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  1. #1
    Ezio Ezio ist offline
    Avatar von Ezio

    Berufliche Neuorientierung - Erfahrungen?

    Hallo zusammen,

    ich glaube das ist das erste Mal seit ich hier bin, dass ich tatsächlich mal einen Thread erstelle. Ich habe zu dem Thema neulich schon nichts finden können, habe überlegt ob damit überhaupt in ein Forum gehen will. Andererseits hat jemand ja vielleicht damit schon Erfahrungen gemacht und kann mir mit seiner/ihrer Erfahrung vielleicht auch einen neuen Denkanstoß geben.

    Ich bin inzwischen Mitte 30 und habe festgestellt, dass ich in meinem Beruf als Bürokauffrau/kaufm. Angestellte regelrecht eingehe. Den Arbeitgeber habe ich in den letzten Jahren mehrfach gewechselte. Liegt also nicht am AG, ich verstehe auch was von meinem Job, er langweilt mich nur zu Tode. Habe in der letzten Zeit viel hin und her überlegt. Was mir Spaß macht, was ich auf keine Fall will etc etc. Vermutlich kennt jeder diese Ratgeber mit den großen Leitfragen. Die meisten kann man davon aber erst wirklich beantworten, wenn man die entsprechenden Erfahrungen auch gemacht hat.

    Als ich damals den Realschulabschluss und danach das Abi (Fachbereich Wirtschaft) nachgemacht habe, habe ich gedacht, dass ein Bürojob toll wäre. Ich mag keine Kinder, also schied Erzieher aus und da ich oft im Einzelhandel ausgeholfen habe, war mir klar, dass ich auch nicht verkaufen will. Das waren schon wahnsinnig viele Optionen Aber mit 16 hat man halt oft keine Ahnung was man will und auch noch nicht so viel erlebt.

    Gesundheitlich musste ich vor drei/dreieinhalb Jahren mein Leben etwas umkrempeln. Ich MUSSTE Sport machen. (Ich war zu Schulzeiten die erste die geschwänzt hat, wenn Sport dran war). Aber was tut man nicht alles um die Schmerzen los zu werden. ABER Sport hat angefangen mir Spaß zu machen und hat auch fachlich mein Interesse geweckt. Insbesondere Rehasport und Physiotherapie finde ich echt spannend. Ich habe zwar schulisch null Vorbildung durch fehlende Fächer wie Bio und Chemie, aber warum nicht versuchen? Wo es doch spannend ist.

    Ich laber hier schon echt zu viel. Sorry. Um auf den Punkt zu kommen, ich habe jetzt erstmal vor neben meinem normalen Beruf über die Fernstudiengänge den Geprüften Fitnesscoach zu machen um eventuell im Job Fitnesskauffrau bei Bewerbungen ne Chance zu haben... Um dann eventuell in den Bereich Physiotherapie reinzukommen... klingt auch irgendwie nur halb ausgegoren, aber derzeit der Strohhalm an den ich mich festhalte.

    Derzeit sehe ich keinen anderen Weg. Eine zweite Ausbildung wird vom Arbeitsamt nicht unterstützt, das habe ich angefragt. Bildungsgutschein ebenfalls nicht, mein Wunsch ist nicht berufsbezogen. Für Bafög bin ich zu alt. Also muss ich nebenbei meinen Lebensunterhalt verdienen und Hotel Mama kommt sowas von gar nicht nicht in Frage Und mein derzeitiger Arbeitgeber wird kaum eine Fortbildung unterstützen, die nicht dem Betrieb dient.

    Aber vielleicht hat ja der ein oder andere hier schon ähnliches hinter sich und hat vielleicht nen Tipp für mich oder mag einfach nur seine Erfahrungen teilen. Sind ja nicht nur junge Hüpfer hier.

    Gruß,
    Ezio

    Und schon mal vielen Dank. Alleine schon für das Lesen meines Monstertextes.

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    Berufliche Neuorientierung - Erfahrungen?

    Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
  3. #2
    vieraeugigerZyklop vieraeugigerZyklop ist offline
    Avatar von vieraeugigerZyklop

    Berufliche Neuorientierung - Erfahrungen?

    Ich kann vielleicht meinen Teil beitragen. Ich habe ursprünglich Physiotherapeut gelernt von 2005 bis 2008. Ein Beruf der viel mit Menschen ( auch mit Kindern dann und wann ) zu tun hat. Mir hat er immer sehr viel Spaß gemach. Vor allem wenn man die gesundheitlichen Fortschritte und Dankbarkeit gesehen hat. Dann ging es mir irgendwann fast so ähnlich wie dir. Ich hatte verschiedene Arbeitgeber. Meine Demotivation entstand aber aus dem finanziellen Umstand herraus. Als Pyhsiotherapeut ist der Verdienst echt mau. Man kann Glück haben, hatte ich aber nicht.

    Dann bot sich 2011 die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann an. In einem Telekommunikationsunternehmen. Ich dachte mir, warum nicht? Fertige Ausbildung hab ich. Mir kann nichts passieren. Da es dann viel mit Technik zu tun hatte. Es war auch genau dir richtige Entscheidung. Ich arbeite nunnim Kundenservice des Unternehmens. Und bis auf den Part das man verkaufen muss hin und wieder, macht es mir viel Spaß und hier stimmte dann auch das Geld. Was meiner Familie ein sorgenfreies Leben ermöglicht.

    Also, versuch dich doch an einer Physiotherapie Ausbildung oder etwas was in die sportliche Richtung geht. Studieren willst du wohl nicht noch einmal aber wenn du sagst das es dich begeistern kann. Und in meiner Klasse war einer der war 37 und arbeitet nun beim Sohn des Landesvorsitzenden Physiotherapeuten Verbandes für Sachsen-Anhalt

    Oder du machst doch die Kunst zum Beruf. Denn du kannst wahnsinnig gut zeichnen.

