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19.10.2014, 01:56 #1SnakeDTS
Doom Classic Complete PS3 Review
Entwickler: Id Software | Publisher: Bethesda | Plattform: PS3
Genre: 3D-Spiel | Preis: 14,99 € [Stand: Oktober 2014] | Erschienen am: 21.11.2012
Doomed To Survive
1993 kam das seinerzeit grösste Spiel aller Zeiten heraus, dessen Episoden "Knee Deep In The Dead", "The Shores Of Hell" und
"Inferno" nach Bibelzitaten aus dem Buch der Apocalypse benannt sind, was besonders aus der Erweiterung "Thy Flesh Consumed"
deutlich hervorgeht. Es wurden mehr als 8,5 Millionen Exemplare des Spiels weltweit verkauft, und die Kritiker bezeichnen das Spiel
bis zum heutigen Tag als einflussreichstes Videospiel überhaupt.Der überwältigende Erfolg des Spiels ging 2 Jahre später sogar so
weit, dass es Ende 1995 auf mehr Computern installiert war als das neue Betriebssystem Windows 95.
Seinerzeit von einem Reviewer als "Droge fürs Kleinhirn" bezeichnet, sind die Impulse wirklich kurz gesteckt: die Welt ist dein Feind,
es geht nur ums Überleben, jeder ist sofort zu eliminieren - Schüsse, Feuerbälle, Bisse, Plasmastrahlen, Lava, Säure und bewegliche
Wände bedeuten den sofortigen Tod. Der ein Jahr später erschienene Nachfolger "Hell on Earth" definiert das Spiel ziemlich gut, in
der Hölle auf Erden kann man es sich nämlich in den dortigen riesigen Levels nämlich schon mal gemütlich machen.
Gateway To Hell
Beeinflusst von dem Film "Aliens", wird man als Space Marine auf den Mars verbannt, wo die Union Aerospace Corporation geheime
Experimente mit Portalen zu den Marsmonden Phobos und Deimos durchführt, die derart schieflaufen, dass eine überdimensionale
Pforte entsteht, die das Böse magisch anzieht. Alle UAC Mitarbeiter werden sofort getötet oder verwandeln sich in Untote, die der
Spieler zusammen mit übernatürlichen Monstern eliminieren muss, um sie von einer Invasion der Erde abzuhalten. Am Ende von
Knee Deep In The Dead betritt der Marine den Teleporter zum verschwundenen Planeten Deimos, nur um auf der Stelle von Monstern
überwältigt zu werden.
Zu Beginn von The Shores Of Hell teleportiert er sich diesmal erfolgreich zum Marsmond, wo das Portal zum Bösen die UAC Installation
deformiert und mit alienalen Strukturen überwuchert hat, im Finale ist der grosse Cyberdemon zu besiegen, nach dessen Ableben er
herausfindet, was mit Deimos passiert ist, er gleitet und schwebt nämlich über der Hölle.
Genau dahin begibt sich der adrenalingeflutete, mit Wahnsinn konfrontierte Spieler in der Episode Inferno, wo es gilt den Spider
Mastermind, der die Invasion geplant hat, mit einem bis dahin hoffentlich komplettierten Arsenal an Plasmawaffen zu eliminieren.
Er findert nach dessen Ableben ein verstecktes Gateway zur Erde, die es in der letzten Episode Thy Flesh Consumed von der
Alien-Invasion zu befreien gilt.
The Perfect Beam
Ich muss sagen, dass ich Doom Classic Complete bis zum letzten Bit auf der PS3 genossen habe, denn es hat sensationell
konvertierte 1080 p HD-Grafik, die dem Original bis in den letzten Farbsprite und Pixel treu bleibt. Dies gilt auch für den
neuen Sound in Dolby Digital und DTS, der dynamisch, kraftvoll und dabei völlig neutrale Klangfarben hat, ohne dass auch
nur ansatzweise am Sound selbst etwas geändert worden wäre.
Damit nicht genug sind ausser Doom 1 und 2 auch noch No Rest For The Living, die Masterlevels for Doom 2 sowie die
Final Doom Episoden TNT Evilution und The Plutonia Experiment mit dabei - die 151 Level haben es unter Nutzung des
luxuriösen Analog Sticks des PS3 Gamepads wirklich geschafft, mich zwei Wochen buchstäblich in eine andere Welt zu
teleportieren.
