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  1. #1
    HCFREAK HCFREAK ist offline

    Entwicklungen in der Videospielbranche - Achtung Roman

    Sorry, dass der Artikel so lang wurde, ich empfehle euch dennoch zumindestens einmal rein zu lesen, ich habe mir Mühe gegeben, ihn so interessant wie möglich zu machen
    Ich möchte mit diesem Artikel etwas zum Nachdenken über die aktuelle und kommende Situation in der Videospielbranche anregen, sowie eine Verknüpfung zum Thema Datensicherheit herstellen.




    Die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Videospielbranche haben mich zum Nachdenken veranlasst, so sehr, dass ich meinem Frust hier mal etwas Luft machen muss.

    Ebenfalls interessiert es mich, wie Andere die Themen sehen, die ich hier ansprechen möchte.
    Habe hier vor einer halben Ewigkeit mal ein Thema eröffnet zum Sinn und Unsinn des Xbox Gamerscore.

    Ein paar ganz kurze Worte noch zu meiner Person / Situation: ich gehe dieses Jahr auf die 30 zu, bin also im Grunde einer der Videospiel-Veteranen. Angefangen hat es bei mir mit dem Atari 2600, C64, Super NES, Dreamcast, Playstation – es sollten noch viele weitere folgen.
    Auf dem Höhepunkt meines Zockens war damals Duke Nukem 3D und Quake 1 angesagt.
    Wenn ich allerdings Heute mich in Modern Warfare 2 einlogge, dann habe ich Glück, wenn mein Killcount die Zahl meiner Tode übersteigt. Die Kiddies (nicht böse nehmen) von Heut zu Tage haben einfach zu krasse Reaktionen für mich um da auch nur noch ansatzweise mithalten zu können.

    Wie grade erwähnt, versuche ich mich noch aktuell an Spielen wie Modern Warfare 2 und auch Borderlands. Aber mit Modern Warfare 2 hat Infinity Ward den Vogel wirklich vollends abgeschossen… und zwar mit einer Bazooka.
    Infinity Ward (iW) ist ein perfektes Beispiel dafür, was passiert, wenn einem Haufen junger Programmierer der Erfolg zu krass zu Kopf steigt und dahinter ein Haufen Manager sitzen (Activision), bei denen Alles was zählt, das Klingeln in der Kasse ist.
    Der einzige und alleinige Grund, weswegen iW KEINE Dedicated Server, sowie Mapmaking Tools unterstützt, ist ein finanzieller Grund und sonst kein Anderer.
    Damit haben sie es erfolgreich unterbunden, dass von Seiten der Community, die sie damit mit Füßen treten, keinerlei eigenen Content geben wird, wie Maps, Modifikationen (ich denke da an Zombie-Warfare, aus Modern Warfare 1).
    Und dann hauen sie ein halbes Jahr nachdem das Game raus ist den teuersten DLC, den es bis dato gab raus – 15 Euro für 5 „neue“ Maps von denen 2 aus MW1 sind,.. also im Klartext 3 neue Maps… und das für 15 Euro?
    Damit aber nicht genug, dieser Robert Bowling Typ versucht in haufenweise Interviews und Ankündigungen zu MW2 im Vorfeld auch noch den Leuten das als Vorteil zu verkaufen, dass es ab jetzt keine Dedicated Server mehr gibt.
    Jeder, der mal eine Stunde MW2 spielt merkt allerdings sehr schnell wie toll es ist, mit einem richtig beschissenen Ping wie im Pre-DSL-Zeitalter und völligem Ausgeliefert sein gegenüber Cheatern und Hackern, das Game zu zocken.
    Auch kann ich es nicht verstehen, wieso der Spieler gezwungen wird, wenn er eigentlich nur Team-Deathmatch spielen will, dann jede zweite Runde auch noch Domination präsentiert bekommt, etc..
    Aktuell haben ja ne Menge der Programmierer des ursprünglichen iW-Teams selbiges verlassen. Dazu kann ich nur sagen, dass diese Leute meinen vollen Respekt haben dies so durch zu ziehen.

    Aber das sollte kein MW2-Bashing Thread werden hier, davon gibt es schon genug. Ich wollte damit eigentlich nur mal aufzeigen, wie (sorry) scheiss-egal die Community den Programmieren wird, wenn sie erst mal bergeweise Geld verdienen damit.

    Aber es wird noch besser! Grade ganz aktuell hat Yerli, einer der Gründer von Crytek ein Statement abgegeben zu der Zukunft von Spiele-Demos. Hier nach zu lesen: Free Game Demos May Become a Thing of the Past
    In dem Statement geht es darum, dass Yerli denkt, es würde auf langen Zeitraum gesehen zu teuer werden für Spielefirmen extra Demos heraus zu bringen, bevor das Spiel auf dem Markt ist und das man sich diese schon bald extra bezahlen lassen wird, vom Kunden natürlich.
    EA hat sogar letztens vorgeschlagen, dass Demos, die man über einen längeren Zeitraum spielen kann für 10-15 Dollar z.B. über Xbox Live oder dem Playstation Store zu verkaufen.
    Was die Leute davon halten, könnt ihr sehr gut in den Kommentaren unter dem Bericht lesen.

