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16.03.2021, 21:36 #721JakePeralta
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Wird es mit der politischen Korrektheit übertrieben?
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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16.03.2021, 21:37 #722vieraeugigerZyklop
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16.03.2021, 21:38 #723Jonny Knox
Wird es mit der politischen Korrektheit übertrieben?
Man könnte auch einfach einen "von Natur aus" dunkelhäutigen Menschen für diese Rolle casten.
Eigentlich stellt sich diese Frage nicht wirklich. Es gibt da durchaus Hinweise.
Mahlzeit! Und als Nachspeise bitte einen Negerkuss.
Edit: Ach herrje, jetzt habe ich fest damit gerechnet, dass das Wort zumindest teilweise zensiert wird. Aber gut, so schlimm ist "Nachspeise" ja auch nicht.
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16.03.2021, 21:48 #724JakePeralta
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16.03.2021, 21:49 #725Rufflemuffin
Wird es mit der politischen Korrektheit übertrieben?
Ich denke, das muss man differenzierter betrachten, da hier auch einige Dinge zusammengeworfen werden, die nicht unbedingt in einen Topf gehören.
Wenn sich Kinder als Indianer verkleiden, finde ich das auch voll in Ordnung. Kinder machen sich ja nicht über die Bräuche lustig, sondern zeigen ihr Interesse, von daher. Es gibt auch Kontexte, in denen solche Kostüme unangebracht sind, aber dafür muss man den Menschen auch sowas wie Kompetenzen im Umgang mit verschiedenen Kulturen beibringen, damit sie den Perspektivwechsel vollziehen und ansatzweise aus der Sicht eines Native Americans verstehen können, warum das gerade vielleicht eine Scheißidee ist. Ein wenig Sensibilität kann schon nicht schaden - vor allem wenn man sich anmaßen möchte, darüber zu urteilen, dass die Person, als die man sich verkleidet, sich mal nicht so anstellen soll.
Wenn es darum geht, sich als Schwarzer zu verkleiden - mit Blackface und allem drum und dran- sehe ich das deutlich kritischer, weil Blackface und die Imitation von Schwarzen historisch dazu diente, sich auch tatsächlich über diese Menschen lustig zu machen und Vorurteile und die weiße Überlegenheit gesellschaftsfähig zu machen (z.B. in Ministrel Shows). In diesen Shows ging es darum, negativ behaftete Charaktereigenschaften, die man Schwarzen oft nachgesagt hat, übertrieben darzustellen zur Belustigung. Ich denke nicht, dass ein Kind mit schwarz angemaltem Gesicht diese Absicht unbedingt hat - die Praxis des Blackface gilt aber eben aus diesem Grund als rassistisch und verletzend. Man darf nicht vergessen, dass hinter vielem auch ein historischer Hintergrund steckt - hier z.B. stand die Demütigung einer Gruppe im Vordergrund, welche damit oft noch stark in Verbindung gebracht wird. Sowas gehört aus Respekt durchaus verboten, wie ich finde. Ich bin aber auch ein Fan davon, Verbote vernünftig zu begründen.
Es gibt genügend dunkelhäutige Schauspieler, auch im deutschsprachigen Raum, die für solche Rollen zu haben sind und auch nach Rollen suchen. Man muss sich nur die Mühe machen, diese Leute auch tatsächlich anzusprechen.
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16.03.2021, 21:56 #726Silent Samus
Wird es mit der politischen Korrektheit übertrieben?
Weiß nicht, warum anscheinend grundsätzlich davon ausgegangen wird, dass man sich mit seiner Verkleidung über die Person (oder je nach Kostüm, was auch immer), die man darstellen will, lustig machen möchte. Da sehe ich nach wie vor eher die Wahrscheinlichkeit höher, dass man sich als jemand verkleidet, den man gut findet. Blackface dient dabei höchstens, um es leichter erkennbar zu machen und um eine originalgetreuere Darstellung, mehr ist da meistens nicht dahinter.
Habe noch nie erlebt, dass sich ein Nazi als Indianer, Schwarzer, Chinese etc. verkleiden würde.
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16.03.2021, 21:59 #727Jonny Knox
Wird es mit der politischen Korrektheit übertrieben?
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16.03.2021, 22:04 #728Rufflemuffin
Wird es mit der politischen Korrektheit übertrieben?
Wenn man (zumindest als Erwachsener) mit einer Verkleidung zeigen will, dass man etwas gut findet, sollte man sich auch mit der entsprechenden Kultur auseinandersetzen. Wenn man sich einfach nur in ein Sexy-Indianerin-Kostüm zwängt und jedes Vorurteil bedient, das amerikanischen Ureinwohnern nachgesagt wird und wogegen diese kämpfen müssen, zeugt das nicht unbedingt von einem respektvollen Umgang mit der Kultur, die man so gut findet. Da darf man sich auch nicht wundern, wenn das nicht gut ankommt. Was das Blackface betrifft, war es halt sehr lange und bis vor gar nicht allzu langer Zeit so.
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16.03.2021, 22:06 #729Silent Samus
Wird es mit der politischen Korrektheit übertrieben?
In einem Dorftheater findet man nicht automatisch einen Dunkelhäutigen. Wäre es nicht eher rassistisch, wenn man auf Schminke verzichtet und die Rolle dann einfach normal von einem ungeschminktem Weißen spielen lässt? Auf jeden Fall wäre es für das Publikum nicht sonderlich zufriedenstellend, wenn man sich nicht wenigstens halbwegs Mühe gibt, eine Figur entsprechend erkennbar darzustellen.
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16.03.2021, 22:10 #730Rufflemuffin
Wird es mit der politischen Korrektheit übertrieben?
Also ehrlich, wenn man wirklich niemanden findet, was echt unwahrscheinlich ist, da man auch Leute kontaktieren kann, kann man Rollen auch umschreiben, sodass sie nicht auf einen Schwarzen gemünzt sind. In einem Dorftheater dürfte man das gut begründen können. Dafür braucht man kein Blackface. Eher lässt man es ganz bleiben.
Funfact: Wir haben im Deutschunterricht mal ein kleines Stück durchgespielt (war kein richtiger Auftritt, nur kursintern). Da gab es einen Nazi und da gab es einen Türken. Der Nazi hat den Türken beleidigt. Ich sollte wegen meines Migrationshintergrund den Nazi lesen, weil es ja nicht so schlimm sei, wenn ich "Scheißtürke" sage, wenn ich selber einer bin. Das ist übertrieben, wenn man doch eine Rolle spielt. Ich fand es viel schlimmer, wie der Junge, der die Rolle des Türken hatte, diesen gespielt hat. Ein Vorurteil nach dem anderen bedient.
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16.03.2021, 22:13 #731Jonny Knox
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16.03.2021, 22:23 #732Cao Cao
Wird es mit der politischen Korrektheit übertrieben?
Habe ich gelesen, fällt halt nur nicht unter "Rassismus". Auch damals schon bei der Zigeuner Debatte ziemlich weitflächig erörtert, das da der Zusammenhang fehlt. Indianer als Beispiel haben nicht nur ein historisches Bild, sondern auch eines in der Literatur. Sie werden natürlich gerne anders wiedergegeben als im RL, oder wie in Deutschand durch die Karl Mey Bücher. Die Bezeichnung Indianer müsste die Leute ja schon sauer aufstoßen da sich von denen keiner so benennen würde. Und ich meine wenn sich besonders die Jugend über diese Faschings Indianer aufregt, so hinterfrage ich erstmal ob diese selbst noch überhaupt urteilen können sind diese doch schon stark von ihrer Ursprungskultur entfremdet. Wenn ich mich als Indianer verkleide, habe ich natürlich den Indianer in der Literatur/Kunst im Kopf und nicht den Häuptling der Cherokee, oder Apachen. Es ist außerdem auch fraglich ob der Indianer hierzulande eine eher negative Rolle hat, ich verbinde damit durchweg was positives z.B. sehr naturverbundene Völker und Überlebenskünstler mit ihren eigenen Bräuchen.