  4. #3
    Ezio Ezio ist offline
    Avatar von Ezio

    Berufliche Neuorientierung - Erfahrungen?

    Wenn das mit der Finanzierung nicht so problematisch wäre, dann würde ich studieren. Aber wie gesagt, für Bafög zu alt und auch für den sogenannten Studentenkredit bin ich inzwischen zu alt. Tja, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben... Bei einem Vollzeitstudium hätte ich ein ziemliches Finanzierungsproblem was meinen Lebensunterhalt betrifft. Deshalb kam ich auf das Fernstudium bei Anbietern wie SGD oder ILS. Die Kurse liegen mit 150 Euro im Monat halt m bezahlbaren Rahmen. Klar kann man auch an ne Uni gehen mit einem Fernstudium, da sind die Gebühren dann auch schon doppelt so hoch und da muss ich finanziell auch leider wieder passen.

    Finde ich aber total witzig, dass du Physiotherapeut bist Mein Trainer ist das auch und ich hab von ihm nebenher ein bisschen was gelernt. Wir können uns ja nicht oft sehen und ich muss mich im Notfall zu Hause selbst therapieren, wenn vom Rumsitzen im Büro mal wieder der Nacken blockiert ist. Bei meinen Recherchen habe ich festgestellt, dass der Verdienst wirklich niedrig ist. Dabei ist dieser Job so wichtig. Mir spukt eben eine mehrgleisige Geschichte im Kopf herum. Ein Sportkaufmann hat einen recht guten Verdienst, ist aber eben auch mit Tätigkeiten im Studio selbst betraut und gibt auch Kurse oder erklärt und demonstriert Gerätetraining. Die Trainerscheine sind wohl schon bereits Bestandteil des Ausbildungsberufes. Wenn man jetzt noch den Therapeuten dazu packt, könnte man ja eventuell eine gute Mischung haben und ein akzeptables Gehalt. So jedenfalls meine Überlegungen. Mal sehen was sich anbietet.

    Aber schon mal schön nicht zu hören "Arbeit macht eben keinen Spaß" und "sei froh dass du einen Job hast" oder "sei nicht son Weichei". Bin zu stur um solche Aussagen hinzunehmen. Wenn mir was nicht passt, dann will ich das ändern.

  5. #4
    Miya Miya ist offline
    Avatar von Miya

    Berufliche Neuorientierung - Erfahrungen?

    Zitat Ezio Beitrag anzeigen
    Aber schon mal schön nicht zu hören "Arbeit macht eben keinen Spaß" und "sei froh dass du einen Job hast" oder "sei nicht son Weichei". Bin zu stur um solche Aussagen hinzunehmen. Wenn mir was nicht passt, dann will ich das ändern.
    Das ist auch die völlig richtige Einstellung! Wenn man nicht zufrieden ist, sollte man zusehen es zu ändern. Sowas kann sonst nämlich auch krank machen, mit seinem Beruf verbringt man schließlich sehr viel Zeit im Leben.

    Nicht vergessen solltest du auch die Zukunftsaussichten für deine neue Ausrichtung. Fitnesscoach ist momentan ein ziemlicher beliebter Beruf, gleich hinter Ernährungs-Coach und ähnlichem. Es könnte also nicht so einfach werden, eine Stelle zu bekommen. Wenn du schon jemanden in dem Beruf kennst, ist das aber sicher hilfreich. Vielleicht kannst du dich auf bestimmte Bereiche spezialisieren, in denen du bessere Chancen hast.

    Tut mir leid, dass ich nicht mehr dazu beitragen kann. Ich kenne mich in dem Berufsfeld nicht aus. Aber ich will dich ermuntern deinen Weg zu gehen und dich nicht beirren zu lassen.

  6. #5
    Knollo Knollo ist offline
    Avatar von Knollo

    Berufliche Neuorientierung - Erfahrungen?

    Zitat Ezio Beitrag anzeigen
    ...und ich muss mich im Notfall zu Hause selbst therapieren, wenn vom Rumsitzen im Büro mal wieder der Nacken blockiert ist.
    Wenn du da einmal ein Geheimrezept oder Tipps hast, lasse es mich wissen.
    Leide deshalb die meisten Tage im Jahr, teils über Monate hinweg, an starker Migräne, kommende vom blockierten Nacken.

    Zitat Miya Beitrag anzeigen
    Das ist auch die völlig richtige Einstellung! Wenn man nicht zufrieden ist, sollte man zusehen es zu ändern. Sowas kann sonst nämlich auch krank machen, mit seinem Beruf verbringt man schließlich sehr viel Zeit im Leben.
    Ich denke dies ist mit einer der wichtigsten Ansätze.
    Keiner sollte sich mit dem zufrieden geben bzw. einfach Schlucken, wenn die Arbeit kein Spaß macht.
    Natürlich muss man bei einer Ausbildung, wenn man den Großteil hinter sich hat und es schwer wird, die Zähne zusammenbeißen und auch dann, wenn es im ansonsten eigentlichen guten Beruf mal schwierig wird. Und je nach Ambitionen und Situation - alter, da kann ich Lieder von Singen - muss man eben einen langen Atem haben. Aber am Ende des Tages sollte man überwiegend Glücklich und Zufrieden mit seinem Beruf sein.
    Zu alt ist man NIEMALS.

    Ich für meinen Teil bin als Software Entwickler tätig. Beim vorherigen Arbeitgeber war ich dann auch irgendwann gelangweilt und habe mich im Musik-Buisness umgeschaut, ob ich da nicht was machen werde. Die Weichen in der Promotion waren bereits gestellt, die Erfahrung dank dem Hobby gegeben. Musste dann aber vorher den Arbeitgeber wechseln und habe dann Nebenberuflich einen Online-Shop für Musik und ein Plattenlabel eröffnet. Als Hobby, später ggf. um dort einzusteigen. Habe es irgendwann aufgegeben, auch wenn es super lief, weil es dann zu Zeitintensiv war. Aber es war ein toller Ausgleich und hat mir sehr viele Erfahrungen gebracht, die mir heute sehr helfen würden, sollte ich einen neuen Job suchen (erst letztens wollte mich eine große Firma).

