Thema: Schule und ABI ist vorbei: Was kommt jetzt?

Einige junge Menschen sind gerade beim Endspurt ihrer Schule oder des ABI.
Und für viele stellt sich die Frage: "Was kommt jetzt?"

Auch meine Freundin und meine Nichte stehen gerade vor dieser Frage, weshalb auch ich stärker in das Thema involviert bin.
Wenn ich mich so umschaue, dann bemerke ich eine immer stärker werdende Tendenz in Richtung Studium oder Freiwilliges Soziales Jahr. Und immer weniger Leute die eine Ausbildung suchen.

Mich würde einmal interessieren wie es hier wirklich aussieht.
Was habt ihr vor?
Seid ihr euch unsicher oder habt ihr schon einen Plan?
Und was könnte euer alternativ Plan sein?

P.S. Diese Umfrage soll sich bitte nur an die richten die aktuell, im letzten oder nächsten Jahr vor der Entscheidung stehen. Ich würde gerne Ergebnisse aktueller und relevanter Zahlen ermitteln.

Bei der Diskussion dürfen natürlich auch die alten Hasen von ihrem einstigen Werdegang berichten.

Für mich stand schon während der Schulzeit fest, dass ich danach eine Ausbildung machen will. Einen Beruf lernen und dann Geld verdienen. Ich wusste auch schon den Beruf, der von allen wohl am besten zu meinen Neigungen passt. Dummerweise ist mir erst hinterher bewusst geworden, dass dieser Beruf nicht unbedingt gefragt ist. Und obendrein war die Ausbildunggsstätte, die ich gewählt hatte, grottenschlecht...

Wenn man es ganz konkret betrachtet, hätte ich zwei Optionen wählen müssen. Ich habe letztes Jahr meinen Abschluss gemacht, dann aber im ersten Jahr keinen Studienplatz gefunden, der auf mich gepasst hätte und in den ich auch hätte dürfen. Ich strebe ein duales Studium im Bereich Luft- und Raumfahrtsystematik an, also will ich gleichzeitig studieren, wie ich mich aber auch im Moment für die Ausbildung bewerben muss. Da für mich der Fokus dabei momentan aber auf dem Studium liegt, habe ich diese Option gewählt.

Dass ich in den Bereich der Luft- und Raumfahrttechnik will, ist mir seit einem Gespräch zu meiner Realschulzeit mit einem Mitarbeiter der europäischen Raumfahrtbehörde, und gutem Freund meiner Familie, bewusst gewesen. Auf dem beruflichen Gymnasium habe ich zudem meine ersten Schritte in der Datenverarbeitung und Programmiertechnik gemacht und habe dort ein Feld von großem Interesse für mich entdeckt, welches ich in der Zukunft unbedingt erkunden will. Ich hoffe, mit meinen Bewerbungen in diesem Jahr mehr Erfolg zu haben, als ich es bis zum jetzigen Zeitpunkt noch ersehen kann. (bislang 7 Rückmeldungen = 7 Absagen )

Ich habe mir nach Beendigung meiner Schule erstmal gedacht, ich suche mir einen Ausbildungsplatz, denn wenn ich diese Ausbildung fertig habe, kann ich immer noch gucken, ob ich studieren möchte und was sich sonst noch so ergibt.
Aber wie gesagt.. Ausbildung und erstmal was festes in der Hand haben, sodass ich, falls es mit einem Studium nicht klappen sollte, etwas habe, woran ich mich halten kann.

Einige Menschen haben nach dem Abi eine klare Vision ihrer Zukunft und folgen dieser - andere wissen noch nicht so was sie machen wollen.
Ein Jahr Auszeit halte ich für immens wichtig, es hilft einem erwachsener zu werden, zu reifen und ein letztes Mal zu reisen etc bevor nur noch der Ernst des Lebens kommt.
Ich war aufgrund meines Studienwunsches gezwungen 1,5 Jahre zu warten und habe es in dieser Zeit als Fluch angesehen - mittlerweile empfinde ich es als Segen.
Die Zeit nach dem Abi ist die schönste Zeit im Leben, denn nur dann ist man frei von Verpflichtungen etc und kann ein letztes Mal die Jugend genießen.
Zumindest geht/ging es mir so. Danach geht es los mit Verpflichtungen, immer Stress, Arbeit im Hinterkopf etc.
Daher nicht sofort in die Ausbildung oder ins Studienleben stürzen, sondern die freie Zeit nutzen seinen Träumen zu folgen (z.B in sein Traumland zu reisen) und danach hat man immer noch alle Zeit der Welt sich dem Ernst des Lebens zu widmen.

@TrueValue Ich stimme dir zu, aber vergiss nicht, dass das Geld eine wichtige Rolle spielt. Ich hätte auch gerne eine Auszeit, konnte es mir aber nicht leisten. Ich hab studiert und nebenbei fast Vollzeit gearbeitet. Leider ist manchmal so...

Angekotzt vom Schulsystem habe ich mir nach dem Abschluss gleich ein Lehre gekrallt und innerhalb 3 Jahren einen ordentlichen Beruf erlernt. Das Thema Studium kam gar nicht für mich in Frage, da ich einerseits arbeiten wollte und andererseits soviel Energie aufwies, dass es mir unmöglich schien noch länger in einem Gebäude zu sitzen um zu lernen.
Während der Lehre fand aber eine innere Wandlung statt, sodass ich danach gleich zum Bund ging um im Anschluss doch noch einmal ein Studium hinten dran zu schieben. Somit kann ich heute auf etwas setzen, was nur noch wenige haben: praktischen und theoretischen Background in der gleichen Berufswelt. Bisher hat mir diese Kombination nur Vorteile eingebracht, deshalb glaube ich, dass für Leute im Mittelfeld (Sekundarstufe I/Realschule) dies der ideale Weg ist noch ein wenig Gas zu geben, ohne Abi nachmachen zu müssen.

Das einzige was ich bereue ist der Bereich für den ich mich entschied, da gibt es wirklich besseres.

Ewig her, aber paar Wochen nach der Schule ne Ausbildung gemacht, allerdings in ein Job der sich herausstellte das ich eigentlich was anders hätte machen sollen scheiß Firma und Knochen Job, aber so ist es nunmal, man war jung und wollte schnell Geld, fast egal wie.^^ Könnte ich die zeit zurück drehen hätte ich wo anders Ausbildung gemacht.Vor allen wenn ich sehe wie heute einige bei Ihre Ausbildung mehr Eierschaukeln können als sonst was, (aber trozdem am rumheulen sind) da fragt man sich schon, was man falsch machte, bzw weiß die antwort darauf sowieso. xD

Ich habe letztes Jahr mein Abitur gemacht und arbeite immernoch einfach so. Zwar lerne ich ein wenig dabei, aber in meiner Karriere bringt es mich nicht wirklich voran. Noch so planlos wie an dem Tag, als ich mein Abitur in die Hand gedrückt bekommen habe.

Nach dem Abitur wollte ich eigentlich auch erst studieren gehen, habe mich aber nebenbei auch nach Ausbildungsplaetzen umgesehen. Am Ende habe ich mich fuer die Ausbildung entschieden, weil ich fuer mich kein Vorteil im Studium gesehen habe. Ich koennte studieren gehen, aber ein Garant fuer bessere -bezahlte- Arbeit war das nicht, sofern man dann ueberhaupt in den Bereich was kriegt.
Ich habe mir meine Zukunft aber auch ehrlich gesagt, nicht wirklich gross ausgemalt. Sofern jemand aber weiss, was er will, sollte er es machen. Wenn man seiner Zukunft unsicher ist, empfehle ich eher eine Ausbildung, weil man dann zumindest etwas festes in der Hand hat oder man faehrt die Risikoschiene.

An die Leute, die von Anfang an wussten, dass sie eine Ausbildung machen wollen:
Was waren eure Beweggründe Abitur zu machen? (rein aus Interesse)

Bieberpelz

Einige junge Menschen sind gerade beim Endspurt ihrer Schule oder des ABI.
Und für viele stellt sich die Frage: "Was kommt jetzt?"

