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  1. #41
    Gilligan Gilligan ist offline
    Avatar von Gilligan

    AW: Berufswunsch und Realität

    Zitat xXNatsuXx Beitrag anzeigen
    Hinzukommen 15 Wochen Ferien und Dienstende am frühen Mittag.
    (Ich weiß, viele Lehrer nörgeln immer, dass man in den Ferien endlos arbeitet, aber was ist da dabei, wenn man Spaß daran hat?)
    meiner meinung nach ist der lehrerjob absolut mega viel arbeit. zumindest in den ersten jahren. ganz zu schweigen vom referendariat.
    dazu kommt dann noch die mangelnde anerkennung in der gesellschaft und der stress mit den eltern, betrieben und dem ganzen organisatorischen sowie dem bürokratischen aufwand, der mittlerweile sehr hoch ist. also ich weiß definitiv, dass ich da keinesfalls arbeiten wollen würde . da sind es mir die "ferien" wirklich nicht wert.

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    AW: Berufswunsch und Realität

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  3. #42
    Rufflemuffin

    AW: Berufswunsch und Realität

    Zitat Gilligan Beitrag anzeigen
    meiner meinung nach ist der lehrerjob absolut mega viel arbeit. zumindest in den ersten jahren. ganz zu schweigen vom referendariat.
    dazu kommt dann noch die mangelnde anerkennung in der gesellschaft und der stress mit den eltern, betrieben und dem ganzen organisatorischen sowie dem bürokratischen aufwand, der mittlerweile sehr hoch ist. also ich weiß definitiv, dass ich da keinesfalls arbeiten wollen würde . da sind es mir die "ferien" wirklich nicht wert.
    Ja, wenn die Ferien der einzige Grund sind, warum man den Job machen will, kann ich da nur von abraten. Ich hab bislang drei Praktika absolviert und obwohl ich keine eigene Klasse zu unterrichten hatte, sondern nur einzelne Einheiten übernehmen durfte und einen Förderkurs schmeißen sollte, hatte ich schon mächtig zutun, daneben noch Uni und Nebenjob - da konnte ich froh sein, wenn ich mal nicht bis mitten in die Nacht irgendwelche Arbeitsblätter zusammenschustern oder lernen musste.

    15 Wochen Ferien darf man auch nicht missverstehen - man hat immernoch Arbeit. Man nimmt meistens Klassenarbeiten mit, muss Unterrichtsstunden- und reihen vorbereiten, sich um die Bewertung von 150-200 Schülern kümmern und sich zurecht legen, was man den Eltern zum Elternsprechtag erzählt, möglicherweise elend lange Fördermaßnahmen zusammenstellen, etc. Als ich einem Lehrer mal erzählt habe, dass ich zwei Hauptfächer studiere, stand er da und hat mich erstmal ausgelacht, ob ich mir das echt antun will, für jede Klasse Arbeiten stellen zu müssen. Da eines meiner Fächer Mathe ist, meinte er, wäre das noch machbar, aber bei Deutsch und Englisch z.B. würde es doch sehr krass sein.

  4. #43
    xXNatsuXx

    AW: Berufswunsch und Realität

    Zitat Gilligan Beitrag anzeigen
    meiner meinung nach ist der lehrerjob absolut mega viel arbeit. zumindest in den ersten jahren. ganz zu schweigen vom referendariat.
    dazu kommt dann noch die mangelnde anerkennung in der gesellschaft und der stress mit den eltern, betrieben und dem ganzen organisatorischen sowie dem bürokratischen aufwand, der mittlerweile sehr hoch ist. also ich weiß definitiv, dass ich da keinesfalls arbeiten wollen würde . da sind es mir die "ferien" wirklich nicht wert.
    War ja mehr ironisch gemeint.
    Wobei die Arbeit ja auch nicht weiter tragisch ist, solange sie einem Spaß macht.

