Thema: Gaming News Allgemein

Wer im Geld erstickt und dennoch anderen das Geld aus der Wanne ziehen will... Satans, Geschichten, die kannste dir nicht ausdenken.
Vor allem weil es optisch nicht einmal in der Nähe dessen kommt.

Palworld: Nicht nur Pokemon-Klon, sondern tatsächlich Assett-"Diebstahl"?

Palworld hatte am Wochenende einen gigantischen Start auf Steam und im Game Pass. Allein auf Steam wurde das Early-Access-Spiel über 4 Mio. mal verkauft und hatte mit fast 1,3 Mio. Spielern gleichzeitig absurde Zahlen für ein Spiel, dass nicht Free-to-Play ist. Nur ein Spiel war bisher zum Release erfolgreicher: PUBG!

Dass sich Palworld bei den Designs der Monstar stark von Pokemon inspirieren hat lassen, dürfte auf den ersten Blick klar sein: Spieler haben in den letzten Tagen schon zahlreiche Vergleiche gepostet... Hier nur ein kleiner Auszug.



Modder haben jedoch genauer hingeschaut und einige der Modelle sollen praktisch identische Proportionen mit Pokemon-Modellen aus Karmesin/Purpur haben, was die Vermutung nahelegt, dass sich der Entwickler mehr als nur inspirieren hat lassen.
Es soll praktisch unmöglich sein, derart exakte Überlagerungen zu bekommen, wenn man das ursprüngliche Assetts nicht als Grundlage hernimmt und dieses dann für die eigenen Zwecke nur abändert.

Teilweise deckt sich das Modell fast komplett, teilweise scheinen die Monster aus Palworld aus mehreren Pokemon zusammengesetzt zu sein.



Der Entwickler meldete sich bereits zu Wort, aber nicht um die Vorwürfe aus der Welt zu schaffen, sondern um den Leuten mitzuteilen, dass sie den Entwicklern deswegen doch bitte keine Todesdrohungen schicken sollen.

https://www.videogameschronicle.com/...-ceo-responds/


Ufff... ich würde mich als Pokemon-Fan freuen, wenn es mal ernsthafte Konkurrenz bekommt und dadurch vor allem Game Freak mal ein bisschen Feuer unter dem Hintern bekommt.... aber wenn die News hier stimmt, dann sind die Entwickler von Palworld ein gefundenes Fressen für die Pokemon/Nintendo-Anwälte. Die sind schon wegen deutlich weniger aktiv geworden.

Aber ja... das Internet mal wieder mit Todesdrohungen... Als ob sich das größte Entertainment-Franchise der Welt nicht allein verteidigen könnte.

Riot Games entlässt 11% der Mitarbeiter.

Das sind etwa 530 Mitarbeiter weltweit.

Riot verspricht Entschädigungen für die betroffenen Mitarbeiter. Darunter eine Abfindung, die mindestens 6 Monate Gehalt entspricht, das Weiterzahlen von Krankenversicherung für den Abfindungszeitraum und umfassende Hilfe bei der Jobsuche. So soll z.B. jeder, der es benötigt, einen Laptop inkl. Peripherie zur Verfügung gestellt bekommen.

https://www.riotgames.com/en/news/2024-rioter-update

Rocksteady-Mitgründer gründen neues Studio und nehmen Rocksteady-Größen mit.



Hundred Star Games heißt das neue Studio und das Ziel ist es, mit lediglich 100 Entwickler-Veteranen und jungen Talenten hochwertige AAA-Spielerlebnisse zu schaffen. Das ist in nicht ganz die Hälfte von Rocksteady, die 250 Mitarbeiter groß sind.

Wie Polygon meldet sind auch einige leitende Rocksteady-Entwickler in das neue Studio von Sefton Hill und Jamie Walker gewechselt. Die Beiden waren zuvor 18 Jahre lang bei Rocksteady, bis sie 2022 gekündigt haben.

https://www.polygon.com/24040541/roc...red-star-games


Theoretisch eine einfache Rechnung: 100 Leute die etwas entwickeln worin sie gut sind und was die Fans wollen, sind besser als 250 Entwickler, die etwas entwickeln, wovon sie keine Ahnung haben und was keiner will.

Aber leider gibt's ja keine Garantie, dass es auch so kommt. Aber hoffen kann man ja.

Dragonfire

Aber leider gibt's ja keine Garantie, dass es auch so kommt. Aber hoffen kann man ja.

Das ist so.
Vor allem in Zeiten, in denen wir von massenhaft Studioschließungen und Entlassungen betroffen sind, die auch laut Analysten in den nächsten zwei Jahren so weitergehen könnten.

