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14.12.2017, 16:40 #81Kanye
Werden die Nazis und rechten immer zahlreicher in Deutschland?
Ich mache das mal an einem Beispiel deutlich: Seehofer und Bernd Höcke wurden schon als "rechts" bezeichnet. Worin besteht also nun der Unterschied zwischen den beiden Personen? Der eine bildet mit seiner Partei auch traditionell den demokratischen rechten Rand der Gesellschaft ab, der andere steht für verfassungsfeindliches Gedankengut und befindet sich außerhalb des demokratischen Spektrums. Es wäre also angebrachter Höcke als "rechtsradikal" oder "rechtsextrem" zu bezeichnen, da man ansonsten den Eindruck erweckt, Seehofer und Höcke stünden politisch für das Gleiche. Zugleich relativiert man damit legitime, demokratische Positionen (die ich mir persönlich nicht zu eigen mache, aber die man natürlich vertreten kann).
Deine Beispiele finde ich dagegen jetzt nicht so gelungen. Wer heute noch bei PEGIDA mitläuft, hört wie eine Menschenmenge "Lügenpresse" und "Volksverräter" skandiert. Das ist historisch betrachtet die Sprache der Nationalsozialisten gewesen. Wer sich davon nicht distanziert, auch nicht räumlich, muss damit leben, dass ihm dieses Gedankengut auch zugeschrieben wird. Wer die NPD wählt, gibt seine Stimme einer Partei, bei der Neonazis zur Wahl antreten und die neonazistische Positionen im Programm hat. Sicherlich wird es so sein, dass auch andere Rechtsextreme diese Partei wählen, z.B völkische Nationalisten, aber das ist dann schon eine Unterscheidung, die vor allem für Politikwissenschaftler interessant ist.
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Werden die Nazis und rechten immer zahlreicher in Deutschland?
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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14.12.2017, 19:05 #82Doyle
Werden die Nazis und rechten immer zahlreicher in Deutschland?
1) Ich schrieb "gefilmt" und nicht berichtet. Ich hab ja sowohl im ORF die Flüchtlinge im Jahre 2015 mir angesehen, als auch kurze Zeit später in Deutschland, das entweder ARD oder ZDF gefilmt hatten. Bei uns wurde alles gezeigt, aber in Deutschland kamen nur Bilder von Flüchtlingsfamilien in den Fernsehen.
2) Nein, es ist nicht egal, sonst würden wir Kriegsflüchtling nicht mit Wirtschaftsflüchtling unterscheiden. Ich weiß, manche wollen da keinen Unterschied sehen, aber ich würde lieber Menschen aufnehmen, die um ihr Leben geflohen sind, als Menschen, die hier nur vom Staat leben wollen, denn wir können nicht alle aufnehmen. So sehr ihr es auch wünscht. Schon alleine die Geburtenrate aus deren Ländern zeigt, dass die Migration nie enden wird. Liegt vielleicht daran, dass Vergewaltigung erlaubt, Abtreibung verboten und jede Familie viele Kinder haben sollen. Aber da erzähl ich nichts Neues, glaube ich.
3) Warum verlieren so viele ihren Ausweis und geben falsche Angaben, wenn sie doch nichts zu verbergen haben? Wenn sie die Dokumente im Krieg zurück lassen mussten, dann ist es ja verständlich. Von daher hätte jeder ohne Dokument als Kriegsflüchtling eingestuft werden sollen, die nach dem Krieg wieder zurück ziehen können. Wo liegt da das Problem? Syrien wird ja schon als Sicher eingestuft und trotzdem wollen sie lieber ihre Familien nachkommen lassen, als zurück zu ziehen und aufzubauen. Dort hätten sie dann wenigstens Arbeit und wir mehr Platz für eure Migranten. Sorry, ich meinte Fachkräfte.
Mein Beitrag liest sich für dich deswegen so, weil du es so lesen willst. Mich stört das nicht, wenn es dich glücklich macht.
Ich finde dein Link von der BBC sehr interessant. Ich lese daraus, dass die schwedische nationale Agentur für forensische Medizin das Alter von fast 8.000 Menschen untersuchte und sie stellten fest, dass 6.600 Personen mindestens 18 Jahre oder älter waren.
"Sweden's national forensic medicine agency checked the age of nearly 8,000 people and found that some 6,600 were 18 or over."
Das sind 82,5%. Mehr als 75%, von dem ich ausgegangen bin. Ich weiß echt nicht wie dieser Link deine Aussage untermauern soll. O.o
Ach ja und dein Link davor war eben nur eine Vermutung, die vor dem Test gemacht wurde. Für mich klingt das, als würdest du auf Vermutungen mehr Glauben schenken, als auf Beweise.
Auch in deinem Link von independent, das du am Ende noch posten musstest, stehen Sätze wie, dass die Statistik des Innenministeriums zwischen Januar 2006 und Juni 2016 ergab, dass 45 Prozent von 11.847 Personen, deren Alter überprüft wurde, keine Kinder waren.
"The Home Office statistics revealed that between January 2006 and June 2016, 45 per cent of 11,847 applicants whose ages were checked were not children."
Oder, dass Daten, die Ende Juni endeten (Vermutlich Ende Juni 2016, da der Beitrag am 19 Oktober 2016 verfasst wurde) zeigten, dass von 933 Flüchtlingen 68% davon Erwachsene sind.
"Data from the year ending in June reveals that of 933 refugees whose ages were disputed, 68 per cent were deemed to be adults."
Oder, dass Zahlen des Innenministeriums belegen, dass über 2 drittel (mehr als 66%), die nach Großbritannien eingereisten Flüchtlinge, die falsche Altersangaben machten, tatsächlich über 18 Jahre alt waren.
"More than two-thirds of refugees arriving in the UK who had their age assessed were in fact over 18, Home Office figures reveal."
Jetzt mal in Ernst. Warum verlinkst du Seiten, die meine Aussagen bekräftigen?
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14.12.2017, 21:00 #83Jonny Knox
Werden die Nazis und rechten immer zahlreicher in Deutschland?
Da wir derzeit eine weihnachtliche Charmoffensive im Forumla ausgerufen haben, werde ich mich bemühen, bei meiner Antwort so sachlich wie möglich zu bleiben.
1.) "Nur Bilder von Flüchtlingsfamilien", so so... Ich weiß nicht, zu welchen Zeiten du deutsches Fernsehen gesehen hast, aber schau mal hier:
oder auch hier:
Ganz schlimm und kackdreist wird es dann aber wirklich in dieser Szene:
Und der endgültige Gipfel ist dann hier erreicht:
Gut, also diesen Punkt können wir abhaken, oder? Außer natürlich, du willst trotz Beweis des Gegenteils weiterhin absolut ausschließen, dass im deutschen Fernsehen jemals erwachsene, männliche Flüchtlinge, die keine Kinder dabei hatten, gezeigt wurden.
2.) Du unterstellst also jedem "Wirtschaftsflüchtling", dass er nicht arbeiten will und sich nur auf Kosten des Staates durchschnorren will? Das ist ja eine wirklich ganz und gar humanistische Einstellung, die du da vertrittst.
Dass wir "alle aufnehmen" wollen oder werden, hat nie auch nur irgendjemand gesagt. Dieses in bestimmten politischen Kreisen sehr beliebte Argument entbehrt jeder Praxis und wird - oh Wunder - merkwürdigerweise immer nur von den "Flüchtlingskritikern" hervorgebracht.
Warum Familien aus Afrika mehr Kinder haben, als Familien in Europa ließe sich einfach und schnell erklären (Kindersterblichkeit, medizinische Versorgung, wirtschaftliche Entwicklung etc. - da gibt es mehrere Phasen, die in einer Übergangszeit eben auch bewirkt, dass es einen schnellen und hohen Bevölkerungsanstiegt gibt) , dass diese aber "viele Kinder haben sollen" habe ich bisher nur vom Bosporus-Oberst gehört, nicht aber aus Marokko, Simbabwe oder Äthopien. Es steht dir aber frei - wie immer - hier vernünftige Quellen anzubringen.
3.) Ja wieso verlieren sie ihn oder nehmen ihn gar nicht erst mit? Vllt weil sie einen langen Weg haben und wenn sie noch im Heimatland aufgegriffen werden, ihnen und/oder ihren Familien Ärger droht? Oder die Pässe werden von Schleppern abgenommen - als Sicherheit, dass man am Ende fürs Auslösen nochmal Geld zahlt? Oder die Pässe werden wirklich einfach verloren oder gestohlen? Und ja, natürlich gibt es auch Flüchtlinge, die ihren Pass mit böser Absicht nicht herzeigen und/oder wegschmeißen. Deshalb davon auszugehen, dass alle oder der hauptsächliche Großteil das so macht, ist nichts anderes als böswillig und von Vorurteilen geprägt.
Syrien wird als sicher eingestuft? Von wem? Also von den österreichischen Behörden zum Beispiel nicht, schau mal:
Reisewarnung (Sicherheitsstufe 6)! Vor allen Reisen nach Syrien wird gewarnt. Es wird dringend empfohlen das Land zu verlassen.
Syrien ist ein Kriegsland mit landesweiten Kampfhandlungen.[...]
Und der Hinweis für Afghanistan:
Reisewarnung (Sicherheitsstufe 6) für das ganze Land! Vor allen Reisen wird gewarnt!
Im ganzen Land besteht das Risiko von gewalttätigen Auseinandersetzungen, Raketeneinschlägen, Minen, Terroranschlägen und kriminellen Übergriffen einschließlich Entführungen, Vergewaltigungen und bewaffneter Raubüberfälle.
Nur weil Bayern-Hardliner Herrmann sich bei seinen Wählern profilieren will (https://www.welt.de/politik/deutschl...iv-sicher.html) heißt das noch lange nicht, dass das, was er sagt, auch so stimmt.
Und wiederaufbauen schön und gut, da bin ich ganz bei dir -wenn sich die Lage im ganzen Land so beruhigt hat, dass man das gefahrlos machen kann. Außerdem: Wiederaufbau von welchem Geld? Sobald Deutschland in ENtwicklungshilfe und Wiederaufbau investieren würde, kämen doch wieder die "besorgten Bürger" und fragen, warum dafür Geld da wäre, aber nicht für Schulrenovierungen... Es gibt Menschen, denen kann man es nicht recht machen.
Zu den von mir genannten Links: Meinst du das ernst? Ich zitiere nochmal deinen Beitrag und markiere den interessanten Teil fett:
Du sagst hier klipp und klar, dass 75% der minderjährigen Flüchtlinge in Schweden beim Alter gelogen haben und eigentlich Volljährig seien.
Die Zahl 75 % bezieht sich aber - wie in allen anderen Fällen (Dänemark, UK, Österreich) auch! - nur auf den Teil, dessen Alter wegen Zweifeln bei der Angabe auch wirklich überprüft wurde. Dass diese Zahl zwangsläufig nicht mal im Ansatz den total minderjährigen Flüchtlingen entspricht, ist irgendwie wohl logisch (bei Kleinkindern z.B. muss wohl kaum ein Alterstest gemacht werden...).
Leider habe ich keine Statistik gefunden, wie viele minderjährige Flüchtlinge in Schweden im Zeitraum März-Oktober tatsächlich angekommen sind. Lediglich für 2015, bei dem eine Zahl von 35.000 allein ankommenden minderjährigen Flüchtlingen genannt wird. Die Zahl dürfte 2017 natüürlich genringer sein. Allerdings steht nirgends, wann die Minderjährigen, bei denen die Tests gemacht wurden, ins Land gekommen sind. Es können also durchaus auch bereits seit 2015 im Land befindliche "Minderjährige" getestet worden sein.
Demzufolge liegt der Anteil an minderjährigen Flüchtlingen, die ihr wahres Alter falsch angegeben weit unter den Prozentsätzen, mit denen du um dich geworfen hast.
Wie gesagt: Du hast behauptet, dass so und so viel Prozent aller minderjährigen Flüchtlinge gelogen hätten, die Zahlen belegen aber ausschließlich, dass XY % der überhaupt auf ihr Alter getesteten Flüchtlinge gelogen haben. Auf die Gesamtheit aller minderjährigen Flüchtlinge gerechnet, ergeben sich also viel niedrigere Zahlen, die man nur dann genau benennen kann, wenn man diese in Relation zur Gesamtzahl der im Land befindliche Minderjährigen setzt.
Bei den österreichischen Flüchtlingen hast du ja sogar behauptet, dass 40% aller Flüchtlinge beim Alter gelogen hätte ("gaben sich als Minderjährige aus, obwohl sie älter sind"). Und mit viel schlechtem Denken, könnte man es sogar so lese, dass du in Schweden 75% von allen Flüchtlingen unterstellst, beim Alter gelogen zu haben, was natürlich jeweils totaler Humbug ist.
