Welcome Mr. President - der Obama Thread

[Der Schmied von Kochel]

Im Moment ist es glaub ich so, dass wenn man in China verkaufen will dort auch produzieren muss und so ist es tatsächlich auch sehr einfach die Produkte bald zu kopieren.

Das verstehe ich nicht. Wenn dem so wäre, wie kommt es dann das China voll mit Importwaren ist? Angefangen bei Fahrzeugen, hin zu Wein und schlussendlich bei Medikamenten?

Es ist aber tatsächlich immer noch große Gang und Geben Produkte zu kaufen und zu analysieren um die dann zu kopieren. Ganze gewaltig große Industrieanlagen werden hier gekauft um sie in China auseinander zu bauen.

Industrieanlagen ist vlt. ein wenig übertrieben. Großartig ist die Geschichte des Transrapids, der mal mir nichts dir nichts gefaket wurde, doch dann wieder Siemens angerufen wurde, weil: der lief nur 60 km/h! Darüber lacht der Deutsche hier heute noch...

Strafzölle würde ich aber sehr begrüßen und nicht nur für China sondern für jedes Land, deren Auflagen für Umwelt oder Arbeiterschutz unsere deutlich unterschreiten. So könnte man unsere Wirtschaft stärken und gleichzeitig großen Einfluss auf die Umwelt und Arbeitsbedingungen in anderen Ländern nehmen.
China wird aber bald eh gewaltig gegen die Wand fahren und an ihrem Wachstum zugrunde gehen und Indien wird sehr bald das neue China (wirtschaftlich gesehen, wobei sie vieles schon geschickter angehen).

Großartige Idee!
Frage Nummer 1: welches Entwicklungsland kann das zahlen (außer China)?
Frage Nummer 2: wenn dadurch die Exporte weg brechen, wie kompensiert dies das Entwicklungsland das auf diese angewiesen ist?
Frage Nummer 3: wie hoch ist wohl die Chance das die Zölle nicht auf die Preise umgeschlagen werden und der Endabnehmer die Zeche zahlt? (hier gleich die Antwort: 0)

Die Chinadiskussion zwischen uns reißt immer die Threads aus dem Kontext. Wenn du einen eigenen generellen Fleischi vs. Patzi China Fight Club hier im P&G möchtest, be my guest!

[Patzenhofer]

Gegenfrage zu Frage 1: Wer sind die Investoren in Entwicklungsländern? (China mal ausgenommen)
Bessere Arbeitsbedingungen können den Entwicklungsländern nur helfen. Auch sollte es in deren Interesse sein, dass sie auch in Zukunft noch arbeiten können.
Zu 2: Die Importe werden nicht weg brechen, gerade Entwicklungsländer (auch hier will ich mal China außen vor nehmen) haben dann immer noch billige Arbeitskräfte und vieles was mit Landwirtschaft zu tun hat ist auch nur in den Länder möglich, aber der Westen wäre in vielen Bereichen wieder etwas Konkurrenzfähig.
Zu 3. Natürlich werden die Kosten auf das Produkt aufgerechnet, aber die Frage sollte doch sein, ob wir mit den billigen Preisen auch in Kauf nehmen wollen, dass wo anders Menschen ausgebeutet werden, die teils schon nach kurzer Zeit große gesundheitliche Probleme bekommen und dass wo anders riesige Naturgebiete zerstört werden.

EDIT:
Der X3 von BMW wurde doch auch in China produziert (mit einem chinesischen Partner) um dort auch Autos verkaufen zu können und schwups schon wurde er kopiert.

Und auch wenn die Kopien von schlechter Qualität sind, werden sie trotzdem gekauft, da hilft es wenig, wenn man sich darüber amüsiert.

[Der Schmied von Kochel]

Bei 1. verlangst du gleiche Arbeitsbedingungen und bei 2. sind dabei immer noch billige Arbeitskräfte vorhanden. Denkst du wirklich das wenn die Arbeitsbedingungen auf dem westlichen Niveau sind, dass es immer noch billige Arbeitskräfte gibt?
Was hat die Frage 1 mit der Gegenfrage zu tun?

Das der Endverbraucher im gros - besonders in Deutschland - dazu bereit ist mehr zu bezahlen und dadurch Ms. Wong in Hanoi ein höheres Gehalt zu finanzieren, halte ich für gelinde ausgedrückt utopisch. Da übervorteilst du den Konsumenten im Kapitalismus.

