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  1. #1
    Darth Vicious Darth Vicious ist offline
    Avatar von Darth Vicious

    Wie geht es weiter ...?

    Tja, das Thema ist vielschichtig. Deshalb habe ich die rhetorische Frage im Titel offen gelassen.

    Ich möchte hiermit einfach einigen Leuten, die es interessiert, die sich (ernsthafte) Gedanken über die Welt und sich selbst machen, die nicht einfach blind alles nachplappern sondern kritisch hinterfragen, den einen oder anderen Denkanstoß geben. Vielleicht möchte ich auch etwas provozieren, wer weiß?
    Aus Provokation erwachsen manchmal die interessantesten Gedanken.

    Zuerst einmal sollte man sich überlegen, was in den letzten Jahren so in unserer Gesellschaft passiert ist (ich zähle nur ein paar markante Posten auf bzw. werfe einige Thesen in den Raum):

    1) Wir werden immer medienbetonter (und -abhängiger).
    Warum auch nicht? Warum sollte man die weltumspannende Plattform des Internets nicht nutzen? Jederzeit mit jedem auf der Welt verbunden zu sein, ist doch ein Vorteil.
    Ja und nein. Ja, weil wir Wissen schnell verbreiten und Kontakte knüpfen können. Nein, weil wir Gefahr laufen, unsere Persönlichkeit zu prostituieren. Ich spreche gezielt von den beliebten "Social Networks" wie Facebook, Twitter und anderen. Klar, werden einige argumentieren, es gibt doch die "Privatsphäre"-Einstellungen. Aber mal ehrlich... eure 1000+ Freunde können dann vielleicht nicht alles sehen, aber Facebook/Twitter schon. Und wer hindert Hacker oder nette Organisationen (Stichwort "NSA") daran, diese Daten abzurufen? Ihr habt keine Kontrolle, was auf der Seite der Hoster passiert. Ich erinnere kurz an den Fall des jungen Jura-Studenten, der seine sämtlichen Daten von Facebook rechtlich eingefordert hat. Auch wenn du noch so viel privatisierst, es wird gespeichert. Landet ein kompromittierendes Foto oder beispielsweise ein Statement, in welchem du deinen Chef als "Idioten" bezeichnest, im Netz, kannst du es praktisch nicht mehr heraus holen. Das Netz vergisst nie.

    Andere "Baustelle". Handys/Smartphones. Ich sehe es immer wieder, wenn ich auf die Straße gehe oder in der Mittagspause in der Arbeit. Kaum hat man mal Pause (bei uns im Betrieb ist die Nutzung des Privat-Handys nur in Notfällen während der Arbeitszeit gestattet), sieht man alle jungen Leute wie apathisch auf ihre Handys starren und wie wild tippen. Interessanterweise sitzen dann meist kleine Grüppchen zusammen und widmen sich diesem (in meinen Augen geradezu perversen) "Ritual". Es entwickelt sich keine natürliche Kommunikation mehr.
    Auf die Spitze getrieben hat es einmal eine Gruppe junger Mädchen, die sich (wohlgemerkt: nebeneinander sitzend) via SMS unterhalten haben...
    Kann das richtig sein?

    Oder das Phänomen, dass viele Menschen, kaum, dass sie aus dem Haus gehen, die Kopfhörer des MP3-Players in die Ohren stecken und Musik hören? Ich glaube kaum, dass sie über ein Headset telefonieren... Jeder dieser Menschen hört nur noch eine (meist stupide) Musik-Kulisse, anstatt in der Realität, der offenen Welt zu leben. Wieder auf die Spitze getrieben: Wanderwochenende mit einigen Leuten aus der Firma. Man redet etwas privater beim Wandern, hört der Musik der Natur zu und hat seinen Spaß. Hintenan trottet eine Gruppe (diesmal Jungs), die Kopfhörer auf haben und Musik hören. Auf einem gipfelnahen Plateau hat der (normale) Rest die unbeschreibliche Aussicht genossen. Die Jungs mit der Dauerbeschallung motzten, ob wir nicht endlich weitergehen könnten, am Besten dahin, wo sie ein Netz kriegen... Ist das unser neuer Lebenssinn? Nichts mehr mitkriegen von allem um uns herum? Nur noch eine perverse Online-Welt wie beispielsweise in Filmen wie "Gamer"?

