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16.10.2011, 20:35 #1Dagobert Duck
Die Berufsausbildung (Etwas zum Nachdenken)
Ich möchte euch allen heute mal ein wenig näher bringen wie wichtig die Berufsausbildung ist und was man bei der Wahl seines Berufs beachten sollte. Dabei werde ich auf meine eigenen Fehler eingehen und sie einbeziehen.
1. Über Dagobert Duck
2. Welche Beruf möchte ich machen?
3. Gründe für die Berufswahl
4. Die Gesundheit
5. Zukunft
6. Dagoberts Zukunft
1. Über Dagobert Duck
Wer bin ich eigentlich? Ich bin Jan, 18 Jahre alt und komme aus einer kleinen Stadt im Harz. Die Realschule beendete ich mit einem erweiterten Realschulabschluss, Notendurchschnitt 1,6. Somit hatte ich also das gute Recht bzw. das Glück, fast jeden Beruf zu lernen den man ohne Studium lernen kann. (Bankkaufmann/Versicherungskaufmann o.ä. sind was anders.) An sich bin ich ein recht heiterer Mensch, welcher viel erzählt und auch manchmal andere mit seinen vielen Fragen nervt.
Da ich ein mittlerweile recht sparsamer Mensch geworden bin (Siehe: Geld sparen lernen), habe ich mir den Namen Dagobert Duck hier im Forum zugelegt. Dieser hat aber auch keine weitere bedeutung^^
Nach der Realschule begann ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration bei einer recht kleinen Firma, denn viel Auswahl an IT Stellen gibt es im Harz nicht. Dort habe ich dann das erste Lehrjahr zuende gemacht, dann aber die Ausbildung abgebrochen. Warum?
- Probleme mit den anderen in der Klasse mit zu halten (bzw. mit den Lehrern, welche sich an den 95% Abiturienten orientierten)
- 75% des 1. Lehrjahres kein Ausbilder
- Sehr kleine Firma -> Keine Vielfalt! (Ein Systemhaus .... wer das Problem kennt kann sich denken was ich meine!)
- etc.
Anschließend begab ich mich auf Jobsuche, wurde auch gleich fündig (Mit dem guten Zeugnis?) und begann eine Ausbildung zum Tierwirt/Rinderhaltung. Ja, ernsthaft, die Kühe haben mich echt interessiert, außerdem war die Konkurrenz nicht groß. Schließlich haben wir in der Berufsschule erstmal behandeln müssen wieviel Meter ein Kilometer sind^^.
Die Ausbildung zog mich aber tiefer in den Harz, so dass ich eine Wohnung mieten musste. Ja, die besagte Ausbildung zog ich nun bis Ende September durch, merkte aber wie ich Probleme mit dem Kreislauf & den Gasen dort auf Arbeit bekam. (Ähnlich wie: http://www.forumla.de/f-schule-studi...ht-mehr-195928)
Nach langem Überlegen, Diskussionen mit meiner Mutter, meinen Schwiegereltern und dem Rest der Familie, war ich bereit die Ausbildung dort in der Probezeit zu beenden. DAS will ich NIE wieder! NIE WIEDER werde ich einen Beruf ausüben über den ich mir nicht genau im Klaren bin, oder bei dem ich ein Praktikum machen konnte. Hier die Gründe für den 2. Abbruch:
- Körperliche Probleme (Kreislauf -> Methangas, Kupfersulfat, Ammoniak etc. taten Ihren Teil dazu)
- Wochenende arbeiten OHNE einen Tag frei zu bekommen (Die Azubis im 3. Lehrjahr meinten: "Ja ist schon immer so, bekommste eh nie!")
- Einsamkeit (Psychische Probleme -> 3 Wochen am Stück arbeiten OHNE jemanden den man kennt und OHNE Internet/Telefon etc.!)
Nun mache ich mein freiwilliges ökologisches Jahr, um nicht umsonst hier rum zu sitzen. Eine neue Ausbildung ist für mich mein 1000%iges Ziel fürs nächste Jahr. (Übrigens arbeite ich nun auf einem Biogeflügelhof was mir sehr viel Spaß macht. Ist halt eine Sache die mir sehr gefällt )
2. Welchen Beruf möchte ich ausüben?
DAS ist DIE FRAGE die sich jeder von euch nach der 10./12. Klasse stellen muss. Wie ihr an mir sehen könnt, ist die Berufswahl keine einfache Sache, schließlich war es mein Traumberuf Fachinformatiker zu werden! Der Tierwirt/Rinderhaltung war .... Jugendlicher leichtsinn? Dummheit? Ich weiß es nicht, ich war übermütig, hätte ich bloß sofort das FÖJ gemacht! Aber das merkt man erst später.
