Thema: 6. Hauptschule auf die Realschule kommen

Hallo,

ich hab eine sehr sehr wichtige Frage. Vor ein Paar Jahren war mein Couseng auf der Hauptschule (6 Klasse) (Das war 2007/2008). Er hatte im Jahreszeugnis in Deutsch (3), Mathe (2) und Englisch (2) und somit ein Durchschnitt von 2,33. Die Lehrerin sagte ihm er muss zur M-Klasse (Bayern). Aber er konnte doch mit diesen Durchschnitt auf die Realschule gehen oder nicht? Wenn ja, kann man heutzutage noch was tun er ist in der 9M Klasse auf einer Hauptschule (m-Klasse)

Bitte um Antworten danke!

Ehm, also.. mal für die Dummen: Was ist eine M-Klasse?

Rufflemuffin

Ehm, also.. mal für die Dummen: Was ist eine M-Klasse?

Also da mein Couseng in Bayern wohnt gibt es dort eine andere Möglichkeit um seine Mittlere Reife auf einer Hauptschule zu machen. Das soll dann bedeuten, dass der Abschluss der gleiche ist wie bei den Realschülern. Das M steht für Mehr. Dort macht man in der 9. den Quali als Schutz und dann in der 10. die Mittlere Reife.

Aber er konnte doch auch mit so einen Schnitt auf die Realschule gehen oder nicht?

Also, eigentlich hätte er das schon, aber dafür hätte er eine Aufnahmeprüfung machen müssen. Ich hab im Internet diese Seite gefunden:

Bayerisches Realschulnetz - Übertritt und Aufnahme

a) von der Haupt-/ Mittelschule an die Realschule:

Mit einem Notendurchschnitt von 2,0 oder besser aus den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch im Jahreszeugnis ist ein Übertritt in die nächsthöhere Jahrgangsstufe einer Realschule möglich. Die Erziehungsberechtigten haben an einem Beratungsgespräch an der Realschule teilzunehmen. (Hinweis: Bei einem schlechteren Notendurchschnitt ist grundsätzlich eine Aufnahmeprüfung an der Realschule erforderlich.)

Ein Durchschnitt von 2,33 reicht also nicht, um direkt wechseln zu können. Da er nun aber in der 9. Klasse ist und seine mittlere Reife auf der Hauptschule machen kann, spielt das doch keine Rolle mehr, oder?

Rufflemuffin

Also, eigentlich hätte er das schon, aber dafür hätte er eine Aufnahmeprüfung machen müssen. Ich hab im Internet diese Seite gefunden:

Bayerisches Realschulnetz - Übertritt und Aufnahme



Ein Durchschnitt von 2,33 reicht also nicht, um direkt wechseln zu können. Da er nun aber in der 9. Klasse ist und seine mittlere Reife auf der Hauptschule machen kann, spielt das doch keine Rolle mehr, oder?

Wie ich finde schon denn wenn man sich bewirbt steht da Mittlere Reife aber daneben auf einer Hauptschule. Das wird ihn nerven sagt er. Vielleicht nehmen Arbeitsgeber deswegen jemanden nicht an meint er was ich durchaus verstehen kann.

Ja, klar. Das verstehe ich, aber er kann nichts mehr daran ändern, dass er in der 6. Klasse nicht gewechselt ist. Es gäbe eine Möglichkeit für ihn, sogar jetzt noch zu wechseln..

vom Mittlere-Reife-Zug der Haupt-/ Mittelschule an die Realschule:

Mit der Vorrückungserlaubnis oder dem Vorrücken auf Probe an der bislang besuchten Schule ist ein Übertritt in die Jahrgangsstufe 8 bis 10 möglich. Vor der Aufnahme sollte unbedingt ein Beratungsgespräch an der Realschule stattfinden.

Aber ich weiß nicht, ob er jetzt immernoch so gut ist und ihr müsstet euch an seiner Schule über das Verfahren informieren.
Hat er nach der mittleren Reife vor, direkt arbeiten zu gehen?
Er könnte ja noch weiter zur Schule gehen und sein (Fach-)Abitur machen, wenn er die Qualifikation schafft. (Ich weiß nicht, wie es in Bayern aussieht, aber hier wäre das möglich)
Dann hätte er noch eine höhere Ausbildung und dass er auf die Hauptschule ging, würde nicht eine solche Gewichtung haben..

Rufflemuffin

Ein Durchschnitt von 2,33 reicht also nicht, um direkt wechseln zu können. Da er nun aber in der 9. Klasse ist und seine mittlere Reife auf der Hauptschule machen kann, spielt das doch keine Rolle mehr, oder?

Da steht aber auch, dass man bei einem schlechteren Notendurchschnitt an einer Aufnahmeprüfung teilnehmen kann. Statt "sein Schicksal zu akzeptieren" empfehle ich umgehend diverse Realschulen zu kontaktieren und einen Beratungstermin zu vereinbaren. Da geht sicher was - bloß nicht auf die Lehrer verlassen sondern selber die Initiative ergreifen! Und wenn er diese Prüfung halt machen muss, davon geht die Welt nicht unter. Alles besser als auf der Hauptschule zu bleiben. Wenn die Prüfungen schief gehen sollten, kann man immer noch ein Fachabitur in Erwägung ziehen.

Aurel-

Da steht aber auch, dass man bei einem schlechteren Notendurchschnitt an einer Aufnahmeprüfung teilnehmen kann. Statt "sein Schicksal zu akzeptieren" empfehle ich umgehend diverse Realschulen zu kontaktieren und einen Beratungstermin zu vereinbaren. Da geht sicher was - bloß nicht auf die Lehrer verlassen sondern selber die Initiative ergreifen! Und wenn er diese Prüfung halt machen muss, davon geht die Welt nicht unter. Alles besser als auf der Hauptschule zu bleiben. Wenn die Prüfungen schief gehen sollten, kann man immer noch ein Fachabitur in Erwägung ziehen.

