Thema: Wikileaks-Veröffentlichungen erschüttern die Öffentlichkeit

Hallo,

mich wundert es eigentlich, dass es hierzu noch kein Thema gibt (lt. Suchfunktion).

Wie einige von euch mitgekriegt haben, hat Wikileaks - eine Onlineplattform - geheime Dokumente der US-Regierung veröffentlicht. Darin sind salopp gesagt Zeugnisse seitens der USA über die Politiker vieler Staaten enthalten. Zum teils sind diese ziemlich beleidigend. Zum Beispiel wird Westerwelle als einfallslos und agressiv bezeichnet, Berlusconi als schwach, Russland sei im Griff von den Sicherheitsbehörden...mehr dazu hier:

Wikileaks-Enthüllungen: Harsche Urteile über Westerwelle, Karzai, Berlusconi - News Ausland: Amerika - bazonline.ch

Wie ihr seht, lässt man fast kein Land/hochrangigen Politiker aus. Es soll sogar einen amerikanischen Spion in der FDP gegeben haben.
Überall auf der Welt wird davon berichtet, was die Amerikaner bis in zum letzten Augenblick noch verhindern wollten.
Die betroffenen Nationen reagieren unterschiedlich: Die deutschen Politiker zeigen nach außen ihre Freundschaft zu den USA mit Aussagen wie "Sowas gehört nicht in die Medien", Russland ist zornig und kontert mit Gegenkritik an die USA, Berlusconi lacht Wikileaks aus und Frankreich reagiert empört:"No comment".

Seit einigen Tagen wird Wikileaks-Gründer Julian Assange wegen Vergewaltigungsvorwürfen von Interpol gesucht. Wikileaks ist im Netz nicht mehr aufzufinden.

Was meint ihr dazu?
Wie konnten so empfindliche Daten an die Öffentlichkeit gelangen?
Was wird das für diplomatische Konsequenzen für die USA mit sich ziehen?

Was meint ihr dazu?

Ich schätze die meisten Nationen werden solche Berichte für ihre Diplomaten bereitstellen, auf diesen "Skandal" will ich daher gar nicht eingehen.

Viel schlimmer finde ich, mit welchen Mitteln diese Plattform nun zerstört werden soll, und das von einem Land, das sich der Pressefreiheit verschreibt.
Die nun aufkommenden Vergewaltigungsvorwürfe sind meiner Meinung nach ein Komplott, um die Stimme dieser Plattform möglichst schnell mundtot zu machen, und Wikileaks klein zu halten.
Ddos Attacke, Vergewaltigungsvorwürfe, Domain zerstört, etc.

Die wichtigeren Ergebnisse dieser "Wikileaks-Affäre" sind meiner Meinung nach die Veröffentlichung von Korruptionsfällen, zuletzt in Afghanistan, und andere wirklich "brisante" Infos.
Die von den Amis beschriebenen Charakterzüge sind ja nun wirklich ziemlich treffend, dementsprechend nehme ich das mit Humor.
Ich bin mir sicher, dass man deutschen Diplomaten ebenfalls solche Informationen zur Verfügung stellt, ist ja auch nicht unwichtig.

Was wird das für diplomatische Konsequenzen für die USA mit sich ziehen?

Man wird sich schätze ich in nächster Zeit überlegen an wen man nun vertrauliche Informationen weitergibt, den amerikanischen Diplomaten wird es in naher Zukunft wohl nicht mehr so leicht fallen brisantes Material zu sammeln.

Wie konnten so empfindliche Daten an die Öffentlichkeit gelangen?

Drei Menschen können ein Geheimnis nur für sich behalten wenn zwei davon tot sind.
Was mich vielmehr verwundert, ist dass die Infos wohl aus einer höheren Stelle kommen, immerhin wird dem Einzelnen wohl keine so riesige Datenmenge zur Verfügung stehen.

Der Vergewaltigungsvorwurf ist womöglich nur ein Vorwand um Julian Assange aus dem Verkehr zu ziehen. Mich würde es auch nicht wundern, wenn eine Frau dafür bezahlt werden würde das Vergewaltigungsopfer zu spielen.