Nach dem Abitur sehe ich nur eine einzige sinnvolle Möglichkeit: Ein Studium. In meinem Weltbild ist Abitur und Ausbildung im Prinzip Zeitverschwendung. Der beste Weg dürfte das duale Studium sein, da man hier die 2 "Welten" kennenlernt, die grundverschieden sind.

TrueValue

Die Zeit nach dem Abi ist die schönste Zeit im Leben, denn nur dann ist man frei von Verpflichtungen etc und kann ein letztes Mal die Jugend genießen.
Zumindest geht/ging es mir so. Danach geht es los mit Verpflichtungen, immer Stress, Arbeit im Hinterkopf etc.
Daher nicht sofort in die Ausbildung oder ins Studienleben stürzen, sondern die freie Zeit nutzen seinen Träumen zu folgen (z.B in sein Traumland zu reisen) und danach hat man immer noch alle Zeit der Welt sich dem Ernst des Lebens zu widmen.

Das sehe ich ein wenig anders. Sofern man eine geregelte Arbeit annimmt, hat man nach dem Studium durchaus auch noch jede Menge Zeit. Bei einem 37 oder 40 Wochenstunden-Job mit ca. 1 Monat Urlaub im Jahr von "Stress" zu reden, halte ich für etwas übetrieben. Ich komm neben dem Studium derzeit auf eine reine Arbeitszeit für mein Unternehmen von sicherlich >40 Stunden die Woche, also quasi Vollzeit-Job - und schaff meinen Bachelor auf 6 Semester, wo andere Studenten im selben Studiengang 7 hinlegen dafür.
Für mich persönlich sehe ich das als "verlorene" Zeit an. Da bin ich viel zu Karriere-geil und ehrgeizig dafür.

Ich mache nächstes Jahr Abi und habe für mich entdeckt, dass ich einfach kein Studium machen will. Ich bin wahrscheinlich sowieso zu faul für sowas Ich werde womöglich eine Ausbildung in Richtung Verwaltungsfachangestellter machen und nach der Ausbildungszeit vielleicht (wenn sich bis dahin etwas an meiner Meinung geändert hat) ein Studium in dieser Richtung abstreben.
MfG

laXurija

Dass ich in den Bereich der Luft- und Raumfahrttechnik will
[...]
Ich hoffe, mit meinen Bewerbungen in diesem Jahr mehr Erfolg zu haben, als ich es bis zum jetzigen Zeitpunkt noch ersehen kann. (bislang 7 Rückmeldungen = 7 Absagen )

Interessanter Beitrag. Aber wie sieht es mit einem Plan B aus?
Ich finde es klasse das du da ein festes Ziel hast. Das ist in meinen Augen wichtig und sollte eine zwingende Voraussetzung für ein Studium sein. Doch was ist wenn du es auch in diesem Jahr nicht bekommen wirst, was möchtest du dann machen? Es ist eben Zeit, die dir verloren geht.

TrueValue

Ein Jahr Auszeit halte ich für immens wichtig, es hilft einem erwachsener zu werden, zu reifen und ein letztes Mal zu reisen etc bevor nur noch der Ernst des Lebens kommt.

Ich bin da ein wenig Kritisch bei der Aussage. Es "kann" einigen Leuten helfen sich zu finden. Aber im großen und ganzen empfinde ich es als weiteres Eierschaukeln (bitte nicht auf dich münzen, das sind Erfahrungen die ich so mitbekommen habe) vieler junger Menschen. Die Erfahrungen die man in der Zeit macht sind "oft" für die Zukunft nicht zu gebrauchen. Viel wichtiger wäre es, das man sich informiert und bei potentiell interessante Jobs oder Ausbildungsmöglichkeiten bewirbt. Man kann dann noch immer entscheiden ob man es macht. Man verliert aber keine Zeit sondern bekommt dadurch wirkliche Erfahrungen. Und auch eine abgebrochene Ausbildung, wo man dann weiß das es so nicht geht, sind brauchbare Erfahrungen und keine verlorene Zeit.
Solch ein Jahr aussetzen kann für ein potentiellen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz eher hinderlich sein. Im Lebenslauf ist eine Lücke von einem Jahr die beim Arbeitgeber mit kritischen Augen gesehen wird. In der Regel wird jemand, der ein Jahr faulenzen war (so wird es meistens gesehen), eher weniger genommen als jemand der Erfahrungen gesammelt hat.
Wenn man nun ein Jahr im Ausland war, seine Sprache aufgebessert und gejobbt hat, dann ist das natürlich noch eine ganz andere Sache.
Zusätzlich ist dieser Gedanke ein Jahr Pause zu machen sehr egoistisch und wirtschaftlich sowie gesellschaftlich gesehen mehr Schaden als brauchbar.

Meiner Meinung nach lernt kein Mensch was er will, wenn er ein Jahr nichts macht und keine Verpflichtungen hat. Solange man keine reichen Eltern hat, hat man ja auch weiterhin sorge. Und egal in welche Richtung es geht, irgend jemandem ist man ein Klotz am Bein und kostet bzw. lebt auf Kosten anderer.

Memorandum

Ich habe letztes Jahr mein Abitur gemacht und arbeite immernoch einfach so. Zwar lerne ich ein wenig dabei, aber in meiner Karriere bringt es mich nicht wirklich voran. Noch so planlos wie an dem Tag, als ich mein Abitur in die Hand gedrückt bekommen habe.

Hast du schon Dinge gemacht und deine Planlosigkeit zu beheben? Vielleicht Gespräche bei der Berufsberatung oder Praktika in Firmen, die dich interessieren könnten? Du verdienst zwar dein eigenes Geld durch jobben, allerdings gibt es sehr viele Menschen die so nach Jahren noch vor sich hinleben und irgendwann nicht mehr aus dem Sumpf raus kommen. Für den Augenblick super, da man sich selbst versorgt. Auf Dauer kannst du dir damit einiges versauen was sehr schade ist.

TrueValue

An die Leute, die von Anfang an wussten, dass sie eine Ausbildung machen wollen:
Was waren eure Beweggründe Abitur zu machen? (rein aus Interesse)

Ich habe zwar kein Abitur gemacht sondern lediglich die Fachhochschulreife erworben, auch Fach Abi genannt, aber das dürfte ja ähnlich gesehen werden.
Ich wollte von Anfang an eine Ausbildung machen und habe dann, weil ich keine Ausbildung im Betrieb gefunden habe, eine Schulische gemacht wo ich dies erworben habe. Anschließend habe ich dann eine Ausbildung in meinen Traumberuf gefunden, ein Bereich wo ich immer der Meinung war das ich den niemals bekommen wollen würde. Das war auch der Grund warum ich mich auch nach anderen Berufszweigen umgeschaut habe die mir vielleicht gefallen könnten, auch wenn es nicht der Traumjob war. Und fast wäre ich auch Einzelhandelskaufmann in einem Elektrohandel geworden.

Blizzard_Black

Nach dem Abitur sehe ich nur eine einzige sinnvolle Möglichkeit: Ein Studium. In meinem Weltbild ist Abitur und Ausbildung im Prinzip Zeitverschwendung.

Für mich als starker Gegner der aktuellen Studienpolitik ist die Aussage natürlich ein rotes Tuch.
Wieso ist deiner Meinung nach eine Ausbildung verschwendete Zeit? Wieso glaubst du das ein Studium, dessen Erfolgsquote im späteren Job kaum noch mit der vor Jahren zu tun hat, die einzig sinnvolle Richtung ist?
Mir ist bewusst das im Volksmund die Meinung herrscht das man nur mit Abi und Studium etwas ist und werden kann. Die Realität sieht aber anders aus und gerade die Möglichkeiten, das fast jeder Hans und Franz studiert, sind ein großer Klotz am Bein der Gesellschaft und kosten enorm Geld. Auch für den Studenten, wovon es ja mittlerweile Massenhaft gibt, ist es ein Sprung in einer Becken voller Angebot aber mit geringer Nachfrage.

Ansonsten sehe ich auch so das ein Abitur oft Zeiterschwendung ist. Und zwar dann, wenn der Wunsch-Berufsweg kein Abi erfordert und man es trotzdem macht. Wie es so oft der Fall ist.

