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Thema: BioShock - Review
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17.01.2009, 15:14 #1Blob
BioShock - Review
BIOSHOCK
Einleitung
Ein Spiel ist nur ein Spiel ist nur ein Spiel. Trotzdem war ich gespannt auf das, was mich bei dem so hochgelobten Game aus dem Hause 2K erwarten würde. Viele Spiel-Berichte aus Internet und Printmedien überschlugen sich förmlich vor Freude und waren euphorisch und voll des Lobes. Das weckt Begehrlichkeiten. Natürlich auch bei mir. Also Spiel (Uncut Version) gekauft ...in die XBox-Lade gestopft...auf der Festplatte installiert und ab dafür.
"WELCOME TO RAPTURE" steht da auf dem Cover des beiliegenden Heftchen. Doch schon der Einstieg ins Spiel macht dem geneigten Zocker schnell klar, das diese Begrüßung nicht wirklich freundlich gemeint ist und in dieser utopisch anmutenden Stadt wohl einiges schief gelaufen sein muss. Zuvor folgt natürlich noch ein Intro, das einem zeigt, wie und warum man überhaupt in die Unterwasserstadt gelangt. Und dieses Intro ließ mir - als Freund einer gepflegten Grafik - den Sabber aus dem Mund fließen. Das sieht wirklich gelungen und sehr gut aus. Sofort kamen mir Vergleiche mit Metropolis in den Sinn. Haben die Entwickler etwa nur abgekupfert? Muss sich Fritz Lang im Grabe umdrehen? Eher nicht. Ich würde es Inspiration nennen. Das muss ja nichts schlechtes sein.
Grafik & Sound
Wie schon am Beispiel des Intros erklärt, wird grafiktechnisch einiges geboten. Das hohe Level wird weiter gehalten und wenn man sich durch die Gänge und Räume von Rapture bewegt, bekommt die Pupille einiges geboten. Die Deko ist im Stil der dreißiger und vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts gehalten und eine Augenweide. Große, weitläufige Hallen mit etlichen Details, wie etwa den Werbeplakaten auf denen für genetische Updates geworben wird. Es gibt alte, dicke Teppiche auf dem Boden oder Stützpfeiler die ein bauliches Stilmittel dieser Jahrzehnte waren und mit etlichen, liebevollen Details versehen sind. Manche Räume sind mit Wasser geflutet, in anderen wider rum befinden sich Öllachen auf dem Boden. Gerade Wasser und Öl sind nicht nur nette Details, sondern auch Elemente, die man beim Gameplay durchaus nutzen sollte.
Manchmal wabert grüner Nebel durch die Gänge, oder es gibt Risse in der Fassade, durch die Wasser dringt. Betritt man eine der Verbindungsröhren aus Glas, um zu anderen Gebäuden zu gelangen, kann man wieder die Stadt mit seinen Wolkenkratzern genießen. Verirrt man sich auf eine Toilette, stehen da mit Blut geschriebene Sätze an der Wand, Kacheln sind heraus gebrochen, Klo's und Waschbecken schmutzig und verdreckt. Also viele Details, die von den Entwicklern umgesetzt wurden und das Spielerlebnis deutlich steigern.
Und wie sieht's mit dem Sound aus? Passt! Auch hier hat man sich nicht lumpen lassen. Ob nun die Hintergrundmusik, die etwaiges, nahendes Unheil ankündigt, oder aber die Stimme Andrew Ryans, dem Gründer von Rapture, die durch die Gänge und Räume hallt. Die Musik passt zum Stil der Deko und vermittelt stets ein Gefühl von jenem Flair einer längst vergangenen Zeit, in der Al Capone, Bugsy Siegel das Zepter in der Hand hielten und Gangster wie auch gleichermaßen die Reichen und Schönen dieser Jahrzehnte eine dekadente Lebensweise pflegten. Waffen klingen durchaus authentisch. Egal, ob man nun die Machinenpistole rattern lässt, lieber zum Revolver greift, die Schrotflinte spucken lässt oder den Gegnern mit dem Schraubenschlüssel das Gesicht onduliert. Die Soundkulisse fügt sich harmonisch zur Grafik und diese beiden gut aufeinander abgestimmten Dinge steigern das Spielerlebnis enorm und ließen in mir ein Mitten-drin-Gefühl aufkommen, bei dem ich mich sehr gut in die Welt von Rapture integriert fühlte.
Gameplay & Steuerung
Was nützt das aber alles, wenn Steuerung und Gameplay mies sind. Der Spieler verliert dann schnell die Lust und keine noch so gute Grafik und entsprechender Sound kann dies wettmachen. Diese Schicksal ereilt BIOSHOCK aber nicht. Zum Glück. Das es auch in die andere Richtung gehen kann, hat mir Assissians Creed gezeigt. Opulente Grafik, allerdings lies mich das Game nach kurzer Zeit kalt, da mir die Missionen zu eintönig waren und es langweilig wurde. Aber zurück zu BIOSHOCK. Die Steuerung ist schnell erlernt und sollte keinen Gamer vor Probleme stellen. Das Waffenarsenal ist durchaus reichhaltig, denn neben den konventionellen Bleispritzen (Schrotflinte, MP etc.), erhält man die Möglichkeit seine Gegner mit Hilfe von Gen-Technologie ins Nirwana zu schicken. Und zwar auf unterschiedliche Art und Weise. Es gibt verschiedene Plasmide (Feuer, Elektoschock, Telekinese usw.) die - sinnvoll eingesetzt - eine verheerende Wirkung haben können und einem das (Über) Leben in Rapture erleichtern.