    2) Das Miteinander wird immer verrückter.
    Tja, auch das ist ein vielschichtiger Aspekt. Vor nicht allzu langer Zeit konnte man guten Gewissens (auch wenn es nicht immer gerade die "feine Art" war), jemandem ins Gesicht sagen: "Halt die Klappe!" oder "Du Blödmann!".
    Heute? Heute hast du beinahe sofort eine Anzeige wegen Beleidigung am Hals oder wirst von anderen mit strafenden Blicken oder Sprüchen wie "Das war jetzt unmöglich!" bedacht. Jeder geht mit jedem auf Kuschelkurs und versucht es jedem Recht zu machen. Folge: man frisst Unmut in sich hinein und staut Frust auf. Folge: das allseits momentan sehr beliebte "Burnout-Syndrom" - oder, wenn wir mal amerikanische Verhältnisse für die ultimative Konsequenz heranziehen: Amoklauf.
    Merkwürdigerweise tut sich hier aber ein Abgrund zwischen den USA und beispielsweise Deutschland auf. Auch wenn die Amerikaner solche Gewaltverbrechen "haben", gehen die Amerikaer doch miteinander (betrachtet man Otto-Normalbürger) viel freundlicher, offener und hilfsbereiter um als wir das jemals tun würden. Bei uns wird Freundlichkeit, Offenheit und Hilfsbereitschaft doch in den meisten Kreisen sofort als Schwäche abgetan oder in latent-paranoider Weise vom Typ "Was wird der jetzt von mir dafür wollen?" hinterfragt. Oder es wird als selbstverständlich angenommen aber in keinster Weise erwidert.
    Traurig, wie wir uns so voneinander abkehren.

    3) Die Bürokratie
    Mittlerweile gibt es ja in vielen Kleinstädten die Möglichkeit, die "alten" Kennzeichen zu nutzen. Im Radio hörte ich es vorhin am Weg von der Arbeit. Die Stadt "Burglengenfeld" in der Regensburger Umgebung hat jetzt wieder die Möglichkeit, das Kennzeichen BUL zu benutzen an ihre Bürger weitergegeben.
    Einige wollten als Folgebuchstaben "LE", was damit zu "BUL-LE", also "Bulle" geworden wäre. Die meisten hatten sich nichts dabei gedacht, einige wollten sich einen (recht trivialen) Spaß machen. Sogar ein Polizist fährt mit dem Kennzeichen "BUL-LE XX" herum. Jetzt wurde seitens der Stadt die Kombination "BUL" mit "LE" gesperrt. Grund? Jemand - zum Beispiel ein Polizist - könnte sich beleidigt fühlen. Also wird so etwas Triviales zum Thema von Diskussionen. Also bei allem gebotenen Ernst... das ist doch wirklich lächerlich.
    Genauso gut könnte man die Kombination "ES" (für Essen) und "EL" verbieten... damit würde dem dahinter Fahrenden immer ein "Esel" entgegen glitzern. Der könnte sich ja auch beleidigt fühlen.

    4) Die Politik
    Die Grünen finden es für angebracht, dass in deutschen Kantinen (mindestens) an einem Tag in der Woche nur vegetarische Gerichte angeboten werden. Sie möchten den Deutschen das Fleisch-essen abgewöhnen. Also ernsthaft, das ist in so vieler Weise dreist und idiotisch, dass es schon beinahe weh tut; nicht zu vergessen, dass es verfassungswidrig ist - genau wie das Nichtraucherschutzgesetz nebenbei bemerkt.
    Es werden von einer kleinen Gruppe Menschen die Rechte vieler beschnitten. Gut, wenn wir so verfahren, dann bin ich jetzt persönlich dafür, dass es den Grünen auferlegt wird, einmal in der Woche keinen Blödsinn von sich zu geben. Ob die das einhalten könnten?

    Genauso Dinge wie die Energiewende. Gute Idee. Bin ich persönlich voll auf der "grünen" (verdammt!) Seite! Aber bitte mit Sinn und Verstand. Wie idiotisch und weltfremd ist es, Ziele aufzustellen, dass bis 2020 mindestens 8.000.000 Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sein müssen (bitte nagelt mich nicht auf dem Jahr fest - hab das nicht mehr so genau auf dem Schirm)? Oder wie weltfremd ist es, Technologien zum Standard zu erklären, die noch nicht annähernd ausgereift sind? Oder wie dreist, Menschen zu etwas zu zwingen, wobei keine Folgen abschätzbar sind? Damit meine ich die Windräder. Ganze Hügelketten werden damit zugepflastert. Ja, gut, so schlimm wie Photovoltaik-Felder verschandeln sie die Umwelt nicht, das ist richtig. Aber man stelle sich vor, man lebt in einem Haus am Fuße des Hügels oder meinetwegen auch in ständiger Sicht- oder gar noch Hörweite eines solchen Windrades.
    *FUMM* - *FUMM* - *FUMM* - *FUMM*
    Tagein, tagaus. Von 0:00 bis 24:00 Uhr. Na euch möchte ich mal nach 3 Jahren sehen. Bleich, schlaf- und kraftlos, gestresst, krank. Ganz abgesehen davon, dass das Grundstück - sofern es das eigene ist - nie mehr verkauft werden wird.
    Energiewende: klares JA! - unbedachter Übereifer: klares NEIN!

    Nun, aber das wird entschieden (von wem auch immer) und die Allgemeinheit hat damit zu leben.

    Um nochmals kurz auf 2) einzugehen an diesem Punkt: die Heuchelei der Menschen spielt hier auch eine gewichtige Rolle. Viele Menschen auf der Straße schreien immer lauter nach "sauberer Energie". Meist sind das allerdings genau die Menschen, die einen uralten Mercedes C-Klasse fahren, der kiloweise Ruß und CO2 produziert. Beziehungsweise schreien dann viele nach solchen "sauberen Energiequellen" wie Windräder. Aber wenn es dann soweit ist, heißt es plötzlich: "Ja momeeeeeeent, aber doch bitte nicht in meiner Nähe! Da drüben beim Nachbarn könnt ihr es gern bauen aber bei mir doch bitteschön nicht!"


    So.
    Jetzt bin ich vieles losgeworden. Und jetzt beantworte mir mal bitte jemand (sinnvoll) die Fragen:
    "Wo soll uns das alles noch hinführen? Wie geh es weiter? Was kommt als nächstes?"

    Ich sehe persönlich sehr schwarz für die Zukunft.
    Wir haben zwar Technologie und beinahe unbegrenzte Möglichkeiten. Aber zu welchem Preis?
    Und weiter sollte man sich fragen: Wollen wir so eine Welt wirklich unseren Kindern hinterlassen?
    Oder bemühen wir uns mal endlich, nicht ständig so ein Chaos anzurichten? Denn derjenige, der nicht pauschal alles oben Geschriebene als "Blödsinn" und "Humbug" und "realitätsfremd" von vornherein abtut, kommt irgendwann unweigerlich an diesen Punkt und stellt sich diese Frage.

    Ich hoffe ehrlich, dass es nicht nur ich bin, der sich diese Fragen stellt. Andernfalls wäre die Zukunft noch um einiges düsterer...

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    Wie geht es weiter ...?

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  3. #2
    Xastor Xastor ist offline
    Avatar von Xastor

    AW: Wie geht es weiter ...?

    Für mich sollte die Gesellschaft untereinander verbessert werden. Wo gibt es denn heutzutage von man nicht beleidigt, geschlagen oder bedroht wird?! Es ist leider heutzutage schon fast Standard, das man jemand beleidigt. Schlagen und Drohung kommt zwar weniger vor, aber wird dennoch trotzdem auch häufig gemacht. Ich finde es auch schlimm, das die Gesellschaft krank geworden ist. Dazu kommt es einfach, das die Menschen zuviel Anspruch erheben.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Man sollte irgendwie versuchen, friedlicher zu werden und nicht wegen jeder Scheissgelegenheit in die Luft gehen.

    Um nochmals kurz auf 2) einzugehen an diesem Punkt: die Heuchelei der Menschen spielt hier auch eine gewichtige Rolle. Viele Menschen auf der Straße schreien immer lauter nach "sauberer Energie". Meist sind das allerdings genau die Menschen, die einen uralten Mercedes C-Klasse fahren, der kiloweise Ruß und CO2 produziert. Beziehungsweise schreien dann viele nach solchen "sauberen Energiequellen" wie Windräder. Aber wenn es dann soweit ist, heißt es plötzlich: "Ja momeeeeeeent, aber doch bitte nicht in meiner Nähe! Da drüben beim Nachbarn könnt ihr es gern bauen aber bei mir doch bitteschön nicht!"
    Dazu muss ich aber sagen das ALLE Autos CO2 produziert Nicht nur die alten Autos. Also können wir ja gleich zu den Elektroautos wechseln (wenns so einfach wäre). Aber es stimmt die Menschen heucheln und schreien zuviel. Denn sie wollen dies und das, aber wollen nix dafür tun. So schauts aus.

    Zu den Medien kann ich halt nur sagen, das es mehr oder weniger auf die jüngeren Menschen zutrifft (und die darauffolgende Generation). Klar gibt es Ausnahmen (besonders die alten Menschen können nix damit anfangen), aber die Mehrheit sind die Jüngeren.

  4. #3
    Mimmi Mimmi ist offline
    Avatar von Mimmi
    @Darth Vicious Gerade in dem Punkt mit dem "Übereifer" muss ich dir zustimmen. In Ost - oder Nordsee, ich weiß es nicht mehr genau, werden immer mehr Windräder gebaut, obwohl es keine Leitungen gibt, die den Strom nach Deutschland transportieren können. Außerdem baut man Kohlekraftwerke, nur für den Fall, dass später die erneuerbaren Energien zu Spitzenzeiten nicht reichen & man diese dann dazu schalten kann, sonst werden sie nicht ans Netz gehen.

  5. #4
    Der Schmied von Kochel Der Schmied von Kochel ist offline
    Avatar von Der Schmied von Kochel

    AW: Wie geht es weiter ...?

    Gute Einleitung, wobei das Thema so weitgreifend ist, dass es fast als Blog Eintrag besser wäre. Nachvollziehen kann ich es dennoch.

    Es gibt eine Sache, die mich trotzt all diesen pessimistischen Ausblicken vielleicht doch noch hoffen lässt, das dies alles ein gutes Ende nimmt. Mit jeder Einführung (vermeintlicher) technischer Errungenschaften gab es diese Abgesaenge. Das TV Gerät, der PC oder banale Rockmusik haben Leute immer dazu bewegt Generationen zu verdammen und mit ihnen den Untergang der abendländischen Kultur einzulaeuten. Vielleicht ist es diesmal auch nur der Blick einer vorherigen Generation auf das Neue und genau dies macht ihnen Angst weil sie entweder damit nicht umgehen können oder es nicht ihrer Wertevorstellung genügt.

    Das von dir angesprochene Miteinander empfinde ich eher als weniger tragisch, wobei ich da nicht am Puls der Zeit bin. An meinem Aufenthaltsort war es schon immer scheisse

    Die Politik? Nun ja, auch hier kann ich mich nicht zu aeussern, da mir die Praxis fehlt.

    Die Umwelt und der Ist-Zustand der Erde allerdings ist ein anderes Thema. Die Wegwerfgesellschaft ist an grotesker Subastanz kaum zu übertreffen. Wir bewegen uns langsam aber sich auf den s.g. Peak Oil zu (ob in 10 oder 50 Jahren ist egal) und trotzdem bauen wir immer groessere Flugzeuge, immer mehr Fahrzeuge und stellen im mehr Kunststoffe her. Einen groesseren Widerspruch in Sinnhaftigkeit kann es doch gar nicht geben.... 100% der Forschungsgelder müssten unverzüglich in eine Mobilitätsalternative fließen, umgehend! Aber nein, was macht der Mensch der 1. Welt in seiner Verantwortungsposition? Er zeigt mit dem Finger auf die Menschen in der 2. und 3. Welt, dass diese bitte ihre Emissionen in den Griff bekommen und lieber Rad fahren soll. Diese Arroganz ist doch ans Maßlosigkeit nicht zu überbieten! Wir kutschieren seit über 100 Jahren in Zweitwagen, Hubraummonstern und 2 Tonnen Limosinen durch die Welt und nun wo wir merken, es ist nicht genug für alle da, rufen wir andere zur Maessigung auf. Da schreib ich mich wieder in Rage...

    Hast du den Link zur Bilderserie in Indien im anderen Thema gesehen? Ich denke wer einmal solch ein Land besucht hat, der kann vom Glauben an die Menschheit abfallen. Im Moment aber liegt das Problem bei Gretchen Müller aus dem Ruhrpott, der im Winter nach Malle fliegt, im Sommer an die Ostsee fährt und die Zeit dazwischen mit RTL und Sat 1 ausfüllt. Auch diese Menschen haben Existenzberechtigung, nur leider stellen sie im Moment in Deutschland die Masse dar, so zumindest mein subjektives Empfinden. Dieser Menschenschlag kümmert sich nicht um deine angesprochenen Probleme. und wenn doch, dann nur für 5 Minuten während er sie als Momentaufnahme in RTL aktuell wahrnimmt. Sobald der Abspann läuft, ist es wieder ausgeblendet. Die Typus Mensch gibt es in jedem Industriestaat. Fett gefressen in den Wohlstandsjahren, geht er tagtäglich seinem Job nach, es mangelt ihm an nichts und er fühlt sich wohl in der Rolle des Gerechten. Wenn dir nichts fehlt und du 24/7 umgeben von Ablenkung bist, dann geht dir der Rest der Welt am ***** vorbei. Dies ist aber nichts Neues, sondern eine Erscheinung der '50. \

    Im Rahmen der antiautoritären Erziehung ist aus den Deutschen eine verweichlichte Messe Götterspeise geworden. Einige wichtige Eigenschaften wie Sorgfalt und Strebsamkeit hat man uns noch angezüchtet, der Willen Verantwortung zu übernehmen und die Motivation zur Offensive wurden erfolgreich ausgemerzt. Vielleicht ist das der Grund, warum wir uns das alles gefallen lassen? Wie auch immer, das ist kein deutsches Problem, doch diese Tatsache macht den Umstand eigentlich eher schlimmer als besser.

    Noch was. Wer sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzt und keine Perspektive in der Welt sieht, der muss zwangsläufig sein Leben darauf einstellen um Heuchelei zu verhindern. Der Nihilist/Misanthrop hat keine Kinder, keine eigene Familie, keinen Drang zur Selbstverwirklichung, denn in seinem Weltbild gibt es keine Zukunft. Zu meiner Zeit als Grufti haben wir immer gesagt, ein konsequenter Misanthrop begeht Suizid (wenn jemand mit seiner "Ach der Mensch ist die Wurzel allen Übels" Attitüde um die Ecke kam).

  6. #5
    Blizzard_Black Blizzard_Black ist offline

    AW: Wie geht es weiter ...?

    Zitat Der Schmied von Kochel Beitrag anzeigen
    Die Umwelt und der Ist-Zustand der Erde allerdings ist ein anderes Thema. Die Wegwerfgesellschaft ist an grotesker Subastanz kaum zu übertreffen. Wir bewegen uns langsam aber sich auf den s.g. Peak Oil zu (ob in 10 oder 50 Jahren ist egal) und trotzdem bauen wir immer groessere Flugzeuge, immer mehr Fahrzeuge und stellen im mehr Kunststoffe her.
    Das sehe ich persönlich dann doch etwas anders. Den "Peak Oil" gibt es schon seit es das Erdöl als Energiequelle gibt und er wurde von Jahrzehnt zu Jahrzehnt weiter nach hinten verschoben. Größere Flugzeuge - mag sein, dass man das bemängelt - aber ein Stretch ist bei weitem effizienter als 2 kleine Maschinen mit der selben Passagierzahl rumzuschippern. Würden alle Fahrzeuge so energieeffizient unterwegs sein wie ein Flugzeug - Flugzeuge bewegen sich im Bereich von 2,5-3,5 Liter/100km pro Passagier - der Touareg von meinem Papa braucht wenn er alleine fährt 10 Liter/100km pro Passagier - und das selbst ist schon ein "Wunder", denn der Audi V8 von ihm vor knapp 20 Jahren hat sich noch 15-20 Liter/100km genemigt. Und wenn ich mir heute anguck, dass mein Kumpel einen 320er BMW fährt im Mix mit 4,7 Litern auf gut 50.000km Laufleistung in den letzten Jahren - dann ist das doch ein guter Wert - weit besser als vor 10 oder 15 Jahren. Selbst der Elektrosmart von einem Bekannten von mir braucht in etwa so viel Energie in kwh gerechnet auf 100km wie ein Flugzeug. Also - da sind Flugzeuge trotz der enorm hohen Reisegeschwindigkeiten sehr effizient unterwegs...
    Gerade im Flugzeugsektor wird sehr auf Energiesparen und Leichtbauweise wert gelegt - Flugzeuge werden nicht randvoll getankt, in den meisten Fällen nichtmal annähernd, weil jede Tonne Kerosin durch sein Eigengewicht wieder Kerosin verbraucht - die Lufthansa hat das ganze Jahr über Maschinen entrümpelt um unnötigen Ballast zu entfernen, das soll jährlich ca. 1 Million Liter Kerosin einsparen - Air Berlin hat das vor Jahren schon gemacht, dort soll das round about 250.000 Liter Kerosin im Jahr einsparen.
    Die Frage ist doch vielmehr: Wir nutzen heute oftmals nach wie vor noch Öl und Gas - meiner Meinung nach sinnlos - um unser Warmwasser übers Jahr hinzubekommen. Solange wir Öl und Gas für sowas verplämpern bin ich persönlich nicht bereit auf irgendetwas im Automobilsektor zu verzichten oder mir irgendwelche E-Autos aufdrängen zu lassen die seitenlange Nachteile gegenüber konventionellen Autos haben.


    Einen groesseren Widerspruch in Sinnhaftigkeit kann es doch gar nicht geben.... 100% der Forschungsgelder müssten unverzüglich in eine Mobilitätsalternative fließen, umgehend!
    Wozu? Es gibt doch Alternativen - Erdgas beispielsweise. Wasserstoff. Strom/Elektroautos. Nur wieso sollte man denn das alles umstellen, wenn Öl doch spottbillig ist? Was kostet denn der Liter Diesel ohne Steuern? Genauso viel wie Heizöl - nichtmal, denn da ist auch schon Steuer drauf. Was kostet ein Liter Autogas? 77 Cent. Damit kann ich heute einen Audi Q7 V8 Benziner umrüsten lassen und fahr verbrauchsmäßig kostengünstiger als mit einem VW Polo. In Amerika jammert man jetzt über den Benzinpreis - der wohl vielleicht bei 90 Cent pro Liter liegt. Wie gesagt. Öl ist Spottbillig - im Endeffekt. Wär es bei uns auch, wär die Steuer nicht drauf.
    Und mir persönlich ist das egal, ob jemand einen SUV fahren möchte, ein Auto das 20 Liter auf 100km braucht oder ähnliches, solange Leute für die Beheizung eines maroden Gebäudes und deren lausigen Dämmung tausende Liter Erdöl und Kubikmeter Erdgas durchpumpen damit das Gebäude das Jahr über warm ist - wenn man es allen voran hier oftmals mit 2/3 weniger Energie auch schaffen könnte. Aber da spielt es ja keine so große Rolle wie beim Auto - Öl und Gas kosten ja nix, ist ja zum Großteil steuerbefreit. Da juckt es dann auch nicht, wenn man tausende Liter Öl und Gas durchpumpt - mein Kumpel müsste mit seinem 320er BMW 100.000km fahren um das an Diesel zu verbrauchen was manch einer in seinem Haus auf 1 Jahr an Heizöl durchbläst.

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