[Patzenhofer]

Mit der Gegenfrage wollte ich sagen, dass in den wirklich armen Ländern eh schon westliche Investoren da sind, und das Land von den Gewinnen eh wenig hat. Sollten die Kosten also steigen, müssen es auch diese Investoren tragen.
Und billige Arbeitskräfte sind relativ. Für uns sind es billige Arbeitskräfte, für die Arbeiter selbst kann es aber schon ausreichend sein um gut leben zu können. Man kann unsere Lohn nicht mit deren vergleichen.

EDIT:
Wenn man in Deutschland nur mit sehr hohen Auflagen produzieren kann ist es Kapitalismus und wenn dagegen die Auflagen für den Import ausgeweitet werden Kommunismus? Versteh ich nicht.

[Der Schmied von Kochel]

Mit der Gegenfrage wollte ich sagen, dass in den wirklich armen Ländern eh schon westliche Investoren da sind, und das Land von den Gewinnen eh wenig hat. Sollten die Kosten also steigen, müssen es auch diese Investoren tragen.
Und billige Arbeitskräfte sind relativ. Für uns sind es billige Arbeitskräfte, für die Arbeiter selbst kann es aber schon ausreichend sein um gut leben zu können. Man kann unsere Lohn nicht mit deren vergleichen.

Also sehe ich das richtig: wir bzw. die US erhöhen die Einfuhrzölle und führen das Geld dann in Form von Investitionen zurück damit die produzierende Wirtschaft nicht all zu sehr darunter leidet?

EDIT:
Wenn man in Deutschland nur mit sehr hohen Auflagen produzieren kann ist es Kapitalismus und wenn dagegen die Auflagen für den Import ausgeweitet werden Kommunismus? Versteh ich nicht.

Da sollst du nicht wörtlich nehmen. ich bediente mich lediglich dieses übertriebenen Terminus (Kapitalismus) um auf die Unwahrscheinlichkeit dieses Gedankens aufmerksam zu machen.

[Patzenhofer]

Die private Wirtschaft (und Inverstoren) wird wohl kaum von Zöllen profitieren.

[ZhaoYun]

Also ich sehe das so:

Wenn die Strafzölle erhoben werden, werden die sofort auf den Endverbraucher abgeschlagen, das führt zu einer Verteuerung des Produktes und wenn diese so massiv ist, dass das Westliche Produkt günstiger ist als der Chinesiche wird der Kunde das Qualitativ bessere und günstigere Produkt nehmen, wenn das sich rumspricht geht die Marke aus China kaputt und die Westlichen investoren produktzieren wieder in Westen anstatt in China, was die outgesourcten Arbeitsplätze wieder herstellt.

Übrigens back to topic

[Asmoo]

kurze zwischenfrage, ich denk das is der richtige thread um das zu posten.
wie stehts eigentlich mit den US streitkräften in den östlichen krisengebieten aus? wie plant obama das, ich hab gehört das er schrittweise so viele wie möglich von ihren posten abziehen will, kann mich aber auch täuschen Was mich noch eher interessiert - wie steht das Verhältnis von amerikanischen zu deutschen Truppen im Osten? (Zahlenmäßig, hätte gern ne Vorstellung davon)

[Patzenhofer]

Von 71.420 Soldaten sind es 34.800 US-Soldaten, Deutschland schickt gerade mal 4.365 Soldaten, die hauptsächlich im Norden Afghanistans stationiert sind.
Dazu kommen noch Soldaten im Irak, die aber dieses Jahr noch abgezogen werden sollen (Bush hat zu seiner Amtszeit bereits den Rückzug eingeleitet).
Und gerade die Amerikaner haben in den Gebieten hohe Verluste, alleine im Irak kamen 2900 Soldaten um.

Die in Afghanistan sollen auch so bald wie möglich abgezogen werden (glaube da gibt es Pläne bis 2011, die aber wohl nicht eingehalten werden).

[ZhaoYun]

Tja langsam wirds eng für Obama, wenn seine Reformen nicht in 2 Jahren wirkung zeigen sehe ich schwarz für die USA.
Das letzte was ich will ist das Sarah Palin oder wie ich sie nenne Bush 2.0 Präsidentin der USA.
Allein ihre Forderungen sind gelinde gesagt radikal um es mal gemäßigt auszudrücken.
So jemanden will ich als letztes über das US-Atomwaffenarsenal verfügen sehen.

Also OBama bitte senke die Arbeitslosigkeit um die hälfte und bringe den Dow Jones bitte wieder auf 15k zurück.

[X-A-X]

Wieso wird Präsident Obama als mächtigster Mann in den Medien immer betitelt? Ich sehe im Ministerpräsidenten Putin weitsaus mehr Macht und eine höhere Bedrohung als bei Obama.

[ZhaoYun]

okay
du weißt das nach wie vor die USA die größte Volkwirtschaft der Welt ist?
Das die USA das Technisch Modernste Militär haben?
Das die USA in fast jeder Beziehung technisch Weltbeste Nation sind bzw in weit oben argieren?
Führend in Medizin, Forschung, usw.

Rußland erholt sich immer noch von den zusammenbruch der Sowjetunion (und vielen belangen mittlerweile besser als vorher (wirtschaftlich))
Putin ist meiner Meinung nach mächtiger in eigenen Land, aber weltweit?

[Der Schmied von Kochel]

US-Terrorknast: Obama erlaubt neue Militärprozesse in Guantanamo - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik

Nutzen wir doch mal diesen Moment um ein paar Seiten zurück zu blättern und um die damaligen Optimisten zu fragen, was sie denn von der jüngsten Entwicklung halten? Willkommen in der realen Welt.

[ZhaoYun]

Tja das ist nicht gut, aber vielleicht eine Geste an die Republikaner, damit sie ihm bei Gesetzen helfen oder so, vielleicht hat er es aber auch aus notwendigkeit oder überzeugung getan.

[Der Schmied von Kochel]

Was bleibt wenn der Staub sich legt...

Kann sich jemand an die tollen "Change" Poster mit Obama's Konterfei erinnern? Wie würde ein solches Poster nun aussehen? Palästina nicht anerkannt und im gleichen Atemzug neue Waffendeals mit Israel? Vollzug der Todesstrafe selbst bei beachtlichen Schuldbedenken? Kein Abzug aus Afghanistan? US Wirtschaft am Boden und kurz vor einer 2. Rezession? Neue Waffendeals mit Taiwan obwohl diese nicht stattfinden sollten?

Aus der Traum, zurück auf dem Boden der Tatsachen. Nicht der Präsident regiert die USA, der Kongress und Lobbies tun es. Armer Heuchler.

[dARius]

Was bleibt wenn der Staub sich legt...

Kann sich jemand an die tollen "Change" Poster mit Obama's Konterfei erinnern? Wie würde ein solches Poster nun aussehen? Palästina nicht anerkannt und im gleichen Atemzug neue Waffendeals mit Israel? Vollzug der Todesstrafe selbst bei beachtlichen Schuldbedenken? Kein Abzug aus Afghanistan? US Wirtschaft am Boden und kurz vor einer 2. Rezession? Neue Waffendeals mit Taiwan obwohl diese nicht stattfinden sollten?

Aus der Traum, zurück auf dem Boden der Tatsachen. Nicht der Präsident regiert die USA, der Kongress und Lobbies tun es. Armer Heuchler.

Dass Obama's Wahlversprechen letztlich scheitern, liegt nicht nur an ihm.
Erstens kann er nichts für die am Boden liegende Wirtschaft, was ja Reformen erschwert. Besonders die seinigen, die auch im Bereich Sozialleistungen stattfinden sollten, muss ja Geld aufgetrieben werden - wie, wenn die Schulden sich im Unermesslichen befinden?
Dann wäre da der Kongress, was letztenendes auch für die Ratifizierung von Vorschlägen zuständig ist - da kann Obama einiges wollen, ohne dessen Bewilligung geht nix. Hat man ja auch im Schuldendealstreit gesehen - die Tea-Party hätte die USA lieber pleite gehen lassen, als Obama klein bei zu geben, was letztlich ihn in die Knie gezwungen hat. Da trägt das Wahlvolk und das Zweikammernsystem mit Schuld. Sehen wir es mal so: wäre die US-Wirtschaft so top wie vor 10 Jahren, hätte niemand ein Problem mit Obamas Reformen - aber wenn das Wörtchen wenn nicht wär...
Die Waffendeals mit Taiwan ist nur eine Antwort auf Chinas Aufbesserung der Armee - die USA hat bessere Beziehungen mit den chinesischen Nachbarn als China selbst. Und das wollen sie sich nicht nehmen lassen.
Ich weiß nicht, ob der Nicht-Abzug aus Afghanistan mit den Unruhen in Nordafrika und Nahen Osten zu tun hat. Wenn sich die USA zurückzieht, könnte es doch auch da zu Unruhen kommen - in einem Staat, der alleine nicht auf den Beinen stehen kann und wo soviel Konfliktpotential besteht. Natürlich erachte ich das nicht als einzigen Grund für das Ausbleiben des Rückzugs, war nur so ein Gedankengang.

Ich seh Obama keineswegs als perfekt, aber besser als die Alternativen. Zudem kann er niemals so viel Schaden anrichten, wie es Bush getan hat. Was die Republikaner ungern zugeben werden. Obama muss ja auch mit den Schulden fertig werden, die auch Bush (ca. 6% Neuverschuldung über 8 Jahre) aufgenommen hat - bei Clinton lag die Neuverschuldung letztenendes 0%! Also würde ich die ganze Problematik doch relativieren. Aber Obama einen guten Krisenmanager á lá Helmut Schidt zu bezeichnen, würde mir im Traum nicht einfallen.

[ZhaoYun]

Okay leider hat Obama nun bereits mit der Wiederwahl zu kämpfen deswegen kann er nicht die in Amerika lebenden Israelies verärgern, außerdem ist Israel ein sehr langer Partner in Sachen Naher Ost und Wirtschaft. Verständlich ist das schon, aber leider geht das aufkosten einer möglichen Konflickt Lösung in Israel.

Ironischerweise könnte Obama gerade der Teaparty entweder seine Wiederwahl oder seine Abwahl verdanken.

Bereits jetzt gibts viele Leute die zwar zu den Republikanern halten, aber bei einer Präsidentschaftwahl eher die Demokraten wählen würden, weil sie es der Teaparty auf keinen Fall in der Regierung haben wollen.

Wenn es ihm in den Medien gelingen sollte die Teaparty als Blockierer zu enttarnen und dem Volk die Konsequenzen begreiflichen machen kann, die so eine Haltung hätte, wäre das genauso effektiv.

Am besten wäre es wenn sich die Republikaner endgültig von der Teaparty lösen würden und sie abspalten würden.

Kann man aber nicht diese Bewegungs als Blockierer entlarven, die Wähler nicht moblisieren um einen Teaparty Kandidaten blockieren oder den Bruch der Republikander mit der Teaparty zu standekommen, tja dann könnte es sehr sehr Spannend werden 2012 und vielleicht sogar die Abwahl von Obama bedeuten.

[PsychoGamer]

Und Guantanamo ist immer noch offen, und wird wahrscheinlich auch nie geschlossen werden.

[Nicoletta]

Aus der Traum, zurück auf dem Boden der Tatsachen. Nicht der Präsident regiert die USA, der Kongress und Lobbies tun es. Armer Heuchler.

Das ist bei uns nicht anders - geschieht nur viel unverhohlener! Das geht historisch rückwärts gesehen von Abwrackprämie für eine Lobbyistenindustrie über den viel zitierten Euro-Raum bzw. EU Erweiterung. Das ist in den USA nicht anders. Hüben wir drüben werden alle paar Jahre die Wähler mit Versprechungen gelockt - und das beste ist, es funktioniert auch nicht - und am Ende für ihren Urnengang noch dahingehend bestraft, dass oft genug überhaupt nichts passiert. Obama kann allein keine Todesstrafe abschaffen, keine Wirtschaft in Schwung bringen oder die sozialen Probleme der amer. Bevölkerung lösen. Siehe z.B. die Diskussion dort um die Krankenversicherung - sie wird von vielen Bürgern und Politikern abgelehnt. was für uns hier schier undenkbar erscheint sind dort eben Traditionen.

Ähnlich verhölt es sich auch mit Guantanamo - lediglich Portugal und die Schweiz sind / waren bereit, ehemalige Gefangene - gegen die kein offizielles Verfahren läuft -aufzunehmen. Was soll Obama machen? Sie als Untermieter ins Weiße Haus einladen? Ich sehe es ähnlich wie @dARius , Obama ist gemessen an den Alternativen noch eine gute Wahl.

Und bevor nun wieder die ewig gleichen Amerikahasser sich in wilde Spekulationen verlaufen hier mal ein Link zu den Fortschritten Obamas, die als Information oft gar nicht über den großen Teich gelangen oder an simplen Denkblokaden scheitern. http://progress.barackobama.com/

[ZhaoYun]

Hi Scores, ich gebe dir recht Obama kann das alleine wegen der Kongress Mehrheit der Republikaner nicht schaffen, dennoch wären ohne die Tea Party bewegung kleinere Schritte möglich, aber die Tea Party sehen jeden Kompromis als Verrat an und somit ist eine Einigung fast unmöglich gewurden.

Als ich Klinsmanns Kommentare gehört habe, über die Amerikanischen Medien, aber ich echt gedacht, der will uns verarschen, aber laut Freunden, die auch in Amerika zu tun haben, ist das wirklich in einigen Gegenden so das die Amerikaner keine echten Nachrichten sehen wie wir mit ihren bis 30 min dauer sondern eher beiläufig und eher mit ganz geringer Dauer und dementsprechend weniger detailiert und genau.