Im Vordergrund sollte immer das Ziel (der Beruf) sein. Und darauf hin sollte man die Schulform wählen. Und deshalb ist es sehr wichtig das man schon sehr früh versucht sich Gedanken zu machen was man will. Wenn man nach dem Abitur für 1 Jahr Pause macht, dann ist das viel zu spät um sich darüber Gedanken zu machen.

Iza

Ich werde womöglich eine Ausbildung in Richtung Verwaltungsfachangestellter machen und nach der Ausbildungszeit vielleicht (wenn sich bis dahin etwas an meiner Meinung geändert hat) ein Studium in dieser Richtung abstreben.

Auch hier hast du die Möglichkeiten, wenn du deine Ausbildung gut gemacht und im Beruf ein wenig Erfahrungen gesammelt hast, das du Weiterbildungen im Betrieb (vermutlich der Gemeinde?) machen kannst. Das hätte den Vorteil das du weiterhin im Betrieb arbeitest und Geld verdienst und dennoch deine Gehaltsklasse und Qualitäten aufbessern kannst.

Bieberpelz

Ansonsten sehe ich auch so das ein Abitur oft Zeiterschwendung ist. Und zwar dann, wenn der Wunsch-Berufsweg kein Abi erfordert und man es trotzdem macht. Wie es so oft der Fall ist.

Ich sehe es zwar auch so dass Abitur in Deutschland kaum noch etwas wert ist, weil jeder Dummkopf inzwischen durchkommt und es viel zu viele machen. Trotzdem hält man sich damit viel mehr Möglichkeiten offen und ist flexibler, falls es mit dem Wunschberuf nicht klappt oder später im Leben etwas anders läuft als geplant. Ein höherer Abschluss ist immer besser als wenn man dann noch mühsam später etwas nachholen muss. Besonders auch wenn man nicht in Deutschland bleiben will, wenn man länger auf der Schule war wird das oft besser anerkannt.

Mizzy

Ich sehe es zwar auch so dass Abitur in Deutschland kaum noch etwas wert ist, weil jeder Dummkopf inzwischen durchkommt und es viel zu viele machen. Trotzdem hält man sich damit viel mehr Möglichkeiten offen und ist flexibler, falls es mit dem Wunschberuf nicht klappt oder später im Leben etwas anders läuft als geplant. Ein höherer Abschluss ist immer besser als wenn man dann noch mühsam später etwas nachholen muss. Besonders auch wenn man nicht in Deutschland bleiben will, wenn man länger auf der Schule war wird das oft besser anerkannt.

Selbstverständlich ist man damit flexibler.
Wenn ich aber auf der Suche nach einer Ausbildung bin, die kein Abi erfordert, dann würde ich mich doch zum Ende der 10ten Klasse darauf bewerben. Wenn man dann nichts findet, dann muss man ja den Plan B angehen wo die weitere Förderung der Schulbildung sicherlich ein guter Weg ist und man sich weitere Möglichkeiten schafft. Aber in diesem Falle ist es ja schon der Plan B.

Bieberpelz

Ich bin da ein wenig Kritisch bei der Aussage. Es "kann" einigen Leuten helfen sich zu finden. Aber im großen und ganzen empfinde ich es als weiteres Eierschaukeln (bitte nicht auf dich münzen, das sind Erfahrungen die ich so mitbekommen habe) vieler junger Menschen. Die Erfahrungen die man in der Zeit macht sind "oft" für die Zukunft nicht zu gebrauchen. Viel wichtiger wäre es, das man sich informiert und bei potentiell interessante Jobs oder Ausbildungsmöglichkeiten bewirbt. Man kann dann noch immer entscheiden ob man es macht. Man verliert aber keine Zeit sondern bekommt dadurch wirkliche Erfahrungen. Und auch eine abgebrochene Ausbildung, wo man dann weiß das es so nicht geht, sind brauchbare Erfahrungen und keine verlorene Zeit.
Solch ein Jahr aussetzen kann für ein potentiellen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz eher hinderlich sein. Im Lebenslauf ist eine Lücke von einem Jahr die beim Arbeitgeber mit kritischen Augen gesehen wird. In der Regel wird jemand, der ein Jahr faulenzen war (so wird es meistens gesehen), eher weniger genommen als jemand der Erfahrungen gesammelt hat.
Wenn man nun ein Jahr im Ausland war, seine Sprache aufgebessert und gejobbt hat, dann ist das natürlich noch eine ganz andere Sache.
Zusätzlich ist dieser Gedanke ein Jahr Pause zu machen sehr egoistisch und wirtschaftlich sowie gesellschaftlich gesehen mehr Schaden als brauchbar.