Das persönliche Empfinden ist das eine, das Verunglimpfen einer ganzen Bevölkerung ist was anderes. Ich verkleide mich als Indianer und keine fühlt sich diskriminiert. Oder sollen sich nun die Frauen diskriminiert fühlen wenn sich Männer Frauenkleider anziehen. Bevor du sagst das sind zwei verschiedene Schuhe, nein. Hier geht es erstmal um die Kleidung und das Verhalten was man mit der jeweiligen Kleidung asoziert (Als jemand der vorhin auch mit dem Beispiel "Frauen am Herd" kam). Zumal kommt halt auch der Punkt das es auch eine Frage ist welche "Indianer" man meint, eben so wie bei den Zigeunern. Es gibt nicht den Indianer, oder den Zigeuner. Man verwendet es als Überbegriff was schon eigentlich eher rassistisch ist, indem man unterschiedliche Völker nach dem Motto (Alles das selbe) zusammenschmeißt. Trage ich ein Indianer Kostüm, beleidige ich alle Indianerstämme, oder welche davon nun?
So lange keiner mit ner SS Uniform hier rumläuft, oder bewusst Randgruppen verunglimpft sehe ich kein Problem damit.
Muss man nicht drüber sprechen und ich sage dir gerne auch warum, denn du hast das Beispiel selbst bereits gesagt. Der Streit darum, ob das Rassismus ist, oder nicht. Das ist eine niemals endende Debatte vorallem für die betroffenen Randgruppen, welche da eben so im Zwiespalt sind. Die Sache wird zum Rassismus erst gemacht, wenn man sich damit auseinandersetzt. Ein Kind z.B. denkt wohl kaum daran, und eben so wenig wird es beim Karneval sein, oder aufn Christopher Street Day. Jemand sein zu wollen der man nicht sein kann, ist für mich kein Rassismus. Und ja, die Gesellschaft kann sich gerne verändern, aber das ändert nun mal nichts daran das ich selbst entscheiden soll was ich zum Fasching trage, oder nicht. Wenn ich damit irgendwo aktiv/persönlich jemanden rassistisch beleidige, kann dieser ja gerne den juristischen Weg gehen. Kanacke hatte auch eine andere Bedeutung, war aber negativ behaftet. Eben so das Wort Neger, wenngleich sich hier eigentlich die USA mehr den Schuh anziehen müsste, da dort der Kontext aufgrund derer Vergangenheit eine ganz andere ist. F**cken heißt auch nur "reiben", aber was hat man draus gemacht. Für mich ist aber das ansprechen/beleidigen etwas anderes, als mich in ein Kostüm zu werfen.
Also ich hatte mich damals selbst dazu entschieden als Indianer zu gehen, und es hat niemanden geschadet. Btw. Ich habe nicht mal diese Mundtöne gemacht, wobei ich aber gerne mal nachhschauen kann, ich meine es gibt durchaus Stämme welche diese Rufe von sich gaben. Da hätten wir schon das Problem das sich der eine Indianer diskriminiert fühlt, und der andere nicht.
Ich sag es mal so: Ich finde Aufklärung gut und wichtig. Man kann den Kindern ja den Zusammenhang erklären, oder bildlich aufzeigen was ein Indianer ist, das dieses Wort alleine schon falsch ist und ggf. das Kind halt wirklich darauf drillen sich wie ein Apache zu verhalten Aber da ist wieder was ich sagte mit dem Indianer in der Literatur welcher mal mehr und mal weniger mit den originalen Ureinwohnern identisch ist.
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16.03.2021, 22:25 #733Rufflemuffin
Wird es mit der politischen Korrektheit übertrieben?
Nicht Whitewashing, sondern eine neue Figur mit eigener Hintergrundgeschichte und eigenen Dialogen erfinden, die praktisch die Funktion des schwarzen Charakters (z.B. als bester Freund, Ratgeber, etc.) erfüllt und die Originalfigur nicht 1:1 ersetzt. Wenn die Hauptfigur schwarz ist und deren Hintergrund die Moral der Geschichte maßgeblich beeinflusst, würde ich als Dorftheater vielleicht auch eher was anderes aufführen.
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16.03.2021, 22:30 #734frable
Wird es mit der politischen Korrektheit übertrieben?
Ich stelle für mich immer häufiger Fest, dass ich die Eingangsfrage, ob es mit der politischen Korrektheit übertrieben wird, mit Ja beantworten kann. Kürzlich hat Sky den Kommentator Jörg Dahlmann entlassen, weil er eine vergebene Torchance durch den japanischen Spieler Sei Muroya mit den Worten kommentierte: "Das wäre sein erstes Tor in Deutschland gewesen. Das letzte hat er im Land der Sushis geschossen." Es gilt anzumerken, dass dies nicht die erste fragwürdigende Aussage von ihm war. Vor einigen Monaten sagte er über Union-Torwart Loris Karius, dass Karius in Berlin meist nur auf der Bank sitze. Dies "hat den Vorteil, dass er zu Hause kuscheln kann mit seiner Sophia Thomalla. Aber für so eine Kuschelnacht mit Sophia würde ich mich auch auf die Bank setzen." Letzteres finde ich dabei wesentlich unpassender als die Bezeichnung Japans als "Land der Sushis". Nachdem er sich über den Torhüter der Berliner derart geäußert hat, beendete Sky zum Ende der Saison die Zusammenarbeit. Im Folgenden hat der Sushi-Spruch Sky dazu bewegt ihn kein weiteres Spiel mehr kommentieren zu lassen. So viel zum Sachverhalt.
In diesem speziellen Beispiel fällt es mir schwer, die Problematik nachzuvollziehen. Bezüglich der Aussage hinsichtlich Sophia Thomalla kann ich nachvollziehen, warum es Menschen gibt, die darüber nicht lachen können und es als unpassend auffassen. Wer Sophia Thomalla kennt weiß genau, dass sie sich nichts daraus macht (Thomallas schlagfertiger Konter: „Alle wollen zu Weihnachten wohl ein bisschen Liebe, auch der Jörg. Aber Leute, hier geht es um Fußball nicht um so ne Kinderkacke. Das war so ein krasses Spiel. Union war so nah dran. Das hat mich weitaus mehr geärgert!“). Ihrem Statement kann ich allerdings auch entnehmen, dass sie es nicht unbedingt lustig fand. Einen ähnlichen Spruch in Richtung meiner Frau fände ich auch nicht gerade lustig. Er hat sich entschuldigt - damit ist die Sache aus meiner Sicht auch gegessen. Über Humor lässt sich bekanntlich nicht streiten, das sieht sicherlich jeder etwas anders. Der Spruch, der zur Trennung zwischen Sky und Dahlmann geführt hat, trifft überhaupt nicht meinen Geschmack. Ob man da jetzt sofort von Rassismus reden muss? Persönlich fand ich es im ersten Moment nicht schlimm, wenngleich auch nicht lustig. Jeder kennt die Situation, manchmal rutscht einem vielleicht auch mal etwas Unpassendes heraus, besonders beim Versuch etwas Lustiges zu sagen. Da habe ich schon verbale Entgleisungen der ganz anderen Art gesehen! Hier wäre es vielleicht sinnvoll gewesen den Spieler zu fragen, wie er das sieht und nicht auf irgendwelche Twitter-Accounts zu hören, welche es empörend fanden.