    Näxter Punkt auf meiner imaginären Liste: der digitale Verkauf von Software á la Steam.
    Ja, auch ich habe, wir oben schon erwähnt MW2 im Steam, genau so wie Left4Dead 1, HalfLife 2 und noch eine Hand voll weitere Games, aber zufrieden war ich damit vom ersten Tag an nicht und es erzeugt immer wieder aufs Neue ein unwohles Gefühl bei mir.
    Der Gedanke, dass ich beim digitalen Kauf für die Nutzung bezahle und hierbei keinerlei Eigentum an einer Sache verschafft wird gefällt mir nicht und ist auch nach deutschem Recht sogar in einer Grauzone, es scheint nur noch niemand geklagt zu haben, was diese Sache angeht.
    In den letzten Jahren kaufe ich verstärkt Gebrauchtspiele für alle möglichen Konsolen und bin damit voll und ganz zufrieden. Meine sehr starke Vermutung, allerspätestens bei der näxten Konsolengeneration ist die Folgende: wenn man sich das erste Mal einloggt im Internet mit seiner Xbox 720 oder Playstation 4 oder sogar Wii 2, dann muss man einen Account anlegen mit Emailadresse und allem drum und dran.
    Jetzt werdet ihr sagen „Aber das muss man doch jetzt schon tun.“ – Ja, das stimmt, aber der Klu (schreibt man das so? ^^) bei dem Account bei einer Xbox 720, Playstaton 4 oder Wii 2 wird sein, dass das Spiel, welches man gekauft hat dann dauerhaft mit dem Account verknüpft sein wird und anhand einer Seriennummer, welche mit auf die Spiele-Disc gebrannt ist realisiert wird.
    Das heisst im Klartext, dass man das Spiel, wenn es einem nicht mehr gefällt, oder man es schon zum 20. Mal durchgezockt hat, nicht mehr weiter verkaufen können wird und ich gebe euch Brief und Siegel, dass eine solche Funktion sogar schon bei er aktuellen Xbox und Playstation implementiert ist. Der einzige Grund, wieso sie nicht aktiviert ist, ist weil Microsoft und wohl auch Sony der Meinung sind, dass dieses „Spiele-dauerhaft-mit-einem-Account-Verknüpfen“ noch einen zu krassen Aufschrei erzeugen würde und die Leute erst über Sachen wie Steam und vor allem über die Ingame-Shops von Xbox-Live und Sony-Store daran „gewöhnt“ werden müssen.

    EXAKT genau so, wie es mit den DLCs funktionert hat. Spiele-Addons waren einmal eine kostenlose und selbstverständliche Beigabe bis vor etwa vier, fünf Jahren!! Das muss man sich einmal vorstellen.
    Diese kostenlosen Addons hatten den Sinn die Community bei Laune zu halten, damit die Leute das Game länger gezockt haben und damit sogar bisherige Nichtkäufer durch die Menge des angebotenen und ständig dazu gewachsenen Contents doch noch überzeugt wurden, sich das Game zu holen.

    Irgendwann ist diese Idee des kostenlosen Contents, sehr durch das Vorantreiben von Firmen wie EA ins Vergessen geraten. Ich denke das war anfangs wirklich eine sehr heikle Sache für die Firmen, die den ersten Schritt in diese Richtung gemacht haben, denn man musste erstmal sehen, wie der Markt reagiert, ob dieses Modell angenommen wird.

    Ein Spiel, welches genau in diese Entwicklung hineingerutscht ist war Call Of Duty 4 – Modern Warfare 1. Als das Game heraus kam, konnte man es nur im Laden oder im Onlineshop kaufen.
    Dann, nach etwa einem Jahr war es auch in Steam erhältlich. Es gab also beide Versionen- die im Geschäft gekauften CoD4s und die Steam-CoD4s. Es wurde sogar denen, die eine Laden-Version hatten großzügig angeboten ihr Spiel doch bitteschön mit ihrem Steam-Account zu verknüpfen, da das ja so viel komfortabler wäre.
    Ja, genau...komfortabler. Man muss halt nur wissen, wie man die Leute am besten verarscht, dass ein Nachteil als Vorteil verkauft wird.. und glaubt mir, die Marketingspezialisten der Videospielbranche sind sehr gut darin.
    Hätte ich CoD4 mit meinem Steam-Account verknüpft, hätte ich es nicht mehr verkaufen können, nachdem ich genug davon hatte und GENAU DAS ist den Entwicklern ein riesen großer, dicker, fetter Dorn im Auge.
    Dass die Kunden einfach so dermaßen dreist sein können und das Spiel am Ende noch wieder verkaufen, nachdem sie genug davon haben, denn – jedes gebraucht gekaufte Videospiel bedeutet 60 Euro weniger einnahmen für die Entwickler und Publisher, wobei sich dann jeder ja sein Teil abschneidet.
    Auch war der DLC auf Xbox und Paystation kostenpflichtig (logisch) wohingegen das Addon auf dem PC kostenlos war.
    Auch hier wird seitens der Spielebranche das Wort „Addon“ gemieden wie der Teufel das Weihwasser, weil es genau das impliziert, was Vergangenheit ist. Ein „Addon“ ist eine kostenlose Bereicherung eines Spiels… wohingegen ein DLC immer kostenpflichtig ist.



    Kommen wir zum näxten Punkt auf meiner imaginären Liste: die Rabattresistenz von digital verkauften Spielen und DLCs. Ich finde es echt erstaunlich wie alles in der Welt der Digital-Distribution so dermaßen resistent ist gegen Rabatte, selbst wenn ein Spiel schon 2 Jahre draußen ist.
    Ein Beispiel: Modern Warfare 1 hat vom ersten Tag an, bis zum erscheinen von Modern Warfare 2 fünfzig Euro gekostet. Im Handel waren schon nach 6 Monaten erste Rabatte zu erspähen und nach 2 Jahren bekam man das Game zwischen 30 und 40 Euro. Nicht so jedoch online.
    Gleiches gilt für 90% der DLCs im Xbox-Live und Paystation Marktplatz. Wirklich erstaunlich, findet ihr nicht auch?


    Ein weiterer Faktor, der mir gehörig auf die Nüsse geht, ist die Spielebranche offenbar der Meinung ist, dass ein 60 Dollar-Spiel in den Staaten gleich einen 60 EURO-Spiel entspricht.
    Da spielen zwar ne Menge Faktoren eine Rolle, wie der deutsche Steuersatz von 19%, der von einem Spiel hier abgeht, im Gegensatz zu den etwa 7-11 % an Ami-Steuern und bestimmt noch der ein oder andere Faktor, aber wenn ich mir das folgende Beispiel ansehe, dann frage ich mich doch schon irgendwie, wie krass mich die Branche noch verarschen will.

    Nehmen wir mal „Die Siedler 7“, welches von einer deutschen Spieleschmiede stammt (wurde von Ubisoft übernommen, das ändert jedoch nichts daran, dass die Wurzeln dieses Spiels aus Deutschland kommen und sehr wahrscheinlich zumindestens der Großteil der Programmierarbeit in Deutschland erledigt wurde).
    Im Amazon Deutschland kostet das Game 43,40 Euro. Schnell einen Blick auf die amerikanische Amazon-Seite geworfen und siehe da – 46,99 Us Dollar. Was stimmt an diesem Bild wohl nicht?


    Ein letztes Wort zum Nintendo Dsi XL. Ja, selbst ich mit fast 30 habe sogar noch einen Nintendo DS LITE. Allerdings interessieren mich mehr Sachen wie Carcassonne und Spiegel-Online Allgemeinwissen und auch Learning English, was mein Freund immer mal benutzt um seine Englischkenntnisse zu verbessern, als Mario 55432 oder Pokedingsbums Nr. 534324.
    Natürlich ist es immer ein wenig ärgerlich, wenn man sich grade einen Handheld gekauft hat und kurze Zeit später kommt ein (angebliches) Nachfolgermodell heraus.
    Ich kann euch versichern und beruhigen, der Dsi XL ist von Nintendo in keinster Weise als Nachfolger gedacht gewesen, was auch die Werbespots sehr stark verdeutlichen.
    Unter Anderem waren mehrer Male schon im Spiegel (ich meine die Politik- / allgemeines Geschehn-Zeitschrift) ganzseitige (!) Anzeigen geschaltet für den Dsi XL bei denen Leute abgebildet waren mit 30 Jahren aufwärts bis ca. 80 (ein Opa war zu sehen).. nur ein einzelnes Bild eines Kindes, oder zumindestens jungen Teenagers war dort.

    Der XL ist an eine ganz andere Käuferschicht gerichtet, das merkt man auch daran, dass das Ding Ebooks abspielen kann und das Ding von Nintendo mal eben quasi kurz umfunktioniert wurde zu einem Ebook-Reader. Deshalb auch die größeren Bildschirme, der größere Stift, etc.
    Ein weiteres Indiz dafür ist der Preis, der mit 180 Euro im Gegensatz zu den 150 Euro eines „normalen“ Dsi ein gutes stück höher ist, obwohl die Produktionskosten, da bin ich mir sicher, entweder gar nicht oder nur absolut minimal höher sind.
    Dieser Preisunterschied wird auch psychologisch benötigt um sich von dem Spiele-Image des normalen Dsis ab zu heben.
    Es ist auch marketingtechnisch überhaupt nicht wirklich nötig für ein Produkt mit dem man so tolle Spiele spielen kann nur für die Kids und Teens zu werben. Dadurch blendet man automatisch die Käuferschicht der Älteren völlig aus, die sich dann damit nicht mehr identifizieren können.
    Macht man es jedoch umgekehrt tut dies der ganzen Sache so gut wie keinen Abbruch, denn die Kiddies sind nicht auf den Kopf gefallen, die kriegen sehr, sehr schnell raus, das man mit dem Teil von Nintendo Spiele spielen kann, alleine schon weil Nintendo in dieser Zielgruppe bekannt ist ohne Ende.




    Ich bin ein großer Kritiker der Datensammelwut von Projekten wie Payback oder auch vielen Sachen, die Google da fabriziert. Ja, ich kenne all die Kommentare wie „Och Gott, iss mir doch egal ob jemand weis, was ich eingekauft habe.“, oder „Ich habe nichts zu verheimlichen.“, etc.
    Aber man muss sich mal klar machen, wie viel dieses Wissen über die (potenziellen) Kunden den Firmen wert ist! Das ist es, worauf es ankommt. Ich will gar nicht wissen, wie viele Millionen und Milliarden jedes Jahr ausgegeben werden an tiefgreifenden Informationen über das Konsumverhalten von Kunden.

    Ich selbst war auf einer Schule für Marketing und Controlling, diese habe ich abgebrochen nachdem ich das wahre Ausmaß all dieses Schaffens langsam erkannt habe. Auch wenn es sich nun naiv anhört, aber das konnte und kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinen, was da am Ende dann raus kommt. Ihr glaubt gar nicht, wie viel man über jemanden herausbekommen kann, wenn man nur mal das Beispiel Payback zur Hand nimmt.
    Jeder der eine Payback-Karte beantragt hat muss eine Mail-Adresse angeben (zumindestens bei einem Online-antrag, wie es im Geschäft ist, weis ich nicht).
    Ich fantasiere jetzt mal ein ganz klitze kleines Stück weit, aber in 5 Jahren sind wir so weit:
    Dank Paypal kann ich genau sehen was derjenige einkauft. Demnach kann ich ihm dann die entsprechenden Werbeprospekte zukommen lassen. Dadurch wird das Instrument nur noch wirkungsvoller, da ich dann sogar direkt vergleichen kann, was hat derjenige an Werbung bekommen und was hat er TATSÄCHLICH am Ende in seinem Einkaufskorb drin.
    Jetzt gehen wir einen Schritt weiter, denn wir wissen ja, anhand der Email-Adresse um wenn es sich handelt.
    Nehmen wir mal an es handelt sich um eine Googlemail-Adresse, oder von einem „kompatiblen“ Anbieter, so bin ich automatisch bei Google eingeloggt, wenn ich völlig unabhängig von meiner Mailadresse bei Google einfach mal eine Suchanfrage über Google starte. Da ist auf der Seite Google ganz rechts oben so ein Button, da steht normalerweise „Anmelden“, allerdings, wenn man sich einmal bei seinem Googlemail-Account angemeldet hat, dann loggt man sich nicht mehr automatisch aus – das kurz zur Erklärung.
    So, nun habe ich nicht nur die Fakten von dem, was derjenige eingekauft hat und die passenden Werbeprospekte, sondern ich kann auch noch nach verfolgen, was seine sonstigen Interessen sind und könnte ihm theoretisch z.B. einen Werbebanner auf diversen Seiten anzeigen von dem Käse, den er zum x-te Male schon gekauft hat um ihn auch schön weiterhin daran zu erinnern. Natürlich fragt sich der Unbedarfte hier sofort wieder: „Und was ist so schlimm daran?“. Das Problem hierbei ist, dass ich unterbewusst psychologisch dann immer wieder Lust kriege auf diesen Käse und die Firma sich in meine Gehirnwindungen hinein brennt. Es ist das gleiche wie mit der TV-Werbung, je öfter man mit dem ein und selben Spot bombadiert wird, desto mehr gräbt er sich im Gedächtnis ein („Advocat ist Anwalts Liebling“, „Nicht immer, aber immer öfter.“, etc.)

