Thema: Retro Review – Jade Cocoon Die Tamamayu-Legende

Jade Cocoon Die Tamamayu-Legende

Name: Jade Cocoon Die Tamamayu-Legende
Veröffentlichungsdatum: 1998
Genre: JRPG
Entwickler: Genki
Publisher: Crave Entertainment
Plattformen: PSX

In Jade Cocoon schlüpft ihr in die Rolle von Levant, dieser lebt in dem Dorf Syrus und möchte ein Kokonmeister werden, wie sein verschwundener Vater. Eines Tages taucht ein Schwarm Onibubu auf und greift das Dorf an. Bei diesem Angriff fallen viele der Dorfbewohner durch das Gift der Onibubu in Schlaf, nun ist es an Levant das Gegenmittel zu suchen um die Dorfbewohner aus dem Schlaf zu erwecken.

Jade Cocoon spielt sich wie eine Mischung aus Final Fantasy und Pokemon, ihr steuert die Hauptfigur Levant und lauft mit dieser durch die Areale. Wie in vielen alten Spielen aus dieser Zeit so ist auch die Steuerung von Levante panzerähnlich. Das erkunden der Areale läuft in Echtzeit ab, trefft ihr auf einen Gegner wechselt das Spiel in den Kampfmodus, diese Kämpfe laufen rundenbasiert ab. Wer zuerst am Zug ist wird durch die Geschwindigkeit entschieden. Je höher die Geschwindigkeit, desto eher seid ihr am Zug. Neben der Geschwindigkeit gibt es noch die RPG typischen Werte wie Lebenspunkte, Mana, Angriff, Verteidigung usw. die Werte von Levant sind dabei fest und steigen nicht durch Levelaufstieg. Lediglich die Werte der Monster oder wie sie im Spiel genannt werden „Diener“ steigen bei einem Levelaufstieg. Wobei wir auch bei dem Punkt wären, der starke Ähnlichkeit mit Pokemon hat. In Jade Cocoon fangt ihr verschiedene Monster die ihr im Kampf einsetzen könnt, diese gliedern sich in eines von 4 Elementen, Feuer, Erde, Wasser und Luft. Um ein Monster zu fangen braucht ihr leere Kokons, maximal 12 davon kann Levant gleichzeitig bei sich tragen. Im Kampf könnt ihr dann die verschiedenen Monster mit dem Klang eurer Flöte fangen, vorausgesetzt sie sind geschwächt und euer Fang-Level ist hoch genug. Anders als bei Pokemon reicht das fangen jedoch nicht aus, die Monster müssen mit einem Ritual beruhigt werden damit ihr sie einsetzen könnt. Maximal 3 Monster könnt ihr gleichzeitig bei euch tragen und einsetzen. Jedoch könnt ihr auch verschiedene Monster fusionieren um neue Kreaturen zu erschaffen. Die fusionierte Kreatur besitzt dann Eigenschaften beider ehemaligen Monster und auch das Aussehen gleicht einer Verschmelzung von beiden Kreaturen. Auch wachsen eure Kreaturen im Verlauf des Abenteuers, so dass aus Kreaturen die anfangs eher die Größe einer Katze haben, später Eber oder bärengroße Kreaturen werden.

Der Umfang von Jade Cocoon ist, was die Hauptgeschichte angeht, recht kurz. Es gibt neben dem Dorf 4 große Wälder die ihr erkunden müsst, davon drei jedoch 2x, einmal in der normalen Version und dann in einer Unterwelt Version, nach der ersten Hälfte des Spiels. Die Vier Wälder sind der Käfer-, Libellen-, Spinnen- und Mottenwald. In den Wäldern gibt es einige kleinere Abzweigungen wo ihr zusätzliche Gegenstände finden könnt. Nach Abschluss der Hauptgeschichte gibt es noch den Ewigen Korridor in denen ihr durch zufällig generierte Level laufen könnt um eure Monstersammlung zu vervollständigen. Da es keine alternativen Enden gibt und die Handlung sich nicht durch verschiedene Entscheidungen beeinflussen lässt ist der Wiederspielwert nicht sonderlich groß.

Grafisch sollte man von Jade Cocoon nicht zu viel erwarten, es ist ein PSX-Spiel. Die Grafik ist daher eher kantig und ähnelt ein wenig der von Final Fantasy VII. Das Design der Figuren und Kreaturen dürfte einigen bekannt vorkommen, denn es stammt von Katsuya Kondō, welcher auch schon für Animation und Charakter Design für einige Filme von Studio Ghibli verantwortlich war.
Für die PSX also damals mit das bestmögliche. Eine der wirklichen Stärken des Spiels ist meiner Meinung nach die Musik, Jade Cocoon hat einige wirklich schöne Musikstücke, welche von schnellen Stücken für die Kämpfe bis hin zu ruhigen und entspannten Musikstücken für die Areale und Erzählungen reichen. Hier sind für mich klar The Blue Cocoon Master und Legend of Arcana Clandestine Meeting zu nennen. Beides wunderschöne musikalische Stücke zu den passenden Handlungen, besonders das Geschichten Theme wenn man im Spiel den Erzählungen von Poto zuhört. Auch die Synchronsprecher machen ihren Job gut. Levante ist zwar stumm aber die anderen Figuren sind gut vertont.

Mein Fazit
Jade Cocoon gehört für mich zu den besten Spielen der alten PSX-Ära. Die Grafik mag heute veraltet sein, doch kann man denke ich darüber hinwegsehen. Das Design der verschiedenen Monster ist gut gelungen und es ist schon herausfordernd die vielen unterschiedlichen Monsterarten zu sammeln. Müsste ich Jade Cocoon eine Note geben, wäre es wohl im soliden 3er Bereich. Wobei es von der Musik ohne weiteres im 2+ Bereich wäre.

Hab sehr gute Erinnerungen an das Spiel - damals nach der Schule immer zum Kumpel und dann dort immer zusammen dieses Spiel gezockt und genossen. - Den 2. Teil auf der PS2 nie gespielt, würde mir aber mal ein Remake beider Teile und eine Fortsetzung der Reihe wünschen (beim ersten Teil hatte man ja noch mit Kondo vom Studio Ghibli zusammengearbeitet).