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Thema: Epic

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    King K. Rool King K. Rool ist offline
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    Epic

    Blue Sky Studio ist vorrangig für ihre Ica Age-Filme bekannt. Und mit jeder neuen Fortsetzung bringt eiszeitliche Melkkuh dem Studio noch mehr Gewinne ein. Deshalb war ich auch so gespannt auf Epic, da es mal was ganz anderes war. Es sah sehr interessant aus und vor allem sehr ungewohnt, zu den eher cartoonhafte, fröhlichen Filmen wie Ica Age und Rio.

    Achtung mögliche Spoiler-Gefahr!

    Story
    Wenn es zur Story kommt, so kann man hier wirklich nichts Neues erwarten. Zurecht wurde der Film schon im Vorfeld von vielen Kritikern mit anderen Filmen wie Ferngully und Avatar verglichen. Es gibt wirklich einige Gemeinsamkeiten zwischen Epic und den genannten Filmen. Hey, selbst zu Star Wars kann man mit viel Fantasie einige Gemeinsamkeiten verknüpfen. Die Geschichte richtet sich, trotz der zum Teils recht düsteren Atmosphäre und der gar nicht mal zu geringen Anzahl an sterbenden Charaktere, doch eher an Kinder. Sie ist einfach zu folgen, nicht zu komplex, man weiss, wer zu den Guten gehört und wer nicht. Das wird einem im Film deutlich nur schon durch das Design und Präsentation der Figuren gezeigt. Die guten Leaf Man sind knalligen, warmen Farben gehalten und an ihrer Seite Kämpfen Kolibris und andere Singvögel. Die bösen Boggans sind in kalten, gräulichen Farben dargestellt und sehen ziemlich abstoßend aus, zudem kämpfen an ihrer Seite Raben, Fledermäuse und anderes unheimliches Getier. Kindern wird schnell klar, wer die Guten sind und wer die Bösen sind. Und auch darum geht es in der Geschichte: Der klassische Kampf von Gut gegen Böse. Ist es deshalb ein schlechter Film, da man so etwas schon 1'000 mal in anderen Filmen gesehen hat? Nein, den trotz der recht dünnen Story und einigen Plotholes ist dieser Streifen wirklich besonders für Kinder gut geeignet, die in eine zauberhafte Fantasiewelt eintauchen können.

    Charaktere
    Wenn es um die Charaktere geht, so finde ich, hat sich Blue Sky leider zu sehr auf die falschen Charaktere konzentriert. Denn die ganzen Nebencharaktere sind 100 Mal besser durchdacht in Rolle und Story, als die eigentlichen Hauptfiguren. Scheinbar wurden hier die Rollen verwechselt, wie es mir scheint.
    Mary Katherine, alias MK, ist als Hauptfigur recht uninteressant. Sie ist zwar kein nervender Charakter, aber auch sonst nichts wirklich was weltbewegendes. Sie wird ja nur durch einen dummen Zufall in die gesamte Story verwickelt und ich bin ganz ehrlich, es hätte der gesamten Handlung absolut nicht verändert, wenn sie nicht dabei gewesen wäre. Nein, ich belüge euch nicht! Obwohl sie die Hauptfigur des Films ist, hat sie kaum was mit der eigentlichen Story zu tun. Selbiges gilt auch für Schönling Nod, der wirklich nur im Film ist, damit er zusammen mit MK das klassische Teeny-Pärchen bilden kann. Auch vom Charakter bietet Nod nichts Neues. Wer Filme wie Ferngully oder diverse andere Serien zu dieser Zeit kennt, weiss genau, welche Rolle und welches Schicksal so eine Figur am Ende haben wird. Keiner von diesen beiden, hätte man wirklich für diesen Film gebraucht und sie scheinen nur da zu sein, um als Quote-Puscher zu dienen. Auch Prof. Bombas, MKs Vater, scheint mir auch nicht so ganz gut durchdacht zu sein. Und wenn wir schon bei ihm sind, wieso ist nicht er, die eigentliche Hauptfigur des Films? Er beschäftigt sich mit der Erforschung der Leaf Man, sein ganzes Leben dreht sich darum, dieses Volk endlich zu entdecken, er ist derjenige, der von ihrer Welt fasziniert ist, also, wieso hätte man es nicht so gedreht, dass statt MK er geschrumpft wäre? Bei ihm hätte diese Rolle mehr Sinn gemacht.

