Thema: Electronic Arts plant mögliche Anhebung der Spiele Preise

@Aurel-:

Ich bin mir nicht im Klaren, woher Du bei Deiner Aufstellung die verteilten Beiträge hernimmst. Ein Einzelhändler verdient meines Wissens an einem neuen Spiel nicht annähernd 16,- Euro, wirklich große Einnahmen erzielt dieser nach meinem Kenntnisstand an der Gebrauchtware. Aber gut, das soll nicht der springende Punkt sein.

Ein Aspekt ist aber, dass gerade EA viel Geld für Dinge ausgibt, die mich persönlich nicht interessieren oder nicht immer superwichtig sind, seien es Filmlizenzen für deren Versoftungen oder aber Soundtracks mehr oder weniger bekannter Gruppen, die in die Menüs ihrer Sport- und Rennspielserien eingesetzt werden. Im Kern bleibt dort in meinen Augen unnötig viel Geld liegen, dass ich als Konsument mitfinanzieren muss. Es wurde sicherlich im Verlauf der Zeit vieles teurer (vor allem in Hinsicht auf den Entwicklungsaufwand), für andere Dinge "verplempern" große Firmen aber auch oftmals leichtfertig ihr Geld.

Davon abgesehen ist der aber Produktionsaufwand manchmal auch in überschaubaren Dimensionen: Ein FIFA ist nach wie vor supererfolgreich, stellt eine vergleichsweise aufwendungsarme Entwicklung dar, für die aber mit Hauptspiel, zusätzlichem DLC und den ehemaligen Onlinepässen viel Geld eingenommen wurde und wird. Hier bittet EA deutlich zur Kasse, Konkurrent Konami tut dies bei seiner Fußballserie nicht in diesem Ausmaß.

Ja, Firmen sind sicherlich keine Wohltäter, dennoch sei es ihnen trotzdem erlaubt, fair zu bleiben. Wie im vorigen Beitrag gesagt: Ich selbst wäre bereit, bei bestimmten Veränderungen auch mehr Geld auszugeben, bei dem Verhalten der größeren Hersteller tu ich das zum momentanen Zeitpunkt aber meistens eher ungerne. Trotzdem darf man sich auch noch weiterhin seinem Hobby hingeben, schließlich gibt es genauso noch fairere Firmen oder die bereits angesprochenen Indie-Entwickler, die häufig sogar wesentlich inspiriertere Werke zusammenbasteln.

Max @ home

Ich bin mir nicht im Klaren, woher Du bei Deiner Aufstellung die verteilten Beiträge hernimmst. Ein Einzelhändler verdient meines Wissens an einem neuen Spiel nicht annähernd 16,- Euro, wirklich große Einnahmen erzielt dieser nach meinem Kenntnisstand an der Gebrauchtware. Aber gut, das soll nicht der springende Punkt sein.

Es sind ca. 13€ + 3€ Werbekostenzuschuss durch den Publisher. Ich hab das früher mal recherchiert, da ich im studentischen Leichtsinn selbst mal mit dem Gedanken gespielt habe, in diese Branche zu gehen. Und gewiss hat der Händler nicht 16€ Gewinn an einem Spiel - das lässt sich noch viel weiter aufdröseln - der bezahlt schließlich auch in sein Unternehmen und seine Vertriebsinfrastruktur. Abesehen davon sind diese Zahlen natürlich nicht in Stein gemeißelt - sondern auch ein Stück Verhandlungssache. Ich wollte hier lediglich mal in den Raum werfen, dass da durchaus ein komplexer Geldfluss hinter steckt und ein Publisher nicht an einem 50€ Spiel auch 50€ verdient.

Max @ home

Ja, Firmen sind sicherlich keine Wohltäter, dennoch sei es ihnen trotzdem erlaubt, fair zu bleiben.
Ein Aspekt ist aber, dass gerade EA viel Geld für Dinge ausgibt, die mich persönlich nicht interessieren oder nicht immer superwichtig sind, seien es ...

Du musst keine Spiele von EA kaufen - ich finde das sehr fair.
Fair ist es hingegen nicht, wenn Leute - die meinetwegen seit Jahren einer Spielreihe "treu" bleiben - glauben, sie hätten dudurch irgendwelche Rechte geschweige den Wissen erworben großen Unternehmen in Ihr Geschäft zu reden. Wenn EA auch in andere Geschäftsfelder investiert die dich nicht interessieren mögen - geht es dich trotzdem einen Kehricht an was die mit Ihren Geld machen.