Ich meine, wenn selbst die österreichische Kronen-Zeitung das hinbekommt...
Dem Bericht zufolge ergaben die Altersüberprüfungen, dass die Zweifel berechtigt waren: 919 von den untersuchten 2252 Minderjährigen [Anmerkung von mir: das sind wohl die 40%,die du meinst] waren schon Erwachsene - das sind knapp 24 Prozent der insgesamt 3900 Antrag stellenden Jugendlichen.
... dann wirst du den Unterschied jetzt hoffentlich auch begriffen haben, oder?
Dass man knapp 1/4 "Minderjährige", die (absichtlich oder unabsichtlich) falsche Angaben zu ihrem Alter machen, trotzdem sehr viel finden kann, streite ich nicht ab.
Aber es wäre der Diskussion schon hilfreich, wenn man von vornherein mit richtigen Zahlen zu seiner Aussage arbeitet, oder seine Aussage den vorhandenen Zahlen anpasst. Wer beides vermischt und trotz Hinweis, dass die Zahlen nicht mit dem Inhalt des Beitrages übereinstimmen, da weitermacht, der ist augenscheinlich nicht an einer sachlichen und faktenbasierten Diskussion interessiert? Oder hat einfach ein Verständnisproblem, das kann auch sein.
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14.12.2017, 21:35 #84gokusan
Werden die Nazis und rechten immer zahlreicher in Deutschland?
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15.12.2017, 12:37 #85Ole2
Werden die Nazis und rechten immer zahlreicher in Deutschland?
Möglicherweise werden diese sogenannten rechten Bewegungen auch gezielt durch die Politik gestärkt. Will sagen, je mehr man der eigenen Bevölkerung abverlangt, zum Beispiel durch immer mehr Kürzungen im Sozialen, Einsparungen hier und dort und ganz allgemein sich immer mehr Menschen abgehangen fühlen, sei es durch die Globalisierung, einer falschen EU Politik und und und, sie das Gefühl haben, die soziale Gerechtigkeit kommt unter die Räder und ihnen wird genommen, dafür anderen ordentlich gegeben, also eine von der durch Politik herbeigeführte Lage geschaffen, desto mehr werden Menschen rechte Parteien wählen oder weiter favorisieren. Irgendwie ist das doch logisch.
Die Ratlosigkeit unserer Politik in den letzten zwei Jahren wurde gestern Abend bei "Maybrit Illner" im ZDF deutlich. Ein ziemliches Versagen der Regierungspolitik wurde stark bemängelt, vor allem die katastrophale Flüchtlingspolitik dieser Kanzlerin, was letztendlich in Deutschland eben zum Erstarken der AfD geführt hat. Andere Parteien bis auf teilweise die CSU kuschten und krochen ihr fast alle unter den Rock.
Kommt hier nicht ein genereller Richtungswechsel, ist es irgendwann aus mit den sogenannten Volksparteien. Die Unterwürfigkeit so mancher Partei hat erst in diese Lage geführt. Es gab kaum Kritik und wer sie zu laut übte, war schon fast ein Nazi. Dann müßte ich ja auch einer sein. OK, wenn das so sein soll, bitte schön.
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15.12.2017, 13:43 #86Knollo
Werden die Nazis und rechten immer zahlreicher in Deutschland?
Moderation:
@Doyle und @Jonny Knox Kommt bitte zum Thema zurück. Es geht um die Frage, ob und warum das rechte Spektrum immer mehr wird.
Eurer Meinung nach ist es die Schuld der Politiker und Politik.
Ich bin eher der Meinung, dass überwiegend die Menschen einfach negative und egoistische Menschen sind, die sich weniger mit ihren eigenen Problemen auseinandersetzen und lieber auf andere zeigen.
Wenn wir ein Thema haben, was uns Menschen schon seit tausenden Jahre zu begleiten scheint, dann ist es der Drang danach für alles einen Schuldigen zu finden. Einen Pranger braucht es, damals auf dem Marktplatz und heute bei Facebook. Dieses Abscheuliche Bild der Gesellschaft gab es schon immer. Nur das diese Abscheu jetzt überall zur Schau getragen wird, denn unsere offenen Medien geben die Möglichkeit dazu.
Jetzt ist es nicht mehr Hans - der nur in der Kneipe mit seinen 5 Saufkumpanen sich über die Leute aufregt und Erna, die in ihrer Küche mit den Frauen über die Nachbarn lästert. Jetzt ist die Möglichkeit da, sie frei über alles und jeden zu unterhalten und zu beschweren, was auch dankend genutzt wird. Und da kommen jetzt auch Dinge zu tragen, die man sonst "nur so daher gesagt" hat und wonach kein weiterer Hahn gekräht hat.
Diese Medien werden jetzt gekonnt von Leute für ihre Zwecke missbraucht. Einen Schuldigen wird sowohl dem rechten (Asylanten, Ausländer) als auch den linken Spektrum (Reiche Bonzen, Nazis) an die Hand gegeben und die Medienträger reiben sich die Finger. Ich gebe aber auch nicht den Medien die Schuld, was ja gerne von vielen genommen wird. Denn die Medien sind ein Teil der Gesellschaft und die sind nicht von einem Marionettenspieler gelenkt, sondern jeder Hans und Franz, der was aus sich hält, kann zu einem Teil davon werden. Jede größere Organisation hat ihre Medien. Und die großen Medien verdienen ihren Lebensunterhalt damit: Kurz gesagt, sie werden alles machen, damit dessen Medien und Anzeigen sich verkaufen. Und was macht man also? Skandale vorführen oder gar schaffen. Und schon wird dem eh schon tobenden Mob ein Schuldiger vor die Füße geworfen, eine negative Stimmung geschaffen und am Ende haben wir eine komplett ferne Realität des ganzen. Der Großteil der Menschen ist es einfach nicht mächtig zu begreifen, dass es gar nicht so schlimm ist. Uns geht es nicht schlimmer als damals. Ganz im Gegenteil, so viel Luxus wie wir heute haben wäre vor 20 Jahren unvorstellbar gewesen. Nur ist es für die Menschen kein Luxus, sondern "Standard".
Lange Rede, kurzer Sinn: Derartige Tendenzen gab es schon immer. Nur der Nährboden ist aufgrund der freien Kommunikation ein ganz anderer und die Stärke und härte dieser Feindlichkeit gegenüber anderen ist größer bzw. anders geworden.
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15.12.2017, 14:35 #87mikevonhammer
Werden die Nazis und rechten immer zahlreicher in Deutschland?
Sorry Bieberpelz aber bleib bitte selbst beim Thema und du hast leider bei dem was du schreibst nicht verstanden, um was es den von dir angesprochenen Menschen geht.
Niemand ich wiederhole niemand streitet ab, dass es uns gut geht. Jeder von uns ist "mächtig zu begreifen", dass wir im absoluten Wohlstand leben. Offensichtlich sehen aber viele Menschen die Gefahr, dass sich diese positiven Umstände auf Sicht gesehen ändern könnten.
Da ist die Asylantenproblematik auch nur ein Teil dessen, was die Leute umtreibt und besorgt. Das viele Leute begründete Sorgen haben und sich deshalb einen stärkeren, handlungfähigeren Staat wünschen, macht sie nicht gleich zu Nazis oder Rechten. Ob dies dann zum Erfolg, sprich Sicherung des eigenen Wohlstands führt, mag mal dahingestellt bleiben. Die Statistiken sind eindeutig und sagen Nazis werden nicht zahlreicher.
Jeder Versuch jetzt durch Begriffsdefinitionen normale Menschen in diesen Topf mit reinzuwerfen ist einfach unanständig. (Damit meine ich nicht ausdrücklich dich).
Richtig und jetzt dankt Ali Baba nicht mehr nur in der Tagesschau der Bundesregierung für seine Rückführung aus Land XY, sondern über alle anderen sozialen Medien ect. Jede Meinung kann heute besser und leichter verstärkt werden, aber das ist auch gut so finde ich.
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15.12.2017, 14:46 #88Quietscheente
Werden die Nazis und rechten immer zahlreicher in Deutschland?
Dem ist aber nicht so. Es gibt ein paar große Medienkonzerne (Bertelsmann, Springer, G+J, ...) in Deutschland und "Tagesnachrichten" werden von DPA, AP und Reuters produziert und nur umgetextet. Die haben alle auch politische Agenden. Zugegeben nicht die beste Quelle, aber eine gute Übersicht, bevor ich das jetzt selbst zusammentexte: https://netzfrauen.org/2017/05/03/pressefreiheit/
Man muss sich doch nur mal überlegen, dass man überall sieht, dass die Presse von Interessen durchsetzt ist. Sei es in Italien, den osteuropäischen Staaten, Russland oder den USA. Da halte ich es für relativ naiv zu glauben, dass dem in Mitteleuropa überhaupt nicht so ist. Lenken bedeutet nicht, dass da morgens der Chefredakteur die zu schreibenden Nachrichten auf den Tisch legt. Das kann auch einfach systemimmanent sein, z. B. indem einfach bestimmte Leute rekrutiert werden, die ins bisherige Bild passen.
Mit Sicherheit ist die Vielfalt hier groß und es gibt bestimmt auch unabhängige Blätter, der Großteil ist aber zu einem nicht geringen Teil beeinflusst. Man muss sich nur mal die Zusammensetzung der Programmbeiräte anschauen. Der Begriff "Staatsmedien" ist dann für ARD und ZDF doch gar nicht soweit hergeholt.
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15.12.2017, 14:53 #89Knollo
Werden die Nazis und rechten immer zahlreicher in Deutschland?
Ich bin beim Thema geblieben, auch wenn es etwas ausufernd war, so gehörte es zu meiner Aussage. Ich pachte für mich auch nicht die Weisheit, da kann ich genauso falsch liegen. Aber meiner Meinung nach war es schon immer in den Köpfen, also die Fremdenfeindlichen Tendenzen sowie den Drang zu einem Pranger. Ist es nur jetzt präsenter, der freien Medien und Kommunikationswege sei dank.
Wie bereits erwähnt, ich habe hier niemanden als Nazi betitelt und "rechts" zu sein, ist sowieso grundsätzlich nichts schlimme. Da kommt es nur immer auf das wie an.
Aber diese Fremdenfeindlichen Tendenzen, um es einmal beim Wort zu nehmen, sind so in der Form präsenter.
Dies wird eben oft mit "früher war es besser" argumentiert und auch die Asylproblematik wird gerne als eines der Gründe genommen. Das wir da eine Problematik haben, steht außer frage. In meinen Augen spielt es aber keine Rolle, ob es diese Problem gibt oder nicht, die Leute würde dann etwas/jemand anderen dafür hernehmen. Und das wäre dann dank der freien Medien präsent. Es wird demnach immer etwas präsentes bleiben.
Die Globalisierung, die auch erst durch diese technischen Möglichkeiten gegeben sind, gehört natürlich ebenso dazu. Das hat alles sein Vor- aber auch Nachteile.
Und ich finde diese Tendenz gefährlich.
Grundsätzlich bin ich schon immer ein freund davon gewesen, dass so viele Informationen wie möglich frei sein sollten. Medien müssen irgendwo frei sein und dürfen nicht, gerade im Bezug auf die Gefahr von Propaganda, kontrolliert sein. Aber so in der Form, wie wir sie jetzt haben, geht es uns schlechter damit und die Grundstimmung der Menschen ist schlechter, weil man da einfach nicht zu differenzieren weiß bzw. es nicht "mächtig ist zu begreifen". Das "mächtig zu begreifen" soll keine Beleidigung oder Abwertung sein, es ist nur ein Resultat dessen, zu dem es kaum eine andere Möglichkeit gibt. Welcher Mensch soll denn jetzt auch die Chance haben, die richtige Stimmung aufzufassen, wenn jedes Extrem einem eine andere Stimmung ins Gesicht wirft? Da geht es auch mir nicht anders. Nur mit dem Unterschied, dass ich versuche es alles gelassener zu sehen. Denn ich versuche nur das zu werten, was ich auch "wirklich" vor Augen erlebe. Und nicht was irgendwo auf der Welt passiert, jemand sagt und schon gar nicht wenn jemand mich versucht da umzustimmen.
Ich hoffe es ist mit diesem Beitrag ein wenig verständlicher, wie ich es gemeint habe, ohne damit jemanden auf die Füße zu treten. Und alles ist beim Thema, der Eingangsfrage, geblieben.
Moderation: @gokusan Wenn du dich an dieser Diskussion beteiligen möchtest, dann bitte auf einem anderen Niveau. Du kannst auf meinen Beitrag eingehen und deine Meinung dazu sagen. Die darf auch gerne etwas harscher sein. Aber in dieser Form nicht. Deinen Beitrag aber ich Wiederherstellerbar gelöscht, so das ihn auch jeder Mod einsehen und wiederherstellen kann. Sollte es da ein Problem mit geben.
Edit Nachtrag:
Das ist mir durchaus bewusst und mir ist auch bewusst, dass Quellen wie Springer und c.o. ein ganz mieser und gerne auch korrupter Haufen sind. Wo das Geld winkt, da fällt die News. Sei es durch Verkaufszahlen und Anzeigenverkäufe, die mit bewusst gelenkten Stimmungen geschaffen werden oder weil jemand die "gekauft" hat in dem Moment. Und auch wenn es die größten sind: Es sind nicht alle und auch nicht die einzigen.
Das Medien gerne manipuliert werden, da sind wir uns alle einig. Aber an die meisten wilden Verschwörungstheorien glaube ich einfach nicht. Es gibt viele, die behaupten die Medien würden das Flüchtlingsthema nur in eine positive Richtung lenken und verschweigen wollen. Wenn man sich aber genau die Medien anschaut, dann wird man erkennen, dass meistens beide Facetten zu finden sind. Wie oft habe ich einer Nachrichtensendung gefolgt, wo man selbstverständlich eine bestimmte Stimmung geschaffen hat, nur um danach einen Beitrag zu zeigen, der die erste Stimmung komplett widerlegt. Doppelmoral in einer Sendung. Nur als grobe Anführung dessen.
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15.12.2017, 15:32 #90Ole2
Werden die Nazis und rechten immer zahlreicher in Deutschland?
Wenn du wüßtest, was ich an Medien konsumiere, es sind nur öffentl.-rechtl. Medien wie TV u. Rundfunk und natürlich Online-Portale von Zeitungen, Inland/Ausland. Ich habe das gestern an anderer Stelle hier schon geschrieben. Und nochmal, ich kann nicht erkennen, dass Nazis immer zahlreicher werden. Genauso gut könnte ich schreiben, dass die Zahl der Salafisten immer stärker wächst, aber dann käme man schnell wieder mit der These, dass man fremdenfeindlich wäre. Jedenfalls scheuen sich mittlerweile unsere öffentl.-rechtlichen Medien kaum noch, das auch deutlich zu benennen. Vorgestern Abend dazu z. Bsp. Doku von Elmar Theveßen im ZDF. Sehr empfehlenswert. Zu lange benannten unsere Leitmedien leider nichts genau und genau das hat Vertrauen zerstört. Ich klage also sehr wohl unsere Politik an, und teilweise auch unsere Medien, die ihre Fehler jedoch teilweise auch schon bestätigt und korrigiert haben. Es hat nur leider zu lange gedauert.
Deine Ausführungen, dass es das immer schon gab und damals einen Pranger und so etwas in der Art gab, richtig, aber wenn man Schuldige für bestimmte Entwicklungen nicht benennt, wird sich auch nichts ändern. Wir können natürlich auch schweigen, doch dann machen die, die nicht wissen, dass sie falsch liegen, einfach weiter so und genau das darf nicht geschehen, denn die angebliche Zunahme rechter Tendenzen hat eben unsere Politik verschuldet. Sorry, aber "ich stehe hier und kann nicht anders".
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16.12.2017, 02:57 #91frable
Werden die Nazis und rechten immer zahlreicher in Deutschland?
Die Begründung es gäbe zu viele Gutmenschen ist mir viel zu einfach. Genauer gesagt ist es keine richtige Begründung; vorrangig zählt der Rechtsstaat und nicht das befinden einzelner Leute. Die Frage ist doch viel eher wie man dafür sorgen kann, dass die Menschen gar nicht erst hier hin kommen (wollen). Denn andernfalls kann man zwar darüber besorgt sein - was ich durchaus bis zu einem gewissen Punkt verstehen und nachvollziehen kann - aber es wird an der Sache nichts ändern. Wenn ich mich persönlich in die Lage der Menschen versetze komm ich zu dem Schluss, dass ich es genauso machte. Folglich müssen wir viel früher ansetzen. Die Menschen dafür zu verurteilen, dass sie ein besseres Leben wollen ist nicht wirklich zielführend. Mein Ansatz wäre da vor allem im europäischen Verbund mehr zu tun. Die Gebiete stabilisieren und vor allem Aufbauhilfe leisten. Wir müssen ein Stückweit daran mitarbeiten die Gründe für wirtschaftliche Migration zu 'bekämpfen'.
Ich stimme den vorherigen Rednern soweit zu, dass die Flüchtlingswelle zu mehr rechtskonservativen Vorstellungen beigetragen hat. Das liegt meiner Ansicht nach daran, dass vom rechten Spektrum die Lösungsansätze auch wesentlich simpler, teilweise auch konkreter sind. Ob sie auch immer zielführender sind vermag ich zu bezweifeln, aber sie bieten Lösungen an; teilweise natürlich gestrickt mit Populismus. Aber machen wir uns nichts vor, jede Partei greift rhetorisch mal die die populistische Schublade. Das ist meiner Auffassung nach auch nicht schlimm - ich wähle Politiker ja schließlich, damit sie sich mit den Dingen auseinander setzen und ich es eben nicht tuen muss. Dann dürfen Dinge auch gerne mal vereinfacht werden. Wichtig ist nur, dass man daraus keine grundsätzliche Politik macht; das tuen einige Politiker allerdings! Denn den einen richtigen, einfachen und unproblematischen Weg gibt es nicht. In Deutschland sind wir meiner Ansicht nach über die Rechten (i.S.d. politischen Spektrums) deshalb so verwundert, weil es in den letzten Jahren keinen Grund bzw keinen Reibungspunkt gab. Man darf nicht vergessen, dass wir in den letzten Jahren verdammt sorgenfrei gelebt haben und es einfach keinen Grund gab sich zu 'erheben'. Es lief ja alles gut oder zumindest okay. Warum sollte man dann in einer Wahl irgendwelche Probleme herbeirufen? Ich bin der festen Ansicht, dass uns etwas mehr Meinungspluralismus in Deutschland gut tut damit die Politik eben nicht mehr nur 'vor sich her dümpelt'. Ich glaube, dass dies unsere Politik belebt.
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16.12.2017, 13:37 #92Ole2
Werden die Nazis und rechten immer zahlreicher in Deutschland?
