Thema: Was machen bei einer Selbstmordankündigung?

Hallo vor 2 Wochen hatte ich den fall das ein Klassenkamerad(Berufschule) mir geschrieben hat das er sich umbrigen will.
Da ich genau wusste das er 1. Schweres borderline und 2. schon ein Versuch hinter sich hatte habe ich sofort die Polizei informiert.
Nun ist er zwar in einer Klink will aber keine Kontakt mehr zu mir haben (was sehr schade ist) .
Wie hättet ihr reagiert war vieleicht einer von euch in einer ähnlichen situation ?

gamefreake89

Hallo vor 2 Wochen hatte ich den fall das ein Klassenkamerad(Berufschule) mir geschrieben hat das er sich umbrigen will.
Da ich genau wusste das er 1. Schweres borderline und 2. schon ein Versuch hinter sich hatte habe ich sofort die Polizei informiert.
Nun ist er zwar in einer Klink will aber keine Kontakt mehr zu mir haben (was sehr schade ist) .
Wie hättet ihr reagiert war vieleicht einer von euch in einer ähnlichen situation ?

Ich hätte höchstwahrscheinlich genau so wie du reagiert.

@gamefreake89 : Da du in dieser Situation und mit dem Wissen, dass er stark gefaehrdet ist, davon ausgehen musstest, dass er es in die Tat umsetzen wird/wuerde, war und ist deine Reaktion die bestmoegliche. Frueher oder spaeter wird er es verstehen, dass du nur um ihn besorgt warst.

Generell sollte man mit solchen Menschen das Gespraech suchen und versuchen zu ergruenden, warum diese Person so depressiv ist. Dies waere der erste sinnvolle Schritt. Wenn allerdings akutes und schnelles handeln erforderlich ist, dann hilft manchmal auch nur ein Anruf bei den passenden Behoerden.

Gruesse
Cyan

gamefreake89

Hallo vor 2 Wochen hatte ich den fall das ein Klassenkamerad(Berufschule) mir geschrieben hat das er sich umbrigen will.
Da ich genau wusste das er 1. Schweres borderline und 2. schon ein Versuch hinter sich hatte habe ich sofort die Polizei informiert.
Nun ist er zwar in einer Klink will aber keine Kontakt mehr zu mir haben (was sehr schade ist) .
Wie hättet ihr reagiert war vieleicht einer von euch in einer ähnlichen situation ?

Völlig richtig reagiert! Und zwar aus zwei Gesichtspunkten:

1.- Für den Fall dass die Meldung nicht wirklich ernst gemeint war:

Dein Kumpel hat dann wohl (irgend) ein Defizit und möchte auf sich und seine, seiner Meinung nach, problematische Situation aufmerksam machen. Die Polizei informiert zunächst akute "Einsatzkräfte" und die dann schlußendlich den sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes. Die Psychologen dort können schon sehr sehr deutlich vermitteln, dass man mit solchen Dingen nicht spaßt.

2.- War dein Kumpel wirklich davor seinem Leben ein Ende zu setzen:

Dann können die von der Polzei alarmierten Psychologen recht unmittelbar die richtigen Weichen stellen - z.B. im schlimmsten Fall deinen Kumpel davon überzeugen nicht von der Brücke zu springen.

Egal welche Situation wirklich vorliegt, der Anruf bei der Polizei sichert den Anstoß eines Prozesses, der über die Notfallärzte zum Gesundheitsamt geht und deinem Kumpel wie auch seinen Eltern hilft. Deinem Kumpel zunächst vor finalen Tschüß und den Angehörigen - die man ja auch nicht vergessen darf, sind sie doch Teil der Therapie - mit Anlaufstellen wo sie selbst Hilfe für die Hilfe erhalten können.

Das hast du absolut korrekt gemacht. Dein Freund ist jetzt erstmal geknickt und enttäuscht von dir das du "gepetzt" hast. Es war aber die einzige richtige Entscheidung.

er sollte dir dankbar sein!
ich weiss nicht, wie ich gehandelt hätte
im schlimmsten fall hätte ich es als dummen witz oder so aufgefasst und hätte wohl garnix getan
aber die polizei zu rufen oder die eltern zu kontaktieren ist die einzig sinnvolle lösung.. mit sowas darf einfach nicht gescherzt werden

Hey,

in deinem Fall sollte sich derjenige lieber Glücklich schätzen, so einen guten Freund wie dich zu haben. Du hast das völlig richtige getan, auch wenn jeder das Recht haben sollte, selbst zu entscheiden, wann man sterben will und wann nicht, allerdings ist das meistens eben nicht der Fall und sich selber umzubringen, nur um seinen Ängsten zu entfliehen bringt einem auch nicht viel. Respekt an dich, hätte wahrscheinlich genauso gehandelt.