    Ich werde aber eben auch jetzt nicht stillstehen. Meine momentane Arbeit ist schwierig. Der lange Atem, wie ich da schon gesagt habe. Kann klappen, kann nach hinten los gehen. Aber nebenbei baue ich mir was auf, damit ich einen Plan B habe und auch nebenbei Erfahrungen sammel und meine Leidenschaft ausleben. Sowohl im Nerd- als auch Angelbereich. Wenn man sich nur feste dahinter klemmt und das Hobby stärker auslebt, dann kann man versuchen es "nebenberuflich" bereits zu beginnen. Ich weiß jetzt nicht, in wie weit man Schulungen für Psychotherapie oder ähnliches machen kann, um sich nebenberuflich selbstständig zu machen. So nach Feierabend oder an Wochenenden. Aber das wäre ein erster Fuß in die Tür für deine Zukunft. Eine Möglichkeit, die man mit wenig Risiko probieren könnte.

  7. #6
    Ezio Ezio ist offline
    Avatar von Ezio

    Berufliche Neuorientierung - Erfahrungen?

    Zitat Bieberpelz Beitrag anzeigen
    Wenn du da einmal ein Geheimrezept oder Tipps hast, lasse es mich wissen.
    Leide deshalb die meisten Tage im Jahr, teils über Monate hinweg, an starker Migräne, kommende vom blockierten Nacken.
    Ein Geheimrezept gibt es da leider nicht. Eigentlich ist es Bewegung. Ich habe dir mal eine PN geschrieben mit dem was ich so mache und zwei drei Hilfsmittel.

    Auf den Rest gehe ich heute Abend ein. Mittagspause ist zu kurz.

  8. #7
    ccommander81 ccommander81 ist offline
    Avatar von ccommander81

    Berufliche Neuorientierung - Erfahrungen?

    @Ezio

    Versuch Dich doch einfach mal mit Deinem jetzigen Profil auf eine Stelle als Fitnesskauffrau zu bewerben. Das ganze ein wenig ausschmücken mit "viel Erfahrung im Bereich Fitness", "Umgang mit Menschen" etc. eventuell vorher noch irgendwo nebenher eine Weiterbildung oder nen Trainerschein machen und gut.
    Ich würde es einfach mal in diese Richtung probieren, vielleicht wirst Du doch auch mal zu nem Interview eingeladen, wo Du erfährst was Dir an Erahrung in dem Bereich fehlt oder was Du nachholen solltest.

    Eine komplette neue Ausbildung halte ich für Quatsch, da sehr wahrscheinlich in beiden Ausbildungsberufen (Bürokauffrau Fitnesskauffrau) sehr große Schnittmengen bei den Lehrinhalten bestehen. Ähnlich ist es sicher auch bei der bisher gesammelten beruflichen Erfahrung. Auch dort wird es Schnittmengen geben, die Du ggf. bei einer Bewerbung auch herausstellen solltest.

    Alternativ kann ich mir vorstellen, das ein Fern- oder Abendstudium eien gute Idee ist. Ich kenne 2 Beispiele aus der Familie, die auch die berufliche Laufbahn ungefähr in Deinem Alter komplett gekippt haben und jetzt glücklich sind.

    Mein Onkel als Baugeräteführer zum Kriminalbeamten. Der hatte hierfür zumindest das Abitur in der Abendschule nachgeholt.
    Meine Stiefmutter als Kindergärtnering (Erzieherin) im Fernstudium zur Heilpädagogin.

    Ich selbst hab auch nen ziemlichen Umsturz in der beruflichen Laufbahn. Ich bin Naturwissenschaftler, jetzt aber als Kaufmann tätig. Das notwendige Wissen habe ich mir auch abends nach der Arbeit angeeignet.

  9. #8
    Ezio Ezio ist offline
    Avatar von Ezio

    Berufliche Neuorientierung - Erfahrungen?

    Zitat Bieberpelz Beitrag anzeigen
    Ich denke dies ist mit einer der wichtigsten Ansätze.
    Keiner sollte sich mit dem zufrieden geben bzw. einfach Schlucken, wenn die Arbeit kein Spaß macht.
    Natürlich muss man bei einer Ausbildung, wenn man den Großteil hinter sich hat und es schwer wird, die Zähne zusammenbeißen und auch dann, wenn es im ansonsten eigentlichen guten Beruf mal schwierig wird. Und je nach Ambitionen und Situation - alter, da kann ich Lieder von Singen - muss man eben einen langen Atem haben. Aber am Ende des Tages sollte man überwiegend Glücklich und Zufrieden mit seinem Beruf sein.
    Zu alt ist man NIEMALS.
    Nein, dass hatte ich bei meinem letzten Arbeitgeber hinter mir. Da war es weniger die Arbeit sondern das Mobbing...nein, das war Psychoterror...was er mit uns allen veranstaltet hat. Ich habe mich 2017 den Januar über krankschreiben lassen und hab die Zeit für Bewerbungen genutzt. Im Mai letzten Jahres habe ich meine aktuelle Stelle dann angetreten. Durfte mir aber die ganze Zeit vorher anhören, ich solle gefälligst die Arschbacken zusammenkneifen und das Leben sei kein Zuckerschlecken bla bla bla. Zwischen schwierigen Aufgaben und Situationen und so einer Situation wie ich sie da erlebte besteht ein meilenweiter Unterschied. Und ja, ich möchte gerne heimkommen und das Gefühl haben "yeah, ich hab heute was Konstruktives geschaffen und hatte irgendwo auch meine Freude bei der Sache". Aktuell kann ich echt mein Hirn zu Hause lassen, weil man mir genau alles vorgibt. Selbständiges Arbeiten fehlt und ich könnte glaube ich stundenlang lamentieren was da alles nicht passt. Eine ältere Kollegin erklärt mir immer Zusammenhänge als würde sie es einem dreijährigen Kind erklären... die macht das nicht mal mit Absicht, aber ich kann nicht umhin dauernd die Augen zu verdrehen. Zum Glück ist das immer am Telefon... sie hat ihr Büro ein Stockwerk über meinem. Naja... Wenigsten kein Psychoterror und die Kohle stimmt auch. Gut bezahlte Langeweile...


