Thema: Schule und ABI ist vorbei: Was kommt jetzt?

Nur mal so (und das soll keinesfalls persönlich gemeint sein):

Ich glaube irgendwie kaum, dass man die finanzielle Situation von Studenten an Privatunis mit der finanziellen Situation "normaler" Studenten vergleichen kann... Meines Wissens sind die Unis nicht gerade kostengünstig und der absolute Großteil wird wohl komplett durch die Eltern finanziert (was nicht verwerflich ist).

Ich sehe auch irgendwie keinen Fehler darin, eine Ausbildung in einem komplett anderem Bereich zu machen. Die wenigsten wissen, was sie nach dem Abi mit ihrem Leben anfangen wollen. Wieso sollten die nicht das Recht haben erst einmal eine Ausbildung zu machen und dann immernoch zu studieren.

P.S. Bachelor sind 3 Jahre Studium (6 Semester), an der FH sind es glaub ich 7 Semester.

P.P.S.: Darf ich dir einen kleinen Tipp geben (nicht persönlich nehmen): Mediziner (insbesondere Medizinstudenten) haben generell den Ruf eine arrogante Ader zu haben, mit Aussagen wie "nach 2 Tagen habe ich alles in dem Beruf gesehen" "mehr gibt der Beruf nicht her" schürst du das Vorurteil ziemlich
Ich gehe davon aus, dass du clever genug bist solche Sprüche NICHT in Gegenwart von Pflegern etc. zu bringen, aber es gibt genug Leute, die genau das machen, eine kleine Anekdote:
Medizinstudent macht seine Doktorarbeit bei uns im Labor und hat quasi 0 Laborerfahrung (ist also stark auf die Hilfe von den TAs angewiesen). Immer wieder kommen Sprüche von dem wie "Pipettenspitzen auffüllen muss ich nicht machen, dafür haben wir TAs; Puffer herstellen sollen die TAs machen". Unter anderem hat er das gesagt, wenn die TAs daneben standen. Die Krönung brachte er dann, als eine TA seine Frage nicht beantworten konnte mit dem Spruch "Naja kein Wunder, dass du nur TA geworden bist, zu mehr hat es nicht gereicht". Danach hat der Mensch keinerlei Hilfe mehr bekommen und hat 1 Monat danach die Promotion in der AG abgebrochen (mit Rückendeckung der Leiterin).

Also immer vorsichtig sein, wo man welche Sprüche raushaut

TrueValue

Finanzierung: Gut, du hast Recht, es gibt Spezialfälle. Ich kenne keinem bei dem dies eingetreten ist. Wenn man will gibt es einen Weg.
Eltern sind verpflichtet das Erststudium zu finanzieren. D.h spätestens mit Gericht kriegst du deren Geld, falls sie reich sind.

HardAndSoft

Und die Sache mit dem Einklagen geht komplett an der Lebenswirklichkeit vorbei. Wuerdest Du wirklich Deine Eltern verklagen?

Verklagen ist gar nicht notwendig. Es gibt für solche Fälle den sogenannten Vorleistungsantrag, bei dem du als Student das Geld vom Bafög-Amt beziehst, und das Amt sich dann das Geld von deinen Eltern holt. Damit hast du dann nichts mehr zutun.

Um nochmal zum praktischen Nutzen zu kommen:

Ich sage ja nicht, dass es keinerlei Überschneidungen geben kann, das sind aber alles Dinge, wofür man nicht erst 3 Jahre eine Ausbildung absolvieren muss - sicherlich nice to have aber 3 Jahre? Ich bitte euch. Labor-Ausbildungen sind da sicher eine Ausnahme, weil man da ja schon als Assistent wirkt. Für viele andere Studienfächer gibt es überhaupt keine "praktische Seite" die man irgendwie mit einer Ausbildung entdecken könnte. Da wo ich bislang gearbeitet habe als Ingenieur, arbeiten ausschließlich Leute mit Hochschulabschluss und mir haben die praktischen Tätigkeiten in der Ausbildung nichts bis wenig genutzt - weil die praktischen Tätigkeiten mit denen ich zu tun habe ganz andere sind. Es ist ja halt auch so, dass man nicht wie im Studium jede Woche etwas neues lernt in der Ausbildung. Nach spätestens 1 1/2 Jahren kennt man oft schon die kompletten Tätigkeiten des Betriebes und man arbeitet eigentlich wie ein Angestellter Geselle.