Ja, was interessiert dich? Hast du Hobbies? Mein Ziel war es, Beruf und Hobby zu kombinieren. Das führte bei mir dazu, das ich 12 Stunden am Tag vor dem PC saß, was mir auch nicht grad sehr gut gefällt! Deswegen müsst ihr unbedingt darüber nachdenken ob Ihr es euch vorstellen könnt den Beruf ein Leben lang auszuüben! Schließlich will man nicht vom Fachinformatiker zum Call Center Agenten wechseln!
Darüber hinaus kann es sein das du dir Alternativen überlegen musst. Denn schließlich ist es nicht gesagt das du sofort die Lehrstelle bekommst die du gern möchtest. Vielleicht haben andere einfach bessere Skills die dem Chef dann mehr ansprechen, oder er lädt dich nichtmal ein, weil dein Bewerbungsschreiben einfach fürn ***** war. Würdest du neben Tischler auch etwas mit Metall machen? Ist Koch dein Wunsch, aber auch Restaurantfachmann wäre okay? Sowas muss dir unbedingt durch den Kopf gehen. Was machst du denn, wenn der Wunschberuf in deiner Region nicht ausgebildet wird? Ich zb. bin sehr begabt mit den Fingern, Goldschmied intersssiert mich auch sehr --> Gibts in meiner Region nicht!! Deswegen: Suche dir Alternativen!
Es gibt auch Berufsberater im Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit, diese können auch sehr gut helfen. (Meine Erfahrung)
3. Gründe für die Berufswahl
WARUM möchtest du die Berufe die du dir ausgesucht hast eigentlich machen? Wurden sie dir von deinen Eltern empfohlen? Hast du wie ich nach Hobbies geguckt? Oder machst du einfach irgendwas?
Den Punkt mit den Eltern kann ich näher beschreiben. Schließlich darf ich sozusagen kein Koch werden! Meine Mutter würde es nicht zulassen das ich eine solche Ausbildung beginne, schließlich meint sie das man als Koch eh schlecht nen Job findet etc. Naja, wie das nun wirklich ist weiß ich nicht, aber SO SCHLIMM kann es nicht sein wenn man sich da mal ein wenig mehr Mühe während der Ausbildung gibt und nicht das schlechteste Zeugnis hat, dann wird das was! Naja, wie die Eltern einen beeinflussen ....
Wenn du irgendwas machst, kannst du hier aufhören zu lesen, sorry, dafür habe ich kein Verständnis.
Mach die ne Oma Liste! --> Was ist das?????? Eine Oma Liste, auch genannt Pro-Kontra-Liste, vergleicht die gewählten Beruf positiv und auch negativ. Somit kannst du dir einen genauen Überblick über die Vorzüge und die Nachteile deiner Wunschausbildungen machen. Dies habe ich am Ende meiner Fachinformatiker Ausbildung auch gemacht, diese Liste hat auch mit darüber entschieden ob ich weiter mache oder aufhöre!
4. Die Gesundheit
Bist du gesundheitlich angeschlagen? Inwiefern hast du schonmal körperliche Arbeit gemacht?
Während meinen 1 1/2 Monaten im Kuhstall habe ich das erste Mal im Leben körperlich gearbeiten und musste feststellen wie wenig es mir liegt. Das Herz klopft, der Puls rast und schon wird mir schwarz vor Augen. So war es im Kälberstall. So, was hast du denn für Einschränkungen?
Hast du Asthma, Diabetis o.ä.? Dann würde ich dir keinen Beruf empfehlen der mit körperlicher Arbeit zu tun hat. Arbeitest du viel bei deinen Eltern mit, hilfst im Garten immer und auch so wenn was am Haus kaputt ist bist du immer zur Stelle? Dann kann ich es mir gut vorstellen das du einen solchen Beruf ausüben kannst. Es liegt halt nicht jedem, und bei meiner Untersuchung zur Berufstauglichkeit wurde auch kein Bluthochdruck etc. festgestellt. Deswegen solltest du, wenn möglich, vor deiner Vertragsunterzeichnung ein Praktikum machen. Schließlich kannst du dir so ein Bild des Berufs machen und sehen wie er dir liegt!
5. Zukunft
Wie sieht es in der Zukunft aus? Ist dein Beruf zukunftstauglich? Ich meine, wenn du Büchsenschmied wirst, kann es schon schwer sein in der Zukunft immer gut am Jobmarkt zu sein. Ist es da nicht sinnvoller einen Beruf zu lernen der ZUkunft hat? Auch als Imker stellen sich viele vor keinen Job zu haben. Jedoch suchen gerade viele Imkterverbünde Auszubildene, also sind die Chancen echt gut!
Über sowas müsst ihr UNBEDINGT nachdenken, denn wieviele kenn ich die nun Kaufmann für Dialogmarketing sind und keinen gut bezahlten Job bekommen? Aber die Telekom zb. bildet jedes Jahr ne Menge davon aus! Dadurch wird der Markt überschwemmt und keiner braucht die Leute mehr. Ähnlich ist es im Moment bei den Fachinfomatikern/Systemintegration. Viele bilden aus, aber keiner will nen FiSi ohne Beruferfahrung haben! Meine Güte, was für ein System!
6. Dagoberts Zukunft
Ja, was möchte ich denn nun machen, nachdem ich euch so viel erzählt habe? Im Moment habe ich mich auf eine Stelle zum Informationselektroniker beworben, denn ganz weg von der Technik KANN ICH GARNICHT. Meine Interessen gehen einfach komplett in diese Richtung, jedoch nicht in die der Administration, sondern eher in Richtung "Basteln" und Reparieren.
Der Beruf ist recht unbekannt, ich kannte ihn zb. (leider) auch nicht, aber er wurde mir im BiZ empfohlen. Dort hab ich mich nämlich auch ne knappe Stunde mit wem darüber unterhalten. Leider gibt es nur eine Lehrstelle im Bereich von 50km, so dass ich als Alternative noch den Systemkaufmann hätte. Dieser repariert zwar nichts, hat aber viel mit kaufmännischem Kram zu tun, was ich sehr gut beherrsche! Außerdem hat man mit Menschen zu tun, mit diesen komme ich auch sehr gut klar. Trotzdem werd ich beiden Fällen nach einem Praktikum "schreien"!
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Ich hoffe euch hat es gefallen und ich konnte einige von euch zum Nachdenken animieren. Wenn ihr Fragen habt könnt ihr sie auch gern posten, ansonsten, vielen Dank fürs Lesen.
LG
-Dagobert Duck-
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Die Berufsausbildung (Etwas zum Nachdenken)
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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28.03.2012, 23:42 #2Dagobert Duck
AW: Die Berufsausbildung (Etwas zum Nachdenken)
Nun, fast ein halbes Jahr später kommt mal ein kleines Feedback:
Ich habe mich ca. Anfang Dezember bei der ersten Firma beworben! Dies empfand ich nicht als zu früh, denn wer zuerst kommt malt zuerst! Somit bewarb ich mich im laufe des Monats auf knapp 10 Lehrstellen, von denen es hier mal nicht geklappt hat weil die schon nen Lehrling hatten bzw. haben mir auch 3 Betriebe nicht gefallen. Letztendlich bewarb ich mich auch beim großen Magenta Riesen und muss sagen: Yay, dort werde ich ab September meine Ausbildung beginnen! Das Vorstellungsgespräch lief echt super, die Tests waren für mich auch nicht sonderlich schwer. Außerdem waren mir die Ausbilder auch von Anfang an SEHR sympathisch.
Der Beruf wird IT-Systemelektroniker genannt und entspricht ungefähr dem was ich vorher gemacht habe, Fachinformatiker-Systemintegration. Das Ganze ist diesmal nur mehr mit Kabeln und Hardware verbunden, genau was ich wollte! Ich habe es mir genau überlegt und bereue es nicht meine Lehrstelle schon so früh in Sack und Tasche zu haben! Jedem von euch der irgendwo solche Probleme wie ich hat/hatte empfehle ich: Rappelt euch auf, setzt euch auf den ***** und tut was dagegen!
