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19.10.2011, 18:10 #21Nicoletta
AW: Zivilcourage - Eigentlich doch Selbstverständlich?
Das ist aber eine Einbildung! Ende der 80er wurde erstmals in breiter Öffentlichkeit drüber berichtet, ganz einfach weil damals sich die ersten Subkulturen gebildet haben. Zu meinen Zeiten hatten wir in den Schulklassen vielleicht mal zwei Türken in jeder zweiten Klasse - heute haben wir an der gleichen Schule in derselben Stadt einen Ausländeranteil von über 75% - und damit einhergehend eine entsprechenden Ghettoisierung der Kleinstadt in der kein Mensch mehr eingreift wenn auf den Straßen eine Auseinandersetzung zu bestaunen ist. Dort haben schon Häuser gebrannt weil ein 35 jähriger in einer Auseinandersetzung zw. einem 19 jährigen libanesen und einem deutschen schlichten wollte. Die Überwachungskameras am Haus haben eindeutig den Schläger, einen Bruder und den Vater ausgemacht. Also sorry, das mag vielleicht nicht Gang und Gäbe sein, ist aber exemplarisch dafür, wo heute die Grenzen liegen und was morgen vielleicht normal ist wenn wir nicht reagieren.
Zivilcourage ist die hilflose Antwort derer, die uns die Suppe eingebrockt haben. Anstatt Respekt von denen einzufordern die dies mißachten, wird Courage von denen eingefordert, die man um mehr Toleranz bittet. Verkehrte Welt....
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AW: Zivilcourage - Eigentlich doch Selbstverständlich?
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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19.10.2011, 21:25 #22Samyra
AW: Zivilcourage - Eigentlich doch Selbstverständlich?
Das Thema Zivilcourage ist aber doch wesentlich vielschichtiger als Schlägereien in der Berliner U-Bahn. Die fallen nur auf, weil sie durch die Medien gehen. Sowas gab es früher auch schon, da hat es nur niemanden interessiert. Jetzt hier das Thema Ausländerkriminalität oder Ghettoisierung bestimmter Stadtteile zum Hauptpunkt zu machen, ist völlig einseitig gedacht und zieht den Thread nur wieder in eine bestimmte Richtung, für die es schon genügend andere Themen gibt. Zivilcourage betrifft alle Bereiche.
Man muss sich nur anschauen was passiert, wenn sich mal auf der Autobahn ein Unfall ereignet. Der größte Stau ist der auf der Gegenfahrbahn, weil alle fürs Gaffen langsamer werden. Ich habe im letzten ADAC-Heft einen Bericht gelesen, der passt auch ganz gut dazu. Dort erzählten Einsatzkräfte, wie sie teilweise kaum noch zu den Opfern hinkommen, weil Gaffer im Weg stehen und lieber filmen anstatt zu helfen. Sowas ist schon erschreckend.
Mangel an Zivilcourage hat sicherlich viele Gründe. Gleichgültigkeit gegenüber anderen, eigene Sensationsgier, eigene Unsicherheit was zu tun ist, oder eben Angst selbst mit hineingezogen zu werden. Natürlich wäre es erstrebenswert, Zivilcourage gar nicht erst notwendig werden zu lassen, indem man die Vorfälle verhindert. Aber das ist nun mal unmöglich.
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19.10.2011, 22:05 #23Nicoletta
AW: Zivilcourage - Eigentlich doch Selbstverständlich?
Na klar spielt die Gleichgültigkeit eine Rolle - nur bitte - fragt sich jemand WARUM Menschen so gleichgültig geworden sind? Du hast es doch recht gut - und völlig unbewusst - geschildert.
Eine Vorfall auf der Gegenfahrbahn bedeutet, dass man ohne Gefahr - geschützt durch die Mittenbegrenzung - nicht nur nicht teilnehmen muss, sondern auch beobachten kann. Die Mittelleitplanke ist die "Ausrede" die in anderen Situationen die Gefahr darstellt.
Nein, lange lange Zeit galt es sogar als edel den schwächeren zu helfen. Geändert hat sich diesen Verhalten erst seit dem 2. Weltkrieg (Deutschland). Zu Kaisers Zeiten waren Almosen an Arme noch die Regel und gewalttätige Übergriffe eine Seltenheit. Damals konnte man noch rein verbal Menschen von ihrem Tun abbringen. Versuch das heute mal... Stinkefinger und freundliche Begrüßungen "Ey, fu... Bittsch", " Isch f... deine Mudda" sind leider keine Ausnahmen.