Außerdem bietet sich die Möglichkeit, Kaufautomaten für Munition und Nahrung, Medizinische Stationen, Safes und Sicherheitsdronen zu hacken. Das Hacken ist allerdings ein Schwachpunkt. Es ist immer gleich und läuft mir zu eintönig ab. Hier hätten sich die Entwickler durchaus kreativer zeigen können.
Dagegen gar nicht eintönig und viel Spaß hat mir immer die Begleitung durch eine gehackte Sicherheitsdrone bereitet. Das Ding surrt und pfeift um einen herum (witzig)und hält lästige Gegner ab. Hat man zwei von ihnen als Eskorte macht das noch mal vieles einfacher. Zumindest Splicer, die letzten verbliebenen und aggressiven Bewohner von Rapture hatten nix zu lachen, wenn mein kleiner Freund vorauseilte und ihnen eine Bleipackung verpasste. Das sind allerdings nur kurze Detailaufzählungen, was so alles im Spiel möglich ist. Die Facetten, wie man seine Gegner erledigt, sich durch Rapture schlägt und was man dort so alles anstellt sind enorm. Durch die sinnvolle Tastenbelegung des Controllers fühlte ich mich nie überfordert und es geht leicht von der Hand. Quasi alles nur einen Klick entfernt.
Noch etwas zu Story. Schließlich mit das wichtigste beim Spiel um Langzeitmotivation zu erreichen. Auch das hat mir gefallen. Ein wichtiges Element dabei sind die sogenannten Little Sisters, die von ihren Big Daddys beschützt werden. Kreaturen in einer Art Taucheranzug, die sich friedlich durch die Stadt bewegen - immer an der Seite der Little Sisters - und nur aggressiv werden, wenn man sie angreift. Das muss man aber zwangsläufig, um die "kleinen Schwestern" in die Fuchteln zu bekommen. Was mir beim Kampf mit den Big Daddys gut gefallen hat: Geht man drauf und kommt über die Vita-Chambers (Speicherpunkte) zurück ins Spiel, muss man nicht wieder von vorn anfangen, sondern die Lebensleiste der Big Daddys ist auf dem Schadensstand, den man ihnen bis zu seinem ableben zugefügt hat. Hat man die Metallklopse besiegt, sind die Schwestern allein und dann vollkommen ungeschützt und wehrlos. Nun muss man eine Entscheidung treffen, was man mit den kleinen Rackern anstellt. Thema Adam. Mehr verrate ich nicht.
Auch hier gilt: Das ist bei weitem nicht die einzige wichtige Aufgabe im Spiel. Es gibt weitaus mehr Dinge abzuarbeiten in der frei erforschbaren Welt von Rapture. Man kann natürlich auch wie Rambo durch die Level hecheln und seine Aufgaben stupide abarbeiten. Schließlich ist BIOSHOCK trotz alledem immer noch ein Ego Shooter. Allerdings bin ich der Meinung, das wird dem Anspruch des Spiels nicht gerecht und wäre gewissermaßen Verschwendung des großen Potenzials, das BIOSHOCK bietet. Ich habe mich deswegen für eine gemächliche Gangart entschieden und das Spiel mit all seinem Facettenreichtum genossen.
Fazit
Die Lobhudelei, welche das Spiel ja zu Hauf erfahren hat, ist meiner Meinung nach berechtigt. Ich kann mich dem nur anschließen. Das Game hat mir in so ziemlich allen Punkten sehr gut gefallen und es war schwer von der Glotze loszukommen. Lange Nächte und manches mal dunkle Augenringe waren die Folgen. Visuell eine Pracht, unterstützt durch guten Sound und klasse Gameplay, mit einer Story, die dem Namen gerecht wird und ausreichend Langzeitmotivation bietet.
Das dies alles zusammenkommt und harmonisch aufeinander abgestimmt ist, gibt es eben nicht oft und lässt das Spiel für mich nahezu perfekt erscheinen. Es gibt hier und da noch ein paar kleine Makel, aber das Gesamtpaket ist klasse. Anspruchsvolles Gaming. Mich hat BIOSHOCK schlichtweg begeistert und ich hoffe auf einen Nachfolger, der zumindest das gleiche Level halten kann und vielleicht noch ein kleines Schippchen drauf packt. Das wird ohne Frage schwer genug. Die Messlatte hat sich 2K selber sehr hoch gelegt. Für mich ist das Game eine klare Kaufempfehlung mit eingebautem Suchtfaktor und in meiner Spielsammlung hat es sich das Prädikat Referenztitel verdient. Wer das Genre mag, wird sicherlich seine Freude mit BIOSHOCK haben. Audiovisuell und auch Story mäßig. Sag ich mal... ;-)
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Nö, das ist ja die horizontale Gradzahl, die man sieht. Die sollte man bei 21:9 mindestens auf 110 bis ca. 130 einstellen. Einige Spiele lassen...
Euer Computer