Aurel-

Es sind ca. 13€ + 3€ Werbekostenzuschuss durch den Publisher. Ich hab das früher mal recherchiert, da ich im studentischen Leichtsinn selbst mal mit dem Gedanken gespielt habe, in diese Branche zu gehen. Und gewiss hat der Händler nicht 16€ Gewinn an einem Spiel - das lässt sich noch viel weiter aufdröseln - der bezahlt schließlich auch in sein Unternehmen und seine Vertriebsinfrastruktur. Abesehen davon sind diese Zahlen natürlich nicht in Stein gemeißelt - sondern auch ein Stück Verhandlungssache. Ich wollte hier lediglich mal in den Raum werfen, dass da durchaus ein komplexer Geldfluss hinter steckt und ein Publisher nicht an einem 50€ Spiel auch 50€ verdient.

Selbstverständlich ist mir bewusst, dass der Händler auch Ausgaben hat (ich wollte hier auch nicht von "Gewinn" sprechen), dennoch klingt die Zahl beneidenswert, wenn ich bedenke, was mir einige Händler unabhängig voneinander erzählt haben. Vielleicht liegt's aber auch daran, dass "Dein" Händler 64,90 Euro verlangt und "meine" 54,90…

Aber gut, wie Du schon sagtest: Darum geht's ja im Kern nicht. Dass ein Retail-Spiel durch viele Hände durchgereicht wird und die auch entlohnt werden müssen, ist klar. Trotzdem denke ich nicht, dass Spielefirmen bei sinnvoller Kalkulation und etwas Herzblut am Hungertuch nagen müssen.

Du musst keine Spiele von EA kaufen - ich finde das sehr fair.
Fair ist es hingegen nicht, wenn Leute - die meinetwegen seit Jahren einer Spielreihe "treu" bleiben - glauben, sie hätten dudurch irgendwelche Rechte geschweige den Wissen erworben großen Unternehmen in Ihr Geschäft zu reden. Wenn EA auch in andere Geschäftsfelder investiert die dich nicht interessieren mögen - geht es dich trotzdem einen Kehricht an was die mit Ihren Geld machen.

Es ging mir ja weder um andere Geschäftsfelder noch darum, EA ins Gewissen zu reden. Es geht mir in meinem speziellen Fall vielmehr darum, dass ich einige kostenintensive Features nicht unbedingt brauche, deren Kosten man aber an den Kunden weiterreichen will oder vielleicht sogar muss. Wahrscheinlich haben wir da einfach zu unterschiedliche Philosophien.

Oder anhand eines blöden Beispiels: Wenn ein Gebrauchtwagenhändler eine alte Karre kauft, diese aufmöbelt und am Ende merkt, dass er völlig unbedacht viel zu viel Geld in das Teil investiert hat, interessiert es den potenziellen Kunden herzlich wenig, dass er deshalb plötzlich mehr zahlen muss als nötig.

Wenn EA trotz Gelddruckmaschinen wie FIFA und der Übernahme erfolgreicher Studios dennoch häufig rote Zahlen schreibt, sollte das zu denken geben. Andere Firmen schaffen's ja scheinbar auch.

Aurel-

Mal angenommen ihr kauft einen Konsolentitel im Einzelhandel für 50€. Davon finanziert ihr mit 16€ den Einzelhändler, der euch das Spiel verkauft hat. 6€ bekommen die Medienagenturen, die euch auf den Titel aufmerksam machen und euch bis zum Start mit News versorgen. 7€ bekommt der Konsolenhersteller - sprich Sony, Nintendo oder Microsoft. 3€ geht an die Firma, die Verpackungen der Spiele herstellen und die CD's bedrucken. 8€ sind Entwicklerkosten und 10€ bekommt der Publisher.

