Thema: Assassin's Creed Revelations

Habe jetzt endlich Assassins Creed Revelations durchgezockt. Hier mal eine kleine Rezension (Vorsicht, kann Spoiler enthalten!):
Meine Erwartungen an das Spiel waren nach dem für mich grandiosen Vorgänger Brotherhood riesig.
Zumindest im Bezug auf die Story wurde ich nicht enttäuscht. Die Geschichte um Ezio Auditore wurde klasse zu Ende gebracht. Lediglich das Ende kam mir persönlich etwas zu abrupt. Man hätte vielleicht in ein paar Sätzen noch erzählen können, wie Ezios Leben nach den gespielten Ereignissen weiter geht. Vor allem hätte mich interessiert, ob Ezio und Sofia Sartor, eine der interessantesten Nebenfiguren, ihren restlichen Lebensweg zusammen gehen. Die Chemie zwischen den beiden, so hatte zumindest ich im Verlauf des Spiels den Eindruck, scheint jedenfalls zu stimmen.
Aber nicht nur die Geschichte um Ezio Auditore wird zu einem Ende gebracht, auch werden endlich offene Fragen, die es nach Assassins Creed I gab beantwortet. So kann man zwischendurch immer wieder mit Altair spielen und erfährt, wie es nach dem Tod von Al Mualim weiter geht. Diese Zeitreise ins Mittelalter macht das Spiel sicherlich abwechslungsreicher und ist eine der großen Pluspunkte von Assassins Creed Revelations. Die Story dauert wie auch beim Vorgänger rund 20 Stunden und liegt damit erneut über dem Durchschnitt von Einzelspielerkampagnen.
Kommen wir nun zum dritten Erzählstrang, denn auch Desmonds Geschichte wird weitergeführt. Glücklicherweise sind die Sequenzen mit Desmond immer recht kurz und nicht Teil der eigentlichen Geschichte. Durch das Sammeln von Animus-Datenfragmenten kann man dann unabhängig von der Story um Altair und Ezio einige Sequenzen mit Desmond spielen. Ich habe nach etwa 5 Minuten aufgehört. Mir persönlich hat das leider gar keinen Spaß gemacht. Die Story um Desmond fand ich schon immer recht konfus und viele Zusammenhänge habe ich nicht verstanden. Liegt vielleicht auch daran, dass zwischen dem Spielen der einzelnen Assassins Creed Spiele immer recht viel Zeit vergangen ist. Ich könnte gut auf die Handlung mit Desmond in der Gegenwart verzichten.
So, nun zu Neuerungen im Verleich zu den Vorgängern. Bei Revelations verlassen wir Italien und spielen nun in Konstantinopel/Byzanz/Istanbul. Im Verlauf der Geschichte hat mir die Stadt zunehmend besser gefallen. Ansonsten ist vieles gleich geblieben: Das Erobern von Stadtvierteln, der Kauf von Geschäften, die dafür sorgen, dass man das notwendige Geld hat, um sich Waffen, Rüstung, Medizin, etc. zu verkaufen. Eine der großen Stärken von Brotherhood, das Anwerben und die Ausbildung von Assassinen ist auch bei Revelations möglich. Und es macht immer noch sehr viel Spaß, den Nachwuchs in die großen Städte Europas zu schicken, um sie vor den Templern zu befreien. Bis Level 15 kann man sie trainieren, dann legen sie ihre Meister-Assassinen Prüfung ab. Ist diese bestanden, kann man sie auf die Bezirke von Konstantinopel verteilen und sie sorgen dafür, dass die Gebiete nicht mehr in die Hände der Templer fallen können. Das bringt mich zu einer weiteren Neuerung: Eroberte Gebiete können auch wieder verloren werden, so lange man keine Meisterassassinen hat, die sie verteidigen. Wird ein Gebiet angegriffen, muss man es verteidigen. Dabei hockt man auf einem Dach und kommandiert seine Assassinen, die mehrere Angriffswellen des Gegners abwehren müssen. Ich fand diese Neuerung eher nervig. Wenn mich grad die Hautpmissionen gefesselt haben, wollte ich nicht meinen Bezirk verteidigen müssen. Darüber hinaus habe ich bis zuletzt nicht rausbekommen, wie man die Verteidigung am Besten macht, was dafür sorgte, dass ich recht viele Gebiete verloren hatte und sie zurückerobern musste. Eine weitere Neuerung ist der Einsatz von Bomben. Zunächst musste man Bestandteile sammeln, die man in Truhen findet oder von getöteten Wachen stibitzen kann. Dann geht es ans Basteln der Bomben, wo man mit ein paar Knopfdrücken, die unterschiedlichen Bestandteile zusammenfügen konnte. Eine nette Erweiterung, die aber nicht zwingend notwendig war. Ich habe die Bomben in dem Spiel kaum verwendet, da die Schwertkämpfe für mich bei Assassins Creed nachwievor am Meisten Spaß machen. Neu ist auch die Hakenklinge, die das Klettern noch angenehmer macht und mit der man auf Dächern befindlichen Seilen entlang gleiten kann. Ansonsten spielt sich das Spiel so wie der Vorgänger, was absolut positiv ist, warum auch ein tolles Spiel stark verändern? Das Klettern und Kämpfen macht Spaß wie immer. Auch der berühtme Sprung von den Türmen in den Heuhaufen ist bei mir immer wieder gern gesehen.
Noch ein paar Worte zur Graphik: Die Gesichter der Hauptfiguren sehen klasse aus. Auch das riesige Konstantinopel ist sehr gut gelungen. Die Bevölkerung kommt zwar nachwievor aus dem Klonlabor, aber darüber kann ich hinwegsehen.
Den Multiplayer-Modus kann ich nicht bewerten, da ich ihn aufgrund des fehlenden Online-Codes (Spiel ist ausgeliehen) nicht gespielt habe. Zwar interessiert mich der Online-Modus nicht, da ich ihn schon bei Brotherhood eher schlecht fand, doch alleine aus Prinzip muss ich für den Onlinepass in meiner abschließenden Wertung Punkte abziehen.
Fazit: Ein Spiel braucht nicht immer große Neuerungen, um zu gefallen. Für mich persönlich ist eine interessante Story das Wichtigste und die hat Ubisoft hier geliefert. Richtig klasse finde ich, dass die Geschichte um Altair zu Ende gebracht wird.
Eine perfekte Wertung verhindern bei mir die für mich nicht interessante Geschichte um Desmond, die nicht vollends überzeugenden Neuerungen und der erforderliche Onlinepass.
Wertung: 8,5/10