    Was mir immer wieder aufgefallen ist, ist das Arbeitstempo, das bei Lehrern immer komplett unterschiedlich ist, wir hatten mal eine Geschichtslehrerin, die Klausuren der Oberstufe (bei denen jeder Schüler 3-7 Seiten schreibt, 20 Schüler) innerhalb eines Tages fertig korrigiert haben, andere haben für eine simple Matheklausur 3 Wochen gebraucht.

  5. #44
    TheBRS TheBRS ist offline
    Avatar von TheBRS

    AW: Berufswunsch und Realität

    Zitat Rufflemuffin Beitrag anzeigen
    Ja, wenn die Ferien der einzige Grund sind, warum man den Job machen will, kann ich da nur von abraten. Ich hab bislang drei Praktika absolviert und obwohl ich keine eigene Klasse zu unterrichten hatte, sondern nur einzelne Einheiten übernehmen durfte und einen Förderkurs schmeißen sollte, hatte ich schon mächtig zutun, daneben noch Uni und Nebenjob - da konnte ich froh sein, wenn ich mal nicht bis mitten in die Nacht irgendwelche Arbeitsblätter zusammenschustern oder lernen musste.

    15 Wochen Ferien darf man auch nicht missverstehen - man hat immernoch Arbeit. Man nimmt meistens Klassenarbeiten mit, muss Unterrichtsstunden- und reihen vorbereiten, sich um die Bewertung von 150-200 Schülern kümmern und sich zurecht legen, was man den Eltern zum Elternsprechtag erzählt, möglicherweise elend lange Fördermaßnahmen zusammenstellen, etc. Als ich einem Lehrer mal erzählt habe, dass ich zwei Hauptfächer studiere, stand er da und hat mich erstmal ausgelacht, ob ich mir das echt antun will, für jede Klasse Arbeiten stellen zu müssen. Da eines meiner Fächer Mathe ist, meinte er, wäre das noch machbar, aber bei Deutsch und Englisch z.B. würde es doch sehr krass sein.
    Ich denke das ist von Schulform & dem Alter der Kinder abhängig, an einer Hauptschule in einer Großstadt ist das unter Umständen ein undankbarer Beruf aber ich habe einige Leute in meinem Bekanntenkreis die dem Lehrberuf an unterschiedlichen Gymnasien nachgingen oder noch immer nachgehen und die sehen allesamt aus wie das blühende Leben. Den von dir genannten "Stress" macht sich nicht ein einziger. Die Vorbereitung der Unterrichsstunden lässt spätestens nach dem dritten Durchlauf der Räuber auch nach und wenn du drei bis vier Jahre erklärt hast wie man differenziert und integriert schüttelst du eine Mathearbeit am Abend zuvor aus dem Ärmel. Und ganz ehrlich, was dir an den Elternsprechtagen gesagt wird ist zu 90% austauschbarer Müll. Bei uns wurden teilweise Leute bewertet die seit 6 Monaten nicht mehr auf der Schule waren...
    Leher einer gymnasialen Oberstufe, am besten Geschichte und Deutsch oder sowas = Profit! Kannste dein Leben lang chillen.

    @Topic:

    Mein Wunsch war es eigentlich lange Psychologie zu studieren allerdings ist das in Deutschland (zumindest an einer vernünftigen Uni) ein aussichtsloses Unterfangen wenn man kein 1.0 Abitur vorweisen kann. Dann habe ich angefangen Volkswirtschaftslehre zu studieren weil mir nichts besseres eingefallen ist, das Studium habe ich im vergangenen Semester abgeschlossen und bin im Einzelhandel tätig. Ab dem 01.01. gehe ich zum Marktführer als Regionalverkaufsleiter.

