Thema: Ist eSports richtiger Sport?

Die in der Überschrift gestellte Frage dürfte sich vermutlich schon so ziemlich jeder gestellt haben, der sich intensiver mit Videospielen beschäftigt. Und sie wurde nun anlässlich der Code/Media Series: New York Conference einem Herren gestellt, der sich derzeit auch genauer damit befassen sollte: ESPN-Präsident John Skipper, dessen Sender eSports-Events wie zuletzt den International Dota 2 2014 World Cup ausstrahlt. Seine knappe Antwort:

"It’s not a sport — it’s a competition."

"Chess is a competition. Checkers is a competition."

"Mostly, I’m interested in doing real sports."

Also kurz und knapp: Er bevorzugt "echten Sport"; eSports sei seiner Ansicht nach hingegen wie Schach eher ein Wettbewerb.


Wie seht Ihr das? Hat er recht? Wie definiert Ihr Sport? Und gehört Eurer Meinung nach demzufolge eSports dazu?



[ESPN boss says eSports are not “real sports” | VG247]

Sehe ich ähnlich wie Herr Skipper, obwohl es mental und physisch anstrengend sein kann, besonders auf dem Niveau der Pro-Circuits.

Das Online-Spiele eher wie Schach ein Wettbewerb sind, finde trifft es schon ziemlich gut.
Aber es ist schon so, dass Spiele wie iVhyn sagt, sehr anstrengend können - oft hat das auch negative Folgen. Wenn ich die Kids an meiner Uni bebobachte die den Profis nacheifern und die den ganzen Tag LoL oder etwas vergleichbares spielen, machen die auf mich durch die Bank weg einen verstörten Eindruck. Ein bisschen echter Sport mit Bewegung würde denen sicher gut tun.

Wenn man nach dem ursprünglichen Begriff Sport geht, dann ist es definitiv kein Sport. Aber nach dieser Bezeichnung, sind viele der heutigen "Sportarten" kein Sport. Sport ist umgangssprachlich nun sehr weitgreifend geworden, daher kann man, wenn man sogar Schach als Sport ansieht, auch den eSport als "Sport" ansehen.

Unter Sport verstehe ich noch das man sich bewegen muss, aber man bezeichnet es ja als "eSports" vor paar Jahren hätte ich noch die Augen verdreht und gesagt "mach richtig Sport" mittlerweile ist der begriff auch in Deutschland keine Seltenheit mehr und man akzeptiert es irgendwie. Aber in gegensatz zum echten Sport kann es nicht förderlich sein den ganzen tag vor der Kiste zu sitzen und LoL oder Starcraft dauerhaft zu zocken. Also echten Sport werd ich es nie anerkennen, aber um so eine Leistung rauszuholen in den Turnieren gehört aber viel Übung und Konzentration dazu, was ich zb nicht schaffen würde, und vor allen keine lust hätte ein Spiel Monatelang oder gar Jahre durchgehen Täglich zu spielen. Dann kann man so eine Leistung durchaus anerkennen, meine bei Snooker oder Darts sagt man zu den Leuten auch nicht Nerd´s wobei die sich kaum mehr bewegen müssen.^^

eSports ist, wie so vieles, Teil der technischen Entwicklung. Genauso wie Emails, oder SMS muss sich der eSport erstmal "bewähren" - dadurch, dass sich Teile der Gesellschaft damit befassen, Gefallen daran finden (oder auch nicht)und sich eine fundierte Fanbase aufbaut. Der Zahn der Zeit bewirkt ja sowieso, dass heutige Gamer älter werden, Kinder bekommen und es für die schließlich ganz normal ist.
Ob das gut ist, bleibt dahingestellt - denn Internetspiele haben ein tierisch hohes Suchtpotenzial.

Ich persönlich sehe es aber ähnlch, wie einige meiner Vorposter - eSports, wie bspw. Dota oder LoL, haben viel mit Schach, nahezu nichts mit Basketball zu tun. Wo man es nun einordnet, kommt ganz auf die eigene Begriffsdefinition von Sport an. Verbindet ihr Sport mit körperlicher Aktivität? Oder mit kognitiver? Oder ist es ein Sport, sobald man in einer Mannschaft spielt? Vielleicht sollten wir aber bei dieser neuen Form einfach das Schubladendenken mal vergessen und gar nicht versuchen, es in die "Sport-oder nicht-Sport"-Schublade zu quetschen.

Das mal dahingestellt, kann ich allerdings sagen, dass eSports: für Zuschauer, ein netter Zeitvertreib ; für Pro-Spieler ein Übereinkommen mit Hobby und "Arbeit"; und für Manager und Medien ein guter Markt ist.

Um die Frage zu beantworten muss man erst einmal wissen, was "Sport" überhaupt ist. Wikipedia () sagt folgendes:

"Unter dem Begriff Sport werden verschiedene Bewegungs-, Spiel- und Wettkampfformen zusammengefasst, die meist im Zusammenhang mit körperlichen Aktivitäten des Menschen stehen, ohne der Warenproduktion, kriegerischen Kampfhandlungen, dem Transport von Waren bzw. Gepäck oder der alleinigen Ortsveränderung zu dienen."

