Thema: Wie reagierst du, wenn du "Nazi" genannt wirst?

Hallo Gemeinde,

das Erwachen aus dem Alptraum von damals, als Hitler und seine Nationalsozialisten über Deutschland herrschten und alle Andersartigen in Lager verfrachteten, wo jene wie Tiere leben mussten, fällt auch noch den Menschen in der heutigen Zeit ziemlich schwer.

Man ist betroffen und man verstummt, wenn man in Diskussionen als "Nazi" abgestempelt wird, man hat Angst davor, als Rassist oder Bösewicht zu gelten, man schämt sich vielleicht sogar dafür, Deutsche oder Deutscher zu sein. Dabei ist das Deutschland von heute bei weitem nicht mehr so schlimm wie vor über 70 Jahren. Heute darf jeder seine Meinung sagen, ohne von einer "Staatssicherheit" verhaftet zu werden. Heute ist Deutschland kein Land mehr, dessen Führung die Welt erobern will. Heute ist man frei in seinem Handeln, so lange man sich an unsere Landesgesetze hält, die einzig und allein auf dem ehrenwerten Gedanke beruhen, dass man anderen Menschen nicht schaden darf (siehe Grundgesetz), ansonsten ist man weitesgehend frei und hat keine Strafe vom Staat zu befürchten. Es ist längst nicht mehr so schlimm wie es in der lange zurück liegenden Vergangenheit war.

Trotzdem funktioniert die Nazikeule noch. Aber wie kann man es sich abgewöhnen, dass man sich von der Nazikeule erschlagen lässt?
Wie soll man reagieren, wenn man wegen seiner Meinung plump und unsachlich als "Nazi" bezeichnet wird?
Welche Reaktion haltet ihr in so einem Moment für empfehlenswert?

Ich persönlich sehe das Wort "Nazi" als völlig wertlos. Ich gehe darauf nicht ein. Wenn mich jemand so nennt, dann weiß ich nur, dass ihm die Argumente ausgegangen sind, also ist das ein passender Zeitpunkt, um meine Argumente noch etwas näher und verständlicher zu erklären. Denn echte, intelligente Gegenargumente habe ich dann ja nicht mehr zu befürchten. Und Verstummen werde ich sicher nicht, nur weil mir jemand dieses Wort an den Kopf knallt.

Eventuell wäre es auch mal ganz interessant, jemanden mit seinen eigenen Worten zu konfrontieren. Also wenn dich einer Nazi nennt, einfach fragen: "Ein Nazi? Weißt du denn eigentlich, was ein Nazi nun genau ist?"
Manch einer könnte dadurch deutlich ins Straucheln geraten und so verhindert man, dass Dummheit siegt.
Nazis waren schließlich Menschen, die alle Andersdenkenden getötet haben oder in Lagern sterben ließen, die Krieg in die Welt brachten und alle ihre Vorgehensweisen einzig und allein mit Hass und Volksnarzismus (nach dem Schema, "wir sind Übermenschen und verdienen das nur Beste") begründet haben.
So etwas ist falsch. Menschen töten wollen, weil sie anders denken als man selbst, ist falsch. Sich hinzustellen und zu sagen "Wir sind die Besten, alle anderen stehen unter uns und dürfen misshandelt werden" ist falsch! Es ist immer falsch, egal welcher Mensch das tut!

Aber wenn man selbst kein Nazi ist, muss man sich von dieser Beschreibung auch nicht beeindrucken lassen.

Außerdem finde ich, dass man sich nicht für den Bockmist schämen sollte, den Leute damals mehr oder weniger freiwillig verzapft haben.
Denn zur Nazizeit hatten die gemeinen Bürger ja gar keine andere Wahl mehr, als mitzumachen, weil ihnen sonst auch Schlimmes passiert wäre. Der Gruppenzwang war zu stark. Und Strafen gab es für die, die sich nicht beugten.
Und trotz dieser Gefahr vor der eigenen Haustür, für jeden, der nicht mitmachte, gab es auch zur damaligen Zeit teilweise Widerstände, natürlich geheim. Die Sache mit dem Stauffenberg-Attentat war sicher nicht das einzige Zeichen dafür, dass auch im früheren Deutschland nicht jeder von Hitler begeistert war.
All das liegt sowieso längst hinter uns. Und nur die kleine, geistlose Minderheit unserer Landsleute will, dass sich diese Zeiten wiederholen, also wofür soll man sich bitte schuldig fühlen, wenn die große Mehrheit sich eine bessere Zukunft wünscht?