Genau solche Entwicklerstudios sind es, die aktuell fehlen.
Studios, die noch mit Leidenschaft entwickeln und nicht irgenwelche Aktionäre befriedigen wollen. Leider sterben die wirklich "echten" Studios aus. Piranha Bytes scheinen ja gerade zu verschwinden. Oder Mimimi Games - die durchweg gute Spiele geliefert haben - denen der ganze Stress und das Risiko drumherum einfach zu viel geworden ist. Und das nur, um ein paar aktuelle "Deutsche" Studios zu nennen. Sehr viele andere Studios, die einst großartiges und visionäres geleistet haben, sind auch nur Aktionärsmarionetten oder hinter dem Namen sind nur noch No Name Entwickler, dessen Visionäre bereits weg sind.

Ich drücke dem Studio alle Daumen.

World of Tanks hat bisher über 350 Mio. Spieler und 7 Milliarden US-Dollar Umsatz erreicht.

Das teilt der Franchise Director auf LinkedIn in seinem Lebenslauf mit.

https://twitter.com/bogorad222/statu...16165700468968

... und das meine Lieben ist der Grund, warum Publisher auch nach fünf, zehn, zwanzig total fehlgeschlagenen GAAS-Titeln nicht damit aufhören werden, weiter in diese Richtung zu pushen, bis sie selbst so einen Goldesel im Portfolio haben.


Spiele, die zusammengerechnet keine 7 Mrd. Umsatz erreicht haben:

• Marvel's Spider-Man
• God of War (2018)
• Uncharted 4
• Horizon: Zero Dawn
• The Last of Us 2
• Spider-Man: Miles Morales
• The Last of Us
• Ghost of Tshushima
• Bloodborne
• Days Gone
• Uncharted Collection
• Death Stranding
• Infamous: Second Son
• Detroit: Become Human
• Ratchet & Clank: Rift Apart
• Uncharted: Lost Legacy
• Demon's Souls
• und noch ein paar mehr mit absteigenden Erfolg... ihr versteht, worauf ich hinaus will.

Quelle: Die umsatzstärksten Playstation First Party-Titel laut dem Insomniac-Leak (Stand 2022, also nicht mehr ganz aktuell).

Lang leben die micro transactions... Ich muss zugeben, in genau dieses Rabbithole bin ich schon mein Leben lang gefallen. Ich zahle zwar nicht wirklich besonders viel Geld für solche Games aber sie sorgen trotzdem immer wieder dafür, dass ich am Ball bleibe.
Ich spiele nun seit bestimmt 13 Jahre League of Legends, was an sich kostenlos ist, trotzdem mit den ganzen Skins wirbt. Wenn ich so zurückdenke, war das schon immer so. Immer waren es die competetiven Spiele, die mal mehr und mal weniger micro transactions angeboten hatten. In meinen Augen leben Spiele heutzutage davon, dass sie aktive Communities mitbringen. Jedes Spiel wird auf Twitch gestreamt. Leute reagieren auf Spiele, Mods werden gebaut, Screenshots werden auf Twitter geteilt, etc. Das alles war einfach immer größer bei online games. Eine noch viel größere Cashcow sind mobile games, was ja kein Geheimnis ist. Aber an die großen da kommt sowieso kein AAA Titel ran.

Gaming Industrie: Kündigungen im Januar 2024 übersteigen bereits die Hälfte der Kündigungen im gesamten Jahr 2023.

Die Kündigungen reißen nicht ab und 2024 droht ein noch dramatischeres Jahr als 2023 zu werden.

2023 wurden geschätzt 10.500 Stellen in großen Umstrukturierungen und Kündigungswellen gestrichen. Unter den traurigen Top 3:

• Unity mit 1.160 Kündigungen
• Byte Dance mit 1.000 Kündigungen
• Embracer-Group mit 960 Kündigungen.

2024 wurden bisher geschätzt 5.900 Stellen gestrichen. Hier sieht die Top 3 aktuell wie folgt aus:

• Microsoft/Activision mit 1.900 Kündigungen.
• Unity mit weiteren 1.800 Kündigungen.
• Riot Games mit 530 Kündigungen.

Die traurige Liste mit allen News zu den zahlreichen Kündigungen seit 2022 findet ihr im Link: https://publish.obsidian.md/vg-layoffs/Archive/2024

Dragonfire

... und das meine Lieben ist der Grund, warum Publisher auch nach fünf, zehn, zwanzig total fehlgeschlagenen GAAS-Titeln nicht damit aufhören werden, weiter in diese Richtung zu pushen, bis sie selbst so einen Goldesel im Portfolio haben.

Genau wegen dieser Thematik und weil es aktuell gerade eine News darüber gibt, wonach 95% aller Entwickler an Live Service Spielen arbeiten, habe ich erst heute ein Thema dazu eröffnet gehabt.
Live-Service Games: Ein unaufhaltsames Krebsgeschwür der Gaming Branche oder doch ein Segen?

Mir gehen diese Live Service Games ja so unfassbar gegen den Strich und irgendwie verurteile ich auch die ganzen Zombies, die diesen Müll spielen.
Ich glaube von mir hat es noch nicht einen Cent in diese Richtung gegeben.

Maximal für das MMOPG Ragnarök Online (damals die gute Bravo Screenfun ) habe ich seinerzeit Geld ausgegeben. Das waren aber noch die Anfänge meiner Internet Zeit. Und das war auch gleichzeitig das Ende für mich mit jeglichen MMOs, Mehrspieler, Kompetitiven Dingen und so weiter. Die Community solcher Spiele hat mir später echt missfallen. Da denke ich mir bei den Live Service Games oft, dass Aktionäre und Spieler sich echt verdient haben.

So bitter es klingt, so verbittert ist es auch gemeint.

Das aktuelle Motto der Spieleindustrie: "Survive 2024!"

Frisch von der aktuell stattfindenen DICE Summit. Einem Tagungs-Event für Videospielentwickler und andere Branchenvertreter.

• Jeder zeigt mit dem Finger auf Embracer.
• Kein Publisher ist aktuell bereit für größere Investitionen.
• Seit der Corona-Pandemie gibt es praktisch keinen Wachstum mehr.
• Ständig wachsende Entwicklungskosten sind ein echtes Problem.

https://twitter.com/dannyodwyer/stat...81175301144950
https://twitter.com/MatPiscatella/st...82175185469561

Dragonfire

Das aktuelle Motto der Spieleindustrie: "Survive 2024!"

Frisch von der aktuell stattfindenen DICE Summit. Einem Tagungs-Event für Videospielentwickler und andere Branchenvertreter.

• Jeder zeigt mit dem Finger auf Embracer.
• Kein Publisher ist aktuell bereit für größere Investitionen.
• Seit der Corona-Pandemie gibt es praktisch keinen Wachstum mehr.
• Ständig wachsende Entwicklungskosten sind ein echtes Problem.

https://twitter.com/dannyodwyer/stat...81175301144950
https://twitter.com/MatPiscatella/st...82175185469561

Oder auch gesagt: "Wir sind Idioten, weil wir uns durch die Corona Jahre so blenden lassen haben und haben uns dann von gierigen Investoren sowie unserer eigenen Gier den Markt kaputt machen lassen." ^^

Einige hoffen ja demnächst auf einen Teilcrash des Systems, damit sich danach wieder alles rehabilitieren und neu durchstarten kann. - Bin mal gespannt ob beides wirklich eintritt.

Ich war erst am überlegen, ob ich es in den EGS-Thread packe, aber ich fände es interessant, ob andere Plattformen vielleicht das selbe "Problem" haben könnten...


Abwärtstrend im EGS erkennbar: Verlieren Spieler das Interesse an kostenlosen Spielen?.

Der Epic Games Store hat Wachstum in fast allen Bereichen verzeichnet, von den Nutzerzahlen bis zum Umsatz. Aber eine Kategorie zeigt einen deutlichen Abwärtstrend: Die Downloads von kostenlosen Spielen.

2021: 765 Mio. Downloads
2022: 700 Mio. Downloads
2023: 586 Mio. Downloads

https://www.pcgames.de/Epic-Games-St...piele-1441308/


Kann natürlich viele Gründe haben... z.B. dass die Spieleauswahl einfach nicht mehr so attraktiv war, wie im Vorjahr. Ich finde es trotzdem eine interessante Entwicklung, wenn ich dazu mein Verhalten anschaue. Bei mir ist es nämlich genau der Fall: Kostenlose Spiele spielen für mich inzwischen keine Rolle mehr. Die PSN-Spiele hab ich zuletzt jahrelang ignoriert, bevor mein Abo vor ner Weile endgültlig ausgelaufen ist und auf Steam/EGS/GOG lös ich zwar immer wieder mal ein kostenloses Spiel ein... aber heruntergeladen oder gespielt hab ich davon kein einziges.