  6. #45
    Rufflemuffin

    AW: Berufswunsch und Realität

    Zitat TheBRS Beitrag anzeigen
    Ich denke das ist von Schulform & dem Alter der Kinder abhängig, an einer Hauptschule in einer Großstadt ist das unter Umständen ein undankbarer Beruf aber ich habe einige Leute in meinem Bekanntenkreis die dem Lehrberuf an unterschiedlichen Gymnasien nachgingen oder noch immer nachgehen und die sehen allesamt aus wie das blühende Leben. Den von dir genannten "Stress" macht sich nicht ein einziger. Die Vorbereitung der Unterrichsstunden lässt spätestens nach dem dritten Durchlauf der Räuber auch nach und wenn du drei bis vier Jahre erklärt hast wie man differenziert und integriert schüttelst du eine Mathearbeit am Abend zuvor aus dem Ärmel. Und ganz ehrlich, was dir an den Elternsprechtagen gesagt wird ist zu 90% austauschbarer Müll. Bei uns wurden teilweise Leute bewertet die seit 6 Monaten nicht mehr auf der Schule waren...
    Leher einer gymnasialen Oberstufe, am besten Geschichte und Deutsch oder sowas = Profit! Kannste dein Leben lang chillen.
    Dass der Stress durch die Unterrichtsvorbereitung irgendwann wegfällt, wenn man die ersten Jahre sammelt, ist mir schon klar, aber die stressige Anfangszeit + Referendariat muss man erstmal überstehen.
    Wenn der Job der undankbarste der Welt wäre, würde ich ihn selbst ja nicht anstreben, aber ich hab während meiner Praktika auch mit mehreren Lehrern gesprochen und ein Job so easy peasy mit 3 Monaten Urlaub ist es dann doch nicht. Mein Ziel ist es, Eltern jetzt keine Überscheiße zu erzählen.

    Die Kombination Deutsch/Geschichte ist bekanntlich sehr dankbar und beliebt. Das Problem dabei sind halt die Jobchancen.

  7. #46
    Hydro Hydro ist offline
    Avatar von Hydro

    AW: Berufswunsch und Realität

    Früher: Fussballprofi - träumt nicht jeder Junge von so einer Karriere? Achje, wäre das schön gewesen.
    Heute: Bürokaufmann - absoluter Traumberuf. Kann mir gar nichts anderes mehr vorstellen.

  8. #47
    Gilligan Gilligan ist offline
    Avatar von Gilligan

    AW: Berufswunsch und Realität

    Zitat Rufflemuffin Beitrag anzeigen
    Dass der Stress durch die Unterrichtsvorbereitung irgendwann wegfällt, wenn man die ersten Jahre sammelt, ist mir schon klar, aber die stressige Anfangszeit + Referendariat muss man erstmal überstehen.
    Wenn der Job der undankbarste der Welt wäre, würde ich ihn selbst ja nicht anstreben, aber ich hab während meiner Praktika auch mit mehreren Lehrern gesprochen und ein Job so easy peasy mit 3 Monaten Urlaub ist es dann doch nicht. Mein Ziel ist es, Eltern jetzt keine Überscheiße zu erzählen.

    Die Kombination Deutsch/Geschichte ist bekanntlich sehr dankbar und beliebt. Das Problem dabei sind halt die Jobchancen.
    also deutschlehrer sind meiner meinung nach einer der lehrer, die den höchsten korrekturaufwand haben.

  9. #48
    zenzra zenzra ist offline
    Avatar von zenzra

    AW: Berufswunsch und Realität

    Zitat Gilligan Beitrag anzeigen
    also deutschlehrer sind meiner meinung nach einer der lehrer, die den höchsten korrekturaufwand haben.
    Da kann meine Oberstufenlehrerin wirklich ein Lied von singen, in der Abi-Phase habe ich in Deutsch wirklich nur Schwachsinn gelernt, 3 Jahre irgendwelche Bücher und Gedichte interpretieren, eine Auffrischung der Grammatik - die ich und viele andere benötigt hätten gab es nicht, meiner Meinung nach ist Deutsch in der Oberstufe eine vollkommene Fehlkonstruktion. Zudem es einen Zusatzkurs für Lyrik gab, das war dasselbe in grün.