Außerdem sind die Menschen hierzulande nicht besser als die Menschen in anderen Ländern. Aber hier ist Freiheit schon seit ich denken kann ein größerer Wert gewesen als in gewissen anderen Teilen der Welt. Deswegen bin ich froh, hier geboren zu sein und nicht in einem der vielen schlechteren Länder. Ich werde mich niemals dafür schämen, Deutscher zu sein, denn die Vergangenheit des Landes ist mir egal, ich habe damit nie persönlich zu tun gehabt.
Wie seht ihr das mit dem "Froh sein, in Deutschland geboren worden zu sein?"

Jacky89

man hat Angst davor, als Rassist oder Bösewicht zu gelten,

Hier erstmal etwas dass ich am liebsten allen in die Köpfe hauen möchte, die evntl. so denken oder einen "Ich bin ja kein Nazi aber/ Ich will ja nicht aber..." Spruch vor dem Beitrag setzen: Sche#ß drauf! Wenn ihr normale Argumente habt, die nicht als rechtsradikal gelten, dann braucht ihr auch keine Angst zu haben, klar gibt es minderbemittelte die dennoch die Nazikeule schwingen, nur hat die Keule nur so viel Kraft wie man ihr gibt.

Wenn ihr also nicht durchwegs für eure Meinung von allen verschiedenen Menschen als Nazi bezeichnet werdet, dann braucht euch die eine bis zwei stimmen die euch als solche bezeichnen nicht kümmern, denn in diesem Fall: die wenigen sind die bescheuerten.

Gibt natürlich ausnahmen, wenn jemand aus nem Neonazi bereich kommt und alle dort sagen man sein normal und im inet wird man als Nazi bezeichnet, wär wieder was anderes aber wenn viele Menschen verschiedener Herkunft oder politischer Orientierung usw. euch für normal halten, ist der eine der es nicht tut nicht aussagekräftig.

Jacky89

Wie soll man reagieren, wenn man wegen seiner Meinung plump und unsachlich als "Nazi" bezeichnet wird?
Welche Reaktion haltet ihr in so einem Moment für empfehlenswert?

Nun man sollte erstmal ein gewisses Selbstvertrauen für die eigene Meinung entwickeln, etwas dass durchaus schwer sein kann, wenn man nicht dazu veranlagt ist.
Wenn man das gelernt hat kann man mit solchen Rufen gut umgehen, da man sich bewusst ist, wie man denkt und wie man es meint.***

Eine tatsächliche Reaktion, ausser dem Ignorieren wären meiner Meinung nach Spott* oder sachliche Konfrontation**.

* Zb. Wenn der Gegenüber auf einen sehr schönen/guten Beitrag mit ner interlektuell bescheidenen Nazikeule kommt, ohne Inhalt, könnte man meiner Meinung nach auch einfach so antworten: " "

** Wenn man die Lust hat, wäre auch eine annäherung wie du, Jacky, es bereits angeschnitten hast, auch gut möglich:
Man fragt nach was denn genau so radikal war/ist, erklärt gegebenfalls die eigene Meinung nochmal deutlicher oder einfacher und wenn dies immernoch nichts bringt, bleiben eh nur noch Spott und Ignorieren.

*** Hier sollte man aber beachten nicht "zu" viel Selbstvertrauen zu haben, dass man am Ende nurnoch die eigene Meinung akzeptiert und andere nicht mal in Betracht zieht und Kompromisslos ist.
Wie immer ist der Mittelweg der Beste, oder meistens.^^

Es interessiert mich einen Scheiss, was andere sagen. Wenn ich sage, dass ich keine Türken mag, dann ist das eben so. Ob ich deshalb gleich ein Nazi bin? Ich gehe weder gegen sie protestieren, noch würde ich einen Türken grundlos schlagen. Oder ihn schlagen weil er Türke ist? Schwachsinn. Hat sich ja niemand ausgesucht in welchem Land er geboren wird. Ich mag sie halt einfach nicht und reduziere die Interaktion mit ihnen aufs allernötigste.

Ich habe noch nichts rechtsradikales von mir geben (und werde es auch nicht ) deswegen wurde ich auch noch nicht als Nazi betitelt. Missverständnisse können immer passieren. Da würde ich versuchen der Person meine Gedanken und meine Sichtweise besser zu erklären.

Zunächst einmal muss die Frage geklärt werden was er/sie mit "Nazi" meint.

Danach kann ich dann mit Bestimmtheit sagen ob ich einer bin oder nicht.

Was ist denn ein Nazi? So einer von früher, aus den 30ern mit Sturmhaube auf? Oder einer der alle Ausländer hasst? Oder reicht es schon aus wenn ich gern Deutscher bin? Das Wort "Nazi" hat bei so vielen Menschen soooo viele Bedeutungen - das muss erst mal geklärt werden.

Ich wurde meinen Lebtag noch nicht als Nazi bezeichnet, da es dafür auch absolut keinen Grund gibt. Sollte das irgendwann einmal passieren, würde es mich unter Garantie nicht sonderlich beeindrucken, da ich es besser weiß. Ich würde denjenigen maximal dazu auffordern, nochmal in Ruhe über das Gesagte nachzudenken.

Fred Stiller

Zunächst einmal muss die Frage geklärt werden was er/sie mit "Nazi" meint.

Danach kann ich dann mit Bestimmtheit sagen ob ich einer bin oder nicht.

Meine Meinung:
Das ist das Falscheste, was man machen kann!
Das Wort hat eine Definition! Damit sind Leute gemeint, die so ticken wie die Nationalisozialisten von früher.

Wenn du sagst "Jeder darf sich die Definition selber aussuchen.", dann führt das eben zu dem Zustand, der heute herrscht: Keiner weiß, was gemeint ist, aber jeder merkt: "schlimmes Wort", also folgt die Reaktion: "Betroffen sein und verstummen". Man darf auf keinen Fall zulassen, dass ein Wort mit einer bestimmten Bedeutung von jedem anders ausgelegt wird. Das führt zu unzumutbaren Zuständen.

So einer von früher, aus den 30ern/frühen 40ern mit Sturmhaube auf? = Nazi
Oder einer der alle Ausländer hasst? = Rassist
Oder reicht es schon aus wenn ich gern Deutscher bin? - Nein, auf keinen Fall!

Donatello2

Ich habe noch nichts rechtsradikales von mir geben (und werde es auch nicht ) deswegen wurde ich auch noch nicht als Nazi betitelt.

Es mag eventuell daran liegen, dass du von Menschen umgeben bist, die nicht danach gieren, jede noch so kleine "gewagte Äußerung" mit der Nazikeule niederzuknüppeln.
In dem Fall kannst du dich glücklich schätzen.
Entweder ist es das, oder du bist allgemein ein sehr ruhiger Typ.

Jacky89

Meine Meinung:
Das ist das Falscheste, was man machen kann!
Das Wort hat eine Definition! Damit sind Leute gemeint, die so ticken wie die Nationalisozialisten von früher.

Wenn du sagst "Jeder darf sich die Definition selber aussuchen.", dann führt das eben zu dem Zustand, der heute herrscht: Keiner weiß, was gemeint ist, aber jeder merkt: "schlimmes Wort", also foglt die Reaktion: "Betroffen sein und verstummen". Man darf auf keinen Fall zulassen, dass ein Wort mit einer bestimmten Bedeutung von jedem anders ausgelegt wird. Das führt zu unzumutbaren Zuständen.

So einer von früher, aus den 30ern mit Sturmhaube auf? = Nazi
Oder einer der alle Ausländer hasst? = Rassist
Oder reicht es schon aus wenn ich gern Deutscher bin? - Nein, auf keinen Fall!


Es mag eventuell daran liegen, dass du von Menschen umgeben bist, die nicht danach gieren, jede noch so kleine "gewagte Äußerung" mit der Nazikeule niederzuknüppeln.
In dem Fall kannst du dich glücklich schätzen.
Entweder ist es das, oder du bist allgemein ein sehr ruhiger Typ.

