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    Retro Review – Tzar Die Schlacht um die Krone

    Tzar Die Schlacht um die Krone



    Name: Tzar Die Schlacht um die Krone
    Veröffentlichungsdatum: 2000
    Genre: Echtzeitstrategie
    Entwickler: Haemimont Games
    Publisher: TalonSoft
    Plattformen: PC

    Die Handlung von Tzar spielt in einer fiktiven, dem Mittelalter, angelehnten Fantasy Welt. Die Kämpfe zwischen den Guten und den Bösen dauerten Jahrhunderte an, bis ein mächtiger Magier geboren wurde, der die Mächte des Chaos und der Finsternis letztlich besiegte. Als dieser Magier nach Jahrzehnten spürte, dass sein Ende gekommen war, übertrug er all seine Macht, sein Wissen und seinen Geist in einen magischen Kristall, dieser Kristall gab jedem der ihn besaß unbegrenzte Macht. Mit der Hilfe dieses Kristalls konnte der Frieden bewahrt werden, doch eines Tages wurde ein anderer mächtiger Zauberer geboren, dessen Herz jedoch war nicht rein, sondern verdorben. Er nahm den Kristall an sich. Die anderen Magier konnten den bösen Zauberer nicht aufhalten, doch konnten sie den Kristall mit einem Zauberspruch belegen, in dem Moment wo ihn der böse Zauberer benutzen würde, würde er sich in Stein verwandeln. Von diesem bösen Zauberer hörte man nie wieder etwas. Doch mit dem verschwinden des Kristalls war die Schutzmacht des Königreiches Keanor weg und Kriege brachen über das Königreich herein, grausamer und schrecklicher als alle Kriege vorher. Das Königreich Keanor unterlag schließlich den Feinden und in einer der letzten Schlachten starb schließlich auch der König selbst. Lediglich Sartor, der Sohn des Königs, welcher zu dieser Zeit noch ein Baby war konnte vom Zauberer Ghiron gerettet und in ein abgeschiedenes Dorf gebracht werden.
    Dies ist die Vorgeschichte, die Kampagne beginnt einige Jahre später mit dem Jugendlichen Sartor welcher mit anderen Dorfbewohnern gerade bei der Arbeit ist bis schließlich einige Soldaten in das Dorf kommen und Sartors Ziehonkel töten. Als die Soldaten versuchen Sartor zu töten werden diese von Ghiron vernichtet und die gemeinsame Reise der beiden beginnt. In deren verlauf schließt sich ihnen noch Woolin an, ein ehemaliger Kommandant der Keanor Armee. Sartor wird von ihnen ausgebildet und beginnen mit der Restauration des alten Keanors, dabei stellt sich ihnen der Usurpator Borgh und seine große Armee entgegen.

    Die Spieldauer der Kampagne von Tzar kann man gut und gerne mit 40 bis 50 Stunden angeben. Gehen die ersten Missionen noch schnell, kann man für die späteren Missionen schon einmal 2 Stunden brauchen. Neben der Kampagne gibt es noch einige Szenarien, sowie Zufallskarten. Hinzu kommt ein Karten Editor, mit dem ihr eigene Karten erstellt könnt, sowie die Möglichkeit mit diesem die Kampagnen Karten in die Szenarienliste zu importieren. Ihr könnt also in Tzar, wenn ihr alle Szenarien und spielen wollt und auch Spaß an Zufallskarten habt, 100+ Stunden verbringen.