    So, nun kommen wir mal zu den guten Charakteren, und dass sind leider all jene, die wirklich nur die zweite Geige spielen dürfte. Zwei der besten Charaktere von Epic sind der Leaf Man-Anführer Ronin und Königin Tara, quasi die Mutter Natur des Films. Ronin hat im Gegensatz zu Nod eine nachvollziehbare und nicht aufgesetzte Hintergrundgeschichte und zwischen ihm und Naturkönigin Tara steckt eine sehr interessante Hintergrundgeschichte und eine Chemie, die viel nachvollziehbarer ist, als bei MK und Nod, die mal so schnell zum Liebespärchen gekrönt werden. Nicht dass sie keine Beziehung im Film gehabt hätten, aber diese wirkte mehr wie Bruder und Schwester. Was Königin Tara angeht, so ist sie eine Ausstrahlungsstarke Person und das Gegenstück zu dem recht ernsten Ronin. Sie ist keck, fröhlich und ist ein sehr wichtiger Charakter, eigentlich sogar der wichtigste Charakter der Story. Alles in der Geschichte der dreht sich um sie und ihrer Beziehung zum Wald. der Natur und den Leaf Man. Aber sie kriegt sehr wenig Screentime ab. Dann hätten wir dann Bösewicht Mandrake, dem Anführer der Boggans. Auch er kriegt meiner Meinung nach viel zu wenig Screentime. Mit dem Tod seines Sohnes im ersten Drittel des Films hat man bei ihm versucht, einen Beweggrund für seinen Hass gegen die Leaf Man zu geben, doch danach spielt der Tod seines Sohnes nur eine untergeordnete Rolle. Kommen wir nun zu den heimlichen Stars des Streifen, die beiden Schnecken Mub und Grub. Wer denkt, wir würden hier nur zwei nervige Sidekicks aufgetischt bekommen, die nur da sind, um dumme Witze zu machen, irren sich. Die beiden sind wirklich der Hammer! Und anders als Nod und MK spielen sie im Film ne' grösse Rolle, als die beiden eben genannten Figuren. Andere nennenswerte Figuren sind die weise Raupe Nim Galuu und die Kröte Bufo, wobei der letztere sogar den Plot erst richtig ins Rollen gebracht hat, man aber zum Schluss gar nichts mehr von ihm sieht oder hört. Plothole!

    Animation
    Im Vergleich zur Story und Charaktere kann die Animation sich wirklich sehen lassen. Man füllt sich wirklich wie in einem richtigen Wald. Es nicht einmal ein besonderer Wald, oder ein mystischer Wald, nein, der Schauplatz sind ganz gewöhnliche Wälder, die jeder bei uns um die Ecke finden kann. Aber Blue Sky hat es dennoch geschafft, aus dem wenigen, aus sie als Vorlage hatte, eine fantasiereiche Welt zu gestalten. Besonders haben wir die ganzen Waldvölker gefallen, die aussehen wie eine Kreuzung aus Mensch und Pflanze, oder anderen Objekten wie Pilzen, Steine oder Tannenzapfen. Auch die Darstellung der Tiere wirken mittlerweile fast realistisch. Jeder Haar, jeder Feder, jede Warze kann man heraus erkennen.

    Fazit
    Epic ist wirklich einer von Blue Skys besseren Filmen. Kein Meisterwerk wie die Filme von Pixar oder Dreamworks, aber kann sich sehen lassen. Es wäre nur schön, wenn man zukünftig wirklich besser auf die Charaktere und Story achten würde. Jeder der Kinder hat oder gerne Mal wieder Lust hat ein märchenhaftes Fantasy-Abenteuer zu sehen, wird mit dem Film zufrieden sein. Man darf nur nicht zu viel erwarten.

    + atemberaubende Animation
    + kreatives Figuren-Design und schöne Hintergründe
    + gute Synchronisation
    + klasse Soundtrack und Hintergrundmusik
    + die zwei Schnecken
    + andere tolle Charaktere wie Ronin, Könign Tara und die Raupe...
    - ...die aber zu wenig Screentime bekommen
    - langweilige Hauptfiguren
    - keine wirklich neue Story

    Endnote: 7/10

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