Wer meint, er müsse das wegen dem finanziellen Polster machen, weil es nicht anders geht - gut, das sind aber Einzefälle. Die meisten Studenten kommen mit den Möglichkeiten (Bafög/Vorleistungsantrag, Kindergeld, Jobben, notfalls Studienkredit) sehr gut über die Runden - wäre auch schlimm, wenn es anders wäre.

p.s. Ich bin für ein Elternunabhängiges Bafög beim Studium. Mir ist durchaus bewusst, dass es hier dennoch genug Probleme gibt die es nicht geben müsste.

Don Promillo

Nur mal so (und das soll keinesfalls persönlich gemeint sein):

Ich glaube irgendwie kaum, dass man die finanzielle Situation von Studenten an Privatunis mit der finanziellen Situation "normaler" Studenten vergleichen kann... Meines Wissens sind die Unis nicht gerade kostengünstig und der absolute Großteil wird wohl komplett durch die Eltern finanziert (was nicht verwerflich ist).

Ich sehe auch irgendwie keinen Fehler darin, eine Ausbildung in einem komplett anderem Bereich zu machen. Die wenigsten wissen, was sie nach dem Abi mit ihrem Leben anfangen wollen. Wieso sollten die nicht das Recht haben erst einmal eine Ausbildung zu machen und dann immernoch zu studieren.

P.S. Bachelor sind 3 Jahre Studium (6 Semester), an der FH sind es glaub ich 7 Semester.

P.P.S.: Darf ich dir einen kleinen Tipp geben (nicht persönlich nehmen): Mediziner (insbesondere Medizinstudenten) haben generell den Ruf eine arrogante Ader zu haben, mit Aussagen wie "nach 2 Tagen habe ich alles in dem Beruf gesehen" "mehr gibt der Beruf nicht her" schürst du das Vorurteil ziemlich
Ich gehe davon aus, dass du clever genug bist solche Sprüche NICHT in Gegenwart von Pflegern etc. zu bringen, aber es gibt genug Leute, die genau das machen, eine kleine Anekdote:
Medizinstudent macht seine Doktorarbeit bei uns im Labor und hat quasi 0 Laborerfahrung (ist also stark auf die Hilfe von den TAs angewiesen). Immer wieder kommen Sprüche von dem wie "Pipettenspitzen auffüllen muss ich nicht machen, dafür haben wir TAs; Puffer herstellen sollen die TAs machen". Unter anderem hat er das gesagt, wenn die TAs daneben standen. Die Krönung brachte er dann, als eine TA seine Frage nicht beantworten konnte mit dem Spruch "Naja kein Wunder, dass du nur TA geworden bist, zu mehr hat es nicht gereicht". Danach hat der Mensch keinerlei Hilfe mehr bekommen und hat 1 Monat danach die Promotion in der AG abgebrochen (mit Rückendeckung der Leiterin).

Also immer vorsichtig sein, wo man welche Sprüche raushaut

Guten Morgen,

das Studium an der Privatuni finanziere ich mir selbst durch einen Kredit, meine Eltern haben selbst kein Geld. Am Ende meines Studiums bin ich mit ungefähr 50.000 Euro verschuldet. Dies war es mir jedoch wert, da ich unbedingt Arzt werden wollte und meine Durchschnittsnote für eine staatliche Uni nicht gereicht hat.
Jedoch sind meine Kommilitonen sehr reich und vor allem auch sehr oberflächlich. Es herrscht keine angenehme Atmosphäre aber da muss man durch.