Das Leben ist kein Wunschkonzert. Ich hatte wirklich Glück das ich nach meinem bisherigen Lebenslauf noch eine SO GUTE Stelle bekommen konnte. Dieses Glück kann nicht jeder haben, aber es sollte jeder mindestens versuchen irgendwie sowas in der Richtung zu schaffen! Meiner Meinung nach kann wirklich JEDER Jugendliche eine Ausbildung bekommen. Ob er nun nen Hauptschulabschluss hat oder nen Abitur. Man muss nur gucken was man für Möglichkeiten hat!
Wenn man später nicht Tischler oder Konditor werden will (Welches wirklich schönes Berufe sind!) weil er einfach nur im Büro gammeln will, sollte während seiner Schulzeit schon daran denken und nicht erst wenn er fertig ist. Das man mit nem Hauptschulabschluss nicht in die Bank oder schwer ins Büro kommt kann ja jeder nachvollziehen! Aber die "einfachen" Berufe sind echt nicht schlecht. Ich lerne nun sicher auch nicht mehr im warmen Büro, sondern werde auch mal in der Baugrube hocken und Kabel binden *lach*
Ich wünsche euch einen schönen Start ins Berufsleben und viel Glück beim Bewerben!
LG
-Dagobert-
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29.03.2012, 09:21 #3Aurel-
AW: Die Berufsausbildung (Etwas zum Nachdenken)
Mit Glück hat das meiner Meinung nach nicht viel zu tun. Der Lebenslauf wird eh von Lehrern und i.d.R auch vom Elternhaus überbewertet. Du hast dich ausprobiert - dafür sind Probezeiten da. In der Schule bekommt man immer das Bild geprädigt Schule -> Abi -> Studieren / Aubildung -> am besten ohne ein Jahr zu wiederholen oder mal was anderes gemacht zu haben. "Bloß nichts abbrechen" - "mit einer Lücke ist man verdammt ewig auf der Straße zu sitzen." Alles völliger Quatsch ! Ich kenne keine Unternehmen welche auf solche "Musterlebensläufe" wert legen. Um so mehr man sich in solche Phantasien reinsteigert, umso realitätsferner werden die Vorstellungen von der Wirklichkeit. Das sehe ich auch immer an Kommilitonen, für die ihre Studienzeit ein einziger Konkurrenzkampf ist. Bloß keinen Schein vermasseln, alles 1.0 und immer besser sein als der Rest. Da kann ich nur drüber lachen. Du hast alles richtig gemacht. Lebenserfahrung gesammelt, herrausgefunden was dir liegt und was du machen möchtest und jetzt startest du durch. Viel Glück
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29.03.2012, 12:12 #4Jacky89
AW: Die Berufsausbildung (Etwas zum Nachdenken)
Mal sehen, wie lange es dauert, bis du diese Lehre auch wieder abbrichst.
Naja ... äh ... ich bin jetzt mal weniger "pessimistisch" und wünsche dir viel Glück - vor allem, dass du diesmal bis zum Ende durchhältst und nicht schonwieder unzufrieden wirst.
Dann hast du dir deine Meinung möglicherweise gebildet, ohne dir bewusst zu werden, dass man in Großstädten leichter eine Ausbildung findet, als in Kleinstädten oder Dörfern, aber manche Menschen aus diversen Gründen an ihre Heimat gebunden sind. Und es könnte auch sein, dass du nicht an die Gesundheit jedes Einzelnen gedacht hast. Oder an die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt...
Ich will mal hoffen, diese Aussage hat nicht zu bedeuten, dass du "gammeln" mit arbeiten gleichsetzt.
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29.03.2012, 12:28 #5Dagobert Duck
AW: Die Berufsausbildung (Etwas zum Nachdenken)
Es gibt Büros wo man echt oft gammelt, das mein ich damit
Ich wohne in Halberstadt. Diese Stadt hat ca. 40000 Einwohner und zählt auch noch nicht als Großstadt denke ich. Außerdem will ich mal behaupten das mir keiner erzählen kann, er könne KEINE Ausbildung machen weil auf dem Dorf wohnt. Es giubt Deutschlandweit tausende von Ausbildungen, selbst auf Dörfern. Außerdem haben die meisten Dörfer eine etwas größere Stadt in der nähe so dass man da auch was finden kann. Wirklich OHNE Chancen ist denk ich keiner. Außerdem denk ich nicht an Gesundheit? Ich kann aus gesundheitlichen Gründen auch kein Tierwirt werden ....
War ja hoffentlich nicht ernst gemeint .... ne aber ernsthaft, ich habe genug Erfahrung gesammelt um meinen zu können das dieser Beruf der Richtige für mich ist.
LG
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29.03.2012, 13:06 #6Jacky89
AW: Die Berufsausbildung (Etwas zum Nachdenken)
Na gut, vielleicht habe ich in die falsche Richtung argumentiert oder mich zu kurz gefasst, daher hole ich nun mal etwas weiter aus:
Ich habe das Gefühl, du hast nicht allzu viel aus deinen vergangenen "Karrieren" gelernt, wenn ich soetwas lese, wie "Jeder kann eine Ausbildung kriegen.".
Was dich deine Vergangenheit gelehrt haben sollte, ist, dass es nicht darauf ankommt, "eine" Ausbildung zu bekommen.
Denn wenn man sich irgendeine Ausbildung sucht, zum Beispiel eine Ausbildung zum Fachinformatiker und dann nach dem ertsen Lehrjahr feststellt, dass einen dieser Beruf einfach nur langweilt, was hat man dann gekonnt? Nicht viel. Man hat ein Jahr seines Lebens verschwendet und muss in einer zweiten Lehre nochmal ganz von vorne anfangen, bei dir ist es mittlerweile schon die dritte. Das Einzige, was man dabei positiv erwähnen kann, ist: Man hat Erfahrungen gemacht. Die Erfahrung, wie es ist, einer Ausbildung nachzugehen und die Erfahrung, dass das, was man (eventuell zu undurchdacht) gewählt hat, wohl doch nicht das Richtige ist. (Dazu gibt's eigentlich die Probezeit und danach sollte man sich im Klaren darüber sein, ob man das wirklich will.)
Wohin es also führt, wenn man "eine" Ausbildung anfängt, hast du am eigenen Leib gespürt und bist gewiss nicht der Einzige, der das erfahren hat.
Wozu führt dieser Gedanke?
Dass jeder die Berufsausbildung absolvieren sollte, die er haben will.
Und die Berufsausbildung, die man haben will, ist nicht immer die, die es in der Nähe gibt. Aber einige Menschen ziehen nicht einfach von zu Hause weg. Vielleicht haben sie kranke Eltern, um die sie sich kümmern müssen. Vielleicht sind sie emotional zu sehr an ihre Familie (oder Teile davon) gebunden. Vielleicht ist die Entfernung zu groß und sie haben keinen Führerschein, welchen sie möglicherweise aufgrund von irgendeiner Krankheit nicht machen können. Vielleicht fehlt das Geld, um allein irgendwo zu wohnen oder ein Auto zu unterhalten.
Und wir wollen mal nicht vergessen, dass die Konkurrenz nicht schläft. Wenn alle Lehrstellen in Deutschland besetzt wären, so bin ich sicher, dass immernoch Menschen übrig bleiben würden, die eine Lehrstelle bräuchten (wenn es bei jedem die Wunschstelle wäre, ist es ausgeschlossen, dass ich mit dieser Aussage falsch liege). Zu so einem Zustand kommt es aber nicht, da gewisse Lebewesen gar keine Lehre haben wollen.
Ich finde diese Meinung von dir sehr oberflächlich, einerseits weil niemand irgendeine Ausbildung haben sollte, sondern die, die er/sie sich wünscht und andererseits, weil ich den Eindruck habe, dass du dir das zu einfach vorstellst. Versteh' mich nicht falsch: Ich denke auch, dass viele Menschen die Ausbildung kriegen können, die sie wollen. Aber "jeder" ist viel zu ultimativ.
Und je außergewöhnlicher der Beruf ist, den man lernen möchte, desto schwerer wird es, eine entsprechende Ausbildungsstelle zu finden.
Abschließend noch eine Randbemerkung von mir:
Man sollte niemals den Fehler begehen, das eigene (noch dazu das liebste) Hobby zum Beruf zu machen.
Hobbies sind dazu da, das zu machen, was man machen möchte, so lange und so viel, wie man lustig ist.
Arbeit ist dazu da, zu leisten, da man etwas leisten muss, um Geld damit zu verdienen. Und wenn man den Leistungsvorgaben nicht gerecht wird, kriegt man Probleme, wodurch der Spaß schon sehr gehemmt wird.