Was mich aber doch sehr stark verwundert, ist die verbreitete Empörung in Anbetracht der veröffentlichten Dokumente. Ich meine da steht doch nichts, was man sich nicht hätte denken können. Wirklich bahnbrechend Neues kam da nun auch nicht zum Vorschein.

Der zeitnahe Vergewaltigungsvorwurf, die Sperrung von wikileaks etc. wirkt für mich eher lächerlich und erst das wirft für mich ein schlechtes Licht auf die USA.

Woox

Viel schlimmer finde ich, mit welchen Mitteln diese Plattform nun zerstört werden soll, und das von einem Land, das sich der Pressefreiheit verschreibt.

Stimmt. Das zeigt mal, wie viel Macht eigentlich dahintersteckt und wie tief das Geflecht von Wirtschaft und Politik ist. Wenn etwas nicht passt, wird es mundtot gemacht, der Zweck heiligt in dem Fall dann scheinbar die Mittel. Und wenn sich Firmen wie Amazon und Paypal dann ebenfalls zurückziehen, wird da sicher ebenfalls eine Menge Druck gemacht worden sein. Dann stellt man sich lieber mit der Regierung gut als mit seinen Kunden. Das macht schon nachdenklich.

Die Veröffentlichungen sehe ich jetzt nicht als etwas Erschütterndes. Eher im Gegenteil, ich finde es gut, wenn Dinge ans Licht kommen. Ich verstehe zwar auch Bedenken, dass gewisse Informationen manche Operationen gefährden könnten. Aber ich habe mich zu wenig mit den Inhalten beschäftigt und auch zu wenig Interesse daran, um tatsächlich sagen zu können, inwieweit das stimmt. Es könnte genauso auch ein Vorwand sein. Von daher kann ich das erstmal nur so oberflächlich einschätzen.

Was die Wortschlacht angeht: Jeder in der Politik redet nach außen anders als intern. In jeder Firma wird garantiert mal hinter dem Rücken des Chefs gelästert, das ist doch normal. Nur weil es jetzt einmal an die Öffentlichkeit gelangt, ist das ein gefundenes Fressen für die Medien, aber mehr auch nicht.

Die Öffentlichkeit erschüttern ist vlt. ein wenig übertrieben. Gestern hatte die Schlagzeile lediglich einen "Wetten Das" Unfall als Gegenstand, also kann es so schwer nicht wiegen. Und zudem, die meisten Depeschen befinden sich auf Klatschniveau und bestätigen nur was wir ohnehin schon wussten.
Wikileaks hatte schon weitaus brisantere Themen veröffentlicht wenn ihr mich fragt... Das der Gründer mit einer Kampagne rechnen muss sollte ihm wohl klar gewesen sein, vielleicht hat er es sogar billigend in Kauf genommen. Sollte er es tatsächlich begangen haben, so ist er ein ordinärer Schweineprie***r wie so viele Menschen.

Ich habe das Thema auch nur oberflächlich verfolgt, aber insgesamt find ich Wikileaks ne gute Sache, aber eben auch mit Gefahr verbunden, wie Samyra es schon erwähnt hat.
Bedenklicher find ich - vorausgesetzt es ist ein Komplott (wonach es fast scheint) - die Sache mit der Vergewaltigung/Sperrung von Wikileaks. Die Inhalte die mir davon bekannt sind wie z.B. die Sache mit Westerwelle ist keine Neuigkeit sondern schon längst bekannt.

Wie die Sachen an die Öffentlichkeit gelangen frag ich mich oft, vor Allem da ich denke das das entweder ein relativ hohes Tier war oder doch mehrere Leute...aber womöglich gibt es auch in solchen Positionen Leute, die finden das sowas an die Öffentlichkeit kommt.

Ich denke den USA gegenüber werden die anderen Staaten eher kritisch gegenüber stehen. Vor Allem Länder wie Russland oder Frankreich. Deutschland wird denk ich weitgehend darüber hinweg sehen.

Schade find ich aber auch, das es hierzu anscheinend wenig Interesse gibt...

