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20.11.2008, 19:50 #1Darth Vicious
Musik - Sachkunde, Theorie, Praktische Hilfe
Wie schon in einem anderen Thread angedeutet, biete ich hier meine Hilfe an, wenn es um das Thema "Musik" in allen seinen Facetten geht.
Von der Musik im Schulunterricht bis hin zur angewandten Theorie beim Arrangieren und sogar Komponieren von Musik.
Ein kleiner Auszug aus meinem "Programm":
- Notenkunde Basics (Notenwerte, Dynamik, Expression, Tempobezeichnungen)
- Notenkunde Advanced (Phrasierung, Symbolik)
- Musiktheoretische Begriffe
- Notensatz Basics (Kadenzlehre, Kontrapunkt)
- Notensatz Advanced (Einfaches Arrangement, Interpretation)
- Instrumentenkunde
- Musikgeschichte
- Werkanalyse
Sowie so eine Art "Erweiterungskurs":
- Komplexe orchestrale Musik
- Kirchenmusik
- Alte Tonsysteme
- Arrangement für kleinere Besetzungen
- Arrangement für div. orchestrale Besetzungen
- Filmmusik
- Experimentale Musik (12-Ton-Musik, Atonale Werke)
- Percussion-Satz im Orchester
Und ebenfalls biete ich noch Hilfe in Bezug auf Notensatz-Programme.
Hier angewandt im Programm "Sibelius" (Versionen 1-5).
Wer Interesse oder Nachholbedarf (im Bereich Schulmusik beispielsweise) hat, möchte sich bitte
hier im Thread melden, damit auch andere die Möglichkeit haben, an den Fragen und Antworten zu profitieren.
Ich bitte, von PMs und sonstigen derartigen Nachrichten mit Fragen Abstand zu nehmen.
Der Zweck dieses Threads ist in allererster Linie die Hilfe für die Allgemeinheit.
Also: Keine Schüchternheit! Meldet euch!
Ich stehe gerne Rede und Antwort. Nur fragen müsst ihr
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Musik - Sachkunde, Theorie, Praktische Hilfe
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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20.11.2008, 20:15 #2Kimmel
AW: Musik - Sachkunde, Theorie, Praktische Hilfe
Dann nutze ich gleich die Gelegenheit
Also,
Worauf muss ich bei orchestralen Stücken achten?
(Soll heißen, wenn ich ein Lied mit Orchester-Besetzung machen möchte)
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20.11.2008, 21:35 #3Darth Vicious
AW: Musik - Sachkunde, Theorie, Praktische Hilfe
Ähm, könntest du deine Frage ein klein bisschen spezifizieren?
Denn so, wie sie momentan gestellt ist, gibt es schätzungsweise eine Million Antworten
Was meinst du damit? In Bezug auf Instrumentierung, Stimmenverteilung oder was ist genau gewünscht?
Gut wäre auch, wenn du mir vielleicht ein Beispiel geben könntest, worauf du dich gerade beziehst, bzw: welches Stück du setzen willst oder ob du selbst etwas komponieren möchtest.
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21.11.2008, 13:56 #4Kimmel
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21.11.2008, 18:14 #5Darth Vicious
AW: Musik - Sachkunde, Theorie, Praktische Hilfe
Oh da muss ich mir bisl Zeit nehmen.
Da ich gleich zur Orchesterprobe weg muss, schau ichs mir danach/morgen früh an, ja?
Btw: mit welchem Setz-Programm arbeitest du?
Eventuell ist das ja mit meinem kompatibel und ich kann dir das Stück ggf. an div. Stellen umsetzen.
Ist das Midi-File ein Mitschnitt aus der Programm-Partitur oder das Original? Ich bräuchte im Falle des Falles das Original damit ich mir die Stimmen genauer hernehmen kann.
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22.11.2008, 00:55 #6Darth Vicious
AW: Musik - Sachkunde, Theorie, Praktische Hilfe
Ok. Ich hab mir gerade mal Partitur und Midi angeschaut und -gehört.
Generell mal:
Mit A-Dur als Tonart würde ich mich in Stücken mit vielen Blasinstrumenten nicht anfreunden. Vor allem die Trompeten in B tun sich mit sowas unglaublich hart. Gerade bei diesen Geschwindigkeiten. Da bräuchtest du schon ein sehr gutes Ensemble.
Des weiteren ist von der Besetzung her (gut, jeder machts natürlich anders) üblich, mindestens 2 Hörner zu besetzen, und als Füllstimmen eine 3. Trompete und mindestens 2 Posaunen sowie Tenorhorn/Euphonium und/oder Bariton.