    Zitat Bieberpelz Beitrag anzeigen
    Ich für meinen Teil bin als Software Entwickler tätig. Beim vorherigen Arbeitgeber war ich dann auch irgendwann gelangweilt und habe mich im Musik-Buisness umgeschaut, ob ich da nicht was machen werde. Die Weichen in der Promotion waren bereits gestellt, die Erfahrung dank dem Hobby gegeben. Musste dann aber vorher den Arbeitgeber wechseln und habe dann Nebenberuflich einen Online-Shop für Musik und ein Plattenlabel eröffnet. Als Hobby, später ggf. um dort einzusteigen. Habe es irgendwann aufgegeben, auch wenn es super lief, weil es dann zu Zeitintensiv war. Aber es war ein toller Ausgleich und hat mir sehr viele Erfahrungen gebracht, die mir heute sehr helfen würden, sollte ich einen neuen Job suchen (erst letztens wollte mich eine große Firma).
    Schade. Aber wie du schon sagtest du hattest einen konstruktiven und erfüllenden Ausgleich. Das ist schon ne Menge wert. Und mehrere Eisen im Feuer zu haben ist definitiv auch nicht verkehrt. Und ich denke, da will ich hin irgendwie hin... mehrgleisig fahren. Der Fitnesscoach wird mir in meinem aktuellen Job nicht viel nützen, aber mir tuts vielleicht gut. Ich weiß ja noch nicht ob mir das liegt. Sportbegeistert bin ich erst seit nicht mal 3 Jahren und ich habe da auch noch einiges vor. Aber vielleicht kann ich mit Hilfe des Abschlusses anderen helfen. Habe immerhin meine gesundheitlichen Probleme in den Griff gekriegt und bin von Klamottengröße 46 auf 40 runter.

    Zitat Bieberpelz Beitrag anzeigen
    Ich werde aber eben auch jetzt nicht stillstehen. Meine momentane Arbeit ist schwierig. Der lange Atem, wie ich da schon gesagt habe. Kann klappen, kann nach hinten los gehen. Aber nebenbei baue ich mir was auf, damit ich einen Plan B habe und auch nebenbei Erfahrungen sammel und meine Leidenschaft ausleben. Sowohl im Nerd- als auch Angelbereich. Wenn man sich nur feste dahinter klemmt und das Hobby stärker auslebt, dann kann man versuchen es "nebenberuflich" bereits zu beginnen. Ich weiß jetzt nicht, in wie weit man Schulungen für Psychotherapie oder ähnliches machen kann, um sich nebenberuflich selbstständig zu machen. So nach Feierabend oder an Wochenenden. Aber das wäre ein erster Fuß in die Tür für deine Zukunft. Eine Möglichkeit, die man mit wenig Risiko probieren könnte.
    Dahinter klemmen und kreativ sein. Was kann ich tun? Was kann man damit machen? Ideenfindung! Finde ich gut.

    Psychologie ist zwar auch interessant, aber das war es jetzt nicht bei mir Also über die Fernuni-Geschichten gibt´s Diverses was man machen kann. Für einiges braucht man Vorbildung oder Praxiserfahrung. Zum einen hat man den Fitnesscoach, geht ohne Vorbildung, mit dem man schon mal 3 Lizenzen erwirbt (B, A und Personal Trainer). Und da werden auch schon Reha-Inhalte vermittelt und nicht nur der reine Sport. Der Kurs geht über 12 Monate und beinhaltet außerdem zwei Präsenzseminare über je 2 Tage. So legt man auch die praktische Abschlussprüfung ab. Ich würde ihn für mich erstmal als 1. Schritt sehen.

    Es gibt auch noch Unikurse zum Thema Massagen und Wellness und andere Formen des Coachings. Auch nicht uninteressant. Könnte man ja dranhängen. Ansonsten gibts die Physiotherapie bisher nur als Vollzeitausbildung oder Vollzeitstudium, soweit ich das rausgefunden habe, aber wer weiß wo das in ein paar Jahren hingeht. Immerhin ist da die Tendenz zu mehr Bewegung und Sport.

    Vielleicht gibts auch sowas wie Gesundheitsbeauftragte für Unternehmen, Sport in Unternehmen... hmmmmmmmmm.

    Naja, bei den Unis wie ILS oder SGD hab ich nix zu verlieren. Wenn es nicht passt kann ich monatlich kündigen und die ersten Wochen studiere ich kostenlos auf Probe.

    Zitat ccommander81 Beitrag anzeigen
    @Ezio

    Versuch Dich doch einfach mal mit Deinem jetzigen Profil auf eine Stelle als Fitnesskauffrau zu bewerben. Das ganze ein wenig ausschmücken mit "viel Erfahrung im Bereich Fitness", "Umgang mit Menschen" etc. eventuell vorher noch irgendwo nebenher eine Weiterbildung oder nen Trainerschein machen und gut.
    Ich würde es einfach mal in diese Richtung probieren, vielleicht wirst Du doch auch mal zu nem Interview eingeladen, wo Du erfährst was Dir an Erahrung in dem Bereich fehlt oder was Du nachholen solltest.

    Eine komplette neue Ausbildung halte ich für Quatsch, da sehr wahrscheinlich in beiden Ausbildungsberufen (Bürokauffrau Fitnesskauffrau) sehr große Schnittmengen bei den Lehrinhalten bestehen. Ähnlich ist es sicher auch bei der bisher gesammelten beruflichen Erfahrung. Auch dort wird es Schnittmengen geben, die Du ggf. bei einer Bewerbung auch herausstellen solltest.

