Thema: Zeitarbeit- Die moderne Sklaverei?

Hi,
nun will ich mal meinen Unmut Ärger machen.
Ich habe im Februar diesen jahres meine Ausbildung erfolgreich beendet als Anlagenmechaniker für Sanitär,-Heizung und Klimatechnik.
Nun wollte ich mich aber vorerst im Fachverkauf dessen Bereiches weiterentwickeln und habe schon unzählige Bewerbungen losgeschickt und auch schon zwei Bewerbungsgespräche gehabt, auf dessen Ergebnis ich noch warte. Nun kommt das Amt aber und will mir erzählen, das ich als Arbeitslosengeld I bekommender dazu verpflichtet bin da zu arbeiten, wofür ich gelernt habe. Ich habe aber keine Lust mehr nach diesen 4 Jahren Lehre noch diesen Beruf auszuführen, da man hier eh nur über den Tisch gezogen wird.

Zu allem Überfluss kommt mir mein Arbeitsvermittler mit Zeitarbeit, wo ich mich bewerben soll. Habe ich auch getan, nur hieß es dann da das ich pro Arbeitsstunde brutto nicht mal 11 € erhalte. Zudem muss ich quer pendeln durch Hamburg, um da und da hinzukommen. Die Arbeitszeit beinhaltet wöchentlich 40 Stunden. Überstunden werden erst ab 8 Überstunden mit 25% Zuschlag ergänzt. Zu allem Überfluss muss ich auch noch Sorge haben das wenn er nichts für mich zu tun hat das er mich nach 3 Tagen rauswerfen kann und ich mich wieder arbeitssuchend melden muss. Für eine weitere Karriere steht es nicht gut um mich, da keinen Chef es interessiert wieso man gekündigt wurde, sondern nur das man gekündigt wurde. Wenn ich allerdings das Verhältnis mit der Zeitarbeit kündige, dann bekomme ich kein Geld zum Leben. Zudem werde ich nicht mal Zeit dafür haben weiter Bewerbungen zu schreiben. Ich fühle mich ganz schön über den Tisch gezogen und verraten vom Amt und dieser Zeitarbeitsfirmen-Geschichte. Gibt es eine Möglichkeit rechtlich vorzugehen?
Grund dafür wäre nämlich das Zeitarbeit KEIN sicherer versicherungspflichtiger Vollzeitjob ist und das ich also auch unregelmäßig immer wieder gekündigt werden kann, was auf Papier dann nicht gut aus sieht. Somit wird mein Arbeitsruf quasi schlecht gemacht, und ich habe kein festes Gehalt bzw. weiß ich nicht, ob ich in einen Monat dann noch nen Job habe..
Dies macht mich langsam krank

Hmm, eine seriöse Leiharbeitsfirma kann dich nicht so einfach kündigen. Das muss ja ein sittenwidriger Vertrag sein. Ich habe auch mal für eine gearbeitet und es ist eben zeitlich befristet über mehrere Monate, aber die müssen auch zahlen, wenn sie keinen Job anbieten. Nur wenn sie alle Möglichkeiten für eine Einsatzmöglichkeit ausgeschöpft haben, ist eine betriebsbedingte Kündigung möglich. Allerdings sind 3 Tage Kündigungsfrist (auch in den 6 Monaten Probezeit, also wahrscheinlich während der ganzen Vertragszeit) viel zu kurz ...

Gegen eine ungerechtfertigte betriebsbedingte Kündigung kann der Mitarbeiter binnen drei Wochen Kündigungsschutzklage beim Arbeitsgericht erheben.

ratgeber-ungesicherte-jobs | Leiharbeit


Also ich würde noch mal beim Arbeitsberater nachfragen, ob das alles rechtens ist. Die sind auch nicht interessiert daran, dass ihre Behörde eine Klage an den Hals bekommt ... Zudem sind Tarifverträge dieser christlichen Gewerkschaften rechtlich bedenklich und wurden schon mal für unwirksam erklärt ...

Also ich würde dir empfehlen, dass du dich weiterhin bewirbst und die Jobangebote von verschiedenen Zeitarbeitsfirmen vergleichst. Wenn du dann noch keine Zusage für deinen Wunschjob hast, solltest du es bei der Zeitarbeitsfirma versuchen, die dir am ehesten zusagt. Dort hast du die Möglichkeit in verschiende Betriebe reinzusehen und Kontakte zu knüpfen. Meist ist es so, dass man über Kontakte eher einen Job bekommt. Zudem kann das Unternehmen sehen wie gut du arbeitest. Vielleicht bietet ja auch eine Zeitarbeitsfirma deinen Wunschjob an? Fragen kostet nix. Wir z. B. vermitteln auch Jobs, d. h. dass man gleich direkt beim Kunden angestellt wird - ohne Zeitarbeit.

Das mit den 3 Tagen ist nur in den ersten 4 Wochen, danach hat man eine Kündigungsfrist von 1 Woche. Ab dem 3. Monat sind es 2 Wochen und nach der Probezeit gelten die gesetzlichen Kündigungsfristen. So ist es zumindest beim iGZ-Tarifvertrag. Aber warum sollte die Zeitarbeitsfirma dir in den ersten 4 Wochen kündigen? Wir haben z. B. ein großes Interesse an guten Mitarbeitern. Bevor z. B. ein Einsatz von einem Mitarbeiter ausläuft, suchen wir schon im Vorfeld nach einer weiteren Einsatzmöglichkeit. Wenn wir jedes Mal Mitarbeiter bei jedem Einsatz kündigen würden und wieder nach neuen Bewerbern suchen würden, dann wäre das ein sehr großer Aufwand. Das ist nicht rentabel und wirft auch kein gutes Licht auf uns. Wir wollen ja auch das die Mitarbeiter bei uns zufrieden sind.

Und Zeitarbeit ist, wie jedes andere seriöses Arbeitsverhältnis auch, voll sozialversicherungspflichtig. Das heißt die Zeitarbeitsfirma muss voll für dich aufkommen.

Der Tipp von Issomad ist gut. Du solltest auf jeden Fall mit dem Arbeitsberater sprechen, ob das so ok mit deinem Arbeitsvertrag ist.

Issomad

Hmm, eine seriöse Leiharbeitsfirma kann dich nicht so einfach kündigen.

Doch. Als neu eingestellter ist das mittels Probezeit von 1, 3 oder 6 Monaten - je nach Arbeitsvertrag - rechtens und möglich.