Meiner Meinung nach lernt kein Mensch was er will, wenn er ein Jahr nichts macht und keine Verpflichtungen hat. Solange man keine reichen Eltern hat, hat man ja auch weiterhin sorge. Und egal in welche Richtung es geht, irgend jemandem ist man ein Klotz am Bein und kostet bzw. lebt auf Kosten anderer.

Gut, das ist deine Meinung, akzeptiere ich natürlich .
Ich sehe es einfach selbst bei den Leuten aus meinem Studiengang (ok ist im Ausland daher sicherlich nochmal eine Extremsituation aber egal):
Die, die schon etwas älter sind, vll eine Ausbildung gemacht haben oder nur ein Jahr gewartet sind viel erwachsener und kommen viel besser mit dem Studium zurecht als die (vor allem Mädchen), die sofort nach dem Abi studieren gegangen sind. Sie haben mehr Probleme, wirken zu jung und mental schwach.
Außerdem ist das, was ich gesagt hatte wahr: Wenn man ein Studium anstrebt dann ist eigentlich die letzte wirklich freie Zeit wo man noch Reisen könnte (voraussgesetzt man will es und ja natürlich auch, dass es finanziell passt) die Zeit nach dem Abi. Und mit Reisen meine ich keinen 2 Wochen Urlaub nach Malle sondern z.B ein Work and Travel Jahr irgendwo auf der Welt. Tut man dies nicht, studiert man, bekommt einen Job und hat nie wieder länger frei als ein paar Wochen, wenn es hochkommt.
Eigentlich eine traurige Vorstellung.
Und auch nach einer Aubildung sagt man sicherlich nicht, "hey, Ausbildung vorbei - mach ich mal ein Jahr frei". Man arbeitet stattdessen sein Leben lang in diesem Beruf. 40 Jahre oder sogar mehr! Da kommt es auf dieses eine Jahr auch nicht mehr an. Und das man dem Staat dann nichts nützt geht mir ehrlich gesagt am Allerwertesten vorbei, das tue ich in den nächsten 40 Jahren noch genug.
lg

Bieberpelz

Für mich als starker Gegner der aktuellen Studienpolitik ist die Aussage natürlich ein rotes Tuch.
Wieso ist deiner Meinung nach eine Ausbildung verschwendete Zeit?

Ich hatte nicht geschrieben, dass eine Ausbildung verschwendete Zeit ist. Ich hatte geschrieben, dass Abitur und Ausbildung in meinen Augen verschwendete Zeit ist. Das Abitur ermöglicht den Eintritt ins Studium, für eine Ausbildung hätte der Realschulabschluss auch gereicht und ich hätte mir die 2 Jährchen (frühers 3 bei uns in Bayern - vielleicht bald auch wieder?) auch sparen können.
Mit mir auf die Schule sind etliche Leute gegangen, die entweder gar nichts machen, eine Ausbildung bei der Bank angefangen haben oder Briefe als eine Art "Werksstudententätigkeit" für die Post ausfahren. Alle Abitur.

Wieso glaubst du das ein Studium, dessen Erfolgsquote im späteren Job kaum noch mit der vor Jahren zu tun hat, die einzig sinnvolle Richtung ist?
Mir ist bewusst das im Volksmund die Meinung herrscht das man nur mit Abi und Studium etwas ist und werden kann. Die Realität sieht aber anders aus und gerade die Möglichkeiten, das fast jeder Hans und Franz studiert, sind ein großer Klotz am Bein der Gesellschaft und kosten enorm Geld. Auch für den Studenten, wovon es ja mittlerweile Massenhaft gibt, ist es ein Sprung in einer Becken voller Angebot aber mit geringer Nachfrage.