    Dadurch ist die Zielperson (ich liebe dieses Wort in Zusammenhang mit Marketing, es wird wirklich so benutzt dort) schön gebrainwasht und geeicht auf das ein und selbe Produkt und andere, vielleicht sogar bessere Produkte haben gleich mal gaaanz schön schlechtere Karten.


    Ok, ok… ich gebe zu, das war ein extrem krasses Ausholen – worauf ich eigentlich kommen wollte war der Punkt, dass es schon sehr bald mit dem Account einer Xbox720, Paystation 4 oder Wii 2 genau so gehen wird, wie mit Google und Payback. Stellt euch nur mal vor, ihr benutzt die gleich Mailadresse um euch bei einem dieser Networks an zu melden… und glaubt mir, was da an Geldern fließt um an „simple“ Listen zu gelangen von Kunden die sich für Produkte A (z.B. Videospiele) interessieren oder Produkte B, das will man gar nicht wissen.
    Dieses Wissen ist den Firmen unglaublich viel wert. Und die Prämien bei Payback und Co sind sowieso absolut lachhaft vergleichen mit dem Mehrwert, den die Firmen durch das Wissen erlangen, wie das Konsumverhalten der Kunden ist.



    Ich liebe Videospiele wirklich sehr, aber wenn die Entwicklung so weiter geht, dann sehe ich bald meine persönliche Grenze als überschritten an.


    Was meint ihr zu diesem ganzen Themenkomplex?

    Edith: Rechtschreibung

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    Entwicklungen in der Videospielbranche - Achtung Roman

    Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
  3. #2
    Blackwolf Blackwolf ist offline
    Avatar von Blackwolf

    AW: Entwicklungen in der Videospielbranche - Achtung Roman

    Puh, um dir da zu antworten muss ich erstmal deine Hauptaussagen aus dem Roman filitieren... Moment:

    1. Die Befürchtung, dass überteuerter DCL bald Standard für viele Videospiele wird anhand des Beispiels aus MW2
    2. Kostenpflichtige Demos, wie EA sie schon anbietet, im Gegensatz zu den kostenlosen Addons vor einigen Jahren
    3. Die Befürchung, dass Spiele in Zukunft nur noch über Steam verkauft werden und diese Spiele an die Seriennummer der Konsole gebunden werden
    4. Rabatressistenz von digital vertriebenen Spielen
    5. Dollar zu Eurokurs bei Spielen zumeist nicht gerecht
    6. Nintendos Marketingstrategie das selbe Gerät mit Änderungen für eine andere Käuferschicht anzubieten (mit Preisaufschlag)
    7. Datensammlung meiner online Aktivitäten zwecks Werbemaßnahmen -> Gleiches Prinzip bei Next-Gen Konsolen?

    Okay, soweit, dann nehme ich mir mal die Punkte vor.

    Zu 1. EA ist doch mittlerweile Meister darin ein komplettes Spiel zu nehmen, es in fünf Einzelteile zu zerlegen und dann in Häppchen an Spieler zu verkaufen, die für den selben Kram teilweise zweimal bezahlen. Gutes Beispiel ist "Die Sims", wobei man für "Die Sims" und "Die Sims 2" für das gleiche Addon, halt dann mit besserer Grafik, bezahlen musste. Davon abgesehen ist "Die Sims" wohl Meister des DLC-Schnick Schnacks, aber mal ehrlich, fast jeder DLC ist absolut unnötig. Ich hab mich bisher auch geweigert Geld für Daten auszugeben, die meinen Spielspaß nur minimal fördern. Die Dinger reichten ja schon für einen "Neuen Pferdesattel" für Oblivion zu neuen Quests in was weiß ich wo. Was ich eher befürchte ist, dass sich das in eine unschöne Richtung entwickelt, in die EA mit Spore ging. Wer das ganze Spiel genießen will, der muss tiefer in die Tasche greifen. Spieler die soviel nicht aufbringen wollen/können müssen eben darauf verzichten, es gibt aber keine Entschuldigung, warum dieser Inhalt speratiert wurde. Überleg mal: Ein Spiel kommt raus und am selben Tag steht schon DLC bereit. Das heißt, dass die Entwickler schon während de Entwicklung des Spiels Inhalt vom Spiel abgeschnitten haben, um ihn seperat zu verkaufen! Wer das volle Spiel will, zahlt 5€ drauf. Ist es nicht so, dass man dadurch automatisch Spieler zweiter Klasse schafft, die sich nicht den vollen Inhalt leisten können? Was passiert als nächstes? Fehlen mir im Onlinematch von MW3 dann Waffen wie Maschiengewehre und Pistole, weil ich die nicht für 10€ herunterladen wollte? Fehlen mir in Starcraft 2 dann Einheiten, weil diese 5€ mehr kosten? Kann ich Dragon Age 2 keine Nebenquest mehr annehmen, weil die Entscheidungsmöglichkeiten mehr kosten?
    Es ist ein Unterschied ob ich nachträglich Levels, Maps, Items ect. für einen Spieler entwickel und ich für den Aufwand bezahlt werden will. Für diese Anliegen, kann ich gleich ein neues Addon zu diesem Spiel machen, so wie Warcarft 3 und das anschließende Addon, das fast genausoviel Inhalt wie das original hat. Dafür kann man Geld verlangen. Aber Warcraft ist ein gutes Beispiel für Entwickler, die damals noch an dem Spielspaß der Gamer interessiert war, immerhin hat man nicht nur 3 neue Helden kostenlos eingebaut, sondern auch die letzte Kampagne des Addons, welches mit einem "To be continued" endete, tatsächlich fortgesetzt und in neuen, langen Kapiteln weitererzählt. Wohlgemerkt: KOSTENLOS.
    Wann haben wir das das letzte mal in Videospielen erlebt? Eine neue kostenlose Kampagne? Neue Figuren? Neue Items, Waffen, Maps? Überteuerter DLC ist dagegen die absolute Regel, ob ich nun Bass in Megaman 10 spielen will oder die neuen Maps in MW2 haben möchte, dafür muss ich in meine Tasche greifen. Das ist mehr als eine bedenkliche Entwicklung und wirklich unverschämt wird es ab dem Zeitpunkt, in dem ich spielrelevante Inhalte als DLC verkauft bekomme. Was passiert dann? God of War 4 endet kurz vor dem Endkampf und sagt mir, dass die letzte Episode von Kratos Geschichte nur für 10€ zu haben ist? Ich wähle eine spannende Nebenaufgabe in Dragon Age 2, bekomme aber die Belohnung nicht, solang ich nicht mehr Geld investiere? Halo 4 wird nur mit Einzelspieler verkauft und für den Onlinemultiplayerpart muss ich nochmal 20€ draufzahlen? Das ganze hört sich nach einer Überspitzung an, aber das könnte dummerweise schneller wahr werden als uns lieb ist.
    Da hilft echt nur eines: Die Spieler dürfen das Zeug gar nicht erst kaufen. Ich weigere mich für DLC Geld zu bezahlen und werde keine Hersteller dabei unterstützen. Ich kaufe ein Spiel und ignoriere den ganzen Krimskrams drumherum. Wenn spielrelevante Inhalte fehlen, kaufe ich das Spiel gar nicht. Nur wenn die Spieler da so machen, werden die Entwickler umdenken. Nur wenn sie sich in DLC eine goldene Nase verdienen, werden sie das auch auf die Spitze treiben und solange mitmachen wie die Spieler bezahlen.

