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Thema: Wo ist die Friedensbewegung?
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01.04.2018, 01:35 #1Ole2
Wo ist die Friedensbewegung?
Wo ist die Friedensbewegung?
Beim Blick auf den Patienten Weltfrieden stockt BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken der Atem. An Ostern auf die Straßen zu gehen, hält er aber nicht mehr für das adäquate Mittel.
heute.de: Wir feiern einerseits den Siegeszug des Peace-Zeichens, das vor 60 Jahren als kraftvolles Erkennungszeichen für den allerersten Ostermarsch entworfen wurde. Gleichzeitig gehen immer weniger Menschen auf die Straße, um sich für Frieden einzusetzen. Wie sehr schmerzt Sie diese Entwicklung?
Wolfgang Niedecken: Man muss dabei zur Kenntnis nehmen, dass sich die Welt seit der Hochphase der deutschen Friedensbewegung zu Beginn der 80er Jahre in eine Richtung verändert hat, die damals keiner für möglich gehalten hätte. Es ist nicht mehr so wie damals, wo man mit einem großen Ostermarsch in den Medien präsent gewesen ist und der breiten Öffentlichkeit bewusst machen konnte, um was es geht. Wir haben heute eine komplett andere Mediengesellschaft. Wer möchte, kann immer alles erfahren. ....
https://www.zdf.de/nachrichten/heute...dicht-100.html
Die Welt ist gespaltener denn je, konfliktreicher denn je und es fehlt an Idealisten und Vorreitern, an Menschen, die überzeugen kennen, mitreißen, eben auch an Künstlern, so wie es sie in früheren Jahren gab, die Kontinente übergreifend in der Lage waren, etwas auf die Beine zu stellen. Das scheint Niedecken auch zu beklagen, aber lassen wir das Klagen und schauen mal in den beginnenden Ostersonntag zum Vatikan, wenn Franziskus auf dem Balkon steht und allen Menschen den Segen Urbi et Orbi spenden wird. Wenigstens stehen auf dem Vatian noch einige Tausend Menschen, die an den Weltfrieden glauben oder hoffen, dafür beten. Mehr scheint derzeit auch kaum möglich zu sein.
Buona notte i dona nobis pacem und, Frohe Ostern!
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01.04.2018, 03:22 #2Ten
Wo ist die Friedensbewegung?
Ohne Zweifel gibt es viele Konflikte aber insgesamt leben heute wohl mehr Gesellschaften in Frieden und körperlicher Unversehrtheit als es jemals in der Geschichte der Fall gewesen ist. Auch glaube ich, dass die Menschen noch niemals international so viele Netzwerke hatten wie heute was zu gleichen Teilen mit Bildung, den Kommunikationsmöglichkeiten aber auch mit Wohlstand und der daraus resultierenden Zunahme der persönlichen Mobilität zu tun hat.
Du kritisierst die Menschen sein heute alle Egoisten, weil sie wenig demonstrieren. Die Beschäftigung mit dem eigenen Individuum ist in meinen Augen ein hohes Gut, so ist es doch der Beweis das Kollektivbedürfnisse weitestgehend befriedigt sind und damit ein Ausdruck dafür wie gut es uns geht.
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01.04.2018, 10:48 #3Shae
Wo ist die Friedensbewegung?
In den 80er Jahren herrschten mit dem schwelenden Kalten Krieg auch ganz andere Voraussetzungen. Natürlich gingen die Menschen damals für Frieden auf die Straße. Heute haben sie das in Deutschland nicht mehr nötig, weil es ihnen (zu) gut geht.
Ich glaube nicht, dass die Welt heute gespaltener denn je ist. Wir nehmen es nur so wahr. Es hat schon immer Konflikte und Kriege gegeben. Nur hat man damals einmal in die Tageszeitung geschaut und sich den restlichen Tag über mit anderen Dingen beschäftigt. Heute wird man sekündlich mit Neuigkeiten bombardiert. Dank Internet kann man den ganzen Tag damit verbringen, schlechte Nachrichten zu lesen und sich in die Krisen hineinsteigern. So entsteht der Eindruck, alles würde immer schlechter werden.
Viele Konflikte bei uns entstehen meiner Ansicht nach auch aus einer gewissen Langeweile. Wir haben keine große Bedrohung mehr vor unserer Haustür, also beschäftigen wir uns mehr mit uns selbst.
Ich glaube nicht an den Weltfrieden. Es liegt nicht in der Natur des Menschen. Es wird immer irgendwo einen Ausreißer geben, der nach Macht strebt oder für seinen persönlichen Vorteil auf Schwächeren herumtrampelt.
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01.04.2018, 12:22 #4Ole2
Wo ist die Friedensbewegung?