Wo genau hast du das her und wieso gerade 50€ für ein Spiel?
Bei Neuerscheinungen beträgt der Preis 59$/€(Bei Saturn und Co. höher...)
Sony und M$ bekommen 12$/€ als Plattformhalter wenn das Spiel(Third-Party) für den vollpreis verkauft wird.(Nintendo bekam bei Wii 10€/$, Vollpreis 50€/$ Bei Spielen) und darin sind schon die Kosten fürs drucken der Discs enthalten, der Third-Party Publisher schickt sein fertiges Spiel(Gold-Status) an die Plattformhalter und diese drucken später die Versionen für ihre Plattform, je nach dem wie viel bestellt wurde(so weiß der Plattformhalter immer wie viele Kopien von einem Spiel gedruckt wurden usw.)
Sony z.B. hat sein eigenes Druckwerk für CD's, DvD's und Blu-ray's usw(so sind die Gewinne bei den eigenen Spielen schon mal ganz anders)
8€ Entwicklungskosten abgaben kommt gar nicht hin bei einem 50€ Spiel, nicht zu vergessen dass die Entwicklungskosten sich immer unterscheiden je nach Projekt und Studio, das kann man gar nicht festlegen genauso wie die Verkaufszahlen, dazu kommt noch dass die meisten Entwicklerstudios schon den Publisher gehören...
Selbst früher war das nicht so, als Entwickler selbständig waren und keinem Publisher angehörte, 8€ ist viel zu wenig da hätte Gabe Navell niemals seine Milliarde verdienen können.
Z.B. 25Mio Entwicklungskosten für ein Spiel, so müsste das Spiel ca.3Mio. mal für 50€ verkauft werden damit der Entwickler überhaupt seine Ausgaben decken kann und hätte so noch gar nichts selber verdient(Publisher trug ja so nicht die Kosten, sondern war nur für den Vertrieb usw. zuständig und kassierte seine Gebühren, der Entwickler wäre gerade erst aus dem Minus raus und Publisher wäre schon mit 30Mio. Plus...).
Bei 50Euro spiel hätten selbstständige Entwickler ca. 15-20 €/$ bekommen(je nach Vertrag mit Publisher), 30-35€/$ würd unter Publisher/Marketing/Händler/Plattformhalter verteilt(Bei PC entfällt die Plattformgebühr)

Hättest du mal weiter gelesen . . . - zumal deine Rechnung absolut falsch ist, aber keine Lust, dir das aufzudröseln. Kauf dir ein Buch über Projekt- und Kostenmanagement in der Games-Branche und lies es selbst nach.

Aurel-

Hättest du mal weiter gelesen . . . - zumal deine Rechnung absolut falsch ist, aber keine Lust, dir das aufzudröseln. Kauf dir ein Buch über Projekt- und Kostenmanagement in der Games-Branche und lies es selbst nach.

Das solltest du vielleicht machen da werden nicht einfach paar Euros abgezogen es wird nach Prozenten gemacht, Händler und Plattformhalter bekommen je 20% egal wie der Verkaufspreis am Ende ist und das Drucken der Disc übernimmt der Plattformhalter und kostet keine extra Gebühren.
Dass heisst, bei 50Euro Spiel gehen 10Euro an Händler und nochmal 10Euro an Plattformhalter, da EA Entwickler und zugleich Publisher ist gehen 30Euro an sie, davon zahlen sie das Marketing/Entwicklungskosten/Logistik ab.(je nach dem wie hoch diese sind).
Bei 59.99$/€ Spielen(M$/Sony, HD Projekte) sind es 12$/€, bei Wii waren es 10(Vollpreis 49,99 bei Spielen) und WiiU sind es 12$/€, Versand und Marketing haben dazu einen Festpreis(das wird sofort bezahlt und nicht später)
Genauso wie 3€ Werbekostenzuschuss an den Händler nicht zutrifft, da die Händler die Werbeartikel bei bedarf kostenlos von den Publishern erhalten, heutzutage ist es sogar so dass die Händler an die Publisher zahlen für Exclusive Pre Order Bonus welchen es nur bei ihnen gibt(Exklusiv oder zeit Exklusiv), damit so viele wie möglich das Spiel bei ihnen kaufen und nicht bei der Konkurrenz.
3Euro für das Drucken und Verpacken einer CD, lol(Blu-rays kosten nichtmal soviel)
6€ an die Medienagenturen, bei einem CoD Teil wären es 120Mio.(verkauft sich 20Mio. für Vollpreis), obwohl das gesamte Marketing laut Activision bei 50Mio. lag, lol

Sag bloß dein Buch ist: Die Computer- und Videospielbranche, von Manuel Savio für 39,90€....
Oder gehst du nach der Musik-Industrie?