Thema: Desperados: Wanted Dead of Alive – Die Jagd auf El Diablo

Desperados: Wanted Dead of Alive

Name: Desperados: Wanted Dead of Alive
Veröffentlichungsdatum: 2001
Genre: Echtzeit Taktikspiel
Entwickler: Spellbound Entertainment
Publisher: Infogrames
Plattformen: PC

Story
New Mexico 1881, die Eisenbahnfahrten sind nicht mehr sicher, denn El Diablo treibt sein Unwesen. Dieser Banditenboss überfällt mit seiner Bande rücksichtslos die Züge, während der lange Arm des Gesetzes scheinbar nichts unternehmen kann. Schließlich wird ein Kopfgeld auf El Diablo ausgesetzt, und ihr seid einer dieser Kopfgeldjäger. In Desperados Dead of Alive übernehmt ihr die Rolle von John Cooper, welcher sich auf macht, um El Diablo zur Strecke zu bringen. Dabei sammelt Cooper einige Gefährten um sich, 5 um genau zu sein die sich im Verlauf des Spiels anschließen. Diese sind Sam, ein Spezialist für Waffen und Sprengstoff, Doc McCoy ein Arzt und Scharfschütze, Kate O’Hara eine Glücksspielerin, die auch die Waffen einer Frau versteht einzusetzen, Sanchez ein Banditenführer, der besonders für grobe Dinge gut eingesetzt werden kann und schließlich Mia, welche eher für unauffällige Aufklärung geeignet ist.

Gameplay
Das Gameplay von Desperados läuft in Echtzeit ab, steuert Cooper und seine Gefährten und gebt ihnen Anweisungen, dabei hat jeder Charakter eigene Stärken. Cooper verfügt mit seinem Messerwurf zum Beispiel über die Fähigkeit Gegner lautlos zu töten, eine im Spiel sehr wichtige Fähigkeit. McCoy hingegen verfügt über die Fähigkeit andere Charaktere zu heilen, während Sam ein Experte für Sprengstoff ist und damit den Weg frei machen kann. All diese Fähigkeiten müssen gut eingesetzt werden, um im Spiel voranzukommen. Die Gegner und NPCs in Desperados reagieren auf das, was sie sehen und hören. Fallen Schüsse werden alle Charaktere in der Umgebung aufgeschreckt. NPCs fliehen und Gegner suchen die Gegend ab. Der Sichtkreis der einzelnen Gegner und NPC wird durch Sichtkegel angezeigt welche unterschiedliche Farben haben. Grün steht für ruhig, gelb für Unsicherheit und Vorsicht und rot für Alarm. Die Sichtkegel sind dabei auch unterschiedlich stark, Zivilisten haben einen eher durchsichtigen Sichtkegel, während bewaffnete NPC einen undurchsichtigen Sichtkegel haben. Auch die Umgebung spielt eine Rolle, ist es Nacht sehen NPCs nicht sehr weit, sind dafür aber aufmerksamer, was Geräusche angeht, Geräusche können hingegen auch übertönt werden. Schießt ihr zum Beispiel während ihr euch in der Nähe eines Wasserfalls befindet, ist es deutlich schwerer das Schussgeräusch ausfindig zu machen. Auch das Verhalten der einzelnen Gegner unterscheidet sich sehr stark. Der einfache Cowboy ist zum Beispiel deutlich leichter auszutricksen als der mit allen Wassern gewaschene Messerwerfende Meuchelmörder. Zivilisten dürfen zudem nicht getötet werden, da das Spiel sonst Game Over ist. Um die Charaktere und ihre unterschiedlichen Stärken kennen zu lernen gibt es für jeden Charakter eine eigene Tutorialmission.

Umfang
Insgesamt umfasst Desperados 25 Missionen, davon 6 Tutorialmissionen zu den verschiedenen Spielcharakteren. Die Missionen umfassen dabei verschiedene Arten. Flucht, Infiltration Befreiung von Charakteren, Auslöschung aller Gegner, Gefangennahme usw. Für alle Missionen zusammen kann man etwa 30 bis 40 Spielstunden brauchen.

Grafik
Grafisch ist Desperados zwar nach heutigen Maßstäben zwar veraltet, doch noch immer ist die Grafik ansehnlich und gut. Da man ohnehin aus einer isometrischen Perspektive auf die Karte schaut und ohnehin viele Charaktere Hüte tragen sieht man ohnehin keine Gesichter, jene Gesichter, die bei den Gesprächen jedoch angezeigt werden, sind gut animiert. Auch die verschiedenen Landschaften sind für damalige Verhältnisse sehr schön geworden und erinnern stark an alte Wild-West Filme.

Musik und Sound
Musikalisch hat Desperados Dead or Alive einige verschiedene Stücke zu bieten, die Musik richtet sich dabei in der Regel nach dem Sichtkegel der Gegner, sodass man, auch wenn man seine Figuren nicht im Blick hat, weiß wie die aktuelle Lage ist. Bei grünen Sichtkegeln ist die Musik eher ruhig, bei gelben wird sie etwas schneller und bei Roten ist die Hintergrundmusik schnell und laut. Die verschiedenen Soundeffekte wie die Geräusche der verschiedenen Schusswaffen, das Galoppieren der Pferde und viele mehr sind sehr realistisch getroffen und verstärken die Wirkung der Atmosphäre und lassen einen tiefer in die Wild-West Welt eintauchen. Die deutsche Synchronisation ist dabei ebenfalls sehr gut gelungen und die Sprecher bringen die Emotionen und Charaktere gut rüber.

Mein Fazit

Pro
+ Viele unterschiedliche Gegner die sich alle individuell Verhalten
+ Wild-West Atmosphäre
+ Taktisch fordernd
+ Gute deutsche Synchronisation

Kontra
- Mitunter Aussetzer der KI, die die Gegner mehr als nur dumm wirken lässt

Für mich ist Desperados ein gutes Strategiespiel, obwohl es im wilden Westen spielt, kann ich mit ihm deutlich mehr anfangen als mit der Commandos Reihe oder dem Robin Hood Spiel. Die Geschichte um Cooper ist fesselnd und spannend bis zum Schluss und auch die verschiedenen Arten der Gegner und wie diese sich Verhalten ist interessant, bis auf einige Ausreißer. Vielleicht mag ich dieses Spiel auch einfach deshalb so sehr weil es mich ein wenig an die Winnetou Filme erinnert. Auf jeden Fall eine klare Empfehlung für alle Fans von Taktikspielen.