So wie es aussieht, hab ich die Regelung der Vorrückung falsch verstanden?

b) vom Mittlere-Reife-Zug der Haupt-/ Mittelschule an die Realschule:
Mit der Vorrückungserlaubnis oder dem Vorrücken auf Probe an der bislang besuchten Schule ist ein Übertritt in die Jahrgangsstufe 8 bis 10 möglich. Vor der Aufnahme sollte unbedingt ein Beratungsgespräch an der Realschule stattfinden.

Ich hab ihm geraten sich bei der Schule darüber zu informieren, da es nichts bringt, sich darüber aufzuregen, in der 6. Klasse falsch beraten worden zu sein. Wenn das Verfahren nun nicht funktioniert, weil er vielleicht nicht mehr so gut ist wie in der sechsten Klasse, sollte er nicht den Kopf hängen lassen und versuchen die Qualifikation für das Fachabitur zu erreichen.

Natürlich würde ich seinem Cousin wünschen, von der Hauptschule weg wechseln zu können.

Rufflemuffin

So wie es aussieht, hab ich die Regelung der Vorrückung falsch verstanden?



Ich hab ihm geraten sich bei der Schule darüber zu informieren, da es nichts bringt, sich darüber aufzuregen, in der 6. Klasse falsch beraten worden zu sein. Wenn das Verfahren nun nicht funktioniert, weil er vielleicht nicht mehr so gut ist wie in der sechsten Klasse, sollte er nicht den Kopf hängen lassen und versuchen die Qualifikation für das Fachabitur zu erreichen.

Natürlich würde ich seinem Cousin wünschen, von der Hauptschule weg wechseln zu können.

Er hat Deutsch 2, Mathe 2, Englisch 2, AWT 1 also sein durchschnitt von alles Fächern ist 1.45 und Hauptfächer 2,0 (zurzeit 9m Klasse)

Dann informiert euch an seiner Schule über einen möglichen Schulwechsel und kontaktiert die Realschulen in der Umgebung.

Aurel-

Da steht aber auch, dass man bei einem schlechteren Notendurchschnitt an einer Aufnahmeprüfung teilnehmen kann. Statt "sein Schicksal zu akzeptieren" empfehle ich umgehend diverse Realschulen zu kontaktieren und einen Beratungstermin zu vereinbaren. Da geht sicher was - bloß nicht auf die Lehrer verlassen sondern selber die Initiative ergreifen! Und wenn er diese Prüfung halt machen muss, davon geht die Welt nicht unter. Alles besser als auf der Hauptschule zu bleiben. Wenn die Prüfungen schief gehen sollten, kann man immer noch ein Fachabitur in Erwägung ziehen.

Wenn er die Aufnameprüfung für die Realschule nicht schaffen sollte, wäre eine Eignung fürs Fachabi wohl fragwürdig oder?
Wie hatten beim Fachabi in der ganzen Jahrgangsstufe nur 3 vom M-Zweig der Hauptschule. Die waren nach dem ersten halben Jahr alle nicht mehr dabei, weil Fachabi eben doch nicht mit Mittlerer Reife auf der Hauptschule zu vergleichen ist und sehr viel Vorwissen fehlt, das die Leute von der Realschule mitbringen.

(PS: Bin auch in Bayern ^^)

Achja und wenn er die Möglichkeit hat seine Mittlere Reife auf einer Realschule zu machen sollte er das tun, allerdings wird er dann wahrscheinlich keinen 1er Schnitt mehr haben.
Beim Bewerben macht sichs trotzdem besser.

DMAX

Achja und wenn er die Möglichkeit hat seine Mittlere Reife auf einer Realschule zu machen sollte er das tun, allerdings wird er dann wahrscheinlich keinen 1er Schnitt mehr haben.
Beim Bewerben macht sichs trotzdem besser.

Ich denke das lässt sich pauschal nicht so sagen. Mir wurde selbiges erzählt als ich von der Realschule zum Gymnasium wechselte. Auf der Realschule bekam ich einen 2er Abschluss. Die Oberstufe fiel mir im Gegensatz zur Realschule so dermaßen einfach, dass ich sie ohne Probleme mit einem 1 er Schnitt abgeschlossen habe.
ich war der beste des gesamten Jahrgangs und ein Kollege von mir, der ebenfalls von der Realschule kam, machte das drittbeste Abitur. 2 der Realschüler wiederholten allerdings die 12. Klasse.

Ich denke es kommt drauf an, ob man besser in die Breite oder in die Tiefe lernen kann. Mir fällt alles einfach, was richtig in die tiefe geht. Muss man hingegen ein breites, dafür aber oberflächliches, Wissen vorzeigen, komm ich nicht so gut klar. Und nun ja bis zur 10. Klasse gehts eher in die Breite, während es in der Oberstufe eher in die Tiefe geht. Allerdings gehts in der Oberstufe auch nicht soweit in die Tiefe wie es eigentlich notwendig wäre.
Gleiches zeichnet sich mittlerweile auch in meinem Studium ab. Den meisten fällt Experimentalphysik einfacher, dort muss man über ein sehr breites Wissen verfügen, was mir nicht so einfach fällt. Ich betrachte Experimentalphysik eher als Handwerk. In der theoretischen Physik geht man hingegen extrem in die Tiefe, soweit wie in keinem anderen Fach (außer in der reinen Mathematik), weshalb mir das leicht fällt, wobei dieses Fach der Hauptgrund für die hohen Durchfallquoten in meinem Studium ist. Für mich ist das Fach hingegen der Hauptgrund, wieso ich noch studiere.