Mit "nach 2 Tagen habe ich alles gesehen" habe ich etwas anderes gemeint: Medizinstudenten müssen das Praktikum machen, um einen Eindruck von der Pflege zu erhalten. Der Arbeitsablauf auf Station ist fast immer gleich, morgens Patienten waschen, danach Essen austeilen, danach zum EKG/zur Magenspiegelung etc fertig machen, Tabletten austeilen, Insulin spritzen usw, danach wieder essen austeilen...
Nach 2-3 Tagen ist man in dieser Routine drin und sieht vor allem wie hart und stressig der Job ist und auch was Pfleger dürfen und was nicht.
Ich habe höchsten Respekt vor Pflegern und habe mich mit allen super verstanden, sehe Arzt + Pfleger als Team und nicht die Ärzte als den Boss. Ich bin einfach nur der Meinung das 3 Monate Pflichtpraktikum zu lange sind, da einfach ab einem gewissen Zeitraum nichts neues mehr dazukommt. Außerdem darf man als Praktikant nichts (eigentlich nicht mal Blutdruck messen oder Temperatur! - manche Krankenhäuser lassen einen trotzdem) und alle denken man ist ein Idiot oder die gefrusteten Pflegerinnen sehen es als letzte Chance dem Medizinstudenten noch eins reinzuwürgen, bis er dann ein paar Jahre später als Arzt zurück kommt und ihr dann "Befehle" gibt.
Ich hatte größenteils Glück mit meinen Stationen, nur eine war der Horror. @Teilchen hat sehr gut ergänzt, dass du wenn du wirklich studieren willst, du dir auch das Studium finanzieren kannst.
Letztendlich ist die Diskussion denke ich zwecklos, ihr bleibt bei eurer Meinung und wir bei unsrer.
Ihr habt mich jedoch in einem Punkt überzeugt - das eine Ausbildung in einigen wenigen Bereichen vorher sinnvoll sein kann, wenn sich die Themengebiete stark überschneiden.
Mir persönlich wäre diese Zeit zu schade aber ich bin ja nicht stellvertretend für die gesamte Menschheit.
Und Bachelor ist natürlich 3 Jahre, keine Ahnung was mich da wieder geritten hat.
mfG

Alles klar, dann Hut ab vor deiner Entscheidung das selber zu stemmen und viel Erfolg dabei!

Ok, dann hatte ich in "da habe ich alles gesehen" zu viel reininterpretiert. War auch nur ein gut gemeinter Ratschlag, weil ich aus 1. Hand miterlebt habe, wie so etwas nach hinten losgehen kann

Nach vierzig Absagen und nur noch einem offenen Bewerbungsverfahren musste ich mir definitiv Gedanken um einen Plan B machen, den ich ja
bislang nie gehabt hatte. Denn die Bewerbungsfrist für das Winter-Semester diesen Jahres habe ich mit dem 15. Juli nun endgültig verpasst, in
den anderen Universitäten jedenfalls. Mir bleibt somit die Möglichkeit, entweder (Plan A) ein Jahr lang irgendwo zu arbeiten und mich schon die
Zeit über bei den ganzen Unternehmen für nächstes Jahr zu bewerben, auf dass ich dann einen Platz erhalten würde; oder mir bleibt auch jene
Möglichkeit, die mein Bruder gewählt hat: Dieser arbeitet jedes Jahr in den Sommer-Semesterferien im Kernkraftwerk in der Nähe von uns in der
Schweiz und verdient dort einiges an Geld, welches ihm vorerst, zusammen mit dem BAFöG zum Leben in Ulm reicht, und studiert ansonsten an
der HNU ganz normal - also eben nicht dual - Information Management Automotive (kurz IMA). Dies könnte ich bei einem anderen Unternehmen
in der Schweiz ähnlich machen, wenngleich diese nicht immer eine Revision im Sommer haben, zu der sie zahlreiche Mitarbeiter zusätzlich immer
brauchen. Dann könnte ich auch einen solchen Studienplatz suchen, was für mich wahrscheinlich auch deutlich einfacher wäre. Aber ich werde
mit solchen Dingen, sollte auch mein Bewerbungsverfahren bei ZLT scheitern, wohl erst im nächsten Jahr anfangen können.