Ein Beruf sollte schon den persönlichen Neigungen entsprechen. Man sollte etwas machen, wovon man weiß: "Das geht mir leicht von der Hand. Ich kann es besser, als manch andere und es stört mich auch nicht, wenn ich das längere Zeit machen muss und dabei etwas unter Druck stehe."
Aber Hobbies sind dazu da, den Arbeitsstress auszugleichen und frei von Druck oder fremden Vorgaben das zu tun, was man will.
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29.03.2012, 13:19 #7Aurel-
AW: Die Berufsausbildung (Etwas zum Nachdenken)
Gut möglich das der Beruf der richtige ist. Aber es wird auch dort Zeiten geben, wo du einfach nur raus willst. Das ist in jeder Lehre und in jedem Studium so. Es gibt auch Zeiten, wo du einfach nur 'brainfucked' bist und denkst jetzt würdest du nicht mehr mitkommen. Durchhaltevermögen ist wichtig... denn Lehrjahre sind nun mal keine Herrenjahre.
Hobby und Beruf können durchaus im Einklang stehen - das kommt aber auch auf die Branche an und wie sehr man in eine Thematik vernarrt ist. Ich habe einen Kollegen der arbeitet im Bereich Technische Informatik und programmiert für Industrieroboter die Firmware. Zuhause baut er selber Roboter wie z. B. Hexabots und ist seit Jahren sehr glücklich damit. Ein anderer Kollege ist Koch, ... kochen ist nicht nur seine Leidenschaft sondern der lebt diesen Beruf 24/7 ^^ ... ich glaube für manche Berufe ist ein bisschen persönlicher Wahnsinn ganz unerlässlich.
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29.03.2012, 13:25 #8Jacky89
AW: Die Berufsausbildung (Etwas zum Nachdenken)
Ja gut, Ausnahmen gibt es immer, das bezweifle ich nicht.^^
Aber ich habe schon oft von Fällen gehört, in denen Leute ihr Hobby zum Beruf machten und dann ist der Spaß immer mehr verflogen. Am Ende standen sie ohne Hobby da und waren frustriert. Es ist ein gewisses Risiko, das man damit eingeht, wenn man das Hobby zum Beruf macht. Aber es könnte auch dazu kommen, dass man damit umso glücklicher wird. Letzten Endes ist das ja sowieso jedem selbst überlassen und man sollte versuchen, selbst einzuschätzen, ob der Spaß trotz des Drucks bestehen bleiben wird.
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29.03.2012, 20:01 #9Dagobert Duck
AW: Die Berufsausbildung (Etwas zum Nachdenken)
Also das nicht jeder seine Wunschausbildung bekommt ist (leider) klar .... da kann man nichts machen. Aber das Leben ist halt kein Wunschkonzert, oder? Deswegen sollte jeder der seinen Wunschberuf nicht lernen kann, wenigstens versuchen eine adäquate Ausbildung zu bekommen, so dass er später finanziell unabhängig auf 2 Beinen stehen kann.
Manchmal muss man sich eben auch mit weniger im Leben zufrieden geben. Ist leider so ...
LG
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29.03.2012, 21:43 #10Nicoletta
AW: Die Berufsausbildung (Etwas zum Nachdenken)
Grundsätzlich aber, so bekomme ich noch hin und wieder mit, gehen Personaler in klein- und mittelständischen Betrieben dazu über, mehr auf persönliche Eigenschaften zu sehen, als auf die strenge Erfüllung der formalen Anforderungen. Ich habe auch ohne Abi an einer Uni studieren können - und das ist nun wirklich schon ein paar Monde her.
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14.10.2012, 13:40 #11Dagobert Duck
AW: Die Berufsausbildung (Etwas zum Nachdenken)
Kleines Feedback nach ein paar Monaten:
Meine Ausbildung läuft echt Klasse. Aus den Erfahrungen die ich in den letzten 2 Jahren gemacht habe konnte ich sehr sehr viel wieder mitnehmen ins neue Unternehmen. Somit bin ich in der Schule ziemlich gut und vom Wissensstand aus meinen mit Auszubildenden teils weit überlegen. (Aus theoretischer und praktischer Sicht) Das gefällt mir echt gut, ich kann meinen Kollegen helfen, habe keine Probleme selber weiter zu kommen und ja ... einfach geil!