Was leider in diesem Arrangement fehlt, sind Viola (Bratsche) und vor allem der Kontrabass. Denn eine Tuba als Bassgrundlage für ein gemischtes Orchester ist viel zu dünn.
Zu den einzelnen Stimmen ein paar grobe Worte.
Zum Beispiel die Überleitungs-Passage in der Flöte in Takt 6. Wo soll dieser Lauf hinführen? Wenn man Läufe und Glissandi verwendet, um einen schwungvollen Übergang zu schaffen, sollten diese auch irgendwohin führen. Am Besten gestaltet man den Lauf (nicht immer aber häufig) so, dass der Ton auf den alles hinführt im nächsten Takt als 8tel oder ähnliches vorhanden ist. Desweiteren sollten die Töne (unter Berücksichtigung der Begleit-Stimmen) auch mit den Vorzeichen der Leittonart auf den Akkord auf den es hinführen soll, ausgestattet sein.
Klingt jetzt sehr kompliziert, ist aber eigentlich verhältnismäßig simpel.
Beispiel:
Du willst in Takt X auf den Akkord C-Dur hinleiten, der im nächsten Takt folgt.
Der erste Ton im besagten folgenden Takt ist in der Flötenstimme nun ein C3. 2 16tel-Läufe ab der Zählzeit "2" führen darauf hin. Der letzte Ton vor dem C im folgenden Takt ist also ein H. Und so weiter. Man kann natürlich auch eine Akkordbrechung des letzten verwendeten Akkords vor dem C-Dur Akkord machen, natürlich mit einigen Übergangstönen.
Was ich gerade noch sehe ist, dass in diesem Arrangement ein gravierender Begleitungsfehler vorhanden ist. Und zwar (wie in der asiatischen Videogame-Musik oft vorhanden) besteht die Begleitung aus reinen Quinten. Das klingt leer und kraftlos. Die Terz macht den Akkord zum Akkord - der wichtigste Ton.
Und reine Quinten führen zu den berüchtigten Quint-Parallelen, die nach "China-Gedudel" klingen und in der klassischeren Musik recht verpönt sind. Oktav-Parallelen lassen sich in einer Orchesterpartitur kaum vermeiden, aber Quintparallelen in der durchlaufenden Begleitung ist ein reines Unding. Das geht in 1-2 Takten hintereinander schon gut, aber nicht durchgehend das gesamte Stück.
Ich glaube, wenn ich das Stück mal in mein Programm tippen würde, klänge es recht schmalbrüstig. Das liegt eben daran, dass du viele Passagen vollkommen unisono setzt. Abgesehen von dem Midi-File das einfach grausam nach Computer klingt (nichts für ungut), lassen sich einige der angesprochenen Setz-Fehler durch die Geschwindigkeit und die permanente Schlagzeug- und Percussion-Begleitung recht gut übertünchen (nebenbei: eine Bezeichnung der Instrumente in der "Schlagzeug"-Zeile wäre sinnvoll für den ausführenden Musiker).
Was ich gerade noch sehe: Bei Tonart-Wechseln ist es üblich einen schlichten Doppelstrich zu setzen, um den Wechsel deutlicher zu machen.
Ich hoffe, du nimmst mir das jetzt nicht übel, aber momentan klingt das Arrangement sehr dürftig. Aber meine ersten Arrangements klangen auch ähnlich. Man wächst mit der Herausforderung. Mittlerweile brauche ich für ein gutes Orchester-Arrangement je nach Schwierigkeit 3-4 Wochen. Meist länger.
Man muss sich Zeit nehmen und sich immer wieder anhören, wie es klingt und was man verbessern könnte.
Hier ist ein Arrangement woran ich gerade arbeite (ich hoffe, das mit dem Hochladen klappt).
Ich schreibe es momentan für unser Orchester (Blasorchester).
Leider kann ich kein Midi beifügen, da dieses Programm nur AIFF unterstützt, die ich dann in Mp3s umwandle (bessere Qualität). Bei Interesse kann ich jemandem mal ein Mp3 zuschicken.
Jurassic Park - Main Title.pdf
Oh, was ich dazu sagen muss:
Diese Partitur ist bei weitem noch nicht fertig. Die komplette Dynamik fehlt, ebenso ist die Percussion-Stimme noch nicht vollständig. Außerdem fehlen noch viele Verzierungen und das "Fein-Tuning" der Partitur fehlt ebenfalls. Das Layout passt ebenfalls noch nicht. Außerdem ist die Partitur NOCH in "C". Also transponierende Instrumente sind momentan rein KLINGEND notiert und nicht in "Es" oder "B". Das erleichtert das reine Arrangieren am Anfang. Schlussendlich ist es nur ein Klick und die Stimmen erscheinen transponierend auf die diversen Tonarten.
Ich weiss ja nicht, mit welchem Programm du arbeitest, aber ich kann allen nur raten, sich Sibelius oder Finale zuzulegen. Vor allem Sibelius nimmt einem unglaublich viel Arbeit ab, so dass man sich voll und ganz auf die Musikalität des Stücks konzentrieren kann. Vor allem arbeitet das Programm mit dem sog. "KontaktPlayer 2" direkt für Sibelius. Das erlaubt dem Programm vollkommen realistische Klänge. Beim programm-internen Abspielen der Partitur klingt es so, als würde es ein Orchester spielen und nicht ein Computer.
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22.11.2008, 13:51 #7Kimmel
AW: Musik - Sachkunde, Theorie, Praktische Hilfe
Okay, erstmal vielen Dank^^
Ok, ich werd dann die Tonart ändern.
Des weiteren ist von der Besetzung her (gut, jeder machts natürlich anders) üblich, mindestens 2 Hörner zu besetzen, und als Füllstimmen eine 3. Trompete und mindestens 2 Posaunen sowie Tenorhorn/Euphonium und/oder Bariton.
Was ist eine Füllstimme?
Was leider in diesem Arrangement fehlt, sind Viola (Bratsche) und vor allem der Kontrabass. Denn eine Tuba als Bassgrundlage für ein gemischtes Orchester ist viel zu dünn.
Ich mein, wenn ich sie nicht brauch, muss ich sie doch nicht hinzufügen?
Oder ist die Viola ein Muss?
Zu den einzelnen Stimmen ein paar grobe Worte[...]
Du willst in Takt X auf den Akkord C-Dur hinleiten, der im nächsten Takt folgt.
Der erste Ton im besagten folgenden Takt ist in der Flötenstimme nun ein C3. 2 16tel-Läufe ab der Zählzeit "2" führen darauf hin. Der letzte Ton vor dem C im folgenden Takt ist also ein H. Und so weiter. Man kann natürlich auch eine Akkordbrechung des letzten verwendeten Akkords vor dem C-Dur Akkord machen, natürlich mit einigen Übergangstönen.
Was ich gerade noch sehe ist, dass in diesem Arrangement ein gravierender Begleitungsfehler vorhanden ist. Und zwar (wie in der asiatischen Videogame-Musik oft vorhanden) besteht die Begleitung aus reinen Quinten. Das klingt leer und kraftlos. Die Terz macht den Akkord zum Akkord - der wichtigste Ton.
Und reine Quinten führen zu den berüchtigten Quint-Parallelen, die nach "China-Gedudel" klingen und in der klassischeren Musik recht verpönt sind. Oktav-Parallelen lassen sich in einer Orchesterpartitur kaum vermeiden, aber Quintparallelen in der durchlaufenden Begleitung ist ein reines Unding. Das geht in 1-2 Takten hintereinander schon gut, aber nicht durchgehend das gesamte Stück.
Kannst du mir das näher erklären?
Ich glaube, wenn ich das Stück mal in mein Programm tippen würde, klänge es recht schmalbrüstig. Das liegt eben daran, dass du viele Passagen vollkommen unisono setzt. Abgesehen von dem Midi-File das einfach grausam nach Computer klingt (nichts für ungut), lassen sich einige der angesprochenen Setz-Fehler durch die Geschwindigkeit und die permanente Schlagzeug- und Percussion-Begleitung recht gut übertünchen
(nebenbei: eine Bezeichnung der Instrumente in der "Schlagzeug"-Zeile wäre sinnvoll für den ausführenden Musiker).
Hmm, verstehe ich nicht...^^
Was ich gerade noch sehe: Bei Tonart-Wechseln ist es üblich einen schlichten Doppelstrich zu setzen, um den Wechsel deutlicher zu machen.
Ich hoffe, du nimmst mir das jetzt nicht übel, aber momentan klingt das Arrangement sehr dürftig. Aber meine ersten Arrangements klangen auch ähnlich. Man wächst mit der Herausforderung. Mittlerweile brauche ich für ein gutes Orchester-Arrangement je nach Schwierigkeit 3-4 Wochen. Meist länger.
Ich bin offen für Kritik
Und ich weiß, dass meine Orchester-Arrangements oder überhaupt Arrangements mit vielen Besetzungen noch eher schlecht sind^^
Oh, was ich dazu sagen muss:
Diese Partitur ist bei weitem noch nicht fertig. Die komplette Dynamik fehlt,
Meinst du mit Dynamik, die Lautstärke, Artikulationen usw.?
ebenso ist die Percussion-Stimme noch nicht vollständig.
Inwiefern?
Außerdem fehlen noch viele Verzierungen und das "Fein-Tuning" der Partitur fehlt ebenfalls. Das Layout passt ebenfalls noch nicht. Außerdem ist die Partitur NOCH in "C". Also transponierende Instrumente sind momentan rein KLINGEND notiert und nicht in "Es" oder "B". Das erleichtert das reine Arrangieren am Anfang. Schlussendlich ist es nur ein Klick und die Stimmen erscheinen transponierend auf die diversen Tonarten.
Ich dachte, das sei notiert...?
Und wie kann ich das ändern?
Ich weiss ja nicht, mit welchem Programm du arbeitest, aber ich kann allen nur raten, sich Sibelius oder Finale zuzulegen. Vor allem Sibelius nimmt einem unglaublich viel Arbeit ab, so dass man sich voll und ganz auf die Musikalität des Stücks konzentrieren kann. Vor allem arbeitet das Programm mit dem sog. "KontaktPlayer 2" direkt für Sibelius. Das erlaubt dem Programm vollkommen realistische Klänge. Beim programm-internen Abspielen der Partitur klingt es so, als würde es ein Orchester spielen und nicht ein Computer.
Jo, ich besitze Finale^^
Nochmal ein dickes Dankeschön
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22.11.2008, 15:33 #8Darth Vicious
AW: Musik - Sachkunde, Theorie, Praktische Hilfe
Oh, äh vorweg: die letzten drei Absätze meines vorherigen Posts bezogen sich auf MEIN Arrangement und nicht auf deins ^^ --> siehe meinen Anhang.
Im Übrigen kannst du dir mal mein Arrangement anschauen. Da wird sehr viel von dem Verwirklicht, was ich dir gerade gesagt habe.
Füllstimme:
Eine Füllstimme dient der Untermalung eines musikalischen Themas. Meist hat sie keine führende Funktion wie beispielsweise das Instrument/die Stimme, die das Thema vorträgt.
Beispielsweise spielen Füllstimmen Akkorde oder Rhythmen aus den Begleit-Akkorden.
Die Viola zählt größtenteils auch zu diesen Füllstimmen die das ganze Arrangement etwas satter klingen lassen. Klar ist sie nicht zwingend notwendig aber für den kompletten Streicher-Satz ist sie schon ausschlaggebend, da sie meist die Terz im Akkord spielt. Und wie schon erwähnt, macht die Terz "die Musik". Sie entscheidet ob Dur oder Moll bzw. vermindert oder übermäßig.
Wenn du dir vorstellst, dass der Streicher-Satz die Begleitung einer bestimmten Passage übernimmt, dann spielt üblicherweise die 1. Violine die Quinte oder den Grundton in oktavierter Lage. Die zweite Violine spielt dann die Terz des Akkords und sofern die weite Violine nicht "divisi" spielt (also die zweite Violine wird nochmal aufgesplittet), spielt die Bratsche entweder (je nach Violine 1 und 2) die Terz oder den Grundton des Akkords, der in Cello und Bass auftaucht.
Anm.: Cello eignet sich sehr gut für diverse Solo-Passagen.
Zu den Quint-Parallelen:
Wenn du ein Klavier daheim hast oder ein Keyboard (was man als Arrangeur durchaus haben sollte ^^), spiel mal die C-Dur Tonleiter und spiel nur Grundton und Quinte. Das heisst also: C-G --> D-A --> E-H --> F-C und so weiter.
Du wirst feststellen, dass es leer und matt klingt und ungefähr so wie die Verballhornungen chinesischer Musik in Fernseh-Jingles. Einfach nur Sch***.
Wenn du statt dessen die Terz mit dazu nimmst (also C-E-G), klingt der Akkord plötzlich viel voller.
Nebenbei solltest du beim Setzen deiner Begleit-Akkorde beachten, dass du dich an die Kadenz hälst bzw. an den Kontrapunkt. Immer nur Akkorde in erster Form klingen auch nicht gut.
Das Thema "Kadenz" solltest du mal nachschlagen. Ist ENORM wichtig beim Arrangieren.
Typische Kadenz-Folgen sind beispielsweise:
I - IV - V - I (klassische Kadenz: Tonika - Subdominante - Dominante - Tonika) weil die Dominante der Tonart stets auch den Leitton der Tonart beinhaltet der zur Tonika hinführt).
I - IV - V - VI - IV - V - I (erweiterte Kadenz: Tonika - Subdominante - Dominante - Tonikaparallele - Subdominante - Dominante - Tonika) etwas komplizierter aber sehr nett um etwas Abwechslung reinzubringen.
Wohlgemerkt: wir reden momentan von der reinen klassischen Musik. Jazz-Kadenzen sind etwas anders. Da wird statt der Subdominante in der Kadenz die zweite Stufe verwendet, also
I - II - V - I
Tonika - Subdominantparallele - Dominante - Tonika.
Aber das führt jetzt etwas zu weit.
Generell: Mit Kadenzen, Trugschluss, (im Jazz) Turnarround, den verschiedenen Tonarten (auch Kirchentonarten, denn die werden in Filmmusik sehr häufig verwendet), Takten, Dominantseptakkorden, Dissonanzen, Clustern und vor allem HARMONIELEHRE und MODULATIONEN sollte man sich erst zur Genüge vertraut machen, bevor man sich an orchestrale Arrangements herantraut.
Aber Experimentieren ist natürlich nicht verboten
Die Frage "Was kann ich tun, damit es besser klingt" sollte damit auch recht gut abgehandelt sein. Mehr Akkorde verwenden, keine reinen Quinten als Akkorde und nicht alles unisono setzen. Ausserdem (sagte mein Notensatzlehrer immer): "Ohne Bass macht mir ganz Musik kein Spass!"
Etwas mehr Bässe und tiefere Stimmen verteilen, so dass du ein ausgewogeneres Verhältnis von Hoch zu Tief zu Mittel kriegst.
Die Bezeichnung der "Schlagzeug"-Zeile:
Du verwendest sehr viele verschiedene Klänge in dieser Zeile. Aber der ausführende Musiker muss wissen, WAS er anschlagen soll, wenn er eine Note sieht. Deshalb immer dazuschreiben, was es für ein Instrument ist, das auf dieser Notenlinie spielt (Crash, Hi-Hat, Toms, Snare, Bass und so weiter).
Die Percussion-Riege ist auch nicht soooo prickelnd. Pauken (Timpani) passt auch nicht sooo ganz. Pauken setzt man in kleinen Orchestern nur 2 bis maximal 3 ein. Große Sinfonie-Orchester haben 4-5 Pauken (je nach Stück).
Das heisst, es sind immer eine oder zwei hohe Pauken besetzt und eine tiefe.
Schlag dazu mal ein bisschen Literatur nach. Ich kann dir (vor allem am Anfang) nur den "DTV-Atlas MUSIK" wärmstens empfehlen. Selbst ich schau ab und zu nach, wenn ich einige Kleinigkeiten nicht mehr weiss. Da findet sich so gut wie alles, was du brauchst um Stücke zu arrangieren oder auch zu komponieren.
Nochmal: Die beiden letzten Absätze meines vorherigen Posts bezogen sich auf MEIN Arrangement (im Anhang).
Dynamik ist Lautstärke der einzelnen Instrumente. Artikulation ist wieder was anderes
Abgesehen von den angesprochenen Dingen glaube ich schon, dass du das Zeug zum Arrangeur hast. Du musst allerdings noch EINIGES in Punkto "Musiktheorie" nachholen. Wie gesagt: kauf dir mal diesen "DTV-Atlas MUSIK", der hilft dir enorm weiter. Kostet auch nicht viel (etwa 20€). Dann vermeidest du dumme Fehler wie beispielsweise die Mallet-Percussion auf eine Klavier-Doppelzeile zu legen. Mallets haben (fast) immer nur eine Notenzeile. Und dergleichen mehr.
Zum Programm:
Ich habe mit Finale zwar noch nie gearbeitet, aber was ich von unserem Dirgenten (selbst auch in Deutschland ein sehr bekannter Arrangeur für viele namhafte Verlage) weiss, soll es recht kompliziert sein.
Sibelius ist vielleicht etwas teurer, dafür bietet es auch unglaublich viele Möglichkeiten.
Zieh dir halt mal das Demo
Was ist neu
und probiers mal aus.
Die Vollversion kostet rund 700€, die Studentenversion (allerdings SEHR abgespeckt) nur einen Bruchteil. Aber es gibt noch eine Version für Lehrkräfte die alle Features der Vollversion enthält aber nur knapp 400€ kostet.
Vielleicht etwas für Weihnachten oder den Geburtstag
Allerdings rate ich DRINGEND !!!! davon ab, sich Sibelius auf anderweitige Weise zu besorgen. Die haben extreme Sicherheitsvorkehrungen und wenn sie jemanden erwischen wird das empfindlichst teuer!