  10. #49
    Feuerkerk Feuerkerk ist offline
    Avatar von Feuerkerk

    AW: Berufswunsch und Realität

    @zenzra:
    Wer die deutsche Grammatik in den ersten sieben bis acht Schuljahren, in denen sie nun wirklich exzessiv durchgekaut wird, nicht ausreichend begriffen hat, wird sie vermutlich gar nicht mehr lernen, jedenfalls nicht dadurch, dass ihm zum dreißigsten Mal erklärt wird, was Possessivpronomina oder Temporaladverbiale sind. Wer Romane, Dramen oder Lyrik mit Verstand liest, wird davon nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich mit Sicherheit profitieren. Insoweit zielt Deutschunterricht in der Oberstufe selbstverständlich auf eine Verbesserung des Ausdrucks und des Sprachverständnisses ab, nur nicht mehr ganz so offensichtlich wie vorher.

  11. #50
    zenzra zenzra ist offline
    Avatar von zenzra

    AW: Berufswunsch und Realität

    Zitat Feuerkerk Beitrag anzeigen
    @zenzra:
    Wer die deutsche Grammatik in den ersten sieben bis acht Schuljahren, in denen sie nun wirklich exzessiv durchgekaut wird, nicht ausreichend begriffen hat, wird sie vermutlich gar nicht mehr lernen, jedenfalls nicht dadurch, dass ihm zum dreißigsten Mal erklärt wird, was Possessivpronomina oder Temporaladverbiale sind. Wer Romane, Dramen oder Lyrik mit Verstand liest, wird davon nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich mit Sicherheit profitieren. Insoweit zielt Deutschunterricht in der Oberstufe selbstverständlich auf eine Verbesserung des Ausdrucks und des Sprachverständnisses ab, nur nicht mehr ganz so offensichtlich wie vorher.
    Mag sein, dass es meine Schwäche ist und ich vielleicht deswegen noch nach Nachholbedarf schreie. Du hast auch Recht was die lyrische Horizontserweiterung angeht - aber diese war bei uns so im Überfluss, dass einem schwindelig wurde. Religion/Philosophie, Lyrikkurs und auch Englisch reichen meiner Meinung nach um das zu sättigen, da muss man nicht die letzten 3 Jahre noch zusätzlich in Deutsch das komplette Augenmerk darauf auflegen.
    Mir persönlich hat Religion am meisten geholfen sprachliche Bilder zu verstehen und anzuwenden, mehr als Iphigenie auf der Krim.

  12. #51
    Feuerkerk Feuerkerk ist offline
    Avatar von Feuerkerk

    AW: Berufswunsch und Realität

    Zitat zenzra Beitrag anzeigen
    Mag sein, dass es meine Schwäche ist und ich vielleicht deswegen noch nach Nachholbedarf schreie. Du hast auch Recht was die lyrische Horizontserweiterung angeht - aber diese war bei uns so im Überfluss, dass einem schwindelig wurde. Religion/Philosophie, Lyrikkurs und auch Englisch reichen meiner Meinung nach um das zu sättigen, da muss man nicht die letzten 3 Jahre noch zusätzlich in Deutsch das komplette Augenmerk darauf auflegen.
    Mir persönlich hat Religion am meisten geholfen sprachliche Bilder zu verstehen und anzuwenden, mehr als Iphigenie auf der Krim.
    Naja, meiner Meinung nach ist der Deutschunterricht schon der natürlichste Ort, sich beispielsweise mit Lyrik beschäftigen, für einen Deutschen jedenfalls weitaus natürlicher als der Englischunterricht (aber auch dort ist eine Beschäftigung mit etwas anspruchsvolleren Werken sicherlich nicht verkehrt, sobald die Sprache ausreichend beherrscht wird). Abgesehen davon soll das Gymnasium nach meinem Verständnis nicht nur zur Kommunikation essentielle Kenntnisse vermitteln, sondern auch eine breitere Allgemeinbildung - zu der meines Erachtens die Kenntnis einiger wichtiger Eckpunkte und Werke der deutschen Literaturgeschichte schon dazu gehört.
    Einen eigenen Lyrikkurs (der anscheinend obligatorisch war?) dürfte es an den meisten Schulen gar nicht geben.
    Was den Religionsunterricht und die dortige Vermittlung von Sprachverständnis angeht, dürfte das sehr vom Lehrplan und vom Lehrer abhängen. Was wir dort an Originaltexten gelesen haben, stammte häufig aus der Bibel, bei der ich anzweifeln möchte, dass sie die Institution für schönes Deutsch ist. Unabhängig davon ist Religions- oder Philosophieunterricht (zumindest in der Schule) weniger auf die sprachliche Verpackung ausgerichtet als auf die Inhalte, während im Deutschunterricht im Optimalfall ja nicht nur Lyrik thematisiert wird, sondern beispielsweise das Verfassen von Erörterungen oder die Interpretation von Reden geübt wird - beides ideale Schlachtfelder für die Erprobung und Untersuchung von Sprache nicht nur im Hinblick auf Ästhetik.

  13. #52
    zenzra zenzra ist offline
    Avatar von zenzra

    AW: Berufswunsch und Realität

    @Feuerkerk

    Natürlich dient die gymnasiale Oberstufe zur Erweiterung der Allgemeinbildung, allerdings finde ich 3 Jahre wieder sehr großzügig dafür ausgelegt. Zumal man wirklich immer nur eine Handvoll Autoren bzw. Werke hat die man immer und immer wieder durchkaut, da hatte ich im Religionsunterricht deutlich mehr Abwechslung.

    Der Zusatzkurs war eine Auswahl von 3 Möglichkeiten, es stehen zur Wahl: Medien, Theater und Lyrik - einen davon auszuwählen war Pflicht. (NRW) Und alle 3 Themenbereiche kreisen im Bereich der Autorenkunst.

    Für die Erörterung und Interpretationen hatten wir Masken an die man sich streng halten musste wollte man die volle Punktzahl erreichen, ein Widerspruch für mich - man preist die künstlerische Freiheit der Autoren und ihre Werke an nur um den Schüler eben jene zu nehmen. Wer vom Schema A abwich konnte die Bestnote vergessen. Ganz nach dem Motto "Bitte bewundert unsere Dichter und Denker, hier ist ein Formular dafür."

    Das witzige ist, dass du Reden ansprichst, denn diese habe ich ausgiebig im Englischunterricht lernen müssen.

  14. #53
    Feuerkerk Feuerkerk ist offline
    Avatar von Feuerkerk

    AW: Berufswunsch und Realität

    @zenzra:
    Nunja, ich hatte das Vergnügen der gymnasialen Oberstufe nur zwei Jahre lang und konnte mich über zu wenig Abwechslung eigentlich nicht beklagen. Üblicherweise geht man doch von 1750 bis 2000 einmal durch die Literaturgeschichte, sollte also schon eine gewisse Breite an Autoren kennenlernen. Dass man vielleicht mehr als nur ein Werk Goethes lesen wird, halte ich angesichts dessen Bedeutung für die deutsche Literatur beispielsweise dann auch für angemessen.

    So was gab es bei uns höchstens als freiwilliges Fach (Bayern). Dass etwa bei Gedichtinterpretationen gewisse formale Vorgaben zwecks Vereinheitlichung mitvermittelt werden, erscheint mir schon sinnvoll. Im Bereich der Erörterungen wurde uns dann durchaus die Möglichkeit geboten, freiere Formen des Schreibens zu erproben, etwa Essays (wobei ich mich in den Klausuren immer gegen diese Themen entschieden habe, weil ich die Literatur spannender fand). Aber gut, es kommt sicher sehr darauf an, was der Lehrer draus macht und wie viel Arbeit er zu investieren bereit ist - um die Brücke zur Aussage zurück zu schlagen, (Deutsch-)Lehrer hätten viel Freizeit: Das hängt meiner Meinung nach vor allem in den Anfangsjahren sehr davon ab, wie engagiert sie an die Sache heran gehen.