Ich habe auch bereits meinen ersten Betriebseinsatz im technischen Service gehabt und es war klasse! Die Arbeit mit den Kunden macht super viel Spaß, die Technik ist interessant und wenn man das erste Mal vor so einem HVT steht ist das sehr beeindruckend ....^^
Im großen und ganzen also ein gelungener Start, ich hoffe es bleibt so :-)
LG
~Dagobert~
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14.10.2012, 18:51 #12ButterZ
AW: Die Berufsausbildung (Etwas zum Nachdenken)
Hallo Dagobert,
das sind Neuigkeiten die man gerne hört. Ich freue mich sehr für dich das du nun in dem Aufgehst was du tust.
Ich kenne die Probleme nur zu gut.
Da ich vor ein paar Jahren mal die Ausbilder-Eignung gemacht habe bin ich seit ein paar Monaten in unserem Unternehmen
(großer europaweiter IT-Dienstleister) auch in der Ausbilder-Funktion (Fachinformatiker, IT-Kaufleute) tätig.
Traurig aber wahr, ich merke immer mehr wie sich die Jungs zwingen die Ausbildung zu machen, in der Hoffnung in der IT
Fuß fassen zu können und (wortlaut) "Die richtig fette Kohle" zu verdienen. Die werden irgendwann hart spüren das es
in der IT auch nix geschenkt gibt.
Umsomehr freut es mich das es noch Leute gibt die sich freuen solch einen Beruf zu lernen und sich reinhängen.
Ich wünsche dir weiterhin viel Glück und Spaß =).
MfG Freddy
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14.10.2012, 20:00 #13vieraeugigerZyklop
Ich nehme mal an das du dann im AZ 21 beheimatet bist wenn du aus Halberstadt kommst?
Deine Geschichte hat sich interessant gelesen. Vor allem das es hier und da zu meinem Leben leichte Paralellen gibt.
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14.10.2012, 20:15 #14Dagobert Duck
AW: Die Berufsausbildung (Etwas zum Nachdenken)
Ja bin ich ..... wahnsinnig gut kombiniert^^
So kompliziert wie es wirklich war würde ich es gar nicht aufschreiben können... Selbst wenn ich es erzähle wird es oft zu viel als das ich ALLES was da irgendwo wichtig war erwähnen konnte.
Nur hilft es vielleicht Anderen wenn sie das hier lesen, das war mein Gedanke :-)
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14.10.2012, 20:20 #15vieraeugigerZyklop
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16.10.2012, 23:39 #16Aurel-
AW: Die Berufsausbildung (Etwas zum Nachdenken)
Das soll jetzt nicht abwertend klingen, aber ich würde meinen Azubis schon klar machen, dass Schreiner die für ein Luxus-Möbelhaus die Sachen herstellen, nicht diejenigen sind die daran "die fette Kohle" verdienen... Wer Geld mit und in der IT verdienen will, der ist entweder selbst der Dienstleister oder meidet jene. (Gibt sonen Sprichwort unter Informatik-Ingenieuren: Einmal Dienstleistung, immer Dienstleistung).
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17.10.2012, 17:58 #17ButterZ
AW: Die Berufsausbildung (Etwas zum Nachdenken)
Ja mir ist das schon klar. Aber ich kann den Jungs erzählen was ich will ... die sind jetzt die ersten 3 Monate das einzigste wofür die sich Interessieren ist wie man fett klugscheißern kann ... Von wegen "mein Onkel arbeitet bei IBM und verdient 10k im Monat Netto, der weis besser bescheid wie ihr" ...
Ich wähle die Azubis die bei uns anfangen leider nicht selber aus und bin auch nicht Personalverantwortlich für die Jungs, sonst würde ein ganz anderer Wind bei uns wehen ...
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07.06.2015, 00:05 #18Dagobert Duck
AW: Die Berufsausbildung (Etwas zum Nachdenken)
Beende Ende des Monats meine Ausbildung! Hat also geklappt :-)
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07.06.2015, 00:11 #19vieraeugigerZyklop
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07.06.2015, 00:17 #20Dagobert Duck
AW: Die Berufsausbildung (Etwas zum Nachdenken)
Werde übernommen, für den Rest hast du eine PN :-)
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