FINGER WEG davon!
In diesem Fall wirklich: "Nur Original ist legal!"
(ein Bekannter von mir meinte, er müsste sich das über Umwege besorgen. Jetzt hat er eine Schadensersatzklage in Höhe von über 10.000 € am Hals... nicht zu empfehlen!)
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26.11.2008, 23:54 #9Darth Vicious
AW: Musik - Sachkunde, Theorie, Praktische Hilfe
Da du momentan (wie ich glaube) an dem Main Theme zu "Star Wars" arbeitest, könntest du deine Fortschritte vielleicht hier mal dokumentieren, damit alle was davon haben.
Ich hab dieses Stück, wie du weisst, schon arrangiert. Vielleicht kann ich dir ein bisschen helfen.
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29.11.2008, 10:46 #10Kimmel
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29.11.2008, 19:43 #11Darth Vicious
AW: Musik - Sachkunde, Theorie, Praktische Hilfe
Oooooh ja... merk ich...
Ich glaube, dein "Klient" wollte das Stück haben, dass er als Midi eingesandt hat. Und keinen "Querschnitt" oder Medley aus den Stücken.
Du hast den Anfang vom Main-Theme drin, dann wechselst du (sorry, aber) ohne jeden Grund sofort in einen Mittelteil, wo du zu Darth Vader´s Theme überleitest.
Nicht gut.
Hör dir mal die Original-CD an bzw: das Stück, was der "Klient" will und schau dir meine Partitur dazu an, die ich im anderen Post mit reingesetzt hab.
Ich gebe zu, das ist bei weitem schwerer zu arrangieren als eine asiatische Game-Musik. Denn das hier ist größten Teils klassische Harmonie-Lehre. Du solltest dich erst mal ein-zwei Tage mit dem Stück auseinandersetzen bevor du anfängst, es zu arrangieren.
Du musst versuchen umzusetzen, was der sich der Komponist gedacht hat.
Das ist in diesem Fall einerseits einfach (die Struktur des Stücks) aber andererseits auch unglaublich schwer (Harmonien und Stimmenverteilung).
Da musst du noch gewaltig arbeiten.
Aber keine Sorge: es bemühen sich schon ewig Arrangeure, dieses Thema am Klavier wirkungsvoll in Szene zu setzen.
Ich selber hab mich noch nicht ran getraut. Aber vielleicht wage ich den Schritt ja mal
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01.12.2008, 17:32 #12Kimmel
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01.12.2008, 23:52 #13Darth Vicious
AW: Musik - Sachkunde, Theorie, Praktische Hilfe
Zu Punkt 1:
Noch nie was davon gehört, dass man sich auch mal irgendwo durchbeissen muss?
Gibs doch mal zu: du hast momentan einfach keinen Bock, dir das Ding genauer zu überlegen. Kann ich verstehen. Mir gehts manchmal auch so.
"Besser gehts irgendwie nicht..."
Also bitte... damit machst du dirs doch n bisschen SEHR einfach, meinst net?
Komm! A***backen zusammenkneiffen und ransetzen. Du hast doch ein fertiges Arrangement von dem Stück von. Also setz dich mal hin und zieh die wichtigen Stimmen raus. Is doch net sooo übermäßig schwer, wenn man sich sozusagen "ins gemachte Nest" setzen kann. Also los!
Und zu deiner Frage: Zupfen heisst "pizz." in den Noten. Also Pizzicato für "zupfen".
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09.12.2008, 17:41 #14Kimmel
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09.12.2008, 23:13 #15Darth Vicious
AW: Musik - Sachkunde, Theorie, Praktische Hilfe
Hab mirs grad mal angeschaut. Machbar ist es auf jeden Fall. Auch wenn es wahrscheinlich wieder etwas dünn klingen wird, da die Mittelstimmen fehlen und eigentlich bis auf den jeweiligen Grundton in den Celli und ein paar Violinen-Einwürfen kaum volle Akkorde zu verzeichnen sind.
Man müsste es halt mal anhören. Für ein Schul-Orchester wäre es auf jeden Fall machbar.
Aber ich denke mit Hinblick auf deine Ambition für größere Orchester solltest du dir nochmal deine Arrangier-STIL überdenken. Das klingt momentan alles recht dünn.
Aber daran kann man ja arbeiten.
Bleib dran!
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10.12.2008, 15:56 #16Kimmel
AW: Musik - Sachkunde, Theorie, Praktische Hilfe
So, ich habe jetzt ein paar Bindebögen eingefügt.