Es gibt ausserdem noch einen Online Multiplayer mit Koop und Deathmatch für bis zu 4 Spieler , wo man schnell neue
Freunde im Kampf gegen das Imperium des Bösen findet, und zuhause gibt es die gleiche Option mit Splitscreen
für ebenfalls bis zu 4 Freunden - vorausgesetzt man nennt soviele Gamepads sein eigen.
My ID is...
Hier gilt es nun ausserdem noch ein persönliches Fazit zu ziehen, von einem Spiel, das es geschafft hat, mich über viele
Jahre hinweg am Bildschirm zu begeistern. Was als kostenlose Shareware begann, entwickelte sich damals zu einem
gesellschaftlichen Kult, mit dem zugegebenermassen ziemlich billigen Effekt des Konsumierens der State of the Art-Grafik
- so ungefähr als wenn man als N64-Spieler auf einmal The Last Of Us auf der PS3 vor der Nase hat.
Viele kauften sich extra einen neuen Rechner dafür, zu einer Zeit, wo ein 386er PC über 1500 DM kostete, und nicht selten
wurden diese mitsamt der klobigen Monitore zu Freunden geschleppt, um gemeinsam gegen die Invasion des Bösen zu
bestehen oder gegeneinander anzutreten. Damit nicht genug, habe ich damals Screenshots und Gameplays aufgenommen
und selbst per Editor spielbare 3D-Welten erschaffen, das ist selbst bei The Last Of Us heutzutage nicht möglich.
Ich habe mal in einer amerikanischen Online-Zeitschrift gelesen, das das Spiel einem keine andere Wahl lässt, als in einer
höllischen Welt jeden und alles töten zu müssen, und ich muss komischerweise sagen, dass genau dieser fade Nachgeschmack
damals geblieben ist, als sich mit Windows basierten Spielen und 3DFX-Grafikkarten endlich völlig neue Möglichkeiten erschlossen,
denn selbst ID Softwares Nachfolger Quake war 1996 allen anderen Spielen grafisch und adrenalintechnisch um Welten voraus.
Fazit:
Wie alle anderen grossen Videospiel-Kunstwerke auch, kann man nur Doom nur lieben oder hassen, damals zu Recht
indiziert, atmet es trotz jetziger FSK 16 Neubewertung immer noch die Atmosphäre des Verbotenen, Bösen und Düsteren
und zieht einen durch sein kompromiss- und atemloses Nonstop-Action-Gameplay immer noch magisch in seinen Bann -
Räume werden auf einmal dunkel, in der hinteren rechten Ecke gurgelt etwas, und tödliche Monster teleportieren sich aus
dem Nichts direkt vor die Schrotflinte. Die richtigen Schalter müssen umgelegt, Lifts benutzt und alle Keycards gefunden
werden, und ohne Munition oder Medipacks steht man nur mit Fäusten oder Kettensäge bewaffnet kurz vor der Ohnmacht
- und dem fatalen Aus.
Das HD-Remake kann vom Umfang, der Originaltreue und den vielen Spielmöglichkeiten nur als sensationell bezeichnet
werden, bis zu 4 Spieler online oder offline, unbegrenzt Savegames und perfekte Controller Unterstützung mit
Vibrationsfunktion - fürs Strafen muss man übrigens nur den Analog Stick nach links oder rechts bewegen.
Nur allein die Features, die das Spiel seinerzeit durch Aufzeichnung des persönlichen Gameplays und dem Erschaffen
eigener Level so innovativ gemacht haben, fehlen - dafür entfallen dann zum Glück auch die vielen Cheat Codes, die den
Trip seiner Ursprünglichkeit und Archaik komplett berauben und in Langeweile stürzen würden.
Bewertung:
Grafik: 10/10
Sound:10/10
Musik: 7/10
Gameplay: 8/10
Spielspass: 10/10
Umfang: 11/10
Gesamt: 10/10
Hier ein Trailer mit Musik von Jerry Goldsmith und Basil Poledouris:
Youtube - Doom Classic Complete Trailer
Doom Artwork:
by SnakeDTS
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19.10.2014, 12:46 #2Fred Stiller
AW: Doom Classic Complete PS3 Review
Sehr cool und ausführlich geschrieben. Ich hoffe mehr von Dir zu lesen.
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19.10.2014, 13:57 #3SnakeDTS
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Hm grundsätzlich immer ist ein Widerspruch du Arschloch!
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