Hm, okay. Wie haben die früher denn getickt?
Also müsste ich schon mit Sturmhaube und sichtbaren Abzeichen durch die Stadt laufen, um rechtmäßig "Nazi" genannt zu werden?
Wie oft kommt sowas vor?
Sowas wie "Heil Hitler" würde ich auch nicht rufen, weil Hitler tot ist... und zwar seit über 70 Jahren. Im Prinzip kann man ja dann nur froh sein dass es diese "Du bistˋn Nazi!"-Diskussionen niemals mehr wieder geben wird, da die Definition nun geklärt wurde.

Fred Stiller

Hm, okay. Wie haben die früher denn getickt?

Hättest du den Startpost gelesen, wüsstest du, wovon ich rede. o.o

Fred Stiller

Also müsste ich schon mit Sturmhaube und sichtbaren Abzeichen durch die Stadt laufen, um rechtmäßig "Nazi" genannt zu werden?
Wie oft kommt sowas vor?
Sowas wie "Heil Hitler" würde ich auch nicht rufen, weil Hitler tot ist... und zwar seit über 70 Jahren. Im Prinzip kann man ja dann nur froh sein dass es diese "Du bistˋn Nazi!"-Diskussionen niemals mehr wieder geben wird, da die Definition nun geklärt wurde.

Das ist das Ziel. Dein Sarkasmus ist hier völlig fehl am Platz, mein lieber Artgenosse.

@Jacky89, ich mache es nur kurz, weil ich denke, dass das heute alles nichts mehr bringt. Mittlerweile spaltet sich unsere Gesellschaft in einem Maße, dass man aufpassen muss, nicht die Relationen zu verlieren, also die Auslegung so mancher Bezeichnungen wird immer radikaler. Heute kannst du schon ein N. sein, wenn du einfach nur eine bestimmte Meinung äußerst, die anderen gar nicht schmeckt. Hinzu kommt die sich verändernde Toleranz- und Schmerzgrenze so vieler hinzu. Also sind das alles auch Auslegungssachen, die jeder für sich selbst definieren muss. Mich hat auch noch niemand als N. bezeichnet und was Leute von mir denken würden, kann mir ebenso egal sein. Na und? Wenn ich mich bspw. der Flüchtl.-krise skeptisch gegenüber äußere, weil ich zu viele Hintergrundinformationen nutze und mich vielseitig informiere und zu Schlüssen komme, die vielen so gar nicht in den Kram passen mögen, mich deshalb vielleicht als N. bezeichnen würden, wäre mir das schlichtweg egal. Was weiß ich denn, was hier für user unterwegs sind? Vielleicht schickt man bestimmte user auch als Trolle mit welchen Zielen auch immer? Also, mich interessierts einfach nicht, denn was jemand mit dem Begriff N. meint, ist tatsächlich erst mal genau zu klären und da man damit nie auf einen Nenner kommt, halte ich die Diskussion für ehrlich gesagt fruchtlos. Trotz allem schön, dass du dir darüber Gedanken machst, was zeigt, dass es dich ernsthaft beschäftigt!!

Jacky89

Hättest du den Startpost gelesen, wüsstest du, wovon ich rede. o.o


Das ist das Ziel. Dein Sarkasmus ist hier völlig fehl am Platz, mein lieber Artgenosse.

Ich habe Deinen Startpost gelesen - das mache ich immer bevor ich mitdiskutiere.
Sarkasmus ist immer und überall angebracht! Kommt da ein bisschen auf den Betrachtungswinkel an, da gebe ich Dir Recht.

Ich bin froh dass die Definition "Nazi" nun geklärt ist und kann voller Stolz sagen dass ICH kein Nazi bin Puuuuh!

Achso - wie schauts mit AfD-Wählern und Sympathisanten aus? Nazis? Keine Nazis? Greift hier auch das "Früher!"-Argument (ich frage nur, damit ich mich verteidigen kann, wenn ich mal wieder mit meinem AfD-Shirt einkaufen bin) oder muss ich mir hier was anderes überlegen?

Jacky89

das Erwachen aus dem Alptraum von damals, als Hitler und seine Nationalsozialisten über Deutschland herrschten und alle Andersartigen in Lager verfrachteten, wo jene wie Tiere leben mussten, fällt auch noch den Menschen in der heutigen Zeit ziemlich schwer.

