Thema: EA Produkte bald nur noch "Digital" zu erwerben!

Klar: EA will dem Zwischenhandel, dem Gebrauchtmarkt und den Verleihgewohnheiten den Kampf ansagen. Allerdings halte ich das für eine Milchmädchenrechnung: Ich kenne genug Zocker, die ihre neuen Spiele mit dem Verkauf ihrer durchgespielten Games finanzieren. Außerdem dürfte sich beispielsweise in meinem Falle das Kaufverhalten wesentlich ausgewählter gestalten: Der Sammelaspekt fällt ohnehin weg, zudem werden (falls dann die eigenen Spiele nicht weiterverkauft werden dürften) nur noch einzigartige Titel mit jahrelangem Dauerspaß geholt. Klassische Wegwerfprodukte (die man sich heute noch im Vorbeigehen unüberlegt mitnimmt) wie seelenlose Acht-Stunden-Solo-Häppchen und alljährliche Fußball-Updates adé!

Apropos "Weiterverkauf digitaler Software": EuGH zu Oracle vs. UsedSoft: Gebrauchte Software darf verkauft werden - SPIEGEL ONLINE

Aber wie dem auch sei: Liebevoll gestaltete Cover und farbige Anleitungen sind leider eine Seltenheit geworden. Dies rechtfertigt aus Gamer-Sicht meiner Meinung aber nicht den digitalen Vertrieb. Im Gegenteil: Wäre das Äußere schöner, würde ich mich vielleicht häufiger zu einem Neukauf hinreißen lassen. Der Weg der unersättlichen Hersteller ist in meinen Augen der falsche.

Sobald ich aber ausschließlich nur noch auf digital vertriebene Inhalte zurückgreifen darf und nach Riccitellos frechem Wunschmodell bei jedem "Need for Speed" alle paar Events für reales Geld nachtanken muss, wäre das Hobby für mich vermutlich (zumindest in seinem jetzigen Ausmaß) vorerst gestorben, während ich auf einen zwischenzeitlichen Videospiele-Crash zur Gesundung der Branche warten würde. Und ich würde wohl auf ein von unbeugsamen Entwicklern besetztes Studio hoffen, das nicht aufhört, diesen Mechanismen Widerstand zu leisten…

Der beste Weg gegen diese Entwicklung zu protestieren ist ohnehin, die Spiele von EA und anderen vergleichbar arbeitenden Publishern einfach zu ignorieren, und dafür in den Fällen und von den Entwicklern und Publishern wo man noch ein ordentliches und liebevoll zusammengestelltes Paket für sein Geld bekommt zuzuschlagen. So dass sie merken, dass man damit letztlich mehr Geld verdienen könnte.

Leider hält das aber wohl kaum jemand durch, irgendwann ist da doch das Spiel, das man unbedingt haben muss oder will und beißt in den sauren Apfel. Und wenn man das einmal gemacht hat...

Mir wird das aber mittlerweile auch schlicht zu blöd, dass man sich teilweise für ein Spiel an 2-3 Stellen anmelden muss. Wenn ich das vorher weiß, so vergeht mir gleich schon mal die Lust am Kauf. Und wenn ich dann noch weiß, dass man für das Spiel dann im Hintergrund noch ständig x Anwendungen laufen lassen muss (Origin lässt grüßen), dann ist es für mich endgültig vorbei. Steam hat in diesem Sinne auch nur den Bonus, dass es schon etabliert ist und es dort sehr viele Spiele von allen möglichen Entwicklern und Publishern gibt. Aber nu will ja jeder sein eigenes Süppchen kochen, und das wird mir dann auch einfach irgendwann zu dumm.

Ich will den reinen Onlinevertrieb aber auch nicht ganz schlecht reden, es hat auch seine guten Seiten. Durch so etwas wie Steam wird es z.B. für kleinere Entwicklergruppen viel einfacher ihr Spiel an den Mann zu bringen, es ist also in diesem Sinne auch eine Chance.

Kaeptn Hook

Ist ja verständlich, EA will sich einfach den Zwischenhändler sparen und kann so nochmal 20% mehr Umsatz aus einem Spiel schlagen.

Die machen damit mehr als noch mal 20%!
Denk an den gebrauchtmarkt = kaputt = mehr Gewinn
Keine Konkurrenz der zwischenhändler mehr = Gewinn
Sony und MS (dann Nintendo mit der Wii U) werden bestimmt nicht (viel) mehr Anteil am Gewinn eines Produktes machen, als der groß und Einzelhandel = Gewinn
Keine weitere kosten für Verpackungen mehr = Gewinn
Dann verkauft man die Spiele zu einem unverschämt hohen Preis, denn dieser scheint dann nicht mehr unverbindlich zu sein! Wohl zu 69.99€, denn wo keine Konkurrenz (die ja bis heute sehr günstig einkaufen kann, da man immer noch Gewinn macht, wenn man es für 40-50€ bei Release raushauen kann (mit Verpackungen)
Ich sehe schon, wenn das so kommt, heißt es irgendwann:
Wow, ab heute gibt es FIFA unglaublich günstig - und das schon nach einem Jahr, für nur 54.99€

Also wenn EA das wirklich durchzieht, hoffe ich wirklich, dass es der Mehrheit zu Doof bleibt, sich so das Geld aus der Tasche ziehen zu lassen!
Leider habe ich das Gefühl, dass das allerdings sehr schnell nicht mehr so sein wird.^^

Dann kann man nicht mal mehr mit einem Spiel in der Hand zu einem Freund gehen, um bin paar Runden auf seiner Konsole zu zocken, sondern muss entweder die eigene Konsole mitnehmen, oder den Account bei ihm einrichten und das Spiel dort herunterladen (was ja nur begrenzt geht)

Ich bin auch nicht sonderlich froh über diese Entwicklung. Ich hab viel lieber eine Verpackung als irgedwelche Daten, die dann auch wieder elendlich lange heruntergeladen und installiert werden müsssen. Dann kommt dann noch, dass die Preise der Spiele konstant oben bleiben werden und erst nach einer viel längeren Zeit, wenn überhaupt, günstiger werden. Ob sie dann aber wirklich viel Gewinn machen werden? Wie viele Leute kaufen sich denn schon jedes Spiel um 60-70€? Fast jeder den ich kenne, wartet da lieber bis es billiger wird. Es gibt da nur selten Titel, wo man einfach nicht auf eine Preisseknung warten kann.

Solange das aber nur EA macht, kann es mir egal sein. Ich fass ihre Spiele nichteinmal mit einer Zange an. Es ist aber klar, dass, wenn sie Erfolg haben, andere Publisher es ihnen gleich tun werden und dann können wir uns von den CDs, Handbüchern, CE und allem anderen verabschieden.

Hier mal noch ne Aussage von einem Codemaster-Mitgründer. Der meint wenn die neuen Konsolen von Sony und Micro nicht "Digital-Only" seien, wäre es das Ende der WELT, ähm oh.... ne nur der Konsolen. Die neuen Konsolen von Sony und Micro dürfen keine Physikalischen Laufwerke besitzen , da sie sonst gegenüber ihrem ärgsten Konkurrenten Apple überhaupt nicht mehr Wettbewerbsfähig wären. Das beste Zitat: "Die Konsolen-Hersteller müssen jedoch Spiele für 2 Dollar verkaufen, sonst werden sie nicht mit Apple mithalten können."

PlayStation 4 und Xbox 720: "Next-Gen-Konsolen müssen Digital-only sein" - sagt Codemasters-Mitgründer

Kaeptn Hook

Ist ja verständlich, EA will sich einfach den Zwischenhändler sparen und kann so nochmal 20% mehr Umsatz aus einem Spiel schlagen.

Ich glaube viele vergessen das ein Großteil ihrer Einnahmen, Marketing und Werbung durch die Zwischenhändler läuft.
Ein Videospiel würde demnach viel weniger Beachtung bekommen, wenn nur ein einziger Verdiener(bzw. zwei) daran involviert ist.
Ich kann mir schlecht vorstellen das dies wirklich funktioniert in dem größen-Stil.