MfG C`Shadow

Deine Reaktion war die richtige. Ob er nun mit dir noch Kontakt haben will oder nicht, ist egal. Du hast ihm das Leben gerettet und dafür sollte er die dankbar sein.

Ich bin zwar kein Gegner von Suizid aber ich bin auch nicht dafür. Trotzdem sollte jeder der solche Gedanken hat sich in ärztliche Hilfe begeben und das auf schnellstem Wege. Nach dem Tod meiner Mutter und meinem Vater, hoher Verschuldung, keine Arbeit, etc. hatte ich auch diese Gedanken. In solchen Momenten einen Ausweg zu sehen ist wirklich schwer. Mit der richtigen Therapie bekommt man aber auch das wieder hin.

Es kommt immer drauf an, wehn man da so vor sich hat. Als Großstädter weiß ich, das die richtigen Selbstmörder ohne Vorwarnung und Ankündigung einfach von nem Hochhaus springen. Signale sind vorher allerdings immer da, jedoch nicht in Form einer direkten Ankündigung. Das beste ist in jedem Fall die Polizei zu informieren, jedoch brauchen die meißten Leute einfach nur jemanden zum reden, wenn sie mit Ankündigungen kommen. Dafür muss man nicht gleich Beamte belästigen.

In deinem Fall hast du aber völlig richtig gehandelt, da akkute Gefahr bestand.

Cyanwasserstoff

...ist deine Reaktion die bestmoegliche.

Wieso erdreisten sich andere Menschen zu meinen zu wissen was das Beste für einen sei?
Ich kenne die Person nicht gut genug um beurteilen zu können ob es das Beste für sie war.
Per se finde ich Suizid nicht schlecht, nur gibt es Ursachen für eine suizidale Handlung, die sich leicht beheben lassen. Der Hintergrund eines jeden Suizidenten muss in jedem Fall neu bewertet werden und es lässt sich nicht pauschal sagen, ob man ihm damit einen Gefallen tut ihn wegzusperren.

OmegaPirat

Wieso erdreisten sich andere Menschen zu meinen zu wissen was das Beste für einen sei?
Ich kenne die Person nicht gut genug um beurteilen zu können ob es das Beste für sie war.
Per se finde ich Suizid nicht schlecht, nur gibt es Ursachen für eine suizidale Handlung, die sich leicht beheben lassen. Der Hintergrund eines jeden Suizidenten muss in jedem Fall neu bewertet werden und es lässt sich nicht pauschal sagen, ob man ihm damit einen Gefallen tut ihn wegzusperren.

Wenn man sich um einen anderen Sorgen macht, soll man tatenlos zusehen und ihn sterben lassen ?
Daher finde ich es vor allem richtig, dass er gehandelt hat. Ein Leben ist ein kostbares Gut, dass man nicht einfach wegwerfen kann.

Gruesse
Cyan

@OmegaPirat
aufgrund einer geisteskrankheit hat er immer wieder derpressions schübe weswegen auch kleine sachen ausreichen damit er selbstmord gedanken bekommt
ein schlechter tag im labor hat gereicht das er sich beinahe zutief geritzt hat

aber mit deinen ersten satzt hast du generell recht

Cyanwasserstoff

Wenn man sich um einen anderen Sorgen macht, soll man tatenlos zusehen und ihn sterben lassen ?
Daher finde ich es vor allem richtig, dass er gehandelt hat. Ein Leben ist ein kostbares Gut, dass man nicht einfach wegwerfen kann.

Man sollte ihm Hilfe anbieten, aber auf gar keinen Fall zu irgendetwas nötigen, was er nicht will. Na gut in diesem Fall ist es etwas schwieriger weil er laut Threadersteller eine Persönlichkeitsstörung (Borderline) hat.

Ich habe nicht den Wunsch zu sterben. Wenn ich mich aber später dazu entscheide das Leben nicht mehr fortzuführen, möchte ich die Freiheit haben es zu beenden wann ich will.

