Thema: Solarzelle - Amortisation berechnen

Hey erstmal :-)
und zwar habe ich ein Problem, ich halte in knapp einer Woche eine Prüfung/Referat im
Fach Technik (Realschule, Klasse 10) über die Solarzelle.

Das einzige was ich kaum verstehe ist wie man die Amortisation einer Solarzelle berechnet. Auf Wikipedia steht:

Anschaffungskosten / jährliche Abschreibungen + durchschnittlicher Gewinn + kalkulatorische Zinsen
(allg. Amortisation, nicht einer Solarzelle)

Vielleicht könnt ihr mir erklären was die ganzen Begriffe bedeuten bzw ob ihr mir anhand eines Beispiels erklären könnt wie man die Amortisation ausrechnet einer Solarzelle.

Vielen Vielen Dank im Vorraus!

(Ich habe den Beitrag von Rotznase unten schon gelesen, aber dachte ich mach ein neues Thema auf, hoffe das macht nichts)

mfG Grauzonen

Eigentlich hast du es ja schon geschrieben.

Anschaffungskosten der Solarzellen (Was kosten mich die Solarzellen)
+ Installationskosten (Was kostet es mich diese Anlage z.b. aufs Dach zu bauen, eigentlich alle Kosten bis die Anlage läuft)
+ Wartungskosten (Was kostet es mich die Anlage am laufen zu halten)
/
jährliche Abschreibung (Firmen (ich weiss nicht ob auch Privatleute) können solche Anschaffungen abschreiben d.h. über einen Zeitraum von 4Jahren vom Gewinn ihrer Firma abziehen, somit müssen sie nur einen geringeren Gewinn versteuern, ergo wird weniger an Steuern bezahlt und dieses was weniger bezahlt wird ist die eigentliche Abschreibung)
+ durchschnittlicher Gewinn (Anzahl der Kwh die eine solche Anlage durchschnittlich pro Jahr produziert (Ein Jahr hat mehr und ein Jahr hat weniger Sonne) * den Preis den man für das Einspeisen einer Kwh in das Stromnetz bezahlt bekommt)
+ kalkulatorische Zinsen (Wenn man den Gewinn und Abschreibung anlegt, erhält man Zinsen (Zinshöhe kommt auf die Anlage, Anlagelänge, Zugriffsmöglichkeiten usw. an), das folgende Jahr liegen da die Zinsen des ersten Jahres plus der Gewinn und Abschreibung des ersten Jahres, hinzu kommt der Gewinn und die Abschreibung des zweiten Jahres und das Alles wird wieder verzinst. So geht es Jahr für Jahr weiter)
= Die Anzahl an Jahren bis die Ausgaben gedeckt sind und ab denen es einen echten Gewinn gibt.

Danke für die schnelle Antwort! Ich habe es jetzt auf jeden Fall etwas mehr als davor verstanden. Fragen die mir noch offen bleiben:

Sagen wir (mit unrealistischen Zahlen, da ich noch nicht genau weiß wie viel was kostet=

Anschaffungskosten, Installationskosten, Wartungskosten = 50.000€
/
Jährliche Abschreibung =
Durchschnittlicher Gewinn: 2000kwh sind umgerechnet 340€ (jährlich)
Kalkulatorische Zinsen = (Weiß ich erst wenn ich die jährlichen Abschreibungen verstehen :-) ), meinst du die Zinsen auf einer Bank die man jährlich bekommen würde, wenn man die Abschreibung + die kalkulatorischen Zinsen zusammenrechnet?

Ich weiß nicht ob es zu viel verlangt wäre, aber anhand eines Beispiels würde ich es sicherlich gut verstehen :-D wäre sehr nett ^^
Ich versuch schon den ganzen Tag herauszukriegen die Fachbegriffe richtig zu verstehen.

Also wenn deine Anschaffungskosten, Installations und Wartungskosten insgesammt 50.000€ sind.

Die Abschreibung läuft auf 4Jahre, also 50.000€ / 4 Jahre = 12.500€ die du jedes Jahr vom Gewinn deines Unternehmens abziehen kannst.
Diese 12.500€ müssen nicht versteuert werden, also hast du einen theoretischen Gewinn von 12.500€ *19% Umsatzsteuer= 2375€ pro Jahr, in den ersten 4 Jahren.

Den durchschnittlichen Gewinn hast du ja schon errechnet und liegt bei 340€ pro jahr.

Die Zinsen, sind die Zinsen von der Bank oder wie man halt sein Geld anlegt.
Wir gehen jetzt einfach mal von 3% Zinsen aus.

Die Abschreibung, kann aber auch kleiner ausfallen oder ausbleiben. Dies ist der Fall wenn weniger Gewinn gemacht wurde oder keine Möglichkeit der Abschreibung besteht.

Also Rechnen wir nun mit den errechneten max. Abschreibungen.
1.Jahr
2.375€ + 340€ = 2.715€ + 3%Zinsen (2.715€*3%=81,45€) = 2.796,45€
2.Jahr
2.796,45€ + 2.375€ + 340€ = 5.511,45€ + 3%Zinsen (5.511,45*3%=165,34€) = 5.676,79€
3.Jahr
5.676,79€ + 2.375€ + 340€ = 8.391,79€ + 3%Zinsen (8.391,79€*3%=251,75€) = 8.643,54€
4.Jahr
8.643,54€ + 2.375€ + 340€ =11.358,54€ + 3%Zinsen (11.358,54€*3%=340,75€) = 11.699,29€

Ab jetzt fällt die Abschreibung weg und nur der Gewinn aus dem Stromverkauf wird weiter verrechnet.
5.Jahr
11.699,29€ + 340€ = 12.039,29 + 3%Zinsen (12.039,29€*3%=361,17€) = 12.400,46€

Und so geht es weiter bis die 50.000€ erreicht wurden. Bei diesen Werten würde sie sich in 53Jahren amotisiert haben.
Diese Dauer hängt aber vom Zinsatz und dem Gewinn den die Solarzellen erwirtschaften ab.

deifel

Eigentlich hast du es ja schon geschrieben.

Anschaffungskosten der Solarzellen (Was kosten mich die Solarzellen)
+ Installationskosten (Was kostet es mich diese Anlage z.b. aufs Dach zu bauen, eigentlich alle Kosten bis die Anlage läuft)
+ Wartungskosten (Was kostet es mich die Anlage am laufen zu halten)

wartungskosten sind m.E. keine anschaffungsnebenkosten und deshalb auch nicht zu aktivieren

/
jährliche Abschreibung (Firmen (ich weiss nicht ob auch Privatleute) können solche Anschaffungen abschreiben d.h. über einen Zeitraum von 4Jahren

(wie kommst du auf 4 jahre? der abschreibungszeitraum ist gesetzlich vorgeschrieben und lässt sich fein und säuberlich gegliedert nach wirtschaftsgut in den dafür vorgesehenen abschreibungstabellen nachlesen)

vom Gewinn ihrer Firma abziehen, somit müssen sie nur einen geringeren Gewinn versteuern, ergo wird weniger an Steuern bezahlt und dieses was weniger bezahlt wird ist die eigentliche Abschreibung)

(komplett falsch, das ist der steuervorteil... der abschreibungsbetrag ist der abschreibungsbetrag, und sonst nichts anderes)

+ durchschnittlicher Gewinn (Anzahl der Kwh die eine solche Anlage durchschnittlich pro Jahr produziert (Ein Jahr hat mehr und ein Jahr hat weniger Sonne) * den Preis den man für das Einspeisen einer Kwh in das Stromnetz bezahlt bekommt)

(und was ist mit der differenz zu dem preis einer kwh wenn man sie über das normale stromnetz beziehen würde? das geld das man spart ist nämlich auch als gewinn anzusetzen!)

+ kalkulatorische Zinsen (Wenn man den Gewinn und Abschreibung anlegt, erhält man Zinsen (Zinshöhe kommt auf die Anlage, Anlagelänge, Zugriffsmöglichkeiten usw. an), das folgende Jahr liegen da die Zinsen des ersten Jahres plus der Gewinn und Abschreibung des ersten Jahres, hinzu kommt der Gewinn und die Abschreibung des zweiten Jahres und das Alles wird wieder verzinst. So geht es Jahr für Jahr weiter)

(schon wieder total daneben... 1. abschreibungen kannst du nicht anlegen, da bei einer abschreibung effektiv kein geld fließt, sie ist also nicht cashwirksam, d.h. es verlässt das unternehmen kein geld welches du hättest anlegen können... 2. den gewinn kannst du immernoch anlegen, hier geht es vielmehr um das gebundene kapital, sprich das geld, was für die investition getätigt wurde = Anschaffungskosten)

= Die Anzahl an Jahren bis die Ausgaben gedeckt sind und ab denen es einen echten Gewinn gibt.

sry, aber hier ist noch einiges an fehlern bzw. halbwahrheiten drin...

ausserdem würde ich angesichts der relativ hohen anschaffungskosten und der voraussichtlich sehr langen amortisationsdauer (>5 jahre) von einer statischen amortisationsrechnung abraten und zu einer dynamischen amortisationsrechnung raten... hintergrund sind zukünftige wertänderungen der währung, daher muss hier mit einem diskontierungsfaktor abgezinst werden...

Ich habe es nach bestem wissen und gewissen erklärt, ist aber nicht mein Beruf.

Erkläre bitte die Fehler, würde mich auch interessieren.

Nachtrag:

Ok, wenn da so viele Fehler stecken, erkläre es mal bitte komplett richtig.
Das würde dem Threadersteller auch um einiges mehr helfen.

@ deifel viel Dank! Genau so etwas habe ich gebraucht jetzt kann ichs der Klasse erklären :-)

Weiß vllt jemand ob die Werte die ich genommen habe bzw die deifel für die Rechnung benutzt hat realistisch sind?
also dass es sich erst in 53 Jahren amortiesieren würde?

Vllt hat jemand von euch ja selber eine Solaranlage aufm Dach und könnte mir grob / sehr grob geeignete Werte finden?
Wäre auf jeden Fall nett :-)

mfG Grauzonen