    2. Wenn ich mir ansehe wieviele Leute EA's Sporedemo gekauft haben, würde es mich nicht wundern, wenn Demos zu heiß erwarteten Spielen etwas kosten. Dabei sollte eine Demo gerade das sein, was es heißt: Eine Demonstration vom Spiel. Ich schaue mir das Spiel an, kann abwiegen ob es mir gefällt und kann es dann kaufen. Aber warum sollte ich Geld springen lassen für die Vorführung? Ich bezahle doch auch kein Geld für den Trailer eines Films, sondern nur für das ganze Ding.
    Ich habe ohnehin die Befürchtung, das bald jeder Datenfitzel vermarktet wird und in irgendeiner Richtung verkauft. Ich vermute, dass EA da großen Einfluss auf andere Entwickler hatte, immerhin sind sie meister in Fließbandprodukten, DCL, Addon und Schnipselverkauf.

    zu 3. Viele Entwickler sehen dort die Zukunft von Videospielen. Ich sehe darin eher den Untergang. Ich würde mir niemals etwas kaufen, von dem ich real keinen Besitz habe. Ich will eine Hülle, ich will ein Cover und ich will mir den Kram ins Regal stellen. Alte Spiele und neue kleine Games wie die WiiWare, da lässt sich das noch nachvollziehen, da junge Entwickler die Chance bekommen etwas zu verkaufen, ohne gleich Herstellungskosten für DvD und Cover zu übernehmen, aber große Firmen wie Nintendo, Sony und Microsoft können wohl noch damit leben uns etwas reales zu verkaufen, oder nicht? Daher bin ich auch gegen dieses "Episoden"-Konzept von diversen Spielen, eben Spiele häppchenweise zu verkaufen, wie das neue Monkey Island, Sam&Max oder Sonic 4. Da warte ich lieber bis alle Episoden draußen sind und ich mir die auf einer DvD zusammen kaufen kann, solange sehen die Entwickler kein Geld von mir.
    Aber wie so oft setzt sich Steam nur dann durch, wenn die Kunden es annehmen. Die Firmen werden das nicht von heut auf morgen einheitlich umstellen, sie werden ihre Verkaufsmethoden da ansetzen, wo die Kunden sind. Wenn sie sich lieber Spiele in Cover und DvD kaufen, dann werden Steams eine Nebensache bleiben. Wenn nicht, dann werden wir bald gezwungen sein uns das nächste Legend of Zelda auf die Wii 2 runterzuladen. Vor allem erhalte ich ja nicht das Recht über das Spiel zu verfügen, sondern nur das Recht es herunterzuladen. Natürlich, dann ist das Spiel an meine z.B. Sony-ID gebunden, nachdem ich Killzone 3 gekauft habe und egal welche Konsole von Sony ich dann besitze, ob PS4 oder 5, bei meinem Account wird das dann wohl "vermerkt". Ich kann es mir vermutlich auch dann nach einer Löschung erneut herunterladen (so wie bei der Wii heute) oder sogar nachdem meine alte Konsole Schrott ist und ich bei einer neuen meinen Account und ID anmelde. Okay, das wäre zwar fair, aber jedlicher Verkauf des Spiels würde ausfallen. Ich könnte das Spiel zu keinem Freund mitnehmen und es ihm zeigen. Oder es ausleihen. Videotheken wären was Spiele angeht somit auch vollkommen aufgeschmissen.
    Das sind aber alles Dinge, von dem die Entwickler nicht profitieren, deshalb macht es ihnen auch nichts aus uns da zu beschneiden. Das einzige was möglich ist, ist einfach weiter Spiele in DvD's und Bluerays zu kaufen, um zu verdeutlichen, was wir Spieler haben wollen. Denn genau das wird produziert, das was wir kaufen. Daher lässt sich nur hoffen, dass sich Steam nicht gegenüber dem normalen Handel durchsetzt.

    zu 4: Natürlich nicht. Stell dir vor, dass es nur Steam gäbe. Jeder Entwickler verkauft ohne Läden, ohne Amazon oder Ebay seine Spiele über eine einzige Quelle. Es gibt keinen direkten Wettbewerb, da ich das Spiel als einziger über Download anbiete. Da können Mediamarkt, Amazon, Gamestopp ect. ect. nicht mehr über Rabatte, Schnäppchen oder Aktionen konkurrieren, weswegen der Preis kostant gleich beleiben kann. Auch etwas, dass den Entwicklern gefallen dürfte. Es ist nur heute fraglich, warum Steamspiele nicht im Preis sinken, da die realen Konterparte doch in den Läden um 10-20€ fallen.

    5. Man sieht es ja auch gut daran, dass wir sehr billig Spiele in der UK einkaufen können. Die Preise sind nicht in allen Ländern gleich, was an sich schon eine Unverschämtheit ist, aber den Entwicklern nicht wirklich interessiert. Das ist abhängig davon wo die Spieler abhängig sind was zu zahlen. Wenn sie zahlen werden, dann wird es so angeboten. Das sieht man gut an Monster Hunter 3, in Japan ist es online kostenpflichtig, weil die Japaner bereit sind dafür zu zahlen. Bei uns fallen die Kosten weg, da von uns nicht erwartet wird, dass wir diese Kosten tragen. Das ist sicher nicht fair für die japanischen Spieler, aber ähnlich gerecht, dass europäische Spieler den Aufpreis vom Dollar hinnehmen, da sie es stillschweigend dulden.