    Alternativ kann ich mir vorstellen, das ein Fern- oder Abendstudium eien gute Idee ist. Ich kenne 2 Beispiele aus der Familie, die auch die berufliche Laufbahn ungefähr in Deinem Alter komplett gekippt haben und jetzt glücklich sind.

    Mein Onkel als Baugeräteführer zum Kriminalbeamten. Der hatte hierfür zumindest das Abitur in der Abendschule nachgeholt.
    Meine Stiefmutter als Kindergärtnering (Erzieherin) im Fernstudium zur Heilpädagogin.

    Ich selbst hab auch nen ziemlichen Umsturz in der beruflichen Laufbahn. Ich bin Naturwissenschaftler, jetzt aber als Kaufmann tätig. Das notwendige Wissen habe ich mir auch abends nach der Arbeit angeeignet.
    Klar, der ganze Bürokrams ist fast überall gleich. Mal hat das eine Thema den Schwerpunkt, mal das andere. Bisher hatte ich lediglich sehr wenig mit Personal oder Rechnungswesen zu tun. Mehr mit Logistik, Marketing und Verwaltung. Aber daran solls echt nicht liegen. Ich hab so viel Unterschiedliches im Büro gemacht. Da bin ich echt flexibel und ein Schnelllerner. Ein Büro-Allrounder sozusagen.

    Ich werde jetzt erstmal das Studium anfangen. Möglicherweise bringt mich das ja mental schon mal wieder auf den grünen Zweig, wenn mein Kopf wieder regelmässig richtig mitarbeiten darf. Parallel schaue ich mich um und sollte sich was ergeben schau ich mal ob ich ne Bewerbung rausschmeiße. Im Lebenslauf pimpen bin ich recht gut inzwischen. Und vor allem im Auffallen...ein bisschen "Nerd" in den Lebenslauf geben wirkt Wunder.

  10. #9
    David007 David007 ist offline
    Avatar von David007

    Berufliche Neuorientierung - Erfahrungen?

    Ich kann dir keine konkreten Tipps geben, aber hast du schon mal nach Fernschulen bzw. Bildungsinstituten geschaut, die eventuell eine Weiterbildung im Bereich Fitness / Physiotherapie anbieten? Oft kann man solch ein Selbststudium auch begleitend zum Job machen. Da braucht man natürlich die nötige Disziplin und Motivation das durchzuziehen.

    Ich hatte mich vor ein paar Monaten mal über eine Weiterbildung als Ernährungsberater informiert. Da mich das Thema auch interessiert und auch bei mir eine gewisse Unzufriedenheit im Job vorlag. Das wäre über 15 Monate gegangen mit einem wöchentlich Aufwand von 8 Stunden.

    Ich weiß nicht, ob dir das wirklich weiterhilft, aber ich habe den Thread gesehen und wollte die Idee einfach mal in den Raum werfen.

  11. #10
    Ezio Ezio ist offline
    Avatar von Ezio

    Berufliche Neuorientierung - Erfahrungen?

    Hi @David007, danke für deine Antwort.

    Ich habe mich in der letzten Woche aus einem Bauchgefühl heraus bei der Fernschule SGD angemeldet. Ich werde mich an dem Lehrgang "gepr. Fitnesscoach" probieren. Das Starterpaket habe ich schon und der Orientierungsmonat ist eh kostenfrei. Der Lehrgang geht über 12 Monate und kostet 150 Euro/Monat. Der wöchentliche Arbeitsaufwand liegt bei ca. 10 Stunden. Das ist gut machbar, denke ich. Falls es doch nicht klappt, finanziell oder weil es zu schwierig ist, kann ich jederzeit aussteigen und monatlich kündigen.

    Komme zudem gerade von meinem Wochenendtrip bei meinem Trainer zurück. Erstmal ist er stolz wie Bolle und zum anderen ist er auch für Fragen und vor allem Praktika für mich da. Ich kann also alle praktischen Bereiche bei ihm üben und das Gerätetraining werde ich ebenfalls bei ihm lernen können. Außerdem gibt er mir Hilfestellung und Anregungen für die Zeit nach dem Studium. Mein Trainer ist ein Goldschatz. Und nein, ich bin keine Konkurrenz für ihn. Eher stellt er mich ein ;-)

    Wie hast du denn dein berufliches Tief überwunden?

  12. #11
    David007 David007 ist offline
    Avatar von David007

    Berufliche Neuorientierung - Erfahrungen?

    Zitat Ezio Beitrag anzeigen
    Hi @David007, danke für deine Antwort.

    Ich habe mich in der letzten Woche aus einem Bauchgefühl heraus bei der Fernschule SGD angemeldet. Ich werde mich an dem Lehrgang "gepr. Fitnesscoach" probieren. Das Starterpaket habe ich schon und der Orientierungsmonat ist eh kostenfrei. Der Lehrgang geht über 12 Monate und kostet 150 Euro/Monat. Der wöchentliche Arbeitsaufwand liegt bei ca. 10 Stunden. Das ist gut machbar, denke ich. Falls es doch nicht klappt, finanziell oder weil es zu schwierig ist, kann ich jederzeit aussteigen und monatlich kündigen.

    Komme zudem gerade von meinem Wochenendtrip bei meinem Trainer zurück. Erstmal ist er stolz wie Bolle und zum anderen ist er auch für Fragen und vor allem Praktika für mich da. Ich kann also alle praktischen Bereiche bei ihm üben und das Gerätetraining werde ich ebenfalls bei ihm lernen können. Außerdem gibt er mir Hilfestellung und Anregungen für die Zeit nach dem Studium. Mein Trainer ist ein Goldschatz. Und nein, ich bin keine Konkurrenz für ihn. Eher stellt er mich ein ;-)

    Wie hast du denn dein berufliches Tief überwunden?

    Das klingt doch ziemlich vielversprechend. Ich wünsche dir viel Erfolg. Du kannst uns deine Erfahrungen dann ja mal berichten.

    Bis jetzt noch nicht wirklich. Ich habe derzeit noch ein paar andere Baustellen, weswegen das Thema Jobwechsel bzw. Neuorientierung im Moment nach hinten gerückt ist.

  13. #12
    Ezio Ezio ist offline
    Avatar von Ezio

    Berufliche Neuorientierung - Erfahrungen?

    Zitat David007 Beitrag anzeigen

    Das klingt doch ziemlich vielversprechend. Ich wünsche dir viel Erfolg. Du kannst uns deine Erfahrungen dann ja mal berichten.

    Sehr gerne. Wenn es von Interesse ist. Habe die erste Einsendeaufgabe schon erledigt und mit sehr gut bewertet bekommen. Läuft, würde ich sagen. Auch wenn der Auftakt eher weniger schwierig war. Aktuell suche ich mir schon ein paar Leute zusammen, die mir im Laufe des Studiums als Versuchskarnickel dienen werden. Denn als Fitnesscoach muss ich die Leute anleiten und natürlich das Training zuschneiden können. Spannende Sache.

  14. #13
    Volchok Volchok ist offline
    Avatar von Volchok

    Berufliche Neuorientierung - Erfahrungen?

    Hallo @Ezio
    Ich habe deinen Beitrag nicht nur voller Neugier und Freude gelesen,... nein,.. du hast mir sogar etwas aus der Seele geschrieben, da ich mich aktuell in der gleichen Situation befinde wie du.

    Kurz zu mir,... ich bin nun seit 11 Jahren ausgebildeter Abteilungsleiter im Einzelhandel...
    Auch ich habe die Schnauze voll,.. furchtbare Arbeitszeiten,.. unfreundliche , dreiste Kunden,.. überschaubarer Lohn.

    Deshalb habe auch ich mich umgeschaut. Veränderung muss her!
    Die gleiche Paralle, wie bei dir,... auch ich wollte den Sport und fitness Kaufmann machen und auch Physiotherapie war ein Thema bei mir.

    Allerdings,.. der Sport und Fitness Kaufmann bringt mir persönlich nichts,... da gleicher lohn und teils noch längere Arbeitszeiten,..
    Und der Physiotherapeut geht bei mir leider garnicht,... Die Schule ist bei uns mittlerweile verstaatlicht. Heisst also es würde mich (zum Glück) nichts kosten.
    Allerdings, 3 Jahre Ausbildung,.. kein Lohn,...Nachwuchs ist unterwegs,.. Auto, Miete, allgemeine Lebenskosten,...

    Daher ist auch dieser Traum geplatzt.

    Mittlerweile habe ich mein Glück gefunden. Ich mache aktuell Dual neben dem Beruf eine Ausbildung zum Vermögensberater bei der deutschen Vermögensberatung.
    Ich kann mir das lernen und die Arbeitszeiten teils selbst einteilen wie ich lustig bin und der Lohn ist natürlich sensationell.
    Mittlerweile verdiene ich Nebenberuflich mehr, als im Einzelhandel^^

    Ab Juni gehe ich 1 Jahr in Elternzeit. Heisst neben dem Haupt Job Papa, werde ich Abends oder wenn meine Frau frei hat, problemlos nebenbei arbeiten gehen können.
    Sollte Ich mich in dem einen jahr richtig auf dem Markt etabliert haben, werde ich wohl nach der Elternzeit nicht mehr an meinen alten Arbeitsplatz zurückkehren.

  15. #14
    Ezio Ezio ist offline
    Avatar von Ezio

    Berufliche Neuorientierung - Erfahrungen?

    Die Leute reden viel zu wenig darüber, wenn es im Job halt nicht mehr passt. Die meisten quälen sich durch und wundern sich, dass sie krank werden.

    In Bezug auf den Sport- und Fitnesskaufmann lässt sich schon einiges machen und das Gehalt ist grundsätzlich nicht allzu schlecht. Man muss hier nicht stur auf der Schiene bleiben. Ich bin grundsätzlich von meinem bisherigen Berufsleben ein Allrounder im Büro. Durch die Trainingslizenzen die ich jetzt mache, kann ich das kombinieren und im Sportstudio auch als Trainer tätig sein. Zusätzlich kann ich als Personal Trainer auch eine Teilselbständigkeit ergänzend dazu machen. Außerdem kommt immer mehr der physiotherapeutische Ansatz in die Fitnessstudios...Kurse für mehr Beweglichkeit und Mobilisierung.

    Alles in allem ist viel wichtiger das tun, was einem Freude macht. Ich habe zum Beispiel das Problem, dass ich zwar gut verdiene, aber im Job weder ausgelastet bin noch Spaß daran haben und als Ausgleich dazu viel zu viel shoppe. Meistens Dinge die meinen Kopf oder Körper beschäftigen können (Sportbücher, Psychologiebücher oder Sportartikel). Das ist jetzt nicht so, dass ich über die finanziellen Möglichkeiten hinaus shoppe, aber mein Taschengeld brauche ich halt auf. Und oft genug denke ich mir...naja, hätte jetzt nicht sein müssen und brauchen täte ich das jetzt auch nicht unbedingt.

    Wenn dir die Sparte Vermögensberatung zusagt, dann ist es der richtige Weg. Ansonsten würde ich meinen Traum nicht so leicht aufgeben. Es gibt immer Möglichkeiten. Und gerade im Personal Training, welches im Kommen ist, lässt sich sicher gut was drehen um auf sein Einkommen zu kommen. Mein Trainerchen verdient ja auch nicht schlecht. Er ist leitender angestellter Trainer in einem Schwimmbad mit Fitnessbereich, dann hat er seine Physio-Praxis mit einem kleinen Fitnessbereich wo er auch Kurse gibt bzw Kleingeräte zur Verfügung stehen, dann sein Personal Training, Firmentraining und dann hat er gerade noch ein "richtiges" Sportstudio aufgemacht (Kursbetrieb sowie eine Auswahl an Großgeräten). Und das hat er alles nach und nach aufgebaut. Auch wenn die Arbeitszeiten nicht so überwältigend sind und oftmals auch bis spät Abends und am Wochenende (aber genaugenommen, erledige ich meinen Sport auch nach Feierabend und am Wochenende, warum nicht Job und Leidenschaft verbinden?)

