Thema: Würdet ihr Deutschland verlassen???

Ole2

Ich lese aus dem Zusammenhang der posting von <Erzaehler> Folgendes: Mit "Niemand sollte in der heutigen Zeit Auswandern" meint er ganz bestimmt - es sollte eigentlich gar keinen Grund geben, auszuwandern, doch wenn die Verhaeltnisse dafuer Gruende liefern, auszuwandern, dann macht man es eben. Er, <Erzaehler>, suchte offenbar einfach nur etwas Anderes, was er intuitiv in Deutschland nicht fand oder auch vermiszte, eine Art Freiheit, die er zuvor nicht beschreiben konnte. Insofern ist das kein Auswandern, denn mit klassischem Auswandern ist immer auch die Suche nach einem besseren Leben gemeint. Das war, so wie ich es lese, bei ihm nicht der Fall, denn er hatte doch alles, gab es dennoch auf. Wieso also? Ich habe verstanden, was er meinte und denke, er ist kein Auswanderer gewesen, sondern ein Suchender, der nun endlich seinen Weg gefunden hat, - angekommen ist - wahrenddessen viele von uns noch auf der Suche sind.

Danke, das haut hin.
Ein "klassischer Auswanderer" geht in die Fremde um dort mehr Geld zu verdienen, sein Glueck zu machen oder aehnliches. Das alles hatte ich in Deutschland hinter mir.
Ich bin ja mit 42 weg.
Nie bereut. Hier hast du genauso Sorgen und Probleme wie in D. Ich wuerde sogar sagen, das Leben hier ist haerter. Es gibt weder Sozialhilfe noch Arbeitslosengeld. Man muss sich also selber kuemmern, sein Leben in die eigene Hand nehmen. Das ist Freiheit. Denn wenn ich in einem Job nichts verdiene, probier ich was anderes, alles steht mir offen. In Deutchland brauchst du fuer alles Zertifikate.

Als ich im Jahr 2005 zu Besuch in D war, ging ich in das Berliner "Voelkerkundemuseum" (glaube ich heisst es). Da war eine Ausstellung ueber die sogenannten Azteken. Nun gab es die ja nie. Dennoch hat sich der Name bedauerlicherweise eingebuergert. "Azteke" heisst, aus dem Nahua kommend, Froschfresser. Das sagte Cortez zu den Mexicatl (wie sie richtig heissen), als er ihre Legenden hoerte. "Ach, das sind ja alles Froschfresser".Diese Demuetig hat heute noch Bestand. Frag mal die "Froschfresser" was sie darueber denken.
Da ich seit 25 Jahren vor Ort die Geschichte der Indios studiere, die gesamte Geschichte auswenig weiss, 5000 Jahre indigene Welt, dachte ich, Mensch, mach den Schulkindern was gutes, halt mal einen Vortrag ueber das Leben der Indios. Kostenlos.
Ich bot mich dem Musuem kostenlos an.
Eine der esten Fragen war, ob ich eine Zertifkat habe, wer mich ausgebildet habe.
Hoppla, ich lebe mit den Indios zusammen, das ist tausend mal mehr wert.
Ohne Zertifikat keinen kostenlosen Vortrag.
Das ist Deutschland.
Na ja. Aber du hast es richtig vertanden. Ich bin angekommen.
Und ich denke das ist die Basis fuer ein gutes Auswandern. Herz und Seele.
Aus Deutschland weg wegen dem Wetter? Weil es die Linken, die Gruenen, die Braunen gibt? Das sind alles keine Gruende. Wer weg will, der schafft es nur, wenn er sich radikal auf die neue Kultur einlaesst.

Wie bei einer Schwangerschaft. Ein bisschen Schwanger geht nicht, Ganz oder gar nicht.
Saludos!

Die Frage stellt sich natürlich bei manch einem immer mal wieder, gerade jetzt, wenn man sich das Wetter in D anschaut, da kommen einem Gedanken wie die, wo möchte man jetzt am besten sein? Hinzu kommt die Dunkelheit und morgen ist die längste Nacht, zugleich der kürzeste Tag. Wintersonnenwende sagt man auch. Das gibt es in allen Völkern und Kulturen. Sicherlich auch bei den einstigen Nahua. Tja, da lernte man doch noch etwas, auch das mit dem Auswandern mit Herz und Seele. Ich finde das völlig richtig so, nur, man sollte nicht dabei vergessen, nicht gleich alle Wurzeln zu entfernen, die man einmal hatte, denn dann kann geschehen, was wir her erlebten. Manchmal kommt man dann mit den Sichtweise derer, die nicht auswanderten, nicht mehr recht klar, kann auch sagen, man versteht die Welt nicht mehr oder eben nur noch aus der Perspektive, wo man längst angekommen ist, was nicht heißt, dass man dort die Weisheit erfunden hat. Man hat eben nach dem Auswandern nur eine neue Heimat gefunden und das ist gut so. Schlecht, wenn man dann nicht mehr jene versteht, von wo man einst herkam.

Saludos y Feliz Navidad en America del Sur.

Na, wieso denn nicht? Habe ich auch schon. Ist doch super interessant mal in anderen Kulturen zu leben und andere Menschen und Länder kennenzulernen. ob ich dann immer wieder zurück komme, weiss ich noch nicht. Kann doch durchaus sein, dass es mir irgendwo so gefällt, dass ich dort bleibe

Logisch, denke ich auch und natuerlich muss man es erst einmal herausfinden, ob es dort einem gefaellt. Das kostet aber Zeit und Geld, doch wer hat schon gleich Beides davon?

Muss es nicht. Sicher, ein Umzug kostet etwas Geld und man muss vielleicht aus seiner gefühlten Jobsicherheit raus. Aber wenn man erstmal einen zeitbegrenzten Job dort annimmt und es zum Zweitwohnsitz macht, kann man ein Land gut kennenlernen ohne gleich alle Brücken zurück abzubrechen.

Ok, la salida empieza con busca de una habitación en este paìs, donde la gente quiere vivir, naturalmente sin destruir todas las puentes. Hay que saber, quizás ellas sean necesitadas otra vez más.

Ok. Der Auszug in die Fremde beginnt also in dem Land, in welchem man leben möchte, mit einer Wohnungssuche. Natürlich ohne alle Brücken hinter sich einzureißen, denn man sollte schon wissen, dass man sie vielleicht später doch noch einmal benötigt.

Möglichwerweise empfiehlt es sich auch, zuvor ein wenig die Sprache des Landes gelernt zu haben, in das man auswandern möchte. Schaden kann das nie. Auf Mallorca könnte man vermutlich darauf verzichten.