In der Beurteilung solcher Dinge ist es allgemein schwierig, wenn man nicht mit den Betroffenen spricht. Als Außenstehender lassen sich diese Dinge z.T. nur sehr schwer beurteilen. Rassismus oder Diskriminierung sind nur schwer nachvollziehbar, wenn man selber nicht damit konfrontiert wurde oder gar betroffen ist. Ich bin selber, aufgrund meiner Herkunft, durch zwei Kulturen sozialisiert. Was mir vermehrt auffällt, vieles aus den USA wird in Deutschland, besonders durch die sozialen Medien, ohne Sinn und Verstand adaptiert. Die 'Black Lives Matter Bewegung' war ein sehr gutes Beispiel. Die Bewegung hat in den USA ihre Daseinsberechtigung und auch hier in Deutschland kann man sich für die Sache einsetzen. Finde ich super! Allerdings muss man die geistige Transferleistung erbringen und dies auf unsere sozial-gesellschaftliche Situation in Deutschland übertragen. Dabei liegt der Blick deutlich auf Deutschland und nicht auf Europa, denn bspw. in Frankreich mag die Wahrnehmung wieder eine andere sein. Ich denke nicht, dass wir in Deutschland ein generelles Problem mit Polizeigewalt haben; auch nicht gegen schwarze oder andere Minderheiten. Das ist meine ganz persönliche Wahrnehmung. Allerdings berichten die meisten meiner Freunde/Bekannte mit Migrationshintergrund, dass sie schonmal Rassismus erfahren haben - in welcher Form auch immer. Niemand hat sich bei mir beklagt. Die Antworten bekam ich, als ich gezielt nachgefragt habe. Ich finde das interessant, weil man das häufig auch nicht mitbekommt und als weißer habe ich, bis auf wenige Ausnahmen, so gut wie nie Rassismus erfahren. In Deutschland gibt es genug, wofür es sich einzusetzen lohnt. In vielen Fällen ändert sich die eigene Wahrnehmung, wenn man sich mit betroffenen Unterhält. Gleiches gilt für mich bezüglich der Verkleidung als Indianer. Ich habe mich damit jetzt nicht eingehender befasst; bin da nur durch die Schule geprägt. Für mich ist es ad hoc schwierig, dies auf Deutschland zu adaptieren. In den USA ist der historische Hintergrund ein ganz anderer, dadurch erschließt sich mir die Problematik wesentlich besser.
Abgesehen vom Beispiel des Indianerkostüms ist das Verstehen für Kinder meiner Erfahrung nach weniger problematisch. Kinder haben meist keine bösen Absichten, Kinder denken ja gar nicht so weit. Jedoch sind Kinder für solche Dinge äußerst empfänglich, verständnisvoll und empathisch. Die meisten Kinder, so meine ich, verstehen solche Dinge, nachdem man ihnen den Sachverhalt kindgerecht erklärt hat. Es sind viel häufiger Erwachsene, die es nicht verstehen (wollen).
Meiner Ansicht nach ist es schwierig über Diskriminierung, z.T. gilt das auch für Rassismus, zu sprechen, wenn man die Betroffenen selbst nicht zu Wort kommen lässt. In gewisser Weise ist es anmaßend darüber zu Urteilen, ob sich jemand, den es betrifft, beleidigt oder diskriminiert fühlt (Stichwort 'Die letzte Instanz). Ein offener Diskurs wirkt oft Wunder und löst viele Probleme von selbst. Eine pauschale Egalisierung oder Sturheit helfen da nicht weiter. Sie bescheinigen nur die fehlende Empathie und nicht selten auch die fehlende Intelligenz sich das Thema geistig zu erschließen und damit auseinanderzusetzen. Die Folge: Mehr Probleme, Missverständnisse und verhärtete Fronten.
Zum Schluss möchte ich auf die eigentliche Frage eingehen. Ja, es wird mit der politischen Korrektheit übertrieben und die Menschen 'verweichlichen' zunehmend. Es wird dem einzelnen zunehmenden schwerer gemacht, die Dinge beim Namen zu nennen. Es muss weiterhin möglich sein Fakten oder Tatsachen anzusprechen, ohne dabei gleich schief angeschaut zu werden. Überspitzt gesagt: Es besteht auch die Gefahr des Informationsverlustes, wenn ich mehr darauf achte wie ich etwas sage, als darauf was ich sage. Dennoch spielt das 'Wie' eine entscheidende Rolle. Es gibt, und das ist eine subjektive Empfindung meinerseits, immer mehr Menschen, die sich nicht adäquat ausdrücken können oder schlichtweg keine Ahnung von gewissen Themen haben und sich dann wundern, dass sie von ihren Mitmenschen nicht für voll genommen werden. Das ist eine bedenkliche Entwicklung, die einen offenen und sachlichen Diskurs in vielerlei Hinsicht Grenzen setzt oder gar unmöglich macht. Man muss auch wissen, was man nicht kann respektive nicht weiß. Ich fange ja auch nicht an meine Sanitäranlage zu sanieren, mit dem Wissen, dass ich keine Ahnung davon habe.