    Im Juni werde ich ihn wieder besuchen und darf dann mal ne Woche als Praktikant mitlaufen. Mal hinter die Kulissen schauen und den Studiobetrieb aus "Trainersicht" kennenlernen.

    Okay, bei dir ist Familienzuwachs unterwegs und das macht es nicht einfacher. Aber wo ein Wille da ein Weg. Tu was dich glücklich macht. Ich drücke die Daumen für deinen Weg. Lass mal hören wie es läuft. Wie hast du das mit deinem jetzigen Arbeitgeber und der neuen Ausbildung geregelt? Meinem Arbeitgeber habe ich nicht gesagt, dass ich nebenher studiere um Umzusatteln.

  16. #15
    Volchok Volchok ist offline
    Avatar von Volchok

    Berufliche Neuorientierung - Erfahrungen?

    Zitat Ezio Beitrag anzeigen
    Die Leute reden viel zu wenig darüber, wenn es im Job halt nicht mehr passt. Die meisten quälen sich durch und wundern sich, dass sie krank werden.

    Alles in allem ist viel wichtiger das tun, was einem Freude macht.
    100000% ige Zustimmung...
    Leider machen das zu wenige. Wie du richtig geschrieben hast. Die quälen sich durch und werden krank.

    Zitat Ezio Beitrag anzeigen

    Okay, bei dir ist Familienzuwachs unterwegs und das macht es nicht einfacher. Aber wo ein Wille da ein Weg. Tu was dich glücklich macht. Ich drücke die Daumen für deinen Weg. Lass mal hören wie es läuft. Wie hast du das mit deinem jetzigen Arbeitgeber und der neuen Ausbildung geregelt? Meinem Arbeitgeber habe ich nicht gesagt, dass ich nebenher studiere um Umzusatteln.
    Vielen dank, wünsche ich dir auch

    Ähm,.. der weiss noch nichts von seinem Glück^^
    dadurch das ich 1 Jahr in Elternzeit gehe (um neben der Ausbildung, wenigstens noch 65% von meinem jetzigen lohn zu bekommen)
    Für mich ist es mehr eine Versicherung,.. sollte ich mich in dem neuen Beruf nicht zurecht finden (wonach es aktuell zum Glück NICHT aussieht), habe ich quasi wenigstens noch meinen alten Arbeitsplatz sicher.

    Im grunde rettet mich meine künftige Tochter und ermöglicht mir diese Chance.
    Wäre das Kind und die 1 jährige Elternzeit nicht, hätte ich wohl keine Chance meinen Plan durchzuführen.

  17. #16
    Mickie Mickie ist offline
    Avatar von Mickie

    Berufliche Neuorientierung - Erfahrungen?

    Ich finde es klasse, wenn jemand nochmal einen neuen Weg einschlägt! Und es auch klappt...bei mir ist das leider ganz anders. Ich finde gar nichts gut oder interessant. Ich interessiere mich für Forensik, aber das ist ja nichmal eben so realisierbar. Im Grunde genommen hasse ich arbeiten. Egal was ich mache oder in welche Branche ich tätig bin es macht mich psychisch und physisch fertig. Einzig allein die Stundenminderung hilft mir. Also keine 40 Std Woche sondern wesentlich weniger bringt mich wieder in die Bahn. Aber leider ist das finanziell einfach nicht möglich...Ist wie ein teufelskreis...

  18. #17
    Yieva Yieva ist offline
    Avatar von Yieva

    Berufliche Neuorientierung - Erfahrungen?

    Zitat Mickie Beitrag anzeigen
    Ich finde es klasse, wenn jemand nochmal einen neuen Weg einschlägt! Und es auch klappt...bei mir ist das leider ganz anders. Ich finde gar nichts gut oder interessant. Ich interessiere mich für Forensik, aber das ist ja nichmal eben so realisierbar. Im Grunde genommen hasse ich arbeiten. Egal was ich mache oder in welche Branche ich tätig bin es macht mich psychisch und physisch fertig. Einzig allein die Stundenminderung hilft mir. Also keine 40 Std Woche sondern wesentlich weniger bringt mich wieder in die Bahn. Aber leider ist das finanziell einfach nicht möglich...Ist wie ein teufelskreis...
    Was genau ist es, das dich psychisch und körperlich zerstört? Ist es die Tätigkeit an sich oder die Konfrontation mit Kollegen und anderen Menschen, denen du dich vielleicht nicht zugehörig fühlst?

