Sea of Solitude

[RikuValentine]

Jo-Mei Games aus Berlin durfte heute im Rahmen des EA Indie Programms ihr Spiel Sea of Solitude vorstellen.
Es erscheint Anfang 2019.



Dort geht es um Kay. Ein Mädchen was vor lauter Einsamkeit zum Monster wurde.
Aber sie ist dort nicht allein. Viele Kreaturen sind in dieser Welt unterwegs.

[Knollo]

Das erinnert mich an den Indie Titel Submerged, der mir schon ganz gut gefallen hat mit seiner Wasser Welt.
Sieht stimmungsvoll aus.

[RikuValentine]

Ist jetzt erhältlich

[Knollo]

Ich habe mir das Spiel mittlerweile geholt und ein wenig gespielt.
Die Optik ist klasse und die atmosphärische Darstellung erst recht. Spielerisch ist es recht leicht gehalten, jedoch steht das Spieldesign eher im Hintergrund.
Denn mit diesem Spiel hat die Erschafferin des Werkes ihre persönlichen Ängste und Rückschläge verarbeitet, was dort sehr gelungen ist.

Alles wirkt ein wenig cryptisch Märchenhaft und man folgt einem Weg auf dem Boot oder zu Fuss. Man fragt sich ständig, was es mit den Monstern auf sich hat und bekommt einen immer tieferen Einblick in die Dinge, die diese Person wohl bewegt hat. Nur alles eben in einem märchenhaften Stil, der mehr an Ghibli-Filme erinnert. Dieser Wechsel zwischen der schönen malerischen Kulisse und der Freiheit auf dem Boot und der beklemmende Gefahr... das fasziniert mich bis jetzt schon.

Ich bin gespannt wie es weiter geht.
Und das aus Deutschland, Hut ab.

[Knollo]

Habe das Spiel mittlerweile durch.
Seher kurzweilig, dafür aber atmosphärisch eine sehr starke Reise die zu faszinieren weiß.

Den Kauf habe ich nicht bereut, da ich solche Kunstwerke und vor allem Spiele, die sich um die Psyche drehen, einfach unterstützen und fördern möchte. Davon hätte ich eben gerne mehr.

Dennoch halte ich 20€ für ein so kurzes Spiel recht hoch angesetzt. Auch wenn der Aufwand in der Entwicklung sicherlich kein geringer gewesen ist, so ist es ein kurzes SpielERLEBNIS. Wobei das Erlebnis vor dem Spiel steht. Durch einige versteckte Seemöwen und Falschenpost im Spiel, könnte man die Spielzeit sicherlich noch einiges aufstocken. Da der Fokus aber bei dem Erlebnis liegt, haben die Sammelgegenstände für mich keinen Wert. (auch wenn die Flaschenpost interessant ist und viel Raum zu Interpretationen zulässt)
Und allgemein ist das SPIELdesign recht schwach ausgefallen. Was aber nicht schlimm ist, schließlich steht die Optik, die Atmosphäre und das Erlebnis ja im Vordergrund.

Die Thematik hat mir zu Anfang sehr gut gefallen, war am Ende aber doch sehr... wie soll ich sagen... normal? Also im Grunde genommen sind es schon schwierige Phasen, die ein Mensch durchlebt hat. Und fast jeder kann es gut nachvollziehen. Jedoch keine Phasen, die für meinen Geschmack wirklich tief gewesen sind.

Spoiler öffnen

Das Thema der Eltern, die sich schon lange nicht mehr lieben und eigentlich getrennt sein müssten, sich gegenseitige Dinge an den Kopf werfen und die Kinder unter dessen Stimmung leiden...

... vielleicht ist mir das nur nicht Dramatisch genug gewesen, wenn man selbst weiß, was Depressionen bedeuten.
Die Darstellung war super, die tiefe des Themas hätte ich mir noch tiefer und intensiver gewünscht.

Alles in allem aber ein ganz tolles Werk an Spiel.

7 von 10 Flaschenpost