    Reden beispielsweise hätte ich gerne häufiger untersucht, das wurde sowohl in Deutsch als auch in Englisch bei mir zugegeben nur recht knapp behandelt.

  15. #54
    xXNatsuXx

    AW: Berufswunsch und Realität

    Zitat Rufflemuffin Beitrag anzeigen
    Dass der Stress durch die Unterrichtsvorbereitung irgendwann wegfällt, wenn man die ersten Jahre sammelt, ist mir schon klar, aber die stressige Anfangszeit + Referendariat muss man erstmal überstehen.
    Wenn der Job der undankbarste der Welt wäre, würde ich ihn selbst ja nicht anstreben, aber ich hab während meiner Praktika auch mit mehreren Lehrern gesprochen und ein Job so easy peasy mit 3 Monaten Urlaub ist es dann doch nicht. Mein Ziel ist es, Eltern jetzt keine Überscheiße zu erzählen.

    Die Kombination Deutsch/Geschichte ist bekanntlich sehr dankbar und beliebt. Das Problem dabei sind halt die Jobchancen.
    Hab über das Thema auch schon öfters mit Lehrern über dieses Thema gesprochen und ich persönlich habe immer den Eindruck, dass viele Lehramtsstudenten einfach Dramaqueens sind, ist vielleicht etwas ungünstig formuliert.. aber was soll's..
    Das Studium (B.Ed./M.Ed.) selbst ist deutlich einfacher als ein "normales" Bachelor-/Masterstudium.. die Didaktikveranstaltungen sind, so mein ehemaliger Mathelehrer, ein Witz, wenn man nicht allzu oft mit dem Kopf gegen die Wand gerannt ist.

    Deutsch/Geschichte ist im späteren Berufsleben deutlich unangenehmer als Mathe, alleine was die Korrektur betrifft.
    Seien wir mal ehrlich, was muss bitte ein Mathelehrer großartig korrigieren? Man muss sich die Rechnungen anschauen, sind ggf. richtig, falls nicht schaut man, wo der Denkfehler des Schülers liegt, aber das ist ja jetzt auch nicht die Welt.. wie viele Leute sitzen in einem Mathe LK? Vielleicht 15?

    (Außerdem darf man die Gehaltsklasse nicht vergessen und die Tatsache, dass man quasi nicht gefeuert werden kann (außer bei groben Verstößen) und man Beamter auf Lebenszeiten ist..)

  16. #55
    Rufflemuffin

    AW: Berufswunsch und Realität

    Zitat xXNatsuXx Beitrag anzeigen
    Hab über das Thema auch schon öfters mit Lehrern über dieses Thema gesprochen und ich persönlich habe immer den Eindruck, dass viele Lehramtsstudenten einfach Dramaqueens sind, ist vielleicht etwas ungünstig formuliert.. aber was soll's..
    Das Studium (B.Ed./M.Ed.) selbst ist deutlich einfacher als ein "normales" Bachelor-/Masterstudium.. die Didaktikveranstaltungen sind, so mein ehemaliger Mathelehrer, ein Witz, wenn man nicht allzu oft mit dem Kopf gegen die Wand gerannt ist.
    Diesen Vorwurf weise ich klar von mir, da ich mich nie über mein Studium beschwert habe. Englisch und der Pädagogikteil meines Studiums sind einfach keine Frage, in Mathe hatte ich zumindest auf Gymnasium/Gesamtschule die ersten 4 Semester mit den richtigen Mathe Bachelorn zusammen mit Veranstaltung mit um die 90% Durchfallquote. Wir haben zwar weniger Veranstaltungen, aber dafür haben wir im Lehramt praktisch auch 2,5 Fächer zu studieren. Ich weiß nicht, auf welche Schulform und welche Fächer du studierst, aber abgesehen von den Didaktikveranstaltungen war in Mathe nichts einfach. (Die waren wirklich billig, an meiner Uni wird das im Moment aber überarbeitet. Ich korrigiere Didaktikübungen und die, die ich damals machen musste, waren Kindergarten im Vergleich zu jetzt) Da musste ich schon während des Semester ein paar Nächte durchpauken. Außerdem war an dieser Stelle nicht die Rede vom Schwierigkeitsgrades des Studiums sondern vom Arbeitsaufwand im späteren Beruf.