@Ten nun ja. I persönlich kritisiere Egoismen nicht, sondern schließe mich nur der eingangs zitierten Zustandsbeschreibung an. Gesunder Egoismus ist auch ganz gut, denn nur dadurch wenn es uns gut geht, können wir auch sorgen, dass es anderen besser geht. Weshalb also sieht Franziskus so Schwarz? Ist doch nicht unbegründet so.
Das mit den 80igern habe ich auch sehr bedrohlich empfunden aber wieso ist das heute schon wieder so und sogar stärker geworden? Oh auf Radioeins vom RBB läuft gerade wie passend its the end of zur world and I Know it von r.e.m.
Später mehr.gerade vom handy
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01.04.2018, 12:25 #5MightyMartinez
Wo ist die Friedensbewegung?
Damit habe ich meinen Betrag dazu beigetragen
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01.04.2018, 12:27 #6Ole2
Wo ist die Friedensbewegung?
Kein Problem. Deshalb schien es bis zum Fall des Eisernen Vorhangs auch funktioniert zu haben durch ein Gleichgewicht des Schreckens, also durch Abschreckung.
Man kann zu Niedecken stehen wie man will. Früher mochte ich den mal, werd aber nicht begründen, weshalb heute nicht mehr. In der einen Sache mit der Frage wo die Bewegung geblieben ist, hat er allerdings Recht, der Musiker.
Ihr sagt, dass es heute eine gute Vernetzung gibt, die keine Demos mehr nötig machen. Das trifft aber auch für andere polit. Bewegungen zu. Die organisieren sich auch gut im Netz.
Wiederum kann das Wegbleiben von Demos auch mit wachsender Gleichgültigkeit zu tun haben. Persönlich würd ich auch schon sagen, weil es uns gut geht u wir scheinbar haben was wir brauchen, müssen wir nichts mehr tun. Doch die Freiheit und Frieden wurde uns nicht geschenkt. Man muss dafür kämpfen, dass es so bleibt. Ob das Netz dafür ausreicht? Ich glaube das nicht, aber der Papst hatte schon Recht, als er sagte, dass der Zusammenhalt der Menschen gefährdet ist durch zunehmende Spaltung gepaart mit Entfremdungen und Egoismen. Ich werde ihm als Atheist nicht widersprechen wollen.
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01.04.2018, 13:49 #7Jonny Knox
Wo ist die Friedensbewegung?
Wenn ich raten müsste, würde ich deinen Einstellungswandel gegenzber Niedecken auf die Jahre 2015/2016 datieren?
Zum Thema: natürlich findet die Friedensbewegung heutzutage hauptsächlich online statt, wo auch sonst? Zahlreiche Shitstorms haben ja schon gezeigt, dass sich aus "nur online" durchaus etwas bewegen lässt. Natürlich sind die Bilder, die man durch 100.000 Teilnehmer bei einer Demonstration vermitteln kann imo immer noch stärker, als mit 100.000 Retweets auf Twitter. Aber im Gegensatz zu früher gibt es heute eben diese Wege und wer weiß, ob die Friedensbewegung nicht damals auch schon größtenteils online vonstatten gegangen wäre, wenn es Internet und Social Media bereits gegeben hätte?
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01.04.2018, 14:51 #8Ole2
Wo ist die Friedensbewegung?
Suche jetzt bitte nicht Rechtschreibfehler. Du zitierst mich meistens immer, wenn ich in der Korrekturphase bin, denn ich schreibe fast immer nur online und dann kommt es nicht selten zu Fehlern.
Davon, lieber @Jonny Knox - du siehst, ich schreibe deinen Nickname niemals mehr falsch - ist auszugehen, denn Bewegungen gingen oft von der jüngeren Bevölkerung aus, die vor 25, 30 Jahren ganz bestimmt auch nur das populärste Medium genommen hätte, so wie heute das I-Net, wenn es denn damals eines gegeben hätte. Das diskutiert Ihr ja gerade in der von @Panthéos eingestellten "FILTERBLASE". Ich lese nur stillschweigend mit, was sich damit dann ergeben kann, wenn man nur einseitig auf einer Welle swingt. Es wird den Menschen ja erzählt, welche Probleme sich ergeben können und damit das nicht geschieht, nutzen viele - so wie ich auch - vor allem übergreifend ÖR Medien, vergesse es jedoch nicht, über den Tellerrand zu schauen und siehe da, Vielseitigkeit schützt vor Einfältigkeit.
Ich merke schon, wie schnell du darauf hast kommen können, was mich mit Niedecken verband, s. die beiden Verlinkungen 2015/2016 oben.
Ich zitiere nur mal ganz schnell, jetzt nicht vom handy, sondern vom PC, damit es funktioniert, Niedecken:
"lass mich vor keinen Karren spannen. Ich bin auch kein Aktivist, wie manche meinen." Zitatende.