Ich meine: Ich selber mag es mir Spiele zu Downloaden und alle auf der Platte zu haben (trotz nicht funktionierenden DSL 384). Dennoch habe ich lieber eine Hülle im Regal, das gehört für mich dazu. Wenn ich alleine daran denke wie Mediamärkte und c.o. ganze Regale verlieren würde.... mal ehrlich, das funktioniert doch nicht.

Gerade eben war Ich nachdem ich mein Auto beim örtlichen Schrauber abgestellt habe kurz beim Media Markt: Durchgelaufen, Geräte angeschaut, verschiedene TVs probiert. Auf dem Weg zur Kasse "Liberty City Stories" für 20€ mitgenommen. Der typische Impulskauf also.

Ich denke schon, dass man da solche Dinge wie eben "Impulskäufe" nur noch über spezielle Aktionen und extrem kurzzeitige Rabattaktionen a la Steam provozieren kann. Das wird garantiert zu einem Rückgang der Verkäufe im Casualsegment führen. Von daher kann Ich mir nicht vorstellen, dass man in den Marketingabteilungen so rigoros auf "Online-Only-Vertrieb" setzen wird. Mit Onlineangeboten wie BF3 DLCs ist man meiner Meinung nach jedoch gerade dabei solche Systeme für "Coregamer" interessant zu machen und die Grenzen der Käufer auszutesten.

Online lassen sich gerade Impulskäufe doch viel besser steuern. Dort kann man Angebote nach "Uhrzeit", "Region", "Saison" etc. viel genauer und effizienter aufzwingen. Es gibt ja auch schon Online Stores die gewisse Angebote von 22:00 Uhr bis 5.00 Uhr aufschalten, weil es erwiesen ist das viele Menschen spät am Abend vor dem PC sitzen. Dazu noch mit Alkohol im Blut, was auf das Kaufverhalten wie ein Brandbeschleuniger wirkt. Angetrunken oder besoffen geht man ja selten noch einkaufen

Wenn ein Vertrieb nur noch digital funktioniert (Kleider etc. lassen sich ja NOCH nicht downloaden) bekommt das ganze eine noch grössere Dimension.

Aber ich bin auch eher der Mensch, der etwas physisch besitzen möchte. Auch wenn ich die digitale Distribution grundsätzlich etwas spannendes finde, aber z.b bei Filmen will ich das Ding Zuhause auf einer Disc haben.

EA ist mir da sowiso ein Dorn im Auge.

Habe mich gerade letztens darüber geärgert, dass ich Battlefield 3 für den PC gar nicht weiter verkaufen kann, da das Spiel an meinen Origin Account gebunden ist und ich den ganzen Account weitergeben müsste, was ja auch der Käufer nicht möchte.

Für mich war es jedenfalls das letzt Spiel dass ich mir gekauft habe, wenn es an so ein System gebunden ist. Da müsste es schon ein neuer AAA Titel sein den ich auch lange spiele. Auch die ganzen online Codes bei den EA Games, die nur 1x verwendbar sind und man danach für eine erneute aktivierung blechen muss.....na ja

Die Firmen solltens jetzt auch nix über den Daumen brechen. Gerade zu Weihnachten, wollen viele eher Retail Spiele verschenken. Glaub nicht das viele Eltern sagen:" zu Weihnachten darfste dir ein Spiel downloaden, Mary-Sue." Und die ganzen Schwarzmaler mit ihren Apple Vergleich und deren Minigame Apps. Könnt man
Die Musik CD ist durch ITunes und anderen möglichen download Quellen auch noch erhältlich. DVDs gibts trotz ähm, was es halt in dem Bereich so gibt halt. In 10 Jahren, wenn alle schnelles Internet haben und ne Konsole 1000 TB Speicher integriert hat, wird der Retail Verkauf eventuell verschwinden. Solange muss der Download Markt langsam aufgebaut werden.