Kurz: Zivilcourage ist eine edle Gabe und Aktion. Aber völlig ungeeignet gesellschaftliche Mißstände zu regulieren. Und es ist Tatsache, dass von Menschen mit Zuwanderungshintergrund mehr Gewalttaten verübt werden als von Menschen denen diese Gnade nicht gegeben ist. Wir können nun weiter darüber diskutieren ob
wir an Menschen appellieren sich einzumischen, oder ob es nicht vielleicht besser ist, die Ursachen zu bekämpfen. Unter Aufdeckung der Gegebenheiten. Klar, wir können weiter blind Courage fordern, aber was wird es ändern?
Einen Orden vom Bundespräsidenten - post mortem.
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22.10.2011, 09:36 #24Uwe_D-G
AW: Zivilcourage - Eigentlich doch Selbstverständlich?
Solange sich Staatsanwälte mittels Strafbefehlen an Helfer vor irgend jemanden profilieren wollen und beim normalen Bürger die Botschaft ankommt, daß das (unbeholfene/falsche) Helfen auch richtig teuer werden kann, ist es eben billiger, wegzuschauen! Die staatlichen Organe tragen einen nicht unerheblichen Anteil der Schuld daran, das immer mehr weggeschaut wird, aber wenn Behörden und oder Beamte wegschauen wird der "Persilschein" gezogen und diese Typen werden garantiert nicht wegen unterlassener Hilfeleistung o.ä. belangt, zumal ja offensichtlich auch die Nutzung des logischen Menschenverstandes mittlerweile Behördlich untersagt ist! Der Normalbürger jedoch genießt größtenteils keinen Schutz "seines" Staates und ihn trifft dann die volle Härte des Gesetzes und ein eventuelles Opfer wird (leider viel zu oft) zum Täter gemacht. Und dann wundert sich noch wirklich hier jemand ernsthaft, das die meisten Menschen nicht (mehr) helfen?
Sorry, aber geht endlich mal raus in die Realität und laßt mal diese Eindrücke auf euch wirken, und solange in diesem Staate der Weiße Ring notwendig ist sollte NIEMAND sich über die Angst vor den Folgen der Zivilcourage monieren!
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22.10.2011, 10:58 #25Jacky89
AW: Zivilcourage - Eigentlich doch Selbstverständlich?
Naja, wenn man raus "in die Realität" geht, sieht man maximal die Gefahrensituationen, aber man sieht nicht mit eigenen Augen, wie es mit den Helfern danach weiter geht. Umso besser ist es, dass du diese erschreckenden Beispiele hier gepostet hast.
Das hat bis jetzt vermutlich noch niemand berücksichtigt.
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22.10.2011, 12:26 #26Uwe_D-G
AW: Zivilcourage - Eigentlich doch Selbstverständlich?
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23.10.2011, 10:00 #27Nicoletta
AW: Zivilcourage - Eigentlich doch Selbstverständlich?
So traurig die einzelnen Schiksale der Helfer auch sind, mehr als Ausnahmen sind es aber nicht. Das Problem der mangelnden Zivilcourage liegt im Moment der Aktion nicht in der Angst vor rechtlichen Folgen - genausowenig wie ein Mörder sich Gedanken um eine Bestrafung in der 10tel Sekunde vor dem Schuss macht.
Zivilcourage fehlt heute leider häufig, weil wir Gleichgültiger geworden sind und anders als noch vor 20 Jahren die Täter viel gewaltbereiter geworden sind. Nehmt doch mal eine typische Situation für Zivilcourage - jeden Samstag Abend in irgendeiner Disko. Es gibt eine Schlägerei und Klappmesser sind meist noch die harmlosesten Waffen dabei. Wer würde schon dazwischen gehen? Denn wer ein Messer mitnimmt, der will es wohl auch benutzen. Die beste Lösung diese jede Woche wieder ausartenden Kneipenschlägereien wenigstens waffenfrei zuhalten wäre eine strenge Zutrittskontrolle.
Ich höre jetzt schon wieder die Schlagworte Überwachungsstaat und Stasi 2.0.... Genauso wie bei bei den U-Bahnvorfällen. Natürlich geht aus selbigen Gründen kaum einer dazwischen. Und der "Staat", der ja angeblich keinen schützt und sowieso grundsätzlich böse ist, stellt die Überwachungsvideos den Behörden zur Verfolgung zur Verfügung.
Steigende Gewaltbereitschaft ist das Ergebnis der Entwicklungen der letzten 20 Jahre. Es hat auch früher Schlägereien gegeben, aber die waren erheblich früher beendet als heute. Gerade wenn man gegen einen Ausländer eingreift, läuft man Gefahr, noch vor Verlassen der Disko von einer Horde telefonisch herbeigerufener Freunde freundlich begrüsst zu werden. Und was solche Horden von Polizei halten ist mehr als einmal durch die Medien durchgedrungen.
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