    Deutsch/Geschichte ist im späteren Berufsleben deutlich unangenehmer als Mathe, alleine was die Korrektur betrifft.
    Seien wir mal ehrlich, was muss bitte ein Mathelehrer großartig korrigieren? Man muss sich die Rechnungen anschauen, sind ggf. richtig, falls nicht schaut man, wo der Denkfehler des Schülers liegt, aber das ist ja jetzt auch nicht die Welt.. wie viele Leute sitzen in einem Mathe LK? Vielleicht 15?
    Ich bezog mich mit meiner Einschätzung auf Studium und Berufsleben, denn Ersteres muss man auch erst einmal überstehen. Was dankbarer im Job ist, hängt immer von der Kombination ab.

    1. Deutsch und Geschichte sind einfacher zu studieren als Mathe. Die Abbrecherquote kommt der von Mathe nicht mal nahe.

    2. Ab wann schreibt man denn Klausuren in Geschichte? Ab der Oberstufe und dann schreiben pro Kurs auch nicht alle, sondern nur die, die das Fach schriftlich gewählt haben. Mathe wird in jedem Schuljahr korrigiert. Da ist es scheißegal, wie viele Leute im LK sitzen. Da der Korrekturaufwand pro Klausur geringer ist, habe ich Mathe und Englisch genommen, da mir Deutsch und Englisch zu krass gewesen wäre. Mathe und ein Nebenfach wären zum Unterrichten auch eine dankbare Kombi, aber da kommt erschwerend Punkt 1 dazu.

    (Außerdem darf man die Gehaltsklasse nicht vergessen und die Tatsache, dass man quasi nicht gefeuert werden kann (außer bei groben Verstößen) und man Beamter auf Lebenszeiten ist..)
    Du musst mir die Vorteile nicht aufzählen. Ich kenne sie, ich studiere es doch auch. Ich beziehe mich in meinen Beiträgen nur auf die beiden Aussagen von dir, dass ein Job hundertprozentig garantiert ist und man später wenig machen muss mit viel Ferien.

  17. #56
    vieraeugigerZyklop vieraeugigerZyklop ist offline
    Avatar von vieraeugigerZyklop

    Berufswunsch und Realität

    Zitat Feuerkerk Beitrag anzeigen
    @zenzra:
    Wer die deutsche Grammatik in den ersten sieben bis acht Schuljahren, in denen sie nun wirklich exzessiv durchgekaut wird, nicht ausreichend begriffen hat, wird sie vermutlich gar nicht mehr lernen, jedenfalls nicht dadurch, dass ihm zum dreißigsten Mal erklärt wird, was Possessivpronomina oder Temporaladverbiale sind. Wer Romane, Dramen oder Lyrik mit Verstand liest, wird davon nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich mit Sicherheit profitieren. Insoweit zielt Deutschunterricht in der Oberstufe selbstverständlich auf eine Verbesserung des Ausdrucks und des Sprachverständnisses ab, nur nicht mehr ganz so offensichtlich wie vorher.
    Kannich gegen reden. Ich war in der Schule und mittdendrin kam die Rechtsschreibreform. Das hat schon viele durcheinandergeworfen. Am Ende der Schule hatte ich dann eine 4 in Deutsch. Gelesen habe ich aber schon immer sehr gut und sehr gerne. Nun nach meiner 2. Ausbildung dieich mit ca 24 anfing haben sich meine Grammatikkenntnisse gebessert. Auch mein jetziger Chef hat mir da sehr gut geholfen da meine Kundenanschreiben nun mit zu denen gehören an denen er so gut wie nichts auszusetzen hat. Man kann es also durchaus noch lernen.

