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20.09.2012, 21:43 #1Real_Ultima
Interpretation Arbeitszeugnis
Möcht´ vielleicht jemand seinen Senf dazugeben?
"Herr Möp erfüllt alle Aufgaben während seines Einsatzes zu unserer vollsten Zufriedenheit"
--> VOLLSTE Zufriedenheit lässt auf sein sehr gut schließen oder?
"Er ist verantwortungsbewusst und führt seine zugeteilten Arbeiten stets selbstständig und systematisch aus"
--> NUR verantwortungsbewusst heißt 3 oder sogar 4, nicht? Zwar heißt es STETS selbstständig, also 2, aber dafür systematisch, also eher 3, liege ich da richtig?
"In der Ausübung seiner Tätigkeiten sowie bei der Nachbearbeitung und Dokumentation arbeitet er stets zuverlässig und gewissenhaft"
--> Ist das ein gut oder sehr gut?
"Gegenüber Kunden verhält er sich immer hilfsbereit, freundlich und überzeugt durch seine korrekte Arbeitsweise"
--> Klingt für mich nach´m Standard, also wieder drei?
"Alle ihm übertragenen Arbeiten werden bereitwillig übernommen und gewissenhaft erfüllt."
--> Heißt der erste Part soviel wie, "ihm kann man alles auftischen?"
"Seine Mitarbeit ist als sehr aktiv und kooperativ zu beurteilen"
--> Klingt nach ´nem sehr gut bis gut. Warum aber keine weiteren Erläuterungen diesbezüglich?
"Wir danken Herrn Ditz für seine stets sehr guten Leistungen und freuen uns auf die weitere vorbildliche Zusammenarbeit mit ihm"
--> Sehr gut? Klingt ein wenig danach aber bei so manchen oberen Formulierungen wäre das schwer zu glauben.
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20.09.2012, 22:37 #2Dirk Diggler
AW: Interpretation Arbeitszeugnis
Wenn du mal nach 'Arbeitszeugnis Phrasen' googelst, stößt du schnell auf die üblichen Formulierungen in Arbeitszeugnissen und deren Bedeutung (zum Beispiel)... und zu deinen Ausführungen wirst du auch schnell einige Parallelen finden.
Ein schönes Beispiel ist die Formulierung "Alle ihm übertragenen Arbeiten werden bereitwillig übernommen und gewissenhaft erfüllt."
Die Bedeutung dahinter ist letztendlich mangelnde Initiative (nur die ihm übertragenen Arbeiten werden ausgeführt), ausbleibende(r) Ergebnisse/Erfolg (Arbeiten werden erledigt, aber stimmt das Ergebnis!?) und eine eher gemächliche Arbeitsweise (gewissenhaft schön und gut, aber auch zeiteffektiv?).
Einem guten Mitarbeiter will man natürlich seinen zukünftigen beruflichen Werdegang nicht verbauen, daher werden auch mangelhafte Einschätzungen in einen wohlwollend positiven Klang gehüllt. An welchen Stellen das Arbeitszeugnis der Realität entspricht, kann man für sich eigentlich auch am besten einordnen.
Schlussendlich hat sicher jeder von uns schon ähnliche Passagen vor sich liegen gehabt, aber ich denke dem Großteil hat es bisher nie "geschadet"
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21.09.2012, 05:29 #3Der Schmied von Kochel
AW: Interpretation Arbeitszeugnis
Das Arbeitszeugnis ist o.k., der Personaler allerdings muss um die 70 sein wenn er/sie immer noch die Phrasen wie stets-vollsten verwendet. Da hat sich neuerdings einiges getan, vor allem in etwas modernen Branchen. Das ist einfach zu beliebig und ersetzbar. Der Personaler ändern Datum und Namen, schön einfach alles, wen interessiert die individuelle Arbeitsbeurteilung...
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21.09.2012, 05:43 #4JokerofDarkness
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21.09.2012, 05:54 #5Der Schmied von Kochel
AW: Interpretation Arbeitszeugnis
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21.09.2012, 06:02 #6JokerofDarkness
AW: Interpretation Arbeitszeugnis
Für Dich vielleicht schon, aber mit Sicherheit nicht für den HR Bereich. Begrifflickeiten wie "Stets" und "Vollsten" etc. sind weiterhin aktuell und genauso fester Bestandteil mit entsprechender Aussagekraft, wie individuelle Arbeitszeugnisse. Von daher hatte mich mal interessiert, woher Du Deine fragwürdigen Infos her hast.
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21.09.2012, 06:15 #7Der Schmied von Kochel
AW: Interpretation Arbeitszeugnis
Na wenn du da so firn bist, plaudere doch mal aus dem Nähkästchen was so die Trends im Personalwesen sind und vor allem, wie man es schafft sich vom "Mir ist die Person hinter der Beurteilung egal" 08/15 Beurteilungsgeschwafel abzuheben? Mag sein das die grosse Beurteilungsmaschine in alteingesessenen Betrieben wie Siemens, ThKr und/oder Schenker nach wie vor mit Schmierfett läuft, aber es gibt eindeutig Anzeichen das sich da eine Änderung anbahnt. Übrigens schön zu sehen bei Bosch (intl.).
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21.09.2012, 06:21 #8JokerofDarkness
AW: Interpretation Arbeitszeugnis
Es geht hier nicht um Trends, sondern um die rechtliche Umsetzung und dort gibt es klare Regeln und Grenzen. Das die nicht immer eingehalten werden ist klar, aber nicht umsonst gibt es diesbezüglich auch genug arbeitsrechtliche Klagen die oftmals klar zu Gunsten des AN ausfallen.
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21.09.2012, 06:31 #9Der Schmied von Kochel
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21.09.2012, 10:06 #10JokerofDarkness
AW: Interpretation Arbeitszeugnis
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21.09.2012, 12:48 #11Saedul
AW: Interpretation Arbeitszeugnis
Also ich hatte mal ne Rethorikvorlesung, wobei es darum ging. So weit ich das sehen kann werden zwei Dinge bemängelt: fehlende Eigeninitiative und übergenaue Arbeitsweise.
Allerdings wurde damals auch gesagt, dass derartig versteckte Botschaften mittlerweile verboten sind. Also bin ich nicht 100 % sicher!
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Hm grundsätzlich immer ist ein Widerspruch du Arschloch!
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