Thema: Rise of the Ronin – Action-RPG von Team Ninja

Rise of the Ronin

Name: Rise of the Ronin
Veröffentlichungsdatum: 2024
Genre: Action-RPG
Entwickler: Team Ninja
Publisher: Sony Interactive Entertainment
Plattformen: PlayStation 5

Handlung
Die Handlung von Rise of the Ronin erstreckt sich über einen Zeitraum von 15 Jahren, nämlich von 1853 bis 1868. Wobei sich das Spiel in drei große Abschnitte unterteilt. Der erste umfasst die Jahre 1853 bis 1860, der zweite bis 1864 und der dritte schließlich bis ins Jahr 1868. Die Handlung dreht sich dabei um die Öffnung Japans, im Zuge der Kanonenbootpolitik des Westens, insbesondere der USA, sowie den innerpolitischen Wirren Japans zu dieser Zeit. Es gibt dabei einige fiktive Elemente, aber grob hält sich das Spiel an diesen realen Geschehnissen. So trifft man unter anderem zahlreiche historische Persönlichkeiten jener Zeit wie den US-amerikanischen Navy Offizier Matthew C. Perry, den Ronin Sakamoto Ryoma oder den Samurai Kusaka Genzui. Man selber übernimmt die Rolle einer der Zwillingsklingen des Kurosu Clans und taucht in die Geschehnisse dieser Zeit ein. Dabei erlebt man die Ankunft der „Schwarzen Schiffe“ die erzwungene Öffnung Japans, das Ende des Shogunats sowie die Umwälzung des Landes.

Gameplay
In Rise of the Ronin erstellt ihr nicht nur euren Charakter, sondern auch eure Zwillingsklinge, also euren NPC Partner, der Charakter Editor ist dabei sehr umfangreich und detailgetreu. Man kann sich also schon einmal bei der Charaktererstellung verlieren und man erstellt gleich zwei Charaktere, oder aber man lässt sie so wie sie vorgefertigt sind. Das Gameplay im Kampf ähnelt einer Mischung aus Ninja Gaiden und Soulsborne. Ihr wählt eine Haupt und eine Nebenwaffe im Tutorial, die ihr aber jederzeit durch andere auswechseln könnt. Jede Waffe hat ihre eigenen Vorteile, Stile und Techniken. Ihr könnt nicht unbegrenzt zuschlagen oder ausweichen, ihr habt eine Ausdaueranzeige, im Spiel Ki genannt. Gleiches gilt aber auch für eure Feinde. Jede Aktion im Kampf verbraucht Ki, das Angreifen, Blocken und Ausweichen. Man kann auch Angriffe parieren, dies kostet dem Gegner zusätzliches Ki und bringt ihn ins straucheln, wodurch er kurzfristig nicht blocken kann. Ist der Ki-Wert von den Gegnern auf 0 könnt ihr einen speziellen Angriff durchführen der viel Schaden zufügt. Für kleinere Gegner reicht dies oft aus um sie zu töten, Bossgegner überleben dies in der Regel. Was die Intelligenz der Gegner angeht schwankt diese doch sehr. Im Kampf agieren die Gegner mitunter sehr intelligent, während sie außerhalb des Kampfes oft eher dumm erscheinen. Sie reagieren nur auf das was sie sehen, das Gehör spielt fast keine Rolle und auch was sie sehen ist mitunter eher wenig. Man kann neben sie stehen und sie bekommen kaum was mit, aber das macht die Attentate leicht. Ja ihr könnt wenn ihr euch an Gegner anschleicht sie mit einem speziellen Angriff entweder direkt töten oder ihnen schweren Schaden zufügen. Erfahrung damit eure Spielfigur aufsteigt erhaltet ihr durch das töten von Gegnern und das erledigen von Aufgaben. Mit jedem Stufenaufstieg erhaltet ihr einen Fähigkeitspunkt den ihr in einen von 4 Kategorien: Stärke, Geschicklichkeit, Charme und Intelligenz stecken könnt. Jede dieser 4 Kategorien hat einen eigenen Fähigkeitenbaum mit unterschiedlichen Dingen die ihr freischalten könnt, neben den normalen Fähigkeitspunkten gibt es jedoch noch spezielle für die jeweiligen Kategorien. Diese lassen sich entweder durch Karma freischalten oder auf aber auf anderen Wegen. Diese andere Wege sind das komplette befriedigen einer Region oder das anheben des Beziehungsstatus mit einem NPC. Befriedigung eines Gebietes bedeutet, dass ihr alle Sammelobjekte in dem Gebiet eingesammelt habt und alle Anliegen der öffentlichen Ordnung erledigt habt. Missionen könnt ihr verschiedene NPCs mitnehmen, diese unterstützen euch im Kampf und ihr könnt zwischen eurem Charakter und den NPCs wechseln. Habt ihr Dinge verpasst, seien es Sammelobjekte oder Missionen könnt ihr diese mit dem „Testament der Seelen“ nachholen. Also brauchen sich Trophäen Jäger keine Sorgen um verpassbare Trophäen machen, man kann alles in einem einzelnen Durchgang nachholen.
Was den Schwierigkeitsgrad angeht, es stehen zu Beginn drei zur Auswahl welche die Stufen leicht, mittel und schwer repräsentieren. Es ist also für alle Spieler etwas dabei, für jene die die die Story genießen wollen und nur leichte Kämpfe wollen, aber auch für jene die Herausforderungen mögen. Auf leicht ist wenig taktieren erforderlich und die Gegner lassen sich leicht einfach niedermetzeln, auf mittel ist es schon ein wenig ausgeglichener und man muss taktischer vorgehen, Fehler kann man sich aber immer noch erlauben, auf schwer ist schon deutlich mehr Vorsicht geboten. Ja und auf der Stufe „Mitternacht“ welche erst nach dem durchspielen freigeschaltet wird, ist umsichtiges Vorgehen erforderlich. Da die Gegner hier deutlich mehr austeilen und einstecken können.