    6. Das ist ja nun beweiten kein unbekannter Marketinggriff, den habe sogar ich in meiner Schule gelernt ; )
    Sicher, darüber kann man sich streiten, aber am Ende trägt der Spieler keinen Nachteil davon. Ich habe selbst nach der x-ten DS-Version noch den original DS bei mir und kann damit alle Spiele spielen, auch ohne Light, DSi ect. Die Kamera ist ja wirklich nur eine Spielerei, aber die meisten Spiele nutzen es ja nichtmal. Ob man die älteren Käuferschichten damit automatisch vom Grundprinzip dieser Spiele ausblendet, nur weil es die Zielgruppe für das teurere Gerät ist, das in der Werbung weniger für Spiele beworben wird, ist aber fraglich. Immerhin will Nintendo offenbar jede Käuferschicht mit dem selben Produkt ansprechen und mit der Software, die der DS besitzt ergibt dies ja auch Sinn. Ich sehe in diesem Prinzip zumindest keinen realen Nachteil für irgendeinen Videospieler oder die ganze Gruppe.

    7. Oh, Junge, das Thema. Ja, natürlich werden die Entwickler alles tun, um herauszufinden wie mein Kaufverhalten ist, werden mich durchleuchten, analysieren und mir Big Brother an den Hals hetzen, um mich da zu überwachen. Das tun sie zum Großteil schon heute. Manche Spiele mit Werbung zeichnen auf, wie lange der Spieler die Werbung betrachtet und aus welchem Winkel, damit diese Informationen weitergesendet werden. Ich glaube leider auch nicht, dass das aufzuhalten ist, dafür sind die Daten zu wertvoll und die Macht hinter Werbung zu gewaltig. Man kann ja sagen was man will, aber nur Produkte, die beworben werden, verkaufen sich. Ich kenne genug Menschen, die im Verkauf tätig sind und die wissen das alle Produkte, die einen Tag zuvor in einer Brochüre oder Katalog auftauchen doppelt bestellt werden müssen, Produkte mit denen im Fernsehen geworben wird dreifach. Es ist schon fast bekloppt wie sehr manche Leute alles was im Fernsehen ausgestrahlt wird für "Die Wahrheit" aufnehmen. Und dadurch haben wir zumindest hier keine Chance die Firmen aufzuhalten, was deren Analyse und Datensammlung unserer online Aktivitäten in ihrem Rahmen angeht. Ob uns das gefällt ist eh nebensächlich, solang wir kaufen und da die meisten das Datensammeln von ihnen vielleicht zwar als unangenehm empfinden werden, sie aber weiter Geld für ihr Hobby ausgeben werden.
    Wenn man überdenkt, wie viel ich von meinem Spieleverhalten preisgebe und zwar schon heute, ist das erschreckend. Ich werde sogar teilweise dafür belohnt wie bei Nintendo. Kaufe ich ein Nintendoprodukt, kann ich online Sterne einfordern mit denen ich Wii Points ect. kaufen kann. Aber erst muss ich ein Formular ausfüllen mit meinen Vorlieben, Spiel- und Kaufverhalten. Dann erhalte ich die Sterne. Das sind enorm wichtige Daten für diese Firma und diese erhalten sie sogar in großen Details, mehr als wenn sie mein Verhalten nur aufzeichnen würden. Natürlich sind sie bereit dafür ein paar Sterne los zu werden.
    Aber das wird sicher nicht die einzige Methode sein, vermutlich gibt es da mehr als wir uns bewusst sind.
    Die Frage ist halt, was man dagegen tun kann, denn mir würde nichts einfallen. : /

  4. #3
    HCFREAK HCFREAK ist offline

    AW: Entwicklungen in der Videospielbranche - Achtung Roman

    Danke für deinen Beitrag Blackwolf.

    Deine super Gliederung würde ich gerne noch in der Art in meinen ersten Post einfügen, aber irgendwie kann ich ihn nicht mehr editieren.

    Mir sind noch 2 Sachen eingefallen zum Thema Videospielbranche und Entwicklungen, die sich in gewisser Weise beißen.

    Punkt 8.) – Es geht ganz direkt darum, wie die Entwickler und Publisher den Gebrauchtspielemarkt austrocknen und den Kunden NOCH mehr Geld aus der Tasche ziehen wollen. Hierbei beziehe ich mich zum Teil auf einen Beitrag von Gametrailers - Bonus Round: Episode 404 - Part 3

    Blackwolf hat zu diesem Punkt auch schon einige interessante Punkte aufgezählt.

    Wie ich in meinem ersten Post schon kurz beschrieben habe, sehe ich den digitalen Verkauf von Spielen sehr kritisch, da man hier kein Spiel erwirbt, sondern nur die Nutzungsrechte daran. Deshalb hat man auch kein Recht (und keinerlei Möglichkeit) die digital, online gekauften Spiele (siehe Steam) auch wieder zu verkaufen, was ich als mein gutes Recht sehe als Verbraucher.
    Ich denke die Videospielbranche muss noch lernen, dass für sie keinerlei Sonderregeln gelten, nur weil die Publisher es sich momentan einfach leisten können auf die Kunden zu sch… . Das Geschäft läuft ja mehr als gut… sogar phänomenal prächtig.
    Die Videospielbranche hat Hollywood schon vor Jahren überholt, was den Umsatz und wohl letztendlich auch den Gewinn angeht, der dabei raus springt.

    Der Punkt, welcher hier nun aber noch dazu kommt ist der, nennen wir ihn mal, den Punkt der „Erstkäuferprämien“.
    Das sehe ich so als Vorstufe an im Bereich der Konsolen. Als Vorstufe dazu, ein Spiel gänzlich an den Account der Konsole zu binden.

    Bei dem System der „Erstkäuferprämien“ gibt es 2 Entwicklungen, die gleichzeitig ablaufen.

    A.)
    Die erste Entwicklung ist eine etwas geringer Wiegende. Es geht um „Spielbonus-Items“, die man nur dann erhält, wenn man das Spiel bei einem ganz bestimmten Anbieter VORBESTELLT.
    In Amiland schon gang und gebe, „übersetze“ ich es mal in deutschte Verhältnisse, wie es stattfinden könnte: Mediadoof und Geizgeil-Markt stellen eine gewisse Größe da im deutschen Absatzmarkt von Videospielen. Daher können sie den Entwicklern sagen: „Hört mal her, wir wollen gerne den Kunden, die bei UNS euer Spiel was bald raus kommt bestellen, ein kleines i-Tüpfelchen bieten. Daher wird jedem Kunden, der das Spiel in einem Mediamarkt vorbestellt ein Code bekommen, mit dem er dann ein extra Fahrzeug freischalten kann, oder ein neues Kostüm, oder oder oder …“
    Gleichzeitig aber findet Steam, dass sie ihren Kunden auch was extra bieten sollen, wenn diese das Spiel bei Steam vorbestellen. Steam stellt sich also hin und sagt: „Mhm, Mediadoof und Geizgeil-Markt haben schon zu diesem Spiel ein extra Fahrzeug. Ok, dann hätten wir gerne einen Code für unsere Kunden ein extra Flugzeug.“

    Bisher wird versucht seitens der Entwickler nur solche „Bonus-Items“ zu vergeben, die die eigentlich Handlung, bzw. den eigentlich Fluss des Spiels nicht zu krass beeinflussen.
    Es ist also bisher nicht vorgekommen, dass z.B. Leute, die Modern Warfare 2 bei Steam gekauft haben eine ultra mega überlegene extra Waffe im Multiplayer bekommen, im Gegensatz zu Leuten, die Modern Warfare 2 bei Mediadoof gekauft und nur einen extra Tarnanzug bekommen haben.

    Mir persönlich ist es egal, ob mein Char im Spiel nun noch ein extra grünes, statt nur ein blaues Kostüm anziehen kann, aber das ist jedem selbst überlassen.
    Richtig tragisch sind diese kleinen mini Boni nun wirklich nicht wie ich finde, aaaaaaaaber… und damit kommen wir zu Punkt B:

    B.)
    Die zweite Entwicklung beim Thema „Erstkäuferprämien“ ist eine wesentlich Weittragendere.
    Hier geht es nicht um irgendwelche Kinkerlitzchen Boni von einzelnen Verkäufern bei denen man das Spiel kauft, sondern hier geht es um mehr.
    Soweit ich mich erinnere ist es bei Battlefield Bad Company 2 schon so implementiert.
    Wer das Spiel NEU kauft kann wieder jeder Andere auch problemlos im Multiplayer zocken, mit dem Unterschied, dass man noch 2 Maps dabei hat, die man nur spielen kann, wenn man den Code eingibt, der der Verpackung beiliegt.
    Um es genau zu sagen – es handelt sich also nicht mehr um einen extra Content, sondern es hier darum ein Teil des Spiels frei zu schalten, welcher zum eigentlich Spiel dazu gehört.
    Der Sinn hiervon ist es natürlich die Käufer, die dieses Spiel gebraucht kaufen zu gängeln und zu benachteiligen, da der Code, den der Käufer des Originals bei seiner Paystation/Xbox eingegeben hat, an dessen Account gebunden ist.

    Noch mal im Klartext, ich finde, das muss man sich mal noch so richtig auf der Zunge zergehen lassen: die Entwickler implementieren eine Funktion, die das Spiel weniger wert werden lässt, wenn man es gebraucht kauft, indem man nicht mehr den vollen Content zu Gesicht bekommt.

    Im Falle von BF Bad Company 2 mag es evt. Nicht ganz so schwerwiegend sein, es handelt sich, meines Wissens nach „nur“ um 2 Multiplayer-Karten, aber DAS, genau DAS ist der Anfang dieser Entwicklung.
    Wo wird das noch hinführen? Wird es so sein, dass man bei Metal Gear Solid 5 noch 2 weitere Alternativ-Enden sehen wird, wenn man das Spiel neu hat?
    Oder ganz krass sogar, wird man das Ende überhaupt ERST sehen können, wenn man das Spiel neu gekauft hat? Wird es eventuell bei einer gebraucht gekauften Version vorher abbrechen und die Credits laufen einfach ab?
    Vielleicht wird es z.B. bei God of War 4 zwei Endbosse geben, einen echt krass super gemachten ersten Kampf, bei dem einem schon die Kinnlade runter fällt und dann noch einen weiteren, der den ersten noch mal um Längen toppt, den aber nur DIE KÄUFER zu Gesicht bekommen, die das Game NEU gekauft haben.

    Das sind alles so Sachen… die Gefallen mir nicht.
    Natürlich wird in allen Branchen immer nach neuen Möglichkeiten gesucht den Gewinn zu maximieren, aber bei diesen Sachen, speziell in der Videospielbranche habe ich das Gefühl, dass die Leute den Rachen nicht voll genug bekommen können.
    Momentan ist die Situation so: ich kaufe mir ein Spiel für 60 Eus (was mir persönlich schon zu viel ist, ich finde 50 Euro sind meine persönlich Obergrenze für ein Spiel) und ich kann das ganze Game durchspielen und alles sehen.
    Aber in Zukunft wird es hundertprozentig folgender Maßen ablaufen: ich zahle 60 Eus dafür, dass ich erst mal die Grundversion des Spiels überhaupt spielen kann. Damit kann ich das Spiel bis zum Ende spielen und auch einen Endboss besiegen. Dann aber habe ich die Möglichkeit noch mal 10 Euro drauf zu zahlen um noch 2 weitere Levels frei zu schalten um noch einen weiteren, viel „eeeeepischeren Boss“ zu besiegen.
    Dann kann ich natürlich für nur noch 5 Euro extra ein super dolles Schwert bekommen, mit dem ich total imba werde.
    Achja, und für nur noch 3 läppische Euro extra kann ich dann noch ein zusätzliches Kostüm bekommen.