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16.03.2021, 22:31 #735Yieva
Wird es mit der politischen Korrektheit übertrieben?
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16.03.2021, 22:44 #736Jonny Knox
Wird es mit der politischen Korrektheit übertrieben?
Und wo findet man jemanden, der sich skalpieren lässt?
Hat er da wirklich "Land der Sushis" gesagt, oder "Land des Sushis"? Ich finde dazu tatsächlich online beide Varianten. Letzteres fände ich nicht tragisch, ersteres ist natürlich eine Recht eindeutige rasstische Beleidigung. Da kann man auch gleich "Land der gelben Schlitzaugen" sagen. Oder zu Italien "Land der Spaghettifresser" etc. pp. Damit wird dann nämlich nicht das Land charakterisiert, sondern alle Bewohner.
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16.03.2021, 22:48 #737Quietscheente
Wird es mit der politischen Korrektheit übertrieben?
Etwas aus Respekt zu verbieten ist extrem reaktionär und absolut gefährlich. Satire darf dann in Zukunft alles außer despektierlich sein? Wer ist dann der Hüter der Wahrheit? Fast jede Einschränkung der Meinungsfreiheit führt zu weniger Freiheit in der Gesellschaft. Es gibt auch schlicht keinen Anspruch darauf, gemocht zu werden oder so behandelt zu werden, wie man es sich gerne wünscht. Man muss stattdessen einfach aufhören Empfängerprobleme zu Senderproblemen zu machen. Identitätspolitik und die Auswüchse der Dauerechauffierung sind meines Erachtens Zeichen einer gefühlten aber keiner realen Emanzipation. Noch absurder finde ich diesen Trend, Benachteiligung als Qualifikation zu interpretieren. Die Frage des Threads lässt sich jeden Tag deutlicher mit "ja" beantworten, und die Antworten in diesem Thread sind der beste Beweis dafür.
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16.03.2021, 22:49 #738Cao Cao
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16.03.2021, 22:56 #739Cao Cao
Wird es mit der politischen Korrektheit übertrieben?
Man beachte bitte die Übersetzung ab 3.35 Minuten. Dürfte dementsprechend auch diskriminierend sein sich über "l" statt "r" bei einigen ostasiatischen Völkern lustig zu machen, indem man es einfach in die Übersetzung so tauscht Nur mal so als Beispiel.
Ich habe btw. das große Glück das mein bester Freund Chinese ist. Der findet es lustig, seine Großeltern nicht
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16.03.2021, 22:59 #740Rufflemuffin
Wird es mit der politischen Korrektheit übertrieben?
Ich musste Alexander Klaws erstmal als Winnetou googlen. Ich finde, das muss nicht sein.
Der Schuh des Manitu kam ja Anfang der 2000er raus - da gab es Blackfacing auch noch vermehrt, wenn auch nicht mehr im Stil der Ministrel Shows, also dass Schwarze die Punchline waren (z.B. in Little Britain). Ich denke, wir sind in einer Zeit angekommen, in der man kapiert hat oder noch dabei ist zu kapieren, dass Redfacing und Blackfacing nicht in Ordnung und ziemlich rassisitisch sind, auch wenn man es nicht so meint. Ich verurteile nichts im Nachgang, das zu einer Zeit entstanden ist, in der man es wirklich nicht besser wusste, Huckleberry Finn als weiteres Beispiel. Es ist nur wichtig, dass man heute weiter ist, aus der Geschichte lernt und die Dinge in ihrem zeitlichen Kontext mit der notwendigen Sensibilität betrachtet.
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