Geht man danach, ist sowohl Schach, als auch eSport richtiger Sport. Ich selbst verbinde Sport aber eher mit körperlicher Anstrengung. Motor"sport" sehe ich zum Beispiel auch nicht als richtigen "Sport" an.

Also für Motorsport in den Großen Ligen gehört viel Krafttraining dazu, das bekommt man aber nicht wirklich mit, nur das die halt rennen fahren, aber das Trainingsprogramm ist voll mit ausdauer und Krafttraining also richtig hart eigentlich, wie in anderen großen Sport Ligen.

Würde ich zu meinem Opa sagen, ich mache gerade Sport,
er fragen würde "Was denn?" und ich mit "FIFA 14" antworten würde,
würde er mich einweisen lassen mit den Worten "jetzt isses soweit".

Nein...ich finde e-sport ist nichtmal Sport wenn du während der Ladezeiten Sit-ups machst
Nach deren Logik wäre CoD dann ja Cyber-War

Ich bin selber x-trem-Zocker...aber e-sport ist ne ganz billige Ausrede bewegungsfauler Nerds...sry

Das wird ja dann bei der nächsten Stadt-Land-Fluss-Partie wohl wieder zu Endlosdiskussionen führen. Ich kann mich noch zu gut erinnern, als Simon und Elton bei ihrer Partie lange darum stritten, ob Onanieren eine Sportart sei.

Mir wurde mal gesagt, dass Schach als Sportart zu definieren sei. Daher war ich beim Lesen der Meldung heute morgen kurze Zeit ein wenig verdutzt, hatte dann aber Videospielen auf "professioneller Ebene" demnach ebenso als solche eingeordnet. Genauso wie Giant habe ich dann Wikipedia aufgeschlagen und bin genau auf dieselbe Definition gestoßen, womit ich mich tendenziell bestätigt sehe - eSports erfordert schließlich während des Wettkampfes von Konzentration über Strategie bis hin zu Geschick ziemlich viele Attribute auf allerhöchster Ebene.

Bezüglich des Themas "Schach als Sportart" habe ich eben auch hier mal interessehalber Wikipedia bemüht:

Der Deutsche Schachbund war Mitglied im Deutschen Sportbund und ist Mitglied der Nachfolgeorganisation Deutscher Olympischer Sportbund, wodurch in Deutschland Schach als Sportart offiziell anerkannt ist.

[Schach - Wikipedia]

Eine klare Grenze zu ziehen, halte ich aber dennoch auch für etwas schwierig… ^^

Hm...Sport definiere ich immer als "körperlich aktiv sein" wie beim Fußball, Basketball, Rudern, Karate usw.
Einige der über mir aufgeführten Attribute kann man auch nem schlechten Schüler vorm Mathe-Test zuschreiben...
Konzentriert wirken, strategisch sitzen und Geschickt abgucken um sich nicht erwischen zu lassen

Liegt vielleicht am Alter, aber Games sind für mich nur Games, ansonsten wäre ich ein Top Baller mit Sponsor
oder DER Cyber-Warrior schlechthin...die Amis fürchten mich bei CoD

Vor allem wenn ich die blassen, spindeldürren Nerds sehe, die 24/7 daddeln, weiß ich für mich:
Das ist kein RICHTIGER Sport

Aber nun gut, jeder definiert es anders und ich hab auch nicht vor Leute die sich professionell damit befassen in
die selbe Schublade mit o.g. Nerds zu werfen...ist nicht mein Anliegen und soll auch nicht beleidigend wirken,
sondern nur meine persönliche Meinung dazu offerieren.

Zocken ist Lernen. Egal was wir spielen, wir lernen und das ist auch der Teil, der uns daran Spaß macht, ob man nun Shooter zockt, RPGs, Prügelspiele, Strategiespiele oder simplere Dinge wie Jump'n Runs - überall gibt es Dinge, die man lernen muss, selbst wenn es nur "muscle memory" sein sollte. eSports treibt das nur in ein Extrem, wo es primär um das Lernen und fast gar nicht mehr um den Spaß geht. Von daher verstehe ich nicht, wieso eSports kein Sport sein soll: man muss trainieren, spielt auf Sieg aus und braucht extrem viel Motivation. Zocken ist übrigens generell förderlich, nur weil man das im Alltag nicht deutlich mitbekommt, heißt das nicht, dass man keine Vorteile daraus zieht: Reflexe, Hand-Augen-Koordination, schnelles Denken, Feinmotorik, kreative Lösungsanätze für Probleme und noch viele andere Dinge sind Attribute, die man als Zocker ausgeprägter hat, was völlig logisch ist.

Übrigens kann ich das "tolle" Beispiel der nötigen Attribute auch auf so gut wie jede Sportart ummünzen, schließlich kann sich jeder Mensch grundsätzlich bewegen. Wenn ein schlechter Schüler beim Schummeln dieselben Attribute hat wie ein eSportler, dann hat ein Büroangestellter der gelangweilt sein Pausenbrotpapier in den Mülleimer wirft dieselben Attribute wie ein Basketballspieler...

Also ja, für mich ist eSports richtiger Sport - wenn ich behaupte jemand sein ein sportlicher Verlierer, dann ist das doch keine Bemerkung bezüglich seiner körperlichen Fitness, sondern über sein Verhalten bei einer Niederlage. Sport impliziert für mich Wettkampf, nicht körperliche Aktivität. Fußball ist Sport. Karate ist Sport. Alleine joggen um fit zu bleiben ist kein Sport. So einfach ist das.

svenSZonia

Ich bin selber x-trem-Zocker...aber e-sport ist ne ganz billige Ausrede bewegungsfauler Nerds...sry

Ausrede für was? Sich nicht bewegen zu müssen? Das macht doch nicht einmal Sinn so wie du das formulierst, das ist so als würde ich sagen ich brauch nie wieder zu essen weil mein Fahrrad gelb ist.

Hast ja recht wahrscheinlich hab ich's nicht aus dem Blickwinkel betrachtet, weil ich schon so lange Gamer bin(...lang bevor es e-sports gab da keine mMultiplayerkonsole am Start) und es für mich halt immer zocken war...wäre ich jetzt 15 und hätte schön mit 12 online CoD gezockt, wäre in nem Clan usw, wäre ich niemals auf die Idee gekommen eine solche Aussage wie oben zu tätigen.SORRY AN ALLE

Kaykero

heißt das nicht, dass man keine Vorteile daraus zieht: Reflexe, Hand-Augen-Koordination, schnelles Denken, Feinmotorik, kreative Lösungsanätze für Probleme und noch viele andere Dinge sind Attribute, die man als Zocker ausgeprägter hat, was völlig logisch ist.

"Schnelles Denken", "Kreative Lösungsansätze".... made my day. Vielleicht bei spielen aber nicht für reale Probleme in der Welt.

er zeigt kein eSport, da es für ihn kein Sport ist. Ist legitim, kann man so sehen. Er zeigt aber z.B. Poker... und da würde mich doch seine Definition, von dem was Sport ist und was nicht, mal interessieren.

Teilchen

"Schnelles Denken", "Kreative Lösungsansätze".... made my day. Vielleicht bei spielen aber nicht für reale Probleme in der Welt.

Von "Probleme in der Welt" redet auch niemand.
Was ich mit schnellen Denken meine ist, dass Entscheidungsmöglichkeiten schneller gegeneinander abgewogen werden und wir deshalb schneller einen Entschluss fassen können. Und natürlich sind Spieler kreativer was Problemlösung angeht! "Problem" muss nicht automatisch heißen, dass es um schwerwiegende Sachen geht, denn auch kleine Dinge können Probleme sein oder auch aus einfacher Bequemlichkeit resultieren.

Beim Spielen treffen wir ununterbrochen Entscheidungen und nehmen ständig Dinge hin, die absolut keinen Sinn machen - es ist nur logisch, dass wir dadurch leichter vermeindlich richtige Entscheidungen treffen können und Dinge ein wenig anders sehen als andere Leute.

Kaykero

Sport impliziert für mich Wettkampf, nicht körperliche Aktivität. Fußball ist Sport. Karate ist Sport. Alleine joggen um fit zu bleiben ist kein Sport. So einfach ist das.

Zum Sport gehört nicht nur Wettkampf, dazu kommt Training wo man meistens ( je nach wichtigkeit) alles gibt und sein Körper total belastet. Also Joggen ist Sport, alleine oder nicht, es ist mehr Sport als am PC zu sitzen.^^

Ravenlord

Zum Sport gehört nicht nur Wettkampf, dazu kommt Training wo man meistens ( je nach wichtigkeit) alles gibt und sein Körper total belastet. Also Joggen ist Sport, alleine oder nicht, es ist mehr Sport als am PC zu sitzen.^^

Man gibt auch beim Training für eSports alles, nur eben auf einer anderen Ebene als bei "richtigen" Sport. Wie gesagt, für mich ist "Sport" ein Begriff, der einen Wettkampf impliziert - deswegen kann etwas nicht "mehr Sport" als etwas anderes sein. Ich kann auch nicht sagen "Fußball ist mehr Sport als Basketball". Etwas ist Sport oder eben nicht, also entweder wettkampforientiert oder nicht. eSports ist wettkampforientiert, also ist es Sport.

das ist dann aber auch nur deine ganz persönliche Definition von Sport, in der Joggen, Fitnesstraining und Co. kein Sport sein soll...

Dann wäre langschläfer Wettbewerb oder Schnellfresse Wettbewerb auch Sport. ^^