  18. #57
    Feuerkerk Feuerkerk ist offline
    Avatar von Feuerkerk

    AW: Berufswunsch und Realität

    Zitat xXNatsuXx
    Das Studium (B.Ed./M.Ed.) selbst ist deutlich einfacher als ein "normales" Bachelor-/Masterstudium.. die Didaktikveranstaltungen sind, so mein ehemaliger Mathelehrer, ein Witz, wenn man nicht allzu oft mit dem Kopf gegen die Wand gerannt ist.
    Und wie fand er so die Vorlesungen, die er mit den Mathe-Bachelorstudenten bzw. wohl eher -Diplomern zusammen hatte? Analysis, Lineare Algebra, Algebra, Differentialgleichungen, Funktionentheorie, ...? Auch ein Witz oder hat er die einfach erfolgreich verdrängt?
    Welche Fächer willst du denn studieren?

    Zitat vieraeugigerZyklop Beitrag anzeigen
    Kannich gegen reden. Ich war in der Schule und mittdendrin kam die Rechtsschreibreform. Das hat schon viele durcheinandergeworfen. Am Ende der Schule hatte ich dann eine 4 in Deutsch. Gelesen habe ich aber schon immer sehr gut und sehr gerne. Nun nach meiner 2. Ausbildung dieich mit ca 24 anfing haben sich meine Grammatikkenntnisse gebessert. Auch mein jetziger Chef hat mir da sehr gut geholfen da meine Kundenanschreiben nun mit zu denen gehören an denen er so gut wie nichts auszusetzen hat. Man kann es also durchaus noch lernen.
    Die Rechtschreibreform hat Grammatikkenntnisse beeinflusst? Eigenartig.
    Wie kam die Verbesserung denn zustande?

  19. #58
    vieraeugigerZyklop vieraeugigerZyklop ist offline
    Avatar von vieraeugigerZyklop

    Berufswunsch und Realität

    Zitat Feuerkerk Beitrag anzeigen



    Die Rechtschreibreform hat Grammatikkenntnisse beeinflusst? Eigenartig.
    Wie kam die Verbesserung denn zustande?
    Bei mir schon. Irgendwie. Hat mich durcheinander gebracht damals.

    Na durch lernen.

  20. #59
    xXNatsuXx

    AW: Berufswunsch und Realität

    Zitat Feuerkerk Beitrag anzeigen
    Und wie fand er so die Vorlesungen, die er mit den Mathe-Bachelorstudenten bzw. wohl eher -Diplomern zusammen hatte? Analysis, Lineare Algebra, Algebra, Differentialgleichungen, Funktionentheorie, ...? Auch ein Witz oder hat er die einfach erfolgreich verdrängt?
    Ich sage doch gar nicht, dass es jeder Idiot hinbekäme (ich nämlich nicht), aber im Vergleich zu Leuten, die einen 1-Fach-Bachelor in Mathematik absolvieren, ist es nun mal (im Vergleich) einfacher, was ja aber auch logisch ist.
    Es ging mir nur um das Verhältnis zu dem "normalen" Bachelor.. habe den größten Respekt vor allen Mathematikern, Physikern.. ect., die sich in irgendeiner Art mit diesem Fach auseinandersetzen.

    (Es ging mir auch nicht darum Lehramtsstudenten schlecht zu machen oder so.. es ging mir allgemein um die Aussage, dass der Beruf so fordernd sei.. Leute, die täglich in einem stressigen Betrieb arbeiten, wichtige Entscheidungen treffen müssen, bei denen es evtl. um das Überleben eines Unternehmens geht, haben es auch nicht leicht.)

  21. #60
    Rufflemuffin

    AW: Berufswunsch und Realität

    Niemand behauptet, dass Lehrer der fordernste Beruf von allen wäre. Allerdings kam es in deinen Beiträgen so rüber, als würdest du es doch erheblich unterschätzen. Bevor du also einen möglichen Schock erleidest, wollte ich dich ein bisschen vorwarnen.

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