Eigentlich wollte ich ja den Anfang mit der Verschwörungstheorien machen...

Ich finde WikiLeaks hat schon schlimmeres veröffentlich
z.B. das US-Soldaten auf Zivilisten geschossen haben und ähnliches

http://img18.imageshack.us/img18/3369/worrysenf.png


Wikileaks hin, Wikileaks her...

da wird so ein Gewese darum gemacht, was die Amerikaner von (auch) unseren deutschen Politikern halten, und der Aufschrei ist groß.

Unsere Politiker sollten sich lieber mal darum kümmern, was das eigene Volk von ihnen hält, und das ist weitaus wichtiger, als die Meinung einiger amerikanischer Spitzenpolitiker. Zudem habe ich mich köstlich amüsiert, daß diese Dokumente an die Öffentlichkeit kamen. Vorbei ist`s mit dem Saubermann-Image untereinander und man sieht mal wieder, auch Spitzenpolitiker sind nur Menschen, die auch mal die Schnauze voll von ihrem Gegenüber haben, und sei es noch so mächtig.

Merkwürdig sind in der Tat die plötzlichen Vergewaltigungs-Vorwürfe, aber es wird sich herausstellen, was Wahres an der Sache ist.

Wikileaks ist gut, es zeigt viele Grausame Seiten die von den Medien so nie gezeigt werden.


Allein solche Szenen wo unbewaffnete Menschen durch die Gegend gehen und von einem 1 Kilometer am Himmel fliegenden Flugzeug "hingerichtet" werden. Sei es spaß oder sonstwas, ohne Wikileaks währe das so Nicht an die Öffentlichkeit gekommen im großen Stil.

Meiner Meinung nach gehören die Dokumente alle an die Öffentlichkeit. Was bisher über deutsche und andere Politiker veröffentlicht wurde, wussten wir doch alles schon. Das bspw. Westerwelle ein arroganter Emporkömmling ist muss nicht erst WIKILEAKS darstellen. Die mittelalterliche Hetze nun gegen Assange ist demnach nur Ausdruck der Angst das noch etwas viel brisanteres veröffentlicht werden wird.

Schlimm ist also nicht der Bote, sondern die Botschaft. Spionage in der FDP - denn nichts anderes hat der Bürovorsteher der FDP getan. Das passt so gar nicht zu einer Regierung die Sicherheit vermitteln will.

Meiner Meinung nach öffnet Wikileaks unsere Augen gegenüber bestimmten Themen und lässt auf die dahinterstehenden Mechanismen schliessen. Wikileaks öffnet Türen zu sonst nie gefundenen Räume. Die Veröffentlichungen sagen doch neben den Nachrichten nichts anderes aus, als das Regierungen nicht einmal Kontrolle über ihre eigenen Geheimnisse mehr haben. und das, obwohl extrem viel in Sicherheit investiert wurde und wird. Was wir schon immer wussten wird nun publik. Vielen Politikern geht es nicht um Vertrauen, sondern um Vertraulichkeit.

So oder so... die Wahrheit sollte immer ans Licht kommen. Selbst schuld, wenn man solche Dokumente verfasst. Es ist ja schon fast eine Schande, dass Seiten aus dem Internet unzugänglich gemacht werden, weil dort etwas, dass dem Staat sehr viel Schaden einbringen könnte (auch in Bezug auf die oben gezeigten Videos), kursiert. In diesem Fall heiligt mMn der Zweck die Mittel, wie wäre man denn sonst hinter die heuchlerische Fassade so mancher Staaten gekommen?

Wikileaks-Gründer Assange in England gefasst

Der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, ist in Großbritannien festgenommen worden. Assange sei um 10.30 Uhr verhaftet worden und werde noch am Dienstag vor dem Amtsgericht in Westminster erscheinen.

Quelle: welt.de

CadillacBlood

Wikileaks-Gründer Assange in England gefasst

Ich glaube in diesem Fall ist die Annahme einer Verschwörungstheorie keine Theorie mehr...

Unglaublich!

Das ist eh so lächerlich, muss man sich mal durchlesen: Sweden's reputation is on trial in Julian Assange case | Herald Sun

Und irgendwie verschweigen alle, dass er sich sogar selbst gestellt hat, um es zu klären.

Es gibt einige Dokumente, auch veröffentlicht von Wikileaks, welche noch viel grausamer sind als die, welche die meißten bisher wohl kennen.
Leider wird sehr viel, sehr schnell vom Netz genommen, aber wer fließig sucht der findet.

Das Assange festgenommen wurde war doch nur eine Frage der Zeit, er sollte bereits vor einem Monat festgenommen werden, jedoch gab es zu wenig Beweise damals(Haftbefehl wurde eingereicht durch die Stockholmer Polizei)
Ein Regierungsfeind wird auf irgendeine, schon fast lächerliche Weise festgenommen - kennt ihr ein Besispiel wo dies nicht so war?
Ich nicht!
Gegen eine Regierung hat man einfach (leider Gottes)keine Chance, egal wie man es auslegt, man verliert.


Ich hoffe, dass Wikilekas weiterhin Dokumente veröffentlicht, sollten ja unabhängig von Assange arbeiten können, und der Prozess um ihn nicht all zu lange ausarten wird.
Selbst wenn er niemanden vergewaltigt hat, wenn die Regierung ihn nicht mehr sehen möchte, werden sich schon Beweise genug finden damit es so aussieht, als ob er dies doch getan hätte.

Auf der Seite steht aber alles nur auf Englisch, das versteht doch keiner außer in den englischsprachigen Ländern und die wenige die dieser Sprache mächtig sind.

Die werden das schon drehen, irgendein patriotischer Amerikaner sticht ihn dann ab und wird unter fadenscheinigem Vorwand hinter schwedische Gardinen wandern. Eine Schande, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten und Freiheiten lässt zusammen mit seinen Kommilitonen einen politischen Gegner verschwinden, der das Saubermann-Image benutzt. Wer sich nun noch fragt, warum ich die USA nicht mag, hier ist der Grund.

Es ist doch auch mal wieder bezeichnent, das unsere Hofberichterstatter von Medien nur darüber Berichten, das er verhaftet wurde und auch nur die banalsten Berichte von Wikileaks veröffentlichen. Interresanter sind da schon die Veröffentlichungen, das Hillary Clinton ihren Diplomaten angeordnet hat die UN-Diplomaten auszuspionieren, inkl. Biometrischer Daten und Kreditkartenverbindungen (nachzulesen auf wikileaks.ch ->ist noch zu erreichen oder gut rechachiert auf "alles-schallundrauch.blogspot.com"). Das ist eine strafbare Handlung nicht nur vor internationalen Recht sondern auch in der USA und über sowas berichten unsere Medien nicht, es ist ja auch viel Interresanter was irgend ein Botschafter über Westerwelle denkt...

Einer Seits ist ja gut was Wikileaks da gemacht hat aber auch wiederum nicht. Es gibt halt sachen die einfachen nicht an die Öffentlichkeit kommen soll ob gleich wie "lächerlich" das für den einen oder anderen klingt, ein Staat hat das recht auf Privatsphäre. Ich glaub würde auch vielen nicht gefallen wenn plötzlich jeder wissen würde, wie man über die anderen so denkt, oder? Deswegen find ich es wirklich nicht gut was Wikileaks da gemacht hat.

Stellt auch mal vor wenn man "Geschichtlich Bedeutsame" Dokumente Veröffentlicht... Die unsere Welt verändern könnte... Kann sich ja keiner vorstellen aber wer weiß?

Es gibt halt sachen die einfachen nicht an die Öffentlichkeit kommen soll ob gleich wie "lächerlich" das für den einen oder anderen klingt, ein Staat hat das recht auf Privatsphäre.

Nein hat er nicht. "Demokratie" bedeutet "Herrschaft des Volkes", ein Staat sollte daher absolut transparent sein!

Ich glaub würde auch vielen nicht gefallen wenn plötzlich jeder wissen würde, wie man über die anderen so denkt, oder

Das betrifft auch dich und wurde nicht durch systematische Bespitzelung und Spionage (!) herausgefunden!