartor das ganze Rennen etwas aufgelockert. Einen Kommentator gibt es zwar auch hier, aber dieser kommentiert dann, wenn ein Charakter einen All-Star Move hat oder sagt den Namen des Items auf, was dein Fahrer bekommen hat.

- Auch finde ich es Schade, dass die Charaktere keine lustigen Animationen mehr machen, wenn man auf die Hupe drückt, so wie im ersten Teil. Auch die bekannten All-Star-Moves sind dieses Mal sehr abwechslungsarmer ausgefallen. Im ersten Ableger hatte jeder Charakter seinen eigenen, individuellen All-Star-Move. Beispielsweise konnte Big, the Cat eine Riesen-Version von Froggy um Hilfe rufen, und so die anderen unter sich zerquetschen oder Amigo führt eine Konga-Schlange aus und hält somit die anderen Fahre schön hinter sich. Hier aber gibt es praktisch nur zwei Sorten von All-Star-Moves. Entweder man beschiesst den Gegner mit etwas, oder man lässt eine Art Energie bzw. eine Druckwelle auf die Gegner ab, sobald man sich ihnen nähert. Lediglich Gum aus Jet Set Radio hat einen eigenen All-Star-Move, der zur ihr passt und sie von der Masse herausstechen lässt.

- Auch muss ich erwähnen, dass sich einige unangenehme Bugs und Glitches in das Spiel eingeschlichen haben. Diese treten aber seltsamerweise nur beim Charakter Nights und auf der Billy Hatcher-Strecke auf. Bei Nights kann es passieren, dass du sie nur noch im Nahformat auf deinem Bildschirm hast, sobald der Spieler mit ihrem Allstar Move oder mit einem Turbo durch einen Transformations-Tor oder durch die Ziellinie fährt. Die Billy Hatcher-Strecke Chilly Castle weisst auch einige unangenehme Bugs auf. Gegenschluss der Strecke gibt es eine S-Kurve, wo man an manchen einfach Stellen stecken bleibt oder man langsam durch ein Glitch-Loch fällt, wenn man zur Seite rausgehauen wird. Ich kann euch versichern, dass dies die einzigen Bugs sind, die mir aufgefallen sind.

Fazit
Alles in allem ist Sumo Digitals neuester Fun Racer nicht nur ein Pflichtkauf für langjährige Sega-Hasen, sondern auch für jene, die lustige Rennspiele lieben oder Highscore-Jäger erster Stunde sind. Selbst Mario Kart-Fanatiker würde empfehlen, sich diesen Titel nur mal anzutesten, bevor man es als billige Nachmache abstempelt.
+ tolle Präsentation bekannter Sega IPs
+ 21 abwechslungsreiche Strecken
+ abwechslungsreiches, action-lastiges Gameplay
+ farbenfrohe Grafik
+ fantastischer Soundtrack
+ vieles zum freischalten
+ hoher Schwierigkeitsgrad
+ abwechslungsreiche Modis
- einige Unangenehme Bugs und Glitches
- Kleine Fanboys-Nörgeleien wie das fehlen von besseren Charakteren oder 1 bis 2 nervige Items

Endnote: 8/10

Gutes Review. Mir gefällt das Spiel auch super.
Allerdings hat ich einiges an Frust. Zumindestens in der WiiU Version war es nicht möglich, alle Sticker zu bekommen, da einige verbuggt waren. In den letzten Tagen ist ein Update rausgekommen, allerdings läuft da immernoch einiges nicht richtig. (Bei dem Sticker "Hol dir jedes Kit für jeden Charakter" wird bei mir 0/99 angezeigt, obwohl ich 150/150 habe....)
Ich bin ein großer Fan von der Serie, Mario Kart finde ich insgesamt zwar besser, aber Nintendo sollte sich ruhig mal ei Schreibchen abschneiden und mal schauen, was dieses Spiel besser macht als Mario Kart. Vor allem der Welttourmodus hat mir super gefallen.