    Mir ging es sehr lange Zeit so wie dir. Ich war in fast jedem Job, den ich gemacht habe todunglücklich, unterfordert, deplaziert oder unangepasst. Daraus resultierend habe ich geglaubt, dass ich niemals meinen Platz auf dem Arbeitsmarkt finde. Ich bin hochsensibel, nicht belastbar, sozial unangepasst, da ich introvertiert bin und die meisten Unternehmen sich extrovertierte Selbstdarsteller wünschen. Ich wusste zwar, dass meine vermeintlichen Defizite auch viele Vorzüge haben, allerdings ist der Arbeitsmarkt vielerorts noch nicht so weit, den Profit der Menschen zu erkennen, die nicht ins Bild passen. Der Arbeitsmarkt ist gerade unter qualifizierten Menschen knallhart und wenn du nicht alles geben kannst, wirst du schnell gesiebt. Ich habe meine einzige Chance in der Freiberuflichkeit gesehen, um die Hürden zu umgehen. Nach meinem Studium habe ich mich dann selbständig gemacht und die daraus resultierenden Freiheiten sehr genossen. Dennoch war ich nie vollständig glücklich, da dieser Weg andere Einschränkungen mit sich bringt. Man ist unsagbar abhängig von den Kunden und der Auftragslage, hat quasi nie richtig Feierabend und mir hat irgendwie auch die Wertschätzung gefehlt. Gegen Ende letzten Jahres bin ich dann so krank geworden, dass ich fast 2 Monate nicht arbeiten konnte. Ich war psychisch und körperlich komplett zerstört und bin mir bewusst geworden, dass das auf Dauer nichts für mich ist.
    Hab dann auf gut Glück eine Bewerbung an ein interessantes Unternehmen geschrieben und plötzlich kam alles wie von selbst. Die Kollegen waren auf Anhieb offen und herzlich, sie haben mich so aufgenommen wie ich bin und sowas kannte ich von meinen bisherigen Jobs überhaupt nicht. Die Arbeit ist super entspannt und erfüllt mich auf so vielen Ebenen. Ich genieße so viele Vorzüge und werde dafür doppelt so gut bezahlt wie bei meiner Selbstständigkeit. Ich habe einfach so ein Schweineglück gehabt und ich habe niemals geglaubt, dass sowas bei mir möglich wäre.

    Was ich sagen will: Ich bin mir absolut sicher, dass es irgendwo auch für dich eine Arbeitsstelle gibt, bei der du glücklich sein kannst und dich nicht mental und körperlich kaputt machst. Auch, wenn du dir das vielleicht im Moment nicht vorstellen kannst. Gib nicht auf, ich wünsche dir echt von Herzen, dass dir dein Weg noch bevorsteht. Ich weiß, wie belastend sowas sein kann, wenn man sich inkompatibel fühlt.

  19. #18
    Mickie Mickie ist offline
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    Berufliche Neuorientierung - Erfahrungen?

    @Yieva es ist so das ich alle 1,5 Jahre kurz vor nem Burnout stehe. Da geht dann gar nichts mehr. Plus regelmäßig schlecht gelaunt oder ab und an Depressiv. Es liegt weder an den Kollegen noch an der Tätigkeit. Es ist einfach das Prinzip Arbeit. Ich sehe einfach nicht ein das ich jeden Morgen aufstehen muss um zur Arbeit zu gehen. Dann den ganzen Tag da bin und kaum Freizeit habe danach. Mir langt das Konzept an sich. Das ist nicht der Sinn des Lebens. Sich Knechten zu lassen. Bin oft völlig überfordert und kann mir kaum was merken. Das ist mir generell einfach alles zu viel.

  20. #19
    Ezio Ezio ist offline
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    Berufliche Neuorientierung - Erfahrungen?

    Grundsätzlich ist die Lösung einfach, die Umsetzung eher nicht. Du musst das finden, was du nicht als Arbeit empfindest, weil du es gerne tust und womit du trotzdem Geld/Lebensunterhalt verdienen kannst.

    Ich spiele gerne Spiele, aber ich kann mir zum Beispiel nicht vorstellen, Lets Plays oder ähnliches auf Youtube zu machen. (Sicher gibts da andere Ideen, aber mal so als Beispiel)
    Ich zeichne gerne und bin auch gut darin, bin aber nicht ständig kreativ und produktiv.
    Ich mache gerne Sport, aber zum Sportschuhe anziehen muss ich mich nicht zwingen. Ich bin bei Wind und Wetter draußen. Ich mag gerne Menschen helfen und Gesundheit/Fitness interessieren mich, ich mag mich nicht so gerne auf Dauer unterordnen und weisungsgebunden sein -> probieren wir es doch mal mit einer Teil-Selbständigkeit im Fitnesssektor als Personal Trainer...

    Versuch das doch mal so aufzudröseln. Du solltest dir schon ganz klar darüber sein was du magst oder wenigstens genau benennen können was du nicht magst. Das Arbeit für dich Zeitverschwendung ist, ist in diesem Fall nicht genau genug. Du solltest das schon näher begründen können.
    Was genau schätzt du in deiner Freizeit so sehr, dass der Job dich davon so sehr abhält, dass du keine Lust hast hinzugehen? Vielleicht liegt es an der festen Uhrzeit? Vielleicht passt bei dir auch eine Selbständigkeit wo du selbst bestimmen kannst. Wenn es nur um das bloße "frei" haben geht, sieht es da leider eher schlecht aus. Arbeitslosigkeit kann ja nun auch nicht das Ziel sein, zumal es dann finanziell echt schlecht aussieht.

    Was interessiert dich an Forensik? Mal abgesehen davon, dass sogar ich Bücher zu dem Thema hier rumstehen hab...so als alter CSI-Fan ;-) Auch Psychologie. Aber ein Hobby oder ein Interesse macht noch nicht unbedingt ein Talent oder eine Berufung aus.

  21. #20
    Mickie Mickie ist offline
    Avatar von Mickie

    Berufliche Neuorientierung - Erfahrungen?

    @Ezio naja es ist für mich wie Sklavenarbeit. Ich will nicht 8 Std mit etwas beschäftigt sein das ich eig nicht will. Nicht mal eine Std. Ich möchte machen was ich. Lesen, Netflix gucken, zocken, Sport, reisen usw. Ich möchte aufstehen wann ich will und ins Bett gehen wann ich will. Ich möchte nicht mal meine Wohnung verlassen.

    Ich mag voeles an Forensik. Es ist auch so vielseitig. Egal ob Genetik oder Balistik. Es ist wie als würde man ein Rätsel oder Puzzle lösen. Und damit hilft man dann noch anderen Menschen. Man kann durch das erstellen eines DNA Profiles ggf mutmaßliche Verbrecher dingfest machen. Ist doch super spannend. Spurensicherung ist auch sehr Interessant. Das mag ich einfach total

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