Ich frage mich warum das so ist. Aufgrund der Grausamkeit dieser Vorgehensweise?
Ich weiß nicht warum Leute ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie mit der Vergangenheit doch nichts am Hut haben.
Ich habe noch nie von einer Bewegung gehört in Amerika die aktuell die damalige Sklaverei und den Mord an vielen Afrikanern bedauert, genau so wie der Völkermord der Osmanen an den Armeniern. Man findet bei vielen Ländern sehr viel Blut an den Händen, weit aus mehr als bei Deutschland. Was macht also Deutschland so demütig? Ich denke mal das dies an die Jahrzehnte lange Besatzung durch die Alliierten lag, bzw. das dies unsere Vorfahren mehr geprägt hat. Uns wurde dieses Vergehen als etwas besonders böses verkauft (Was es natürlich war, aber es war halt nichts besonderes)

Jacky89

Man ist betroffen und man verstummt, wenn man in Diskussionen als "Nazi" abgestempelt wird, man hat Angst davor, als Rassist oder Bösewicht zu gelten, man schämt sich vielleicht sogar dafür, Deutsche oder Deutscher zu sein. Dabei ist das Deutschland von heute bei weitem nicht mehr so schlimm wie vor über 70 Jahren. Heute darf jeder seine Meinung sagen, ohne von einer "Staatssicherheit" verhaftet zu werden. Heute ist Deutschland kein Land mehr, dessen Führung die Welt erobern will. Heute ist man frei in seinem Handeln, so lange man sich an unsere Landesgesetze hält, die einzig und allein auf dem ehrenwerten Gedanke beruhen, dass man anderen Menschen nicht schaden darf (siehe Grundgesetz), ansonsten ist man weitesgehend frei und hat keine Strafe vom Staat zu befürchten. Es ist längst nicht mehr so schlimm wie es in der lange zurück liegenden Vergangenheit war.

Ich denke mal das viele Leute die das Wort Nazi gerne in den Raum werfen sich auch nicht über deren Bedeutung klar sind. Zumal kann man die heutigen Nazis nicht mit den des dritten Reiches vergleiches. Das damals war eine vom Staat geförderte, und berufliche Richtung die man gehen konnte.
Heute sind die Nazis nur Randgruppen ohne eine vergleichbare Macht, oder einen Kanzler der mit allen Mitteln versucht das rechte Gedankengut zu verbreiten.

Ich weiß nicht mal ob die heutigen Nazis sich selbst im Klaren sind was damals eigentlich los war.

Jacky89

Trotzdem funktioniert die Nazikeule noch. Aber wie kann man es sich abgewöhnen, dass man sich von der Nazikeule erschlagen lässt?
Wie soll man reagieren, wenn man wegen seiner Meinung plump und unsachlich als "Nazi" bezeichnet wird?
Welche Reaktion haltet ihr in so einem Moment für empfehlenswert?

Ich habe hier und da auch mal gerne aufgrund meiner eher radikalen Denkweise diesen Titel verliehen bekommen.
Mittlerweile stört es mich nicht mehr, denn ich fühle mich zumindest gegenüber denjenigen der mich so bezeichnet als einer.
Ich bin was besseres als er, und er ist nicht in meiner Klasse. Ich diskutiere nicht weiter mit ihn weil er nichts wert ist in meinen Augen. Er gehört nicht zu meiner "Diskussionswunschrasse", da er die Ethikette nicht wahrt. Oder ich sage einfach das er froh sein sollte das ich kein Nazi bin, wobei das schon als Drohung gesehen werden kann.

Das ist aber nur meine Art damit umzugehen. Es gibt sicherlich auch korrektere Möglichkeiten wie z.B. diese Bemerkung zu ignorieren, die Person vielleicht Anzeigen, oder einfach weiterhin sachlich diskutiert.

Jacky89

Ich persönlich sehe das Wort "Nazi" als völlig wertlos. Ich gehe darauf nicht ein. Wenn mich jemand so nennt, dann weiß ich nur, dass ihm die Argumente ausgegangen sind, also ist das ein passender Zeitpunkt, um meine Argumente noch etwas näher und verständlicher zu erklären. Denn echte, intelligente Gegenargumente habe ich dann ja nicht mehr zu befürchten. Und Verstummen werde ich sicher nicht, nur weil mir jemand dieses Wort an den Kopf knallt.

Davon kannst du in den meisten Fällen ausgehen. Wer dieses Wort benutzt hat meistens keine Argumente mehr, oder es handelt sich tatsächlich bei der Person um einen Nazi, das man sich diesen Begriff auch sparen könnte da es zu offensichtlich ist. Nicht das es im Forum solche Leute einst schon gegeben hatte.

Jacky89

Eventuell wäre es auch mal ganz interessant, jemanden mit seinen eigenen Worten zu konfrontieren. Also wenn dich einer Nazi nennt, einfach fragen: "Ein Nazi? Weißt du denn eigentlich, was ein Nazi nun genau ist?"
Manch einer könnte dadurch deutlich ins Straucheln geraten und so verhindert man, dass Dummheit siegt.
Nazis waren schließlich Menschen, die alle Andersdenkenden getötet haben oder in Lagern sterben ließen, die Krieg in die Welt brachten und alle ihre Vorgehensweisen einzig und allein mit Hass und Volksnarzismus (nach dem Schema, "wir sind Übermenschen und verdienen das nur Beste") begründet haben.

Ich warte einfach mal ab wann man mich wieder so nennt, und sollte das hier passieren werde ich ihn mal fragen

Jacky89

So etwas ist falsch. Menschen töten wollen, weil sie anders denken als man selbst, ist falsch. Sich hinzustellen und zu sagen "Wir sind die Besten, alle anderen stehen unter uns und dürfen misshandelt werden" ist falsch! Es ist immer falsch, egal welcher Mensch das tut!

Falsch ist das was die Gesellschaft dir vorgibt, aber aus menschlicher Sicht ist es auf jeden Fall nicht richtig. Es ist unmenschlich, und man erhebt sich als "Stärkster" zu einen Übermenschen.

Jacky89

Außerdem finde ich, dass man sich nicht für den Bockmist schämen sollte, den Leute damals mehr oder weniger freiwillig verzapft haben.
Denn zur Nazizeit hatten die gemeinen Bürger ja gar keine andere Wahl mehr, als mitzumachen, weil ihnen sonst auch Schlimmes passiert wäre. Der Gruppenzwang war zu stark. Und Strafen gab es für die, die sich nicht beugten.
Und trotz dieser Gefahr vor der eigenen Haustür, für jeden, der nicht mitmachte, gab es auch zur damaligen Zeit teilweise Widerstände, natürlich geheim. Die Sache mit dem Stauffenberg-Attentat war sicher nicht das einzige Zeichen dafür, dass auch im früheren Deutschland nicht jeder von Hitler begeistert war.
All das liegt sowieso längst hinter uns. Und nur die kleine, geistlose Minderheit unserer Landsleute will, dass sich diese Zeiten wiederholen, also wofür soll man sich bitte schuldig fühlen, wenn die große Mehrheit sich eine bessere Zukunft wünscht?

Unterschreibe ich so.

Jacky89

Außerdem sind die Menschen hierzulande nicht besser als die Menschen in anderen Ländern. Aber hier ist Freiheit schon seit ich denken kann ein größerer Wert gewesen als in gewissen anderen Teilen der Welt. Deswegen bin ich froh, hier geboren zu sein und nicht in einem der vielen schlechteren Länder. Ich werde mich niemals dafür schämen, Deutscher zu sein, denn die Vergangenheit des Landes ist mir egal, ich habe damit nie persönlich zu tun gehabt.
Wie seht ihr das mit dem "Froh sein, in Deutschland geboren worden zu sein?"

Sagen wir es mal so: Niemand ist schlechter, es sei denn er tut etwas das andere schadet.
Eine ganze Nation kann und darf man aber nicht verteufeln.

Lord Sephiroth

Es interessiert mich einen Scheiss, was andere sagen. Wenn ich sage, dass ich keine Türken mag, dann ist das eben so. Ob ich deshalb gleich ein Nazi bin? Ich gehe weder gegen sie protestieren, noch würde ich einen Türken grundlos schlagen. Oder ihn schlagen weil er Türke ist? Schwachsinn. Hat sich ja niemand ausgesucht in welchem Land er geboren wird. Ich mag sie halt einfach nicht und reduziere die Interaktion mit ihnen aufs allernötigste.

Naja, erstmal finde ich es gut das du damit offen umgehst, aber wenn es kein Rassismus ist, was ist es dann? Es würde mich zumindest interessieren wie man es noch bezeichnen könnte.

Ich persönlich habe gegen kein Land etwas, bin nur gegenüber manchen Nationen etwas kritischer eingestellt als gegenüber anderen. Das hat aber etwas mit deren Auftreten in meiner Anwesenheit zu tun. Ansonsten aber sage ich nicht das nun alle Türken so sind, oder Russen, oder was auch immer. Erstmal sind die Asozialen "Menschen", und wenn die mir ans Bein pinkeln ist es mir egal ob sie Deutsche sind oder nicht. Natürlich erwarte ich aber von einen Menschen der nicht hier geboren und aufgewachsen ist, das er sich anpasst, unabhängig davon das sich manche Deutsche auch wie Idioten verhalten. Das die sich scheiße verhalten erlaubt ihnen nicht das sie sich genau so daneben benehmen dürfen.

Fred Stiller

Ich habe Deinen Startpost gelesen - das mache ich immer bevor ich mitdiskutiere.

Tatsächlich? ... dann habe ich wohl voreilig geurteilt.

Fred Stiller

Sarkasmus ist immer und überall angebracht! Kommt da ein bisschen auf den Betrachtungswinkel an, da gebe ich Dir Recht.

Also bei der Frage sind wir definitiv unterschiedlicher Meinung.

Fred Stiller

Achso - wie schauts mit AfD-Wählern und Sympathisanten aus? Nazis? Keine Nazis? Greift hier auch das "Früher!"-Argument (ich frage nur, damit ich mich verteidigen kann, wenn ich mal wieder mit meinem AfD-Shirt einkaufen bin) oder muss ich mir hier was anderes überlegen?

Sehr gute Frage! Als ich Ausschnitte ihres Parteiprogramm las, von wegen klare Rolle von Mann und Frau und jede Frau muss 3 Kinder gebären, da dachte ich schon an frühere Zustände. Aber die AfD ist Gott sei Dank nicht Deutschland, es ist nur eine Partei in Deutschland und das wird hoffentlich auch so bleiben. Sie sind aber "nicht genug so" wie die Typen von früher, also sollte man sie wohl als AfDler beschreiben. Sie haben eine eigene Idendität, aber diese ist, was ich so gehört habe, sehr negativ behaftet und zum Teil mit damals vergleichbar.
Von daher: Die sind keine Nazis, aber sie sind definitiv auch keine guten Menschen für dieses Land. Die AfD ist so viel im Gespräch gewesen - ich glaube, wenn du jemanden als AfDler beschreibst (ausgesprochen: "A f Deler"), weiß jeder, was damit gemeint ist, oder?

Ich muss aber an dieser Stelle auch zugeben, dass ich jetzt gerade keinen Gesamtüberblick über die Punkte von deren Parteiprogramm habe.

Mir ist nur wichtig dass ich nicht als Nazi betitelt werde... auch wenn es mir eigentlich wurscht ist. Die Nazis von früher sind ja inzwischen gestorben.

AfD´ler - okay. Eine Frau muss (!) 3 Kinder gebären schreibt die AfD? Wenn nicht dann?
Klare Rolle zwischen Mann und Frau? Meinst Du sowas wie "Mann an die Arbeit" und "Frau an den Herd"?
Ich glaube dass ist immer eine Frage der Möglichkeit - ob die Möglichkeit bestünde dass die Frau auch einfach eine gute Hausfrau und Mutter sein kann UND dennoch existieren darf, ohne von der Gesellschaft als parasitäres Ungetüm dargestellt zu werden.

Ich glaube die AfD hat nichts gegen zielstrebige Frauen in Führungspositionen - nicht zuletzt ist ja auch Frauke Petry eine davon - sie klammert nur das andere nicht aus.

Aber die Frage ist hiermit beantwortet. Ich danke Dir.

Fred Stiller

AfD´ler - okay. Eine Frau muss (!) 3 Kinder gebären schreibt die AfD? Wenn nicht dann?
Klare Rolle zwischen Mann und Frau? Meinst Du sowas wie "Mann an die Arbeit" und "Frau an den Herd"?
Ich glaube dass ist immer eine Frage der Möglichkeit - ob die Möglichkeit bestünde dass die Frau auch einfach eine gute Hausfrau und Mutter sein kann UND dennoch existieren darf, ohne von der Gesellschaft als parasitäres Ungetüm dargestellt zu werden.

Ich glaube die AfD hat nichts gegen zielstrebige Frauen in Führungspositionen - nicht zuletzt ist ja auch Frauke Petry eine davon - sie klammert nur das andere nicht aus.

Die Angaben, die ich gemacht habe, stammen aus einem am Weltfrauentag geposteten Video über das AfD-Parteiprogramm, das ich nicht wiederfinde. Aber das ist auch nicht so wichtig in diesem Thread hier. Ich werde im AfD-Thread bestimmt bald mal einen Beitrag schreiben - nicht über das, was in Reden behauptet wird, sondern über das, was im Programm steht.

Hier in diesem Thread geht es weiter um die Frage "Welche Reaktionen sind am klügsten, wenn man als Nazi bezeichnet wird?".
Und "Warum hängt das Schuldgefühl so fest, obwohl es Unsinn ist, warum lässt man sich davon zum Schweigen oder Schämen bringen?"

Jacky89

Die Angaben, die ich gemacht habe, stammen aus einem am Weltfrauentag geposteten Video über das AfD-Parteiprogramm, das ich nicht wiederfinde. Aber das ist auch nicht so wichtig in diesem Thread hier. Ich werde im AfD-Thread bestimmt bald mal einen Beitrage schreiben - nicht über das, was in Reden behauptet wird, sondern über das, was im Programm steht.

Hier in diesem Thread geht es weiter im die Frage "Welche Reaktionen sind am klügsten, wenn man als Nazi bezeichnet wird?".
Und "Warum hängt das Schuldgefühl so fest, obwohl es Unsinn ist?"

Also ich kann Dir versichern dass im Wahlprogramm der AfD nicht steht, dass die Frau 3 Kinder bekommen muss Das ist Quatsch bzw. sicher total aus dem Zusammenhang gerissen. Ich kann mir auf der anderen Seite vorstellen dass drei Kinder angestrebt und für sicherlich schön befunden werden, um dem Volk eine gesunde(nde) Zukunft gewährleisten zu können.

Die Frage um die es in diesem Thread geht ist ja sozusagen beantwortet:

Wenn euch jemals ein Mensch als "Nazi" bezeichnet, weist ihr das von euch. Ich mein, was will man auch anderes machen? Ein Nazi ist ein Mensch, der so denkt wie die von früher (ˋ33-ˋ45) und ich denke mal... "dat Ding is jelaufen" oder?

Ja, aber es kann ja sein, dass andere Leser sich noch beteiligen und ihren Gedanken Ausdruck verleihen möchten. Hier herrscht Redefreiheit. Aber man muss auch den Mut haben, zu den Worten zu stehen, die man äußert.

Ja gern! Deine Meinung ist ja auch nicht die Absolute.
Ich bin gespannt auf weitere Tipps und Definitionen was das Thema angeht.

Ich reagiere sehr aggressiv darauf. Ich achte darauf, immer fair zu sein, egal welche Nationalität oder Farbe ein Mensch hat. Oft stehe ich auch für die Gruppen ein wenig ein, welche in einer Diskussion nieder gemacht werden. Aber dieses Nazi ist einfach eine billige Provokation, die bei mir wirkt. Eine üble Beleidigung meiner Meinung nach, welche ich nicht toleriere. Vor allem kann hier auch nicht gesagt werden, dass es nur Spaß war oder nicht so gemeint war... wie z. B. bei einem einfachen Idiot oder Ficker oder weiß ich was.

Definitiv kann sowas auch sehr rufschädigend sein. Bei solchen Behauptungen muss man definitiv aufpassen.

Jacky89

Die Angaben, die ich gemacht habe, stammen aus einem am Weltfrauentag geposteten Video über das AfD-Parteiprogramm, das ich nicht wiederfinde.

Dass Frauen 3 Kinder auf die Welt bekommen müssen wäre auch mir neu; das macht dessen undurchdachtes sowie einseitiges Parteiprogramm aber auch nicht besser...