Umfang
Der Umfang von Rise of the Ronin ist recht groß. Die drei Bereiche die ihr erkunden könnt bieten eine Vielzahl von Gebieten die es zu erkunden gilt, es gibt zahlreiche Nebenmissionen und Zufallsbegegnungen. Mit dem Mitternachts-Schwierigkeitsgrad erhöht sich der Wiederspielwert noch einmal. Insgesamt lässt sich für einen kompletten Durchgang, wenn ihr alles erkunden wollt und jede Nebenmission macht eine Dauer von 50 bis 70 Stunden veranschlagen. Für alle drei Gebiete noch einmal im Mitternachts-Schwierigkeitsgrad könnt ihr weitere 30 bis 40 Stunden brauchen. Der Umfang des Spiels ist also recht groß.

Musik
Die Musik von Rise of the Ronin stammt von Inon Zur, der bereits die Musik zu Spielen wie unter anderem Icewind Dale 2 oder den ersten beiden Dragon Age Teilen komponiert hat und auch hier bei Rise of the Ronin beweist Inon Zur, dass er ein guter Komponist ist. Insgesamt 56 verschiedene Musikstücke umfasst der Soundtrack von Rise of the Ronin welche fast 3 Stunden gehen. Von ruhigen und entspannten Themes bis hin zu schnellen für die Kämpfe ist alles dabei.
Doch nicht nur die Musik ist eine große Stärke des Spiels, auch die Sprecher machen ihre Arbeit sehr gut und überzeugen durchweg positiv. Eine deutsche Sprachausgabe ist vorhanden und auch diese überzeugt durch ihre gute Qualität. Besonders Stefan Bräuler macht als Ryoma in meinen Augen, oder besser gesagt Ohren eine sehr gute Arbeit. Er war als Goku in Dragonball Super nicht schlecht, aber ich fand ihn als Ryoma in Rise of the Ninja um Welten besser. Auf jeden Fall machen die deutschen Sprecher ihre Arbeit meiner Meinung nach überragend in Rise of the Ronin.

Grafik
Die Grafik von Rise of the Ronin basiert auf der Katana Engine welche eine von Koei Tecmo entwickelte Grafik Engine ist. Rise of the Ronin bietet grafisch mit das beste was die PS5 zu bieten hat. Die Landschaft und die Figuren sind sehr detailliert und helfen für eine gutes eintauchen in die Spielwelt. Auch die Effekte des Spiels sind sehr gut dargestellt, es gibt Tag und Nacht Zyklus, Wetterwechsel und gut in Szene gesetzte Kampfsequenzen, wobei auch schon einmal das abtrennen von Gliedmaßen vorkommt und es fließt nicht gerade wenig Blut.

Mein Fazit

Pro
+ sehr gut inszenierte Geschichte
+ stimmige Musik und gute Sprecher
+ umfangreicher Charakter Editor
+ offene und belebte Welt
+ Hintergrundinformationen zu allen Charakteren und Ereignissen
+ sowohl für Gelegenheitsspieler wie auch Hardcore Spieler geeignet

Kontra
- Zufallsbegegnungen wiederholen sich schnell
- Gegner mitunter ziemlich dämlich

Rise of the Ronin ist für mich eines der PS5 Highlights des Jahres 2024. Für mich ist es durchaus auf einer ähnlichen Stufe wie Elden Ring. Ich für meinen Teil hatte jedenfalls sehr viel Spaß an Rise of the Ronin und kann es nur jedem empfehlen. Die Charaktere, die Welt, die Musik alles ist einfach auf einem sehr hohen Niveau. Müsste ich dem Spiel eine Bewertung geben wäre es wohl eine 9 von 10.

Unterschreibe ich so, dieses Jahr bisher mein bestes PS5 Erlebnis und mit einem Blick auf den Kalender wird es dabei wohl auch bleiben. Genießt die historischen Japan Settings solange sie noch nicht ausgelutscht sind...