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Thema: Gangsta. - Review
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31.10.2015, 02:03 #1Frau Obersturmführer Rip van Winkle
Gangsta. - Review
Der Anime spielt in der Stadt Ergastulum, in der Kriminalität, Sex, Drogen, und Gewalt den Alltag dominieren und quasi nur aus Mafia-Organen, Kriminellen, Prostituierten und bestechlichen Polizisten besteht. Im Fokus stehen die beiden Handlanger Nicolas und Worrik, die von jedem angeheuert werden können und vorwiegend Arbeit übernehmen, die sonst niemand machen möchte - im Klartext: sie beseitigen Müll, den sonst niemand anfasst. Schließlich begegnen sie eines Tages der Prostituierten Alex und nehmen sie in ihrer Obhut auf. Fortan durchlebt sie den Alltag der beiden Handlanger, als dunkle Geheimnisse ans Tageslicht kommen und das Gleichgewicht der Stadt von einem bösartigen Organ, einer neuen großen Gefahr zu zerbrechen droht.
Was lässt sich ansonsten zum Anime sagen? Nun, das grundsätzliche Setting ist recht düster gehalten, was auch durch den Stil der Serie deutlich wird: ständig schlechtes Wetter und matte, düstere Farben. Der Anime verfügt über einige humoristische Einlagen, hält sich ansonsten aber an ein ernstes bis finsteres Setting. Die Vergangenheit der beiden männlichen Protagonisten, die während der Serie repetitiv thematisiert wird, ist ebenfalls von düsteren Ereignissen geprägt und das lässt sich auch auf die Prostituierte Alex übertragen - wir erfahren im Verlaufe der Serie mehr und mehr von den Protagonisten, allerdings in sehr kleinen, leicht verdaulichen Häppchen. So tappen wir sehr lange im Dunkeln, was die Bindung und Charakterbildung der jeweiligen Personen angeht und das lässt den Anime sehr flach wirken, weil wir halt nach der achten Episode immer noch mit sehr vielen Rätsel und Geheimnisse konfrontiert werden, die von Fragezeichen umgeben sind. Zudem hat der Anime einen etwas langwierigen Spannungsbogen, der Aufbau zieht sich quasi über den gesamten Anime, dafür sind die letzten Episoden dann sehr rasant und überschlagen sich im Finale vor Ereignissen - endet allerdings zu dem Moment, wenn die Serie die Höchstgeschwindigkeit erreicht, die während der gesamten ersten Staffel mühselig aufgebaut wurden. Also um es sehr salopp auszudrücken: wir werden mit einem gewaltigen Cliffhanger stehen gelassen. Das wäre für gewöhnlich eigentlich kein Problem, wenn wir wenigstens mit der Story schon voran geschritten wären, aber wie ich eben dargestellt habe: der Anime endet da, wo die Spannungskurve ihr Maximum erreicht. Das ist besonders auch deswegen ernüchtern, weil eine zweite Staffel aufgrund von massiven finanziellen Problemen des Anime-Studios in der Luft hängt. Das ist bitter, denn gerade nach diesem Auftakt der letzten Folgen, die eine vielversprechende Entwicklung und vielleicht doch noch ordentlich Fahrt versprochen haben, hätte ich gerne mehr gesehen. Vor allem auch deswegen, weil an der Grundidee, der eigentlichen Story, dem Setting und den vielen interessanten Charakteren nichts auszusetzen ist. Daraus könnte man einen echt guten Anime inszenieren. Aber leider verliert sich der Anime im langwierigen Aufbau der Serie, der rote Faden war für mich lange nicht so recht ersichtlich. Ich hätte mir einen schwungvollen Einstieg in den Anime gewünscht, wenn ich dafür mehr Fortschritt der Handlung und eine zielsichere Fahrt ins Ziel erlebt hätte.
Der Anime bietet ein akzeptables Mass an Action-Sequenzen, wenngleich ich behaupten kann, dass diese nicht sehr ausgearbeitet sind und der Realismus-Faktor überhaupt keine Rolle spielt. Da wäre mehr drin gewesen, gerade was Details und Improvisation angeht, denn die Kampf-Sequenzen, die wir zu sehen kriegen, enden genauso wie die erste Staffel meist dann, wenn es spannend wird und sind trotz Schießereien, Explosionen und handgreiflichen Auseinandersetzungen mit diversen Waffen unglaublich kompakt gehalten.
Welches Fazit lässt sich aus diesem Anime ziehen? Nun, wir haben eine interessante Story, ein düsteres Setting in einer kriminellen, erbarmungslosen Stadt, viele interessante, leider auch nur kurz auftretende Charaktere, die man in einer zweiten Staffel allerdings näher hätte behandeln können. Es gibt einige Action-Sequenzen, die allerdings an Realismus sowie Umsetzung vermissen lassen und was am meisten ins Gewicht fällt, ein gemeiner Spannungsbogen, der zu einem ungünstigen Zeitpunkt abbricht. Wie ich anfangs meinte, der Anime hat ein unglaubliches Potential, welches leider nicht optimal umgesetzt wird - da rettet der mitgelieferte Fanservice auch nicht viel.
Für den Fall einer zweiten Staffel würde ich dem Anime mehr Punkte vergeben, aber als alleinstehendes Projekt ohne Fortsetzung haben wir definitiv zu wenig gesehen. 6.7/10 Punkte
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Flunkifer ist genau das einzelne Basispokémon ohne Weiterentwicklung. Es ist das Viech mit dem riesigen Kiefer, daher vermutlich auch der Name. Sonst...
Pokémon Trading Card: Pocket