Genau das trifft NICHT zu, Hr. Niedecken. Er ließ sich genau vor den Merkelschen Welcome Karren spannen und merkte es gar nicht, wie sehr er plötzlich auf der anderen Seite stand, auf der er doch nie stehen wollte. Wurde aber auch nicht müde, in den Tenor derer einzustimmen, die Andersdenkenen vorwarfen, sie wären Ewiggestrige usw. In den 80-igern stand der ganz klar auf der Seite der Aktivisten. Das trifft also auch ganz genau zu, obwohl er es verneint. Siehe Unterbewußtsein. Er hat doch sicherlich eines, ebenso wie ein Unrechtsbewußtsein.
Weiter sagte er: "Ich bin Zeitungs- und Nachrichtenjunkie – wenn ich keine vernünftige Zeitung gelesen habe, fehlt mir was" Das kommt mir sehr bekannt vor. Ein sehr geschätzter Kollege von mir sagte vor 3 Jahren mindestens schon zu mir, dass ich genau das wäre und verstehe jetzt, woher er die Formulierung her hatte. Werde ihn mal fragen ober BAP Fan war.
Ansonsten ist es wie es ist. Wir sehen jeder aus unserer subjektiven Brille und nehmen die Umwelt wahr, die wir erleben, weil wir in unterschiedlichen Regionen leben, aus unterschiedlichen Sozialisationen usw. usf.
Wenn man sich Deutschland anschaut, dann sieht man es so deutlich wie noch nie. Nicht mal die Ost/West Spaltung wurde überwunden. Im Gegenteil. In allen Gazetten stand es, dass genau diese Thematik nie ernsthaft aufgearbeitet wurde. Immer nur aus der Sicht des westdeutschen Oberlehrers. Genau der aber hob dann auch wieder in der Merkelianischen Flüchtlingsdebatte den moralisierenden Zeigefeinger und goss Öl ins innenpolitische Feuer. Aus der Glut entstand Pegida und wuchs die AfD. Ganz simpel zusammengefaßt.
Nun kommen externe globale Probleme, teilweise mit verursacht oder durch Duldung entstanden, mit denen hierzulande operiert werden soll und den Menschen suggieriert wird, wenn ihr gegen Flüchtlinge seid, seid Ihr Rassisten oder Nazis. Nicht mal die AfD ist gegen Flüchtlinge. Und trotzdem wird von der Rot-Links-Grünen Propaganda gelogen, dass sich die Balken biegen.
Glaube mir, ich weiß nur zu gut, was Propaganda bedeutet. Dafür war und bin ich immer zu nah am Thema gewesen, um das nur anzudeuten und nicht etwa, es nicht gut genug einschätzen zu können.
Merkel hat die CDU und das Land nach links geschoben und daher sind genau die innenpolit. Verschiebungen aufgetreten, die nun teilweise beklagt wurden. Sie haben den Geist aus der Flasche gelassen und bekommen ihn nun nicht mehr hinein.
Und nun, das beklagrn viele auch, dass solche vergiftenden Verletzungen und Schuldzuweisungen zu Spaltungen geführt haben, die sie nie wieder aus der Welt schaffen werden. Und, vielleicht soll das auch alles so kommen, wie es kommen wird? Man muss kein Prophet sein, um den Lauf der Dinge zu erkennen. Das Internet und Social Media tun ein Übriges, um es so kommen zu lassen.
Ich zum Beispiel sehe in der Dualität dennoch Möglichkeiten, etwas zu revidieren und dafür muss man schon mal auf die Straße gehen. Anders wird es nicht gehen, denn Salonkommunisten haben auch noch nicht viel erreicht. Andere Nationen gehen auf die Straße. Der Deutsche geht erst dann, wenn das Fass überläuft, aber dann kann es zu spät sein. Ich will niemandem später Rechenschaft darüber ablegen müssen, was ich versäumt habe, aber, schauen wir mal , ob wir Frieden auch so erhalten, wenn wir nichts tun. Im Moment tun andere viel dafür, ihn aufs Spiel zu setzen.
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13.10.2018, 21:44 #9Ali
Wo ist die Friedensbewegung?
Zur Friedensbewegung. Ja, wo ist die bitte schön geblieben? Bekannte von mir meinten, sie wären früher schon einmal von denen sehr enttäuscht worden, die selbst aus der Friedensbewegung kamen und später dann an der Macht dann daran mit beteiligt waren, darüber zu bestimmen, ob bspw. die Bundeswehr bei entsprechenden Kriegseinsätzen zum Einsatz kommen sollte. Lange ist es her und die Welt hat sich gewaltig verändert. Frieden ist jedenfalls nicht mehr geworden.
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16.10.2018, 09:31 #10Valen
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