War der Linksruck in diesem Land zu stark, jene zu stark, die nicht müde wurde, ihnen konträre Meinungen als populistisch bis rechts abzutun? Wurde das nicht bei sich nahezu jeder bestmöglichen Gelegenheit zelebriert? Haben solche Dinge nicht möglicherweise viel zu viele Menschen davon abgehalten, ihre Stimme zu erheben, weil sie nicht in die "rechte Ecke" gestellt werden wollten? Ließen sich nicht auch Fragen wie diese stellen? War das nicht fast schon ein linkes Trommelgewehrfeuer und wo blieb eigentlich die Opposition im Land? Ich hatte und habe, ganz ehrlich, bis heute keine echte Opposition gegenüber Merkel gesehen. Wo war die? Saß die auf der roten Couch in den Talkshows? Nein, da saßen die Angepaßten derer, die zu lange die eigentlichen Probleme negierten. Der Zeitpunkt der Duldung des Kurses von Merkel wurde einfach überschritten. Ihre Aussage, mit ihr werde es keine Obergrenze geben, hat ursächlich mit dem Erstarken sogenannter populistischer Bewegungen zu tun. Es entstand ein Gefühl der Ohnmacht, ihr und ihrer Politik fast schon ausgeliefert zu sein, es als gegeben hinzunehmen, was das Diktat der Königin verlangte. Sie ist auch ursächlich daran Schuld, dass sich der Kontinent zu spalten beginnt. Das geht ganz allein auf ihr Konto und dabei wollte sie es doch, den Kontinent zusammenhalten. Nun kommt die Quittung.
Die Europäische Union steht kurz vor der Spaltung
Donald Tusk ist ein Mann klarer Worte. Schon bevor Angela Merkel mit ihrer Grenzöffnung dem europäischen Regelwerk für Flüchtlinge den finalen Fußtritt verpasste, forderte der EU-Ratspräsident eine bessere Sicherung der europäischen Außengrenze.
Nun hat Tusk eine Wahrheit ausgesprochen, die man in Deutschland nicht hören will: Der ebenfalls von Merkel durchgedrückte Ratsbeschluss, allen EU-Staaten Flüchtlingsquoten zu verordnen, sei „ineffektiv“ und „extrem spalterisch“. Recht hat er. Auch wenn es Traumtänzer wie Martin Schulz nicht sehen: Die Europäische Union steht vor der Spaltung. Die möchte Tusk verhindern.
Der Pole Tusk weiß besser als der Westdeutsche Schulz, was sich in Osteuropa zusammenbraut. Dort ist eine Kraft entstanden, die eine andere EU will.....
https://www.welt.de/debatte/kommenta...-Spaltung.html
Europas Rechtspopulisten treffen sich in Prag
Führende Rechtspopulisten aus ganz Europa kommen heute in Prag zusammen, um demonstrativ den Schulterschluss zu üben. Zu dem Kongress der EU-Parlamentsfraktion «Europa der Nationen und der Freiheit» werden unter anderen der Niederländer Geert Wilders und die Französin Marine Le Pen erwartet. Die EU-kritischen Kräfte haben das Treffen unter den Titel «Für ein Europa der souveränen Nationen» gestellt. Linke Gruppen haben zu Gegendemonstrationen und einer Blockade des Tagungshotels aufgerufen. Anders als bei der ENF-Tagung in Koblenz im Januar ist diesmal kein Mitglied der deutschen AfD dabei....
https://www.n-tv.de/ticker/Europas-Rechtspopulisten-treffen-sich-in-Prag-article20188074.html
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16.12.2017, 19:44 #93Kanye
Werden die Nazis und rechten immer zahlreicher in Deutschland?
Es ist eine Entwicklung bei der die Flüchtlingskrise nur der berühmte Tropfen gewesen sein wird, der dass Fass zum Überlaufen gebracht hat. Wir haben ja jahrelang erlebt, dass die Wahlbeteiligung gesunken ist. Von 82,2% im Jahr 1998 bis 70,8% 2009. 2013 erstmals wieder ein leichter Anstieg auf 71,5% und in diesem Jahr ein weiterer Anstieg auf 76,2%. Was will ich damit aussagen? Ich halte es für ein demokratisches Problem. wenn Wähler sich nicht mehr ausreichend politisch repräsentiert fühlen und deshalb nicht zur Wahl gehen. Wenn sie es dann doch wieder tun, dann meist um Protest zu wählen und "die Etablierten" zu 'verärgern'. Es brauchte offensichtlich nur einen Aufhänger für diese Leute, um wieder zur Wahl zu gehen. Jetzt konnten sie ihrer schon bestehenden (und teilweise diffusen) Unzufriedenheit ihre Stimme geben - im wahrsten Sinne des Wortes.
Wahlverhalten: Merkel-Enttäuschte und Nichtwähler machen die AfD stark |*ZEIT ONLINE
Das kann man auch gut an der Wählerwanderung sehen, 25% ihrer Zugewinne (im Vergleich zu 2013) konnte die AfD alleine aus dem Bereich der Nichtwähler verbuchen.
Auch der Vergleich der Wahlbeteiligung 2005 und 2009 ist interessant und lässt bei dem Ergebnis der SPD vermuten, dass viele klassische SPD-Wähler aus Protest über die Agenda-Politik einfach zu Hause geblieben sind.
Aber um wieder zum Thema zurückzufinden: Dass man vermehrt rechtskonservative Stimmen wahrnimmt, schreibe ich nicht einer plötzlich veränderten politischen Grundüberzeugung zu (die es zum Teil sicher auch gegeben hat), sondern einem veränderten gesamtgesellschaftlichen Klima. Das gesellschaftliche Klima hat sich seit der Flüchtlingskrise 2015 doch enorm verändert. Nicht mehr viel ist inzwischen von der Refugees-Welcome-Stimmung zu spüren, die 2015 noch breit wahrnehmbar war. In diesem veränderten Klima fällt es den Rechten einfacher sich zu artikulieren. Einige glauben inzwischen ja auch schon wieder, dass sie eine Mehrheit des Volkes vertreten.
Auch wenn ich die 12,6% für die AfD nicht schön finde, ich gönne den Menschen ihre parlamentarische Vertretung.
Wir haben eine geschäftsführende Bundeskanzlerin, die vor allem für das Verwalten von Problemen in ihrer Amtszeit bekannt ist und erleben jetzt womöglich wieder eine Zeit der Repolitisierung. Dieses Land benötigt auch dringend wieder einen politischen Richtungsstreit.