Wo fehlen noch welche, bzw. wo sollen sie nicht hin?
(Bitte mit Begründung)
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11.01.2009, 15:33 #17Darth Vicious
AW: Musik - Sachkunde, Theorie, Praktische Hilfe
Sorry, ich bin etwas spät dran.
Nun mal eine kleine "Kritik" zu deinem Arrangement.
Es hat sich schon einiges getan bei deiner Arrangierfertigkeit.
Grundsätzlich:
Bindebögen und Legato-Bögen sind verschiedene Dinge.
Ein Bindebogen VERBINDET zwei Noten. Zum Beispiel (in deinem Arrangement) in Takt 7 in der Hornstimme auf die Zählzeit 2und+ das letzte Sechzehntel (c´), das auf die Halbe übergebunden wurde.
Legato-Bögen sind dazu da, dem ausführenden Musiker zu zeigen, dass er eine Passage spielen soll, so dass die einzelnen Noten so eng und weich wie möglich gespielt werden sollen. Hier Beispiel wieder der selbe Takt 7 in der Hornstimme. Die 4 Sechzehntel auf die halbe Note. Das zeigt dem Musiker, dass diese vier Noten so weich und eng wie möglich gespielt werden. Das nennt sich "Legato".
Beim Arrangieren kommt es zwar auf diese Verziehrungen und Ausführungen durchaus an, jedoch ist der ALLERERSTE Schritt beim Arrangieren, die wichtigste Stimme mit wirkungsvollen Akkorden zu unterlegen. Das gelingt dir momentan etwas besser als zu Anfang, jedoch ist da noch viel Ausbaubedarf. Beispiel: Die 2. und 3. Violine als Begleitung in Takt 7.
2. Violine spielt ein "B" und wechselt dann auf die Zählzeit 3 auf ein "A".
Die 3. Violine spielt darunter analog ein "D" und auf 3 dann ein "C". Das ergibt Sexten als Begleitakkorde. Recht dünn. Wenn du ein Keyboard hast, spiel das mal.
Als Akkord hast du zwar in diesen Akkorden, wenn man sie etwas umstellt, jeweils einen B-Dur und einen A-moll Akkord. Jedoch ist jeweils nur die Prim und die Terz im Akkord vorhanden. Es fehlt also die Quinte, die den Akkord erst zum Akkord macht. Die Terz ist zwar der wichtigste Ton im Akkord, da er über Dur und Moll entscheidet, jedoch fehlt dann trotzdem der 3. Ton im Akkord.
Ein guter Anfang wäre jetzt gewesen, in den Celli weitere wichtige Teile des Akkordes zu setzen. Z.b. setzt du in das Cello 2 nach unten oktaviert den Grundton des Akkords nochmals, also jeweils ein "B" und dann auf 3 ein "A".
Im Cello 2 dann am besten die Quinte, also dann ein "F" und auf 3 ein "E".
Um das von Anfang an besser zu machen, empfehle ich dir, den Akkord jeweils in den Violinen vollständig zu schreiben. Also in diesem Fall:
Violine 1: "F", dann "E" = Quinte
Violine 2: "D", dann "C" = Terz
Violine 3: "B", dann "A" = Prime (Grundton)
Mach das in Zukunft mal als ersten Schritt bei der Begleitung. Auch wenn bei den Midis teilweise die Akkorde unvollständig sind, kannst du sie so ergänzen. Du wirst merken, dass sich der Klang deiner Arrangements ins Bessere und Professionellere verändert.
Dieses Stück (Overworld) ist zwar nicht gerade eines der anspruchsvollsten Werke, jedoch kann man viel daraus machen.
Da ich momentan gerade etwas Zeit habe, könnte ich dir mal das Stück überarbeiten, so dass du siehst, was ich meine.
Natürlich nur, wenn du willst.
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11.01.2009, 16:20 #18Kimmel
AW: Musik - Sachkunde, Theorie, Praktische Hilfe
Danke
Ich hätte also alle Violinen für den Akkord benutzen sollen.
P.S: Ich meinte Legatos xD
Hab was verwechselt...
Da ich momentan gerade etwas Zeit habe, könnte ich dir mal das Stück überarbeiten, so dass du siehst, was ich meine.
Natürlich nur, wenn du willst.
(Um dir keine großen Umstände zumachen -> nur die ersten paar Takte xD)
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12.01.2009, 14:45 #19BIH-SOCCER
AW: Musik - Sachkunde, Theorie, Praktische Hilfe
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12.01.2009, 16:02 #20Darth Vicious
AW: Musik - Sachkunde, Theorie, Praktische Hilfe
Ah, ein neuer User hier drin! Willkommen!
Was genau verstehst du denn bei Dreiklängen nicht?
Ich versuch mal vorweg die "Basics" zu erklären, vielleicht wird damit deine Frage ja auch gleich mit beantwortet. Das gestaltet sich leider hierin etwas schwierig, da ich dir das schlecht bildlich zeigen kann. Aber ich versuche, es so genau und einleuchtend wie möglich zu erklären.
Ein "Dreiklang" besteht, wie der Name ja schon sagt, aus 3 Tönen, die im Grunde genommen beliebig aufeinander, ineinander, untereinander gesetzt werden können.
Was du bestimmt meinst, ist das, was euch in der Schule beigebracht wird. Also Dur-, Moll-Dreiklänge, sowie vermindert und übermäßig. Nicht wahr?
Gut, nun stelle dir mal eine Notenzeile vor. Du hast jeweils 5 Linien.
Ich erkläre das folgende mit dem Dreiklang/Akkord auf den Grundton C (erste Hilfslinie unterhalb der Notenzeile - das sog. "Schlüssel-C" im Violinschlüssel).
Vorweg: die Dreiklänge, die wir jetzt besprechen, sind genaugenommen 2 "übereinander gestellte" Terzen (die Intervall-Schritte müsstest du ja kennen, setze ich hier mal voraus: Prime, Sekunde, Terz, usw.), die als Ganzes eine Quinte ergeben.
Die jeweiligen Intervall-Schritte der Terzen definieren nun den Dreiklang.
Eine Terz besteht aus insgesamt aus 5 HALBTONSCHRITTEN. Hier beispielsweise ab C: C-Cis-D-Dis-E
Die Halbtöne kann man dann noch umdeuten (Fachbegriff: "enharmonische Verwechslung): Cis ist gleichbedeutend mit Des, Dis mit Es, und so weiter.
Es gibt dann jeweils große (5 Halbtonschritte) und kleine (4 Halbtonschritte) Terzen.
DUR:
Wir haben eine GROßE Terz UNTEN (C-E) und eine KLEINE Terz OBEN (E-G).
Das ist der ganz normale C-Dur Dreiklang.
MOLL:
Nun haben wir das Spiel umgedreht. Unten eine KLEINE Terz UNTEN (C-Dis/Es) und eine GROßE Terz OBEN (Es/Dis-G). Das wäre der C-Moll Dreiklang.
VERMINDERT:
Bei diesem Dreiklang sind beide Terzen KLEIN. Unten also C-Es und oben Es bis Fis/Ges.
Das ergibt einen etwas schrägen Klang, da die jeweiligen Intervalle näher beieinander liegen.
ÜBERMÄßIG:
Das ganze Spiel umgedreht. Oben und unten GROßE Terzen. Also unten C-E und oben E-Gis/As.
Das ergibt wiederum einen schrägen Klang, jedoch diesmal, weil die Intervalle weiter auseinander liegen als üblich.
Nun sprechen wir noch kurz über die UMKEHRUNGEN des Akkords.
Man definiert 3 Stufen: Grundform C-E-G, 1. Umkehrung (Grundton eine Oktave höher) E-G-C und 2. Umkehrung (Grundton und Terz eine Oktave höher) G-C-E.
Bei der ersten Umkehrung spricht man vom sogenannten "Sextakkord", da sich nun zwischen den am weitesten voneinander entfernten Tönen nicht wie bisher eine Quinte (5 Ganztonschritte) sondern nun eine Sexte (6 Ganztonschritte) bildet: E-C = 6 Ganztöne
Die zweite Umkehrung wird als "Quartsextakkord" bezeichnet, da sich zwischen dem ersten Intervall nun 4 Ganztöne (Quarte) befinden (G-C = 4 Ganztöne) und zwischen dem Grundton und dem am weitesten entfernten Ton 6 Ganztöne (Sexte): G-E = 6 Ganztöne.
Am besten schaust du dir das ganze nochmal bildlich an. Ich habe eine kleine Seite gefunden, wo das recht gut dargestellt ist, was ich gerade versucht habe, zu beschreiben:
Die Dreiklänge
Zudem bietet diese Seite eine ganz gute Übung um sich mit dieser Materie vertraut zu machen. Sprich: Übungen und Lösungen.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
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3kliksphilip hat mal wieder eine Art Grafikporn fürs Auge von der neuen Map gemacht. ;) Finds immer gut, wenn er Kleinigkeiten zeigt, die dir...
Counter-Strike 2