    Das Gameplay in Tzar gleicht dem vieler Echtzeitstrategiespiele. Ihr habt eine Karte, die mit dem Nebel des Krieges bedeckt ist und die aufgedeckt wird, wenn eure Einheiten durch den Nebel des Krieges marschieren. Es gibt ein Haupthaus, indem ihr eure Bauern rekrutieren könnt, sowie verschiedene weitere Gebäude für Technologieforschung und Ausbildung von Militäreinheiten. Insgesamt gibt es in Tzar vier verschiedene Ressourcen, Holz, Nahrung, Stein und Gold. Es gibt ein Bevölkerungslimit, welches durch Forschung erhöht werden kann. Maximal können 8 Spieler auf einer Karte vertreten sein, es gibt 3 Völker bzw. Kulturen zur Auswahl, Europäer, Asiaten und Araber. Diese unterscheiden sich nicht nur in ihrer Kultur, sondern auch in ihren Einheiten und dem Stil ihrer Gebäude. So verfügen Europäer über die typisch europäischen Einheiten wie Ritter, Langbogenschütze und Schwertkämpfer, Araber verfügen über berittene Bogenschützen, Janitscharen und Dschihad Kämpfer, während Asiaten über Samurai, Ronin und Ninjas verfügen. Bei den Militäreinheiten gibt es zudem ein Stein-Schere-Papier Prinzip. So sind Fernkämpfer schwach gegen Bogenschützen, während ungerüstete Kämpfer wie Stabkämpfer und Satrapen schwach gegen Pfeilbeschuss sind. Eine weitere Besonderheit bei Tzar, ist dass religiöse Einheiten wie Priester und Imame in der Regel nicht kämpfen, sondern heilen und segnen, aber gegen Kreaturen wie Skelette, Drachen oder Golems durchaus kämpfen und gegen diese sehr effektiv sind. Ferner bietet Tzar ein Feature, welches man bisher in keinem anderen Strategiespiel findet, die Funktion der KI-Unterstützung. In Szenarien und auch Zufallskarten könnt ihr die KI-Hilfe einschalten, was bedeutet die KI greift euch unter die Arme. Dabei gibt es drei Versionen. Wirtschaftshilfe, Kriegshilfe und Vollständige Hilfe. Die KI gibt euren Einheiten Befehle, baut Gebäude und bildet Einheiten aus.
    Tzar bietet einen Tag- und Nachtwechsel sowie Regen bzw. Schnee, es gibt 3 klimatische Grundkarten, Winter, Wüste und Grasland. Auswirkungen haben diese jedoch nicht, ferner finden sich auf den Karten ab und zu Bären, welche alle Einheiten angreifen, denen sie begegnen. Neben den von euch zu errichtenden Gebäude gibt es auch auf manchen Karten magische Pforten, wo verschiedene Kreaturen ausgebildet werden wie Gespenster, Orks oder Skelette.
    Eure Einheiten erlangen durch das Töten gegnerische Einheiten Erfahrungen, durch Training können bis zu einem gewissen Grad aufsteigen. Durch höhere Level bekommen sie mehr Lebenspunkte, sowie eine höhere Angriffs- und Verteidigungsstärke. Ab Level 12 werden Einheiten zu Helden und bekommen einen Namen. In der Kampagne nehmen eure Haupthelden ihre Erfahrungsstufe mit in den nächsten Level.

    Grafisch ist Tzar nach heutigem Maßstab natürlich veraltet, doch bei seinem Erscheinen war Tzar durchaus ein grafisch gutes Spiel. Die Animationen der Einheiten, insbesondere beim Kämpfen waren auf normaler Spielgeschwindigkeit nicht unbedingt flüssig, erst auf schneller und sehr schneller Spielgeschwindigkeit wirkten die Angriffe flüssiger. Wie auch in anderen Strategiespielen wie Age of Empires bleiben getötete Einheiten nicht einfach auf der Karte liegen, sondern sie verwesen mit der Zeit. Musikalisch hat Tzar nicht viele zu bieten, es stehen insgesamt 10 verschiedene Musikstücke zur Verfügung, welche im Durchschnitt etwa 4 Minuten dauern. Diese 10 Stücke wechseln sich beim Spielen ab. Eine Synchronisation gibt es nicht bei Tzar, lediglich die Schreie der sterbenden Einheiten sind zu hören. Jedoch haben die meisten Gebäude einen eigenen Sound, wenn man sie anwählt.

    Fazit

    Tzar ist für mich eines der besten Strategiespiele auf dem PC die ich gespielt habe, selbst jetzt nach all den Jahren finde ich Tzar immer noch gut. Wie viele Spielstunden ich dort habe kann ich gar nicht genau sagen, aber es werden wohl über 100 sein. Ich kann dieses Spiel wirklich nur jedem Strategiespielfan ans Herz legen. Bis auf einen Bug der in seltenen Fällen auftritt habe ich in all der Spielzeit keine Fehler vorgefunden. Eine HD Neuauflage hätte Tzar meiner Meinung mehr als verdient.

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