Mit Wahlkämpfen wie "FEDIDWGUGL" und der Wahlkampfstrategie der asymmetrischen Demobilisierung wird die Union hoffentlich keine Wahl mehr bestreiten. Eine Wahlkampfstrategie die darauf abzielt, den politischen Gegner so wenig wie möglich zu verärgern, damit der einfach zu Hause bleibt, ist dem Demokratiegedanken nicht besonders förderlich.
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18.12.2017, 09:17 #94Knollo
Werden die Nazis und rechten immer zahlreicher in Deutschland?
Moderation:
Leute es reicht. Das nächste Mal hagelt es Verwarnungen und ihr fliegt aus dem Politik Bereich raus.
Ich habe euch jetzt schon 2 mal aufgefordert, zum Thema zurück zu kommen und hier keinen Dialog zu führen.
Die Beiträge sind gelöscht. Sollte da noch ein Beitrag von euch beiden hinterher kommt gibt es sofort eine Verwarnung und unter Umständen eine Sperre für diesen Bereich.
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24.12.2017, 08:14 #95Jonny Knox
Werden die Nazis und rechten immer zahlreicher in Deutschland?
Dann poste ich nochmal die Teile, die nicht Offtopic, sondern eindeutig zum Thema "Rechtsextreme in Deutschland" waren. (Danke @Bieberpelz für die Zitate )
Rechtsextreme Einstellungen waren schon immer in der Gesellschaft zu finden, bisher gab es nur keine "salonfähige" Partei, die sich nach außen hin zumindest den Anstrich einer demokratischen Verordnung gegeben hat.
Hier eine Untersuchung aus dem Jahr 2014 zum Thema "rechtsextreme Einstellungen in Deutschland":
http://www.qucosa.de/fileadmin/data/...g_Internet.pdf (PDF Download)
Interessante Grafiken so ab Seite 33.
15% sagen, eine Einparteiendiktatur wäre das richtige
Über 20% sagen, die Mehrung deutscher Macht sollte oberstes Ziel der (Außen-) Politik sein
Um die 25% sagen, Deutschland wäre mit Ausländern überfremder, diese kamen nur ins Land, um das Sozialsystem auszunutzen und wenn Arbeitsplätze knapp würden, solle man die Ausländer doch einfach wieder in ihr Heimatland schicken
13% sagen, das deutsche Volk sei von Natur aus anderen Völkern überlegen
Knapp unter 10% sagen, Hitler und der Nationalsozialismus waren doch eigentlich gar nicht so schlimm - das mit der Judenvernichtung wäre halt blöd gelaufen
Aus der Untersuchung geht auch hervor, dass damals wesentlich mehr Menschen ohne hohen Schulabschluss rechtsextreme Einstellungen befürworten, der Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Teilnehmern aber eher gering war.
Außerdem waren besonders viele Leute gegenüber Ausländern feindlich eingestellt, die nichts zu tun hatten - also Arbeitslose und Pensionisten.
Auch interessant, dass bei den Parteiwählern die AfD-Wähler in fast jeder Kategorie direkt nach den Wählern der strengrechten Parteien kamen (Seite 41, "Sonntagsfrage"). Schon 2014 , also vor der Flüchtlingskrise, war somit relativ deutlich, woher die AfD einen Teil ihres Klientels beziehen könnte.
An Seite 43 sieht man auch den Verlauf der letzten Untersuchungen zum Thema "rechte Einstellungen", aus der hervorgeht, dass die Werte 2014 eigentlich relativ niedrig waren.
Eventuell hatte man deshalb im Zuge der Flüchtlingskrise auch das Gefühl, dass diese wieder gestiegen sind/zugenommen haben?
2016 hätte dem Zweijahresrhythmus zufolge eine neue Untersuchung kommen sollen. Vllt könnte man daraus dann auch auch interessante Dinge ableiten.
edit: Studie von 2016: https://www.boell.de/sites/default/f...=division_demo (PDF Download)
Vergleich 2014 vs. 2016 (Fettdruck)
15% sagen, eine Einparteiendiktatur wäre das richtige --> 22%
Über 20% sagen, die Mehrung deutscher Macht sollte oberstes Ziel der (Außen-) Politik sein --> ca. gleich geblieben
Um die 25% sagen, Deutschland wäre mit Ausländern überfremder, diese kamen nur ins Land, um das Sozialsystem auszunutzen und wenn Arbeitsplätze knapp würden, solle man die Ausländer doch einfach wieder in ihr Heimatland schicken --> gestiegen auf ca. 33% (aber nur +2% beim Heimschicken von Ausländern bei knappen Arbeitsplätzen)
13% sagen, das deutsche Volk sei von Natur aus anderen Völkern überlegen --> relativ unverändert mit leichter Tendenz nach unten
Knapp unter 10% sagen, Hitler und der Nationalsozialismus waren doch eigentlich gar nicht so schlimm - das mit der Judenvernichtung wäre halt blöd gelaufen --> abhängig von der konkreten Aussage mehr oder weniger leicht gesunken
Auch 2016 zeigt sich ein hohes Schulbildungsgefälle, sowie ein starker Unterschied arbeitslos/Rentner zu den anderen Gruppen.
[...]
Dass Hilfe vor Ort sinnvoller ist, als Hilfe hier, ist eigentlich allgemeiner Konsens und keinesfalls eine "rechte" Ansicht. Keine Ahnung, wieso du das einen Zusammenhang herzustellen versucht, wo keiner ist?
Das Problem ist nur, dass die Hilfe vor Ort eben nicht vorhanden ist. Weder in wirtschaftlich schwachen Regionen in Afrika, geschweige denn in Kriegsgebieten wie Syrien und Afghanistan. Im Fall von Syrien hat man gesehen, dass die internationale Gemeinschaft total versagt hat und wie lang tut man bitte schon in Afghanistan herum und es wird eher schlimmer als besser...??? Es redet sich immer leicht von "Hilfe vor Ort", nur wie soll diese aussehen? Wieviel Milliarden würde das pro Jahr kosten? Und egal wie viel es wäre: Von "den Rechten" käme auch dann wieder der Hinweis, das Geld wäre doch bitte für deutsche Bürger auszugeben, statt für Bimbos in Afrika. Ist ja nicht so, als hätte es das nicht alles schon mal gegeben.
Es mag sein, dass es nun nach der Flüchtlingskrise in der Gesellschaft mehr Verständnis und Ensicht der Notwendigkeit hoher Investitionen im Ausland gibt, um armen Ländern zu helfen, ihre Bürger adequat versorgen zu können. Das wird aber eine Mammutaufgabe sein, die über Generationen anhalten wird - und umso länger es dauert und umso mehr Geld ausgegeben werden muss (und es wird eher mehr werden statt weniger), desto eher wird es auc irgendwann in Zukunft wieder alte Meinungen geben, die das Geld lieber im Land investiert sehen wollen.
Dass das keine von mir ausgedachte Fiktion ist, sieht man ja auch an der "Mitte-Studie" von 2016, die ich etwas weiter oben bereits verlinkt hatte, nach der ca. 25% der Teilnehmer sagen, Deutschland müsse seine nationalen Interessen im Ausland energisch durchsetzen und als oberstes Ziel seine Macht stärken.
Außerdem sind 10% der Meinung, die Deutschen seien von Natur aus anderen Völkern überlegen, der stärkere sollte sich in der Gesellschaft - wie in der Natur auch - immer durchsetzen und es gäbe wertvolles und unwertes Leben. Das sind ebenjene 10%, denen man nicht verklickern kann, weshalb das starke Deutschland den schwachen afrikanischen Ländern auch nur irgendetwas helfen sollte.
Und das sind auch die 10%, die - um es mit deinen Worten zu sagen - "am liebsten alle Flüchtlinge rausschmeißen" würden.
10% mag zwar nicht viel klingen (ebenso wie die 13% Wähler der AfD bei den BTW), aber diese Gruppen sind auf Facebook etc. so laut, dass sie die Gesellschaft nachhaltig beeinträchtigen und eine Stimmung schüren und heraufbeschwören, die es ohne diese Gruppe definitiv nicht gäbe.
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24.12.2017, 14:28 #96Final1985
Werden die Nazis und rechten immer zahlreicher in Deutschland?
Auf den Punkt.
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24.12.2017, 14:38 #97Ten
Werden die Nazis und rechten immer zahlreicher in Deutschland?
Jonny Knox
Ansonsten schließe ich mich dem so an.
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24.12.2017, 15:51 #98Jonny Knox
Werden die Nazis und rechten immer zahlreicher in Deutschland?
In der Studie geht es ausschließlich um rechtsextremes Gedankengut. Der von dir zitierte Punkt ist von mir verkürzt dargestellt, da ich davon ausging, dass eine Studie über Rechtsextremismus in einem Thread über "Nazis" keine permanente Einordnung braucht.
Ich zitiere aus der Erklärung der 2016er Studie:
Grafik 1 stellt die Zustimmungswerte für die Dimension »Befürwortung einer rechtsautoritären Diktatur« dar. 13,8% der Befragten in Ostdeutschland und 4,8% derer in Westdeutschland stimmten der Aussage zu,
dass unter bestimmten Umständen eine Diktatur die bessere Staatsform
wäre. Dies ist ein bemerkenswerter Unterschied, der sich in den beiden
folgenden Fragen weit abgeschwächter zeigt. 12,8% im Osten und 10%
im Westen wünschen sich einen Führer, der zum Wohle aller durchregiert;
25,5% (Ost) und 21% (West) wollen eine einzige starke Partei, welche die
»Volksgemeinschaft« insgesamt verkörpert. Mit dieser Dimension wird ein
Element rechtsextremer Einstellung abgefragt, das deutlich antidemokratisch ist, denn alle Aussagen richten sich gegen die Aushandlung verschiedener Interessen. Die Begriffe »Diktatur«, »Führer« und »Volksgemeinschaft« sind zudem Signalwörter für eine völkische und antidemokratische
Ideologie.
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24.12.2017, 15:52 #99Jonny Knox
Werden die Nazis und rechten immer zahlreicher in Deutschland?
Ich zitiere aus der Erklärung der 2016er Studie:
Grafik 1 stellt die Zustimmungswerte für die Dimension »Befürwortung einer rechtsautoritären Diktatur« dar. 13,8% der Befragten in Ostdeutschland und 4,8% derer in Westdeutschland stimmten der Aussage zu,
dass unter bestimmten Umständen eine Diktatur die bessere Staatsform
wäre. Dies ist ein bemerkenswerter Unterschied, der sich in den beiden
folgenden Fragen weit abgeschwächter zeigt. 12,8% im Osten und 10%
im Westen wünschen sich einen Führer, der zum Wohle aller durchregiert;
25,5% (Ost) und 21% (West) wollen eine einzige starke Partei, welche die
»Volksgemeinschaft« insgesamt verkörpert. Mit dieser Dimension wird ein
Element rechtsextremer Einstellung abgefragt, das deutlich antidemokratisch ist, denn alle Aussagen richten sich gegen die Aushandlung verschiedener Interessen. Die Begriffe »Diktatur«, »Führer« und »Volksgemeinschaft« sind zudem Signalwörter für eine völkische und antidemokratische
Ideologie.
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24.12.2017, 15:55 #100Jonny Knox
Werden die Nazis und rechten immer zahlreicher in Deutschland?
In der Studie geht es ausschließlich um rechtsextremes Gedankengut. Der von dir zitierte Punkt ist von mir verkürzt dargestellt, da ich davon ausging, dass eine Studie über Rechtsextremismus in einem Thread über "Nazis" keine permanente politische Einordnung braucht.
Ich zitiere aus der Erklärung der 2016er Studie:
Grafik 1 stellt die Zustimmungswerte für die Dimension »Befürwortung einer rechtsautoritären Diktatur« dar. 13,8% der Befragten in Ostdeutschland und 4,8% derer in Westdeutschland stimmten der Aussage zu,
dass unter bestimmten Umständen eine Diktatur die bessere Staatsform
wäre. Dies ist ein bemerkenswerter Unterschied, der sich in den beiden
folgenden Fragen weit abgeschwächter zeigt. 12,8% im Osten und 10%
im Westen wünschen sich einen Führer, der zum Wohle aller durchregiert;
25,5% (Ost) und 21% (West) wollen eine einzige starke Partei, welche die
»Volksgemeinschaft« insgesamt verkörpert. Mit dieser Dimension wird ein
Element rechtsextremer Einstellung abgefragt, das deutlich antidemokratisch ist, denn alle Aussagen richten sich gegen die Aushandlung verschiedener Interessen. Die Begriffe »Diktatur«, »Führer« und »Volksgemeinschaft« sind zudem Signalwörter für eine völkische und antidemokratische
Ideologie.
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