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Thema: Unser Schulsystem
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17.05.2008, 08:40 #1horst45
Unser Schulsystem
Was halter ihr von unserem Schulsystem?
Ich denke dass das größte Problem die Perspektivlosigkeit an dem Hauptschulen ist.
Fakt ist dass sozial schwache Menschen viel geringere Chancen haben als alle anderen (dabei denke ich z.B. an Arbeitslose und Ausländer). Ich gehe auf ein Gymnasium und mir fällt das selber auf: Ich kenne genau einen auf meiner Schule dessen Eltern Arbeitslos sind.
Sind Gesamtschulen eine Alternative?
Da bin ich mir nicht wirklich sicher. Das Problem ist dass nunmal nicht alle die Leistung eine Gymnasiasten bringen können und dadurch werden die, die mehr leisten könnten, bis zur Trennung ausgebremst. Ich denke dass Deutschland von seinen hoch gebildeten Ingenieuren lebt und ich bin der Meinung dass man deren Bildung nicht behindern darf um z.B. jetzige Hauptschüler hochzuholen. Die Sache ist dass immer mehr Facharbeiter gesucht werden und auf der anderen Seite immer mehr einfache Arbeitskräfte z.B. durch Maschienen ersetzt werden.
Auf jeden Fall bin ich der Meinung dass das Abschaffen der Orientierungsstufe ein Fehler war! Der Vorteil ist sicherlich dass die Gymnasiasten ihr Ziel das Abi nach 12 Jahren zu schreiben leichter erreichen können da die 5. und 6. Klasse auf einerm höheren Niveau abläuft jedoch ist es schwer ein 4. Klässler schon einzuordnen. Mit dieser Entscheidung stellt man die Weichen für sein ganzes Leben und wenn er dann z.B. auf eine Hauptschule kommt tritt schnell die Perspektivlosigkeit ein und er kommt nicht wieder "hoch".
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17.05.2008, 09:44 #2waldzwergle
AW: Unser Schulsystem
Also zu unserem Bildungssystem fallen mir auf Anhieb noch viel mehr Missstände ein, aber auf deinen Punkt bezogen:
Die Abschaffung der Orientierungsstufe war wirklich Blödsinn, kein Schwein braucht ein 12er Abi, vielleicht sollten die Kultusministerien eher mal über den ganzen sinnlosen Lernstoff diskutieren, wenn man den etwas reduzieren und effektiver gestalten würde, wäre auch eine Schulzeitverkürzung drin.
Das Problem der Hauptschule ist hauptsächlich, dass sie schlichtweg ein Abstellgleis bedeutet. Jugendlich mit einem HS-Abschluss auf den Arbeitsmarkt zu lassen ist einfach unverantwortlich. Hier sollte eine schulische Weiterbildung, die die Chancen später verbessert, Pflicht sein. Das Problem ist auch nicht, dass der Durchschnitts-Hauptschüler wirklich zu dumm zum Realschulabschluss ist, es fehlt nur oft an der Förderung, bzw. auch an der Motivation.
Klar, wenn deine Eltern arbeitslos sind, du selbst HS machst und dir klar, ist, dass es nach der Schule nicht grad rosig ausschaut, wo soll da die Motivation her kommen? Zudem wissen viele dann auch nicht von freiwilligen Weiterbildungsprogrammen. Denn gut ausgebildete Handwerker, mittlere Dienstleister etc. werden ständig gesucht. Der Großteil der Bevölkerung arbeitet schließlich in Berufen, für die kein Abitur notwendig ist.
Nur ist für diese Berufe heutzutage eben ein Realschulabschluss Standard, deshalb sollte das Schulsystem da nachziehen.
Ein anderer Mangel, den ich einfach ansprechen muss:
Der "Lern-für-die-Arbeit-und-dann-kannste-es-wieder-vergessen"-Effekt.
Um ehrlich zu sein: Von 13 Jahren Schule, ist bei mir nur bruchstückhaftes, untergründiges Wissen hängen geblieben. Und ich merke gerade: Im Studium geht dieses System weiter. Statt, dass auf eine intensive Ausbildung mit tiefgreifender und eingehender Beschäftigung mit der Thematik wert gelegt wird, versucht man dem Schüler im Eilverfahren von allem etwas beizubringen. Dass dann auch noch im totalen Fächerchaos und unter immer größerem Leistungsdruck. Wo ist der ursprüngliche Begriff von "Lernen" und "Studieren" geblieben? Ich kenne kaum Schüler, die während der Schulzeit noch Lust auf außerschulische Bildung, auf private Vertiefung in ein Thema hatten.
Die natürliche Faszination am Lernen wird durch unser zersetzendes Lehrsystem völlig unterdrückt. Man hat keinen Spaß mehr daran, Dinge zu verstehen, man ist schon in der Jugendzeit gestresster als mancher Arbeitnehmer und vergisst das Gelernte dann wie gesagt auch schnell wieder, da zwar heute die Mathe-Klausur war, aber in zwei Tagen muss man ja wieder für Geschichte fit sein. Was für ein Durcheinander...
Naja und wie gesagt, im Studium wird das nicht gerade besser. Das ganze System nimmt dann einfach nur noch mehr Zeit in Anspruch, effektiv lernen kann man hier aber immer noch nicht. 8 Stunden in der FH, bis morgen 20 Seiten Sript lesen, nen Essay verfassen und noch schnell das Modell fertig bauen. "Schlaf? - wird doch überbewertet" (wirkliches Zitat). Wie soll sich da denn bitte noch irgendetwas Gelerntes im Kopf festsetzen? Geschweigedenn Interesse aufkommen? Ich finde dieses System total erschreckend und bin enttäuscht, dass es im Studium sogar noch extremer wurde.
Im Endeffekt kann man als Student, bzw. Abiturient überhaupt nichts, wenn man aus der Lehranstalt entlassen wird. Das musste ich jetzt auch schon oft genug erfahren.
Von daher: Ein solider Realschulabschluss, danach idealerweise die gewünschte Ausbildung und dann vielleicht über die BOS die Fachhochschulreife nachholen, so schlecht ist dieser Weg auch nicht.
Gymnasium ist wirklich nicht das "Non-Plus-Ultra", es ebnet eben nur den Weg ins Studium, macht manches aber auch unnötig schwer.
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18.05.2008, 22:49 #3S.A.P
AW: Unser Schulsystem
Hier hat man die "Realschule Plus" eingeführt.In Prinzip bedeutet das nix andres , als das Real und Hauptschule zusammengelegt werden.Jetzt bekommen die ganzen Eltern natürlich nen Schock , und wollen ihre Kinder alle aufm Gym anmelden.Die sind aber Restlos überfüllt (in meiner Klasse hocken auch 30 Leute , an anderen Gym´s sind teilweise 35).
Versteh den Stress garnicht.Das System hat doch funktioniert.Evtl. könnte man die Grundschul zeit auf 2 Jahre aufstocken , sodass man erst im 7 Schuljahr auf die weiterführende Schule kommt.
Abi mit 12 ist an meiner Schule speziell zwar sehr gut , allgemein aber auch quatsch : En ganzes Jahr wird gestrichen , aber soll trotzdem genausoviel gemach werden.Wtf?!
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