Ich möchte das auch gar nicht bestreiten, und nachdem ich oben nun nochmal erklärt hatte, was du missverstanden hast, ergibt sich der Beitrag von selbst natürlich wieder - aber trotzdem ist die Arbeitslosenquote unter Akademikern geringer als unter Leuten mit Ausbildung oder gar ohne Schulabschluss/Ausbildung.
In meinen Augen ist es - für mich persönlich - völlig uninteressant, ob jemand Realschulabschluss, Abitur oder Hauptschulabschluss hat. Die "fette Knete" garantiert einem kein Abschluss und kein Titel, sondern das muss man sich selbst erarbeiten.

Im Vordergrund sollte immer das Ziel (der Beruf) sein. Und darauf hin sollte man die Schulform wählen. Und deshalb ist es sehr wichtig das man schon sehr früh versucht sich Gedanken zu machen was man will. Wenn man nach dem Abitur für 1 Jahr Pause macht, dann ist das viel zu spät um sich darüber Gedanken zu machen.

Das sehe ich genauso. Aber das ist halt eben der Mainstream heute. 1 Jahr im Ausland Pause, Auslandssemester und Praktika.
Ich bin 21 und seit 4 Jahren selbstständig, mir brauchst du nichts erzählen. Ich bin aufs Gymnasium gegangen und mach mein Studium nur pro Forma und nach dem Bachelor ist schluss für mich, weil ich dann einen abgeschlossenen Bildungsweg habe. Etliche Leute, die ich kenne und die den Master noch hinten dran hängen möchten, sind alle zu faul zum Arbeiten.

Bieberpelz

Interessanter Beitrag. Aber wie sieht es mit einem Plan B aus?
Ich finde es klasse das du da ein festes Ziel hast. Das ist in meinen Augen wichtig und sollte eine zwingende Voraussetzung für ein Studium sein. Doch was ist wenn du es auch in diesem Jahr nicht bekommen wirst, was möchtest du dann machen? Es ist eben Zeit, die dir verloren geht.

Plan B sieht folgender Maßen aus: Ich verdiene mir weiterhin ein kleines Geld-Polster und verschaffe mir über meinen Bruder Zugang in das gleiche System das auch er zu haben pflegt, nämlich jedes Jahr in den Sommer-Semester-Ferien im Kernkraftwerk in der Schweiz (gerade mal um die 10 Kilometer von meinem Zuhause entfernt) sechs Wochen zu arbeiten und studiere dann ohne parallele Ausbildung ein Fach aus dem Bereich der Informatik. Bei mir ist es halt finanziell ein wenig enger gestaltet und ich muss mein Studium eigentlich alleine finanzieren. Dort ist das duale Studium dann eben die beste Lösung, zumal sie mir persönlich auch am meisten zuspricht, aber es ist auch ein sehr begehrtes Studienmodell.

@Bieberpelz Danke für die Sorge Klar, die Gefahr besteht. Ich habe schon einige Sachen getan um mich zu informieren, z.B. Berufsberatung, Gesprächen mit Verwandten, etc. Mein Job ist eigentlich auch nicht nur ein Job, aber so fühlt es sich gerade an. Ich arbeite im familieneigenen Betrieb, und habe dort eigentlich viele Möglichkeiten. Nur möchte ich lieber Psychologie studieren und nicht in die Wirtschaft. Mein Notendurchschnitt ist aber viel zu schlecht dafür. Ich will nun mit dem Kopf durch die Wand: Ich werde mich trotzdem an so vielen Unis bewerben wie möglich. Dann kann ich immerhin sagen ich habe es versucht. Plan B und C sind dann AT und CH
@Mizzy Man ist zwar flexibler und hat viele Möglichkeiten, aber das ist ja so auch die schnellste und einfachste Lösung wenn man nicht weiß, was man machen soll. War ein bisschen so bei mir. Jedenfalls: Ein Abi ist auch nicht alles. Ich z.B. kann jetzt wahrscheinlich trotzdem nicht machen, was ich wollte. Das gleiche Spiel bei 2 meiner Freunde. Wie gut der Abschluss ist, spielt meiner Meinung nach eine sehr große Rolle.