Thema: Last Day of June

Spieletitel:______Last Day of June
Genre:_________3DPuzzle Adventure
Entwickler:_____Ovosonico
Herausgeber:___505 Games
Veröffentlicht:__August 2017
Plattform:______Steam

Besonderheiten des Spiels: Der Grafikstil lässt sich am ehesten mit Knetgummi-Optik in Pastellfarben beschreiben.Last Day of June wird ausschließlich in der Third Person-Ansicht gespielt. Die verschiedenen Charaktere im Spiel reden nicht, sondern geben lediglich Laute von sich, oder unverständliches Gebrabbel.

Handlung des Spiels: Hauptcharakter Carl, ein Rollstuhlfahrer mittleren Alters, fristet sein Dasein einsam und allein in einem großen Haus. Das war nicht immer so. Es gab eine Zeit, da war er mit seiner Frau June glücklich verheiratet. Doch ein tragischer Unfall nach einem gemeinsamen Picknick änderte dies von einem Moment auf den anderen. Er landete im Rollstuhl und June starb. Carl schafft es jedoch nicht, den Verlust seiner geliebten Frau zu verkraften, kann aber auch nichts machen, da er nun einmal an den Rollstuhl gefesselt ist. Doch als er eines Tages im Arbeitszimmer seiner verstorbenen Frau unter Tüchern verborgen ein Selbstportrait von ihr entdeckt und dies berührt, spürt er eine ungeahnte Kraft, die ihn dazu befähigt, in die Vergangenheit zu reisen. Carl ist zu allem entschlossen und nutzt diese Fähigkeit, um das was geschehen ist rückgängig machen zu wollen. ...

Meine persönliche Meinung: Dieses bewegende Spiel über das Leben, die Liebe und tragische Verluste lässt den Spieler und auch den Zuschauer emotional hautnah miterleben, wie durch Veränderungen der Ereignisse der Ausflug der beiden gerettet werden könnte - und auch June's Leben. Doch um das zu schaffen müssen Dinge geschehen, die das Schicksal aller Beteiligten für immer verändert. Jedoch nicht immer zum positiven. ...
Mich hat das Spiel Stellenweise an meine Grenzen des ertragbaren geführt. Mögen die Figuren aufgrund ihrer fehlenden Augen und der riesigen Köpfe nicht zwingend Menschlich erscheinen und mag die "Sprache" im Spiel, die mehr aus Lauten und Gebrabbel besteht, nicht unbedingt zu tiefem Verständnis beitragen, so sind Gestik und lautmalerische Artikulierung in feinen Akzenten gesetzt ein großartiger Träger von Gefühlen. Man wird Stück für Stück in das Geschehen auf dem Bildschirm hinein gezogen und fast unmerklich Teil dieser liebevoll gestalteten und in warmen Pastellfarben gehaltenen Welt.
Jeder im Spiel vorkommende Charakter hat seine eigene Persönlichkeit, seine Art sich zu geben und seine ganz persönliche schwierige Vergangenheit. Und doch, so verschieden die Figuren auch alle sein mögen, so stark verbindet sie am Ende irgendetwas miteinander, was jeden von ihnen beeinflusst.

Die detailreiche und geradezu hingebungsvolle Story eröffnet sich einem nach und nach im Verlauf des Spiels und zeichnet das Bild einer kleinen Gemeinde, bunter als ein Potpourri. Die Musik stammt dabei von niemand geringerem als Steven Wilson, einem Autodidakten der als Musiker in vielen verschiedenen Projekten involviert ist und sowohl als Labelbesitzer diverse Bands produzierte (unter anderem Opeth, Marillion und King Crimson), als auch als Solokünstler unter seinem Namen schon so einige Alben auf den Markt brachte. Die Kombination aus hochkarätigen Entwicklern wie Massimo Guarini (Murasaki Baby, Shadows of the Damned) in Zusammenarbeit mit Autor/Regisseur/Animator Jess Cope (Animator bei “Frankenweenie”, Regisseur von Metallicas “Here Comes Revenge”-Musikvideo), der unvergleichlichen, einprägsamen Musik von Steven Wilson, einer schwer emotionalen Handlung und einer mitreißenden Story machen "Last Day of June" zu einer emotionalen Achterbahnfahrt, an dessen Ende diese eine Frage steht: Wie weit würdest du gehen, um eine geliebte Person zu retten?

Für mich ganz klar ein Spiel was ich sehr gerne gespielt habe und mir noch lange im Gedächtnis bleibt!

Note: 10/10