Wieso ist das Leben kostbar und wieso muss man zum Leben gezwungen werden?


@GameFreak89
ok, wenn eine Persönlichkeitsstörung dabei eine Rolle spielt, ist es eine besondere Situation.

@OmegaPirat zum einen muss ich mich entschuldigen, denn wie du bereits zitiert hast, war dies etwas ungluecklich formuliert. Seine Entscheidung war eine richtige Entscheidung, die er fuer sich getroffen hat.

Ausserdem muss man in diesem Thema nicht egoistisch sein, denn der Tod eines Menschen kann schwerwiegende Folgen fuer dessen Umfeld bedeuten.

Stell dir mal vor du haettest eine 20 jaehrige Tochter, welche beim Studium scheitert, dadurch extrem gekraenkt wurde und sich das Leben nimmt.
Waerest du mit ihrer Entscheidung im reinen gewesen ? Ach sie kann es fuer sich entscheiden ?

Gruesse
Cyan

Cyanwasserstoff

Ausserdem muss man in diesem Thema nicht egoistisch sein, denn der Tod eines Menschen kann schwerwiegende Folgen fuer dessen Umfeld bedeuten.

Die Angehörigen - für die der Suizident weiterleben soll - sind nicht minder egoistisch als der Suizident. Wieso wird nur der Egoismus des Suizidenten gesehen und warum ist Egoismus grundsätzlich schlecht? Was ist Egoismus für ein Grund?. Natürlich ist es egoistisch, aber die Mutter, die ihr Kind nicht verlieren will, ist auch egoistisch. Jeder Mensch ist irgendwie ein Stück weit egoistisch.

Stell dir mal vor du haettest eine 20 jaehrige Tochter, welche beim Studium scheitert, dadurch extrem gekraenkt wurde und sich das Leben nimmt.
Waerest du mit ihrer Entscheidung im reinen gewesen ? Ach sie kann es fuer sich entscheiden ?

Wie ich schon sagte. Jeder Hintergrund eines Suizidenten muss neu bewertet werden. Ich sage nicht pauschal, dass sich jeder umbringen können soll. Umgekehrt sollte aber nicht jeder pauschal in einer PSychiatrie eingesperrt werden.
Wusstest du, dass es im Internet Netzwerke von Menschen gibt, die sich aus freien Stücken gegen das Leben entscheiden? Nicht weil sie eine psychische Krankheit haben, unter schweren familiären Verhältnissen aufwuchsen oder sonstiges, sondern weil sie einfach nur keinen Bock haben. Solche tauschen sich in Foren aus und lästern dort über andere Menschen ab, die ihre Einstellung nicht verstehen wollen. Da sie viele schlechte Erfahrungen gemacht haben, kommt nicht jeder in diese Foren.
Der Mensch hatte aber schon immer mit Varianzen Probleme.

Und diese Psychiatriefuzzis sind ohnehin abgestumpft, weil solche Fälle für sie Routine sind. Da kann man keine verständnisvolle Haltung erwarten.

@OmegaPirat : Du hast zwar recht, dass man die Entscheidung von jedem respektieren sollte, dies trifft aber ebenfalls auf die Angehoerigen und Freunde zu. Wenn der beste Freund sich dazu bekannt ihm zu helfen, dann muss man dies genauso anerkennen wie der Versuch des Anderen sich das Leben zu nehmen.

Gruesse
Cyan

Cyanwasserstoff

Wenn der beste Freund sich dazu bekannt ihm zu helfen, dann muss man dies genauso anerkennen wie der Versuch des Anderen sich das Leben zu nehmen.

Und wieso kann die Hilfe nicht so aussehen jemanden beim Suizid zu unterstützen? Nicht in allen Fällen aber in manchen. In der Situation, die der Threadersteller beschreibt wohl eher nicht.
Ich sah eine Dokumentation über einen älteren Mann, der schon viele Jahre eine schwere Depression hat und ncihts geholfen hat. Letztlich hat er es durchbekommen, dass Dignitas nachhilft. Es wurde von den Angehörigen akzeptiert und sie haben ihn dabei unterstützt.

OmegaPirat

Und wieso kann die Hilfe nicht so aussehen jemanden beim Suizid zu unterstützen? Nicht in allen Fällen aber in manchen. In der Situation, die der Threadersteller beschreibt wohl eher nicht.
Ich sah eine Dokumentation über einen älteren Mann, der schon viele Jahre eine schwere Depression hat und ncihts geholfen hat. Letztlich hat er es durchbekommen, dass Dignitas nachhilft. Es wurde von den Angehörigen akzeptiert und sie haben ihn dabei unterstützt.

Ich glaube kaum, dass gerade Angehoerige eine solche Entscheidung respektieren wuerden. In deinem Beispiel ist der genannte bereits alt und somit faellt vielleicht leichter es zu akzeptieren. Suizid ist an sich keine Loesung, weil man damit auch seine eigene Feigheit eingesteht , naemlich sich dem Leben nicht stellen zu wollen. Also sollen die Angehoerigen diese Feigheit wirklich unterstuetzen ?
Gerade wenn man noch ziemlich jung ist, sollte man diese Entscheidung erst recht nicht treffen. Aber egal von welcher Perspektive man es betrachtet, ist diese Reaktion komplette Feigheit sich dem Leben nicht stellen zu wollen .

Gruesse
Cyan

Ich muss OmegaPirat recht geben.
Jeder Mensch sollte freie Wahl haben ob er sterben will oder nicht. Man hatte schließlich nicht die Wahl geboren zu werden oder nicht. Man wurde geboren, ohne dass man damit "einverstanden war", also sollte man auch sterben können ohne das andere damit einverstanden sind.
Letztendlich gehört eine gehörige Portion Mut dazu. Nur die, die es wirklich nicht mehr aushalten gehen diesen Schritt. Und laut Statistiken klappt auch nur ungefähr 1 von 10 Selbstmordversuchen.
Natürlich ist es egoistisch von der Person, aber wenn es ihr wirklich so schlecht geht, dass sie Selbstmordgedanken hat, sollte man ihr natürlich in erster Linie versuchen zu helfen. Hilft dies auch nicht (z.B durch Borderline etc) so sollte man sie "gehen lassen". Klingt zwar extrem hart, aber ich sehe das so. Wenn es jemandem so schlecht geht, dass er sein Leben nicht mehr weiterführen möchte, dann sollte er die Möglichkeit haben dieses zu beenden.
Daher bin ich übrigens auch ein Befürworter der Sterbehilfe.
lg

TrueValue

Ich muss OmegaPirat recht geben.
Jeder Mensch sollte freie Wahl haben ob er sterben will oder nicht. Man hatte schließlich nicht die Wahl geboren zu werden oder nicht. Man wurde geboren, ohne dass man damit "einverstanden war", also sollte man auch sterben können ohne das andere damit einverstanden sind.
Letztendlich gehört eine gehörige Portion Mut dazu. Nur die, die es wirklich nicht mehr aushalten gehen diesen Schritt. Und laut Statistiken klappt auch nur ungefähr 1 von 10 Selbstmordversuchen.
Natürlich ist es egoistisch von der Person, aber wenn es ihr wirklich so schlecht geht, dass sie Selbstmordgedanken hat, sollte man ihr natürlich in erster Linie versuchen zu helfen. Hilft dies auch nicht (z.B durch Borderline etc) so sollte man sie "gehen lassen". Klingt zwar extrem hart, aber ich sehe das so. Wenn es jemandem so schlecht geht, dass er sein Leben nicht mehr weiterführen möchte, dann sollte er die Möglichkeit haben dieses zu beenden.
Daher bin ich übrigens auch ein Befürworter der Sterbehilfe.
lg

Ich verstehe deinen Ansatz, aber dennoch ist es eine feige Tat sich selbst das Leben zu nehmen. Diese Reaktion zeigt doch nur, dass sich diese Person nicht dem Leben stellen kann oder moechte (aus unterschiedlichsten Gruenden). Teilweise sind die Gruende fuer eine solche Tat noch bemitleidenswerter als die Tat selbst. Wie oft hat man gehoert, dass Person X verlassen wurde und sich das Leben nahm, teilweise sogar andere mit hinein zog. Gerade wenn es einer Person am schlechtesten geht, muss man sich an die eigenen Freunde wenden koennen, die auf jeden Fall auch vernuenftig und situationsgemaess sich verhalten sollten.

Wofuer sind Freunde denn da, wenn man in der schlechteste Phase seines Lebens angekommen ist ?

Gruesse
Cyan