Thema: brauche Einschätzung zu meinem Ausbildungszeugnis

Ich habe endlich mein Zeugnis bekommen.
Von der IHK kam das Ergebnis 2,9 (schriftlich 3,3,2 und mündlich 2)

Jetzt zum eigendlichen Thema:
Im Folgenden werde ich das Zeugnis meines Ausbilders hier reinschreiben
und bitte euch, welche ihre Ausbildung bereits abgeschlossen haben, bzw sich damit auskennen, dieses einzuschätzen.

- übliche Daten zur Person, Schwerpunkte der Ausbildung -

In dieser Zeit hat - Name - sich zu einem verantwortungsbewussten und selbstständigen Auszubildenden in unserem Unternehmen weiterentwickelt.
Er erzielte gute schulische Leistungen und zeigte außergewöhnliches Interesse gegenüber neuen und schwierigen Aufgaben.
Ihm übertragene Aufgaben wurden sehr sorgfältig und schnell erledigt.
Die Arbeitsergebnisse hatten stets gute Qualität.
- Name - verfügt über umfangreiche Fachkenntnisse und erkennt sehr schnell verschiedene Zusammenhänge.
Er war aufgeschlossen und Hilfsbereit gegenüber Mitarbeitern und Vorgesetzten und zeigte stets ausgezeichnete Einsatzbereitschaft.
Seine Kollegialität und Teamfähigkeit wurde in unserem Unternehmen sehr geschätzt.

- Erfolg und Zukunftswünsche -

( - .... - von mir eingefügt)

Teilweise kann ich schon rauslesen, dass es sich um eine 3 handeln könnte, würde aber gerne eure Meinung dazu lesen.

Moinsen,

manche Abschnitte würde man in den Bereich 3-4 einordnen, andere dagegen in den 1-2er Bereich. Ich würde dieses Zeugnis so als eine 2,5 werten. Der Kern des Zeugnisses spricht meist von einer soliden guten Leistung, was eben einer 3 entspricht. Allerdings wird dir ja eine "auszgezeichnete" Teamfähigkeit und Einsatzbereitschaft bescheinigt.

Natürlich gibt es bei Arbeitszeugnissen keine "absolute Endnote", da die späteren Arbeitgeber eh aufs Gespräch achten und das Zeugnis nur als ersten Filter bei den Bewerbungen -> Bewerbungsgesprächen nutzen und da viele unterschiedliche Gewichtungen ins Spiel kommen können.

mfG
Albiown

Ich würde das Zeugnis als eine solide 2 einstufen (2,0 - 2,2). Sie erwähnen deine Fähigkeiten lobend, keine der üblichen schlechten Klauseln verwendet (Er war sehr Kommunikativ als synonym für er war die ganze Zeit bei der Kaffeemaschine am reden). Sieht auf jeden Fall gut aus.

Ich würde es auch als eine 2 sehen. Herzlichen Glückwunsch!
Interessant wären allerdings noch die Formulierungen bei Erfolg und Zukunftswünsche. Da kann man noch einige Gemeinheiten verstecken.

HardAndSoft

Ich würde es auch als eine 2 sehen. Herzlichen Glückwunsch!
Interessant wären allerdings noch die Formulierungen bei Erfolg und Zukunftswünsche. Da kann man noch einige Gemeinheiten verstecken.

"Wir wünschen - Name - für seine weitere berufliche Zukunft viel Erfolg und alles Gute.

Hallo Insomium,

ich habe nicht ganz verstanden: Bleibst Du in dem Betrieb, oder endet mit Deiner Ausbildung auch Dein Beschäftigungsverhältnis?
Normalerweise sollte ein Abschlusszeugnis, mit dem ein Beschäftigungsverhältnis endet, auch eine Formel wie "Wir bedauern sein Ausscheiden" enthalten.

Insomnium

Ich habe endlich mein Zeugnis bekommen.


In dieser Zeit hat - Name - sich zu einem verantwortungsbewussten und selbstständigen Auszubildenden in unserem Unternehmen weiterentwickelt. 3-4
Er erzielte gute schulische Leistungen 2-3 und zeigte außergewöhnliches Interesse gegenüber neuen und schwierigen Aufgaben.1-2
Ihm übertragene Aufgaben wurden sehr sorgfältig und schnell erledigt. 2-3
Die Arbeitsergebnisse hatten stets gute Qualität. 2
- Name - verfügt über umfangreiche Fachkenntnisse und erkennt sehr schnell verschiedene Zusammenhänge. 2-3
Er war aufgeschlossen und Hilfsbereit gegenüber Mitarbeitern und Vorgesetzten und zeigte stets ausgezeichnete Einsatzbereitschaft. 2
Seine Kollegialität und Teamfähigkeit wurde in unserem Unternehmen sehr geschätzt. 2

- Erfolg und Zukunftswünsche -

( - .... - von mir eingefügt)


Teilweise kann ich schon rauslesen, dass es sich um eine 3 handeln könnte, würde aber gerne eure Meinung dazu lesen.

2,25 würde ich sagen. Glückwunsch!^^

Ist im Großen und Ganzen gut, aber es wird auch indirekt gesagt, dass du nicht viel Eigeninitiative an den Tag gelegt hast, da dir die Aufgaben erst übertragen werden mussten. Dennoch kann man insgesamt von einer 2 - 3 ausgehen.

HardAndSoft

Hallo Insomium,

ich habe nicht ganz verstanden: Bleibst Du in dem Betrieb, oder endet mit Deiner Ausbildung auch Dein Beschäftigungsverhältnis?
Normalerweise sollte ein Abschlusszeugnis, mit dem ein Beschäftigungsverhältnis endet, auch eine Formel wie "Wir bedauern sein Ausscheiden" enthalten.

richtig, genauso wichtig ist aber auch der Dank für die gute zusammenarbeit... ebenfalls sollte ein Grund genannt werden, da sonst davon auszugehen ist, dass es sich um eine verhaltensbedingte kündigung/nichtweiterbeschäftigung handelt...

[...]zeigte außergewöhnliches Interesse gegenüber neuen und schwierigen Aufgaben.[...]

bei dem satz fehlt mir irgendwie, ob es nur bei dem interesse blieb, oder ob die aufgaben auch erfolgreich bearbeitet wurden... so kommt es eher im sinne von "zeigte großes verständnis für neue aufgaben", was ja bedeutet, dass derjenige faul ist... prinzipiell würde ich diese aussage aber unter berücksichtigung der anderen aussagen positiv werten...

[...]Die Arbeitsergebnisse hatten stets gute Qualität.[...]

finde ich grammatikalisch nicht korrekt... --> waren von stets guter qualität...

Ich finde ganz ehrlich Ausbildungszeugnisse schwachsinnig. Warum nicht gleich Noten statt irgendwelche Verklausulierungen bei denen man erahnen muss, was damit gemeint sein kann? Mit Transparenz hat das nichts zu tun.

Nun, es ist ja leider rechtlich verbindlich, dass ein Arbeitszeugnis nichts negatives enthalten darf.
Also hat man sich darauf geeinigt, dass das als negativ zählt, was nicht drin steht.

HardAndSoft

Nun, es ist ja leider rechtlich verbindlich, dass ein Arbeitszeugnis nichts negatives enthalten darf.
Also hat man sich darauf geeinigt, dass das als negativ zählt, was nicht drin steht.

Das war mir bewusst und das ist ja das Irrsinnige daran. Wozu eine kritische Bewertung, die nichts Negatives enthalten darf? Stattdessen mutierte dies zu einer Art Geheimsprache, die es zu entschlüsseln gilt.

HardAndSoft

Nun, es ist ja leider rechtlich verbindlich, dass ein Arbeitszeugnis nichts negatives enthalten darf.
Also hat man sich darauf geeinigt, dass das als negativ zählt, was nicht drin steht.

bzw. negative dinge positiv zu formulieren

z.B.
"durch seine geselligkeit trug er zur verbesserung des betriebsklimas bei" --> alki
"im kollegenkreis galt er als toleranter mitarbeiter" --> schwieriger mitarbeiter / besserwisser...


natürlich ist es sinnvoll bzw. die einzige möglichkeit seinem personalleiterkollegen eine einschätzung zu geben... dass nichts negatives im zeugnis stehen darf, haben sich ja nicht die firmen ausgedacht, sondern der gesetzgeber... noten können nicht differenziert genug auskunft über einen mitarbeiter geben... wenn dort irgendwo ein mangelhaft auftaucht, weiss der personalleiter der das zeugnis liest, ja immernoch nicht, warum dort mangelhaft bewertet wurde... ausserdem wäre bei noten wieder das gleiche problem, es darf nichts negatives drin stehen (was eigentlich falsch formuliert ist, per gesetz heisst es, dass das zeugnis wohlwollend sein muss), und ein mangelhaft ist nun mal negativ... diese verklausulierung ist letztendlich einfach nur eine methode der unternehmen, diese restriktion zu umgehen...

P.s. wenn man mit seinem zeugnis nicht einverstanden ist, muss man es eh nicht annehmen, vor gericht würde man immer recht bekommen...