Ich hab kaum die Zeit übrig, alle Spiele zu spielen, die mir den Vollpreis wert sind. Bei manchen Spielen warte ich noch bewusst einen Sale ab. Aber wenn ein Spiel mein Interesse weder zum Release, noch zum Sale erregt... dass es irgendwann mal kostenlos angeboten wird, ändert daran auch nichts. Allgemein ist der "Zauber" verflogen, wenn irgendwo von einem kostenlosen Spiel berichtet wird. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass man inzwischen darauf wartet, anstatt dass es eine tolle Überraschung ist.


Der aktuelle Weg der Industrie ist aber sowieso merkwürdig... einerseits wird die Entwicklung der Spiele immer aufwändiger und teurer. Dadurch müssen die Preise im Verkauf steigen und die Monetarisierung mit DLCs und Mikrotransaktionen wird immer aggressiver. Publisher müssen hunderte, tausende von Mitarbeitern feuern, weil die Profite schrumpfen... und auf der anderen Seite konditionieren sie Spieler, dass sie nur lang genug warten müssen, bis Spiele deutlich billiger oder sogar "geschenkt" sind (ob jetzt irgendwo im Abo, oder tatsächlich).


In letzter Zeit hab ich immer öfter den Eindruck, dass Nintendo aktuell die Einzigen sind, die nicht Vollgas auf Crashkurs sind. Hier auch wieder: Die Preise bei Nintendo sind vor allem eines: Stabil! Ein Spiel wie BOTW im Abo oder geschenkt? Vielleicht auf der Switch 5 im Retro-Angebot.

Wobei bei Nintendo die Karten ja auch sehr bald neu gemischt werden... Wundert mich gar nicht, dass sie die Switch noch möglichst lange ausreizen wollen. Hier haben sie ein Erfolgsrezept gefunden, das nach wie vor funktioniert.

Es gibt halt auch immer wieder kostenlose Spiele im EGS, die es davor schon gegeben hat. Wer also "von Anfang an" dabei ist, lädt dadurch automatisch weniger runter.

Dann gab es letztes Jahr oder auch 2022 natürlich keine "Knaller" wie z.B. ein kostenloses GTA 5, sondern irgendwie vermehrt Indie-Gedöns, was mich jetzt nicht hinterm Ofen vor lockt und da lasse ich dann tatsächlich mal nicht nur die Spieledownloads aus, sondern grabbe mir das auch gar nicht erst for free.

Supermassive entlässt 90 Mitarbeiter.

Das sind etwa 30% des Studios. Supermassive hat zuletzt The Quarry und die Dark Pictures Reihe veröffentlicht. Sie waren auch die ursprünglichen Entwickler von Until Dawn, haben am angekündigten Remake jedoch keine Beteiligung mehr.

https://twitter.com/SuperMGames/stat...25258159431750
https://www.bloomberg.com/news/artic...bLHwxcXqCJbmcM

Playstation streicht 900 Stellen weltweit.

Das sind 8% der Mitarbeiter. Es sind mehrere Studios von Kündigungen betroffen und Playstation London Studio schließt komplett.

https://sonyinteractive.com/en/news/...?sf271923331=1



In den ersten zwei Monaten 2024 haben also schon über 7.000 Personen ihren Job in der Gaming-Branche verloren.

https://publish.obsidian.md/vg-layoffs/Archive/2024

Und es geht weiter...


EA entlässt etwa 670 Mitarbeiter.

EA hat angekündigt, dass man 5% der Mitarbeiter entlassen wird. Letztes Jahr hat EA 13.400 Leute beschäftigt.

https://www.ea.com/news/continuing-t...Localized=true
https://www.cnbc.com/2024/02/28/ea-l...employees.html

Entwicklerstudio Deviation Games schließt.

Das Studio, das von Ex-Treyarch (Call of Duty)-Entwicklern gegründet wurde und erst im Juni 2021 enthüllt wurde, muss jetzt schließen.

Deviation hat an einem von Sony finanzierten GAAS-Projekt gearbeitet. Der Titel hatte ein Budget von 50 Mio. US-Dollar und sollte ursprünglich vor 2026 erscheinen. Doch bereits letztes Jahr wurde das Projekt eingestellt und schon damals musste das Studio bereits eine Menge Leute entlassen.

https://wccftech.com/deviation-games...r-playstation/

GDC 2024: Game Developers Choice Awards.

Anders als die zahlreichen anderen Awards, werden die GDC-Awards nicht von Presse oder Fans gewählt, sondern von Vertretern aus der Spiele-Entwicklung.

• Best Debut: Venba (Visai Games)
• Best Visual Art: Alan Wake 2 (Remedy Entertainment / Epic Games)
• Best Audio: Hi-Fi Rush (Tango Gameworks / Bethesda Softworks)
• Best Narrative: Baldur's Gate 3 (Larian Studios)
• Social Impact Award: Venba (Visai Games)
• Innovation Award: The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom (Nintendo)
• Best Technology: The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom (Nintendo)
• Best Design: Baldur's Gate 3 (Larian Studios)
• Audience Award: Baldur's Gate 3 (Larian Studios)
• Game of the Year: Baldur's Gate 3 (Larian Studios)
• Ambassador Award: Fawzi Mesmar
• Lifetime Achievement Award: Yoko Shimomura

https://gdconf.com/news/baldurs-gate...-choice-awards


TOTK gewinnt "Best Technology" und "Innovation"... auf einer Plattform mit Mobile-Hardware aus 2015. Ist das jetzt Lob an Nintendo, oder Schelte für den Rest der Industrie.

GDC 2024: Lead Quest Designer von Starfield über die Probleme von riesigen Entwicklerteams.

Will Shen und Daryl Brigner, die fast 15 Jahre zusammen Bethesda-RPGs entwickelt haben (beide haben Bethesda inzwischen verlassen) gehen auf die Probleme bei der Entwicklung ein, die mit großer Wahrscheinlichkeit nicht nur Bethesda betreffen.

• Skyrim hatte ca. 100 Entwickler.
• Fallout 4 hatte ca. 150 Entwickler.
• Fallout 76 hatte ca. 350 Entwickler.
• Starfield hatte über 500 Entwickler.

Und diese Entwickler verteilen sich über mehrere Studios. Im Falle von Starfield waren es Bethesda Game Studio, Machine Games, Nobody Studios, Arkane, Snowed In und The Fog Interactive.

Bei den kleinen Teams von früher fiel die Zusammenarbeit leichter. Heutzutage wisse man aber oft nicht mehr, wer was gerade tut, oder wem man überhaupt berichten soll.

Bei großen Teams soll es außerdem auch einen "Silo-Effekt" geben, bei dem die verschiedenen Abteilungen nicht mehr bereit dazu sind, sich gegenseitig zu helfen. Jedes Team ringt um mehr Ressourcen und wenn ein anderes Team Hilfe benötigt, sagt man natürlich "nein!". Ungewollt rücken dadurch die Bedürfnisse der einzelnen Abteilungen in den Fokus und der Fokus am großen Projekt, bzw. dem Spiel geht verloren.

Jede einzelne Anfrage muss inzwischen einen Freigabeprozess der Abteilungsleiter durchlaufen, um z.B. die Auslastung der jeweiligen Abteilungen zu prüfen.

Als Beispiel: Ein einfacher Stuhl im Spiel soll schon kompliziert sein. Werden dafür Animationen benötigt? Braucht er Sound? Wie sehr verschiebt sich der Zeitplan, wenn eine Abteilung dafür keine Zeit hat?

Das große Problem bei Starfield: Die finale Hauptquest stand genau vor diesen Problemen und es haben kurz vor Fertigstellung des Spiels noch wichtige Teile gefehlt. Man musste studioweit erst den "Panikknopf" drücken, damit alle Abteilungen hier wieder aus ihren Silos kommen und an einem Strang ziehen.

Es sollte aber nicht erst auf solche Notsituationen hinauslaufen. Studios bräuchten klarere Projektziele und bessere Kommunikation.

https://www.pcgamer.com/games/rpg/st...ign=socialflow

Swen Vincke: Die Gier der Publisher ist Schuld an den Kündigungen.

"Ich kämpfe schon mein ganzes Leben gegen Publisher und sehe die immergleichen Fehler, immer und immer wieder." So der CEO von Larian Studios, die zuletzt Baldur's Gate 3 entwickelt haben.

Die Gier ruiniert die Industrie schon seit Vincke angefangen hat. Es geht nur um die Quartalszahlen, sonst nichts! Anstatt sich ein paar Reserven aufzubauen und sich um seine Leute zu kümmern, schmeißt man sie einfach raus und verliert dabei jedes mal das Know-How, das man sich aufgebaut hat. Und kurze Zeit später wird klar, dass man zu wenig Entwickler hat. Also stellt man wieder neue Leute ein und der ganze Kreis geht von vorne los.

Das letzte Jahr habe den Eindruck erweckt, dass man großartige Spiele nur dann entwickeln kann, wenn man Leute rausschmeißt und dadurch Leben zerstört. Das ist nicht nur grausam, sondern auch nachweislich der falsche Weg.

https://www.eurogamer.net/baldurs-ga...behind-layoffs