    In diesem Beispiel würden die Entwickler anstatt einmal 60 Eus, insgesamt 78 Eus, also fast 80 Euro verdienen. Und bei dem ganzen digital zusätzlich verkauften Krams, wie den beiden zusätzlichen Leveln, mit dem extra Boss, dem Schwert und dem Kostüm fallen so gut wie keine zusätzlichen Kosten an für die Entwickler, da das ganze ja digital verkauft wird und nicht erst auf eine DVD gepresst und verpackt werden muss… dann gehen noch die Kosten davon ab, die Mediadoof für sich behält, dafür, dass sie das Spiel in ihren Regalen stapeln, etc.
    Und noch viel besser daran!! – dieser ganze zusätzliche digital verkaufte Schnickschnack ist an den Account desjenigen gebunden, der das Spiel hat. Logisch, wenn sich derjenige dann entschließt sein God of War 4 weiter zu verkaufen, dann sind die beiden zusätzlichen Levels mit dem zusätzlichen Endboss nicht dabei…. ist das zusätzliche Schwert nicht dabei, was mich imba werden lässt,… ist das zusätzliche Kostüm nicht dabei.

    Diese Items, die dann immer noch mit eurem Account verbunden sind, die ihr aber nicht mehr nutzen könnt, weil ihr das Spiel weiter verkauft habt sind dann im Klartext TOTES KAPITAL. So muss man das wirklich sehen.

    Um es noch mal zu sagen - ich denke wirklich, dass es der Videospielbranche einfach zu gut geht momentan. Die Entwickler und Publisher denken, sie können sich einfach Alles leisten und die Kunden noch ein ganzes Stück weiter schröpfen.
    Momentan befinden wir uns in der Phase in der die Entwickler mal ganz einfach austesten, wie weit sie gehen können. Die testen das wirklich einfach mal aus.
    Siehe die Sache mit den Spieledemos die bald etwas kosten sollen. 10 bis 15 Euro für ne Demo? Sicher doch!


    9.) Sättigung des Marktes und Veränderung des Durchschnittsalters

    Bestimmt ist es auch schon dem Ein oder Anderen aufgefallen. Noch niemals zuvor gab es so viele Videospiele auf dem Markt.
    Es kommt ein 3D Shooter nach dem anderen raus. Wenn man alleine nur die Top 3D-Shooter zocken würde, dann könnte man wahrscheinlich grade mal so mit Ach und Krach den Single-Player durchspielen und könnte schon mit dem näxten Shooter weiter machen. Da bleibt dann nicht mal mehr Zeit sich in den Multiplayer eines bestimmten Shooters zu vertiefen.
    Dieses Szenario geht davon aus, dass man: A) - so viele Spiele wie möglich spielen möchte, und B) – überhaupt erst einmal so viel Zeit zu Verfügung hat.

    Die Generation, die mit dem Erscheinen der ersten Videospielkonsolen in den 70ern und 80ern groß geworden ist und vor allem dadurch keinerlei Hemmungen und Scheu vor dem Internet hatte und auch im Umgang mit neuen Medien… diese Generation ist ÄLTER geworden.
    Trotzdem zocken Viele davon noch. Und werden es wohl auch unter Umständen bis ins Hohe Alter noch tun. Videospiele zu zocken wird irgendwann etwas ganz 08/15 Normales werden, selbst bei Leuten die 60 sind. Kein Witz.
    Stellt euch doch nur mal die Welt in etwa 30-40 Jahren vor. Dann sind wir, Diejenigen die mit all dem groß geworden sind, im Greißenalter, dann sitzen WIR (hoffentlich) zu Hause, in Rente oder unter Umständen auch im Altersheim und was machen wir dann?
    Natürlich, die Cracks unter uns und Zocker werden das Internet unsicher machen in World of Warcraft 5 oder werden versuchen dreizehn, vierzehnjährige Kiddies zu fraggen in Modern Warfare 12. (Die hier aufgeführten Spiele sind beliebig austauschbar)

    Als ich noch WoW gezockt hatte vor 5 Jahren als es neu war, da war es eine absolute Ausnahme, dass in diesem einen Raid ein 59 jähriger Rentner dabei war. Der Kerl hatte seinen Spaß und fand das total faszinierend und wir fanden es einfach auch absolut cool von ihm, dass er für so etwas Interesse und Geduld aufbringen konnte.

    In 40 Jahren wird das Internet voll sein mit Rentnern und Leuten, die erst ihr Gebiss einsetzen müssen, damit man sie richtig verstehen kann, wenn sie im gleichen Team sind bei Modern Warfare 15 und einem Rückendeckung geben sollen.

    Das Interesse an Themen in Videospielen wird sich dem, des Alters der Konsumenten anpassen. Das heißt nicht, dass es irgendwann nur noch Spiele mit „Erwachsenenthemen“ geben wird, aber ich denke die Unterschiede werden größer werden.

    Hierzu fällt mir ein gutes Beispiel ein: Silent Hill 2. Obwohl ich es nie über die Stadt heraus geschafft habe (diese Viecher da haben immer Kleinholz aus mir gemacht, bevor ich auch nur um die nächste Straßenecke rum konnte) fand ich es damals richtig krass, dass der Charakter den man spielt (war so ein Kerl um die 35 würde ich schätzen), es als Aufgabe hat seine Frau zu suchen, und dass er dabei immer von schmerzhaften Erinnerungen an sie gequält wurde.
    Auch die Musik und überhaupt das gesamte Setting hatte nichts mit jugendlichen Themen mehr gemein.
    Meine Meinung nach eines der ersten Spiele, welche sich von der Story her ganz bewusst an ein älteres Publikum gerichtet haben. Leider ist es wohl daran gescheitet, dass die Zeit noch nicht so weit war und dass es (meiner Meinung nach) einfach zu hardcore schwer war.

    Ich denke nicht, dass es mit der Flut der Spiele, wie wir sie grade haben so krass enden wird wie in den frühen 80ern, aus dessen Asche im Grunde nur noch Nintendo und Sega auferstehen konnten, aber ich glaube, dass wir schon sehr bald an die Grenze kommen.
    Wenn sich ein Spiel wie Dantes Inferno eher enttäuschend verkauft, oder ein Bioshock 2 schlechter absetzen lässt als der erste Teil, dann liegt das vor allem daran, dass grade noch ein neues GTA raus kam und ein Modern Warfare kurz vor der Veröffentlich steht und da überlegt sich der Käufer halt schon dreimal, in was er sein Geld investiert.

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