Thema: Was haltet ihr von Markenklamotten?

Samyra

Nur in die ganz billigen Läden gehe ich nicht rein, deren Kleidung sieht man den Preis meistens schon an.

Also legst du durchaus Wert darauf, dass man dir an der Kleidung deine soziale Ausrichtung ablesen kann? Abgrenzung durch Markenfetischismus?

Mit Konsumartikeln kann man gesellschaftliche Abgrenzung wirksamsten zeigen. Bessere "Ausstattung" definiert einen besseren "gesellschaftlichen Rang.” Ganz besonders in der Pubertät und der nachfolgenden Jugend. Wenn wenn Jugendliche eine Persönlichkeit entwickeln und ihren Platz in der Gesellschaft finden müsen, spielt das Äußere eine wichtige Rolle. Das ist einer der gründe warum solche Fragen überhaupt aufkommen. Wer sich erwachsen fühlt und meint dies verteidigen zu müssen oder andere Kleidung als minderwertig darzustellen, der wird seine Gründe haben. Ob diese Gründe immer auch nachvollziehbar, gerechtfertigt oder auch qualitativ erfassbar sind ist in den aller meisten Fällen nebensächlich.

Das Zitat " deren Kleidung sieht man den Preis meistens schon an" deutet recht offensichtlich auf die eigentliche Absicht sich in teurere Gewänder zu kleiden. Zumindest entnehme ich das dem Beitrag.

Bei diesen Billigketten habe ich allerdings auch Bedenken, besonders was die Produktion angeht. Ich unterstütze nicht besonders gerne Kinderarbeit o.ä.
Ich weiß selber das etliche Markensachen wohl auch nicht unter den besten Bedingungen gefertigt werden, aber man kann sich noch an den kleinen Strohhalm klammern, dass dem nicht so ist. Bei KIK etc. kann man ja fast davon ausgehen dass die unter den besch** Bedingungen produziert werden, wie soll sonst so ein Preis zustande kommen.

Ich selber trage auch Markenklamotte, hab aber euch etliche Sachen von H&M etc. Hauptsache es ist ne gute Qualität und sieht gut aus.
Besonders gerne trage ich Sachen von "Infernal Clothings". Kennt kein Schwein, ist auch kein Wunder weil es ein ziemlich kleines Label ist und bei uns im heimischen Frankenland produziert wird. Da weiß ich das ich Qualität kriege und nebenbei unterstütz ich noc die Existenzgründung von einem jungen Menschen

Wenn man das Geld dazu hat, kann man sich Markenklamotten auch 'gönnen'.
Ich kaufe meine Klamotten z.b. auch von H&M (und in seltenen Fällen wenns was günstiges gibt bei NewYorker usw.)

Aber ob man H&M oder New Yorker als "Marke" ansehen kann? Diese sind eher Geschäfte die mehrere mehr oder weniger bekannte Marken verkaufen ( z.B "Smog" bei New Yorker).
Ich habe eigentlich nur Markenklamotten. Für mich macht einfach die Qualität den Unterschied. Man kann ganz klar erkennen, ob ein T-Shirt eine Marke ist oder nicht. Das kann niemand abstreiten. Deshalb gönne ich mir gelegentlich mal auch etwas teureres. In "Nicht Marken Klamotten" würde ich mich irgendwie auch unwohl fühlen. Bin Marken wahrscheinlich einfach schon zu gewohnt.

Samyra

Sagen wir es so: Ich habe ein gewisses persönliches Preislimit für bestimmte Kleidungsstücke (außer mir gefällt etwas wirklich ausgezeichnet). Ob das dann nun eine Marke ist oder nicht, spielt für mich aber keine Rolle. Nur in die ganz billigen Läden gehe ich nicht rein, deren Kleidung sieht man den Preis meistens schon an.

Ist mir bei mir genau das gleiche.
Wobei da bei mir nur Schuhe und Hosen die Ausnahme sind.
Beides kaufe ich aber höchstens 2-3 mal im Jahr.
Und Hosen kosten bei mir auch nur 80€, weil mir die billigen nicht passen xD

btw für mich sind sowohl H&M, als auch Smog und New Yorker keine Marken, dann ist download von C&A ja auch eine Marke und Kik auch.
Demnach ist ja alles eine Marke ^^
Ich definiere Marken bei Klamotten darüber, dass es billigere, aber auch hochwertige und oder richtig teure Sachen gibt.
Sonst gibt es in der heutigen Zeit nur noch Markenklamotten.

Don Promillo

Bei diesen Billigketten habe ich allerdings auch Bedenken, besonders was die Produktion angeht. Ich unterstütze nicht besonders gerne Kinderarbeit o.ä.
Ich weiß selber das etliche Markensachen wohl auch nicht unter den besten Bedingungen gefertigt werden, aber man kann sich noch an den kleinen Strohhalm klammern, dass dem nicht so ist. Bei KIK etc. kann man ja fast davon ausgehen dass die unter den besch** Bedingungen produziert werden, wie soll sonst so ein Preis zustande kommen.

Das ist leider sicher ein großes Problem. Aber auch eine kaum zu durchbrechende Systematik. Billige Kleidung wird ja gekauft obwohl man weiss oder wenigstens davon ausgehen kann, dass sie weniger gut in der Qualität ist und vielleicht unter recht unwürdigen Bedingungen produziert worden ist. Kinder im Alter zw. 10 und 17 wachsen nuneinmal sehr schnell,ich denk da plötzlich ganz spontan allein an die Füße, und verschleißen die Kleidung auch ebenso schnell. Es ist also bei einem Großteil sicher eher eine wirtschaftliche Frage ob sie sich beim Billigdiscounter einkleiden, oder ob ein erwachsener Mensch mit eigenem Einkommen sich Qualitäts- oder gar Markenware "gönnt".

Bei Markenklamotten ist es übrigens viel eher der Fall, dass sie in asiatischen Ländern für Hungerlöhne produziert werden. oder in den ärmsten europ. Staaten. In Bulgarien bspw. wird ein Großteil der Konfektion für Großkunden wie Hugo Boss, Laurel, Windsor/Joop oder Strellson hergestellt. 90 Prozent der Textilien werden nach Deutschland, Griechenland und in die Schweiz exportiert. schön das dort wenigstens der Mindestlohn bezahlt wird: Immerhin 70€(!!!) im Monat.

Ich habe teilweise Markenklamotten. Man muss einfach wissen, wann und wo man die kaufen muss, um doch großzügige Rabatte zu bekommen.

Wenn ich einmal im Jahr ins Outlet (nach roermond (holland)) fahre und mir da 2-3 Hosen kaufe, die auch gute Qualität haben, dann bin ich doch schon für's Jahr bedient.
Habe mir zum Beispiel eine Levis und eine Zoo York-Hose gekauft, beide so für 70-80€. Da is die Qualität auch gegeben.. und wenn ich einmal im Jahr 200€ für Klamotten ausgebe, kann ich das auch noch verknusen .. ich arbeite ja schließlich für das Geld. Dann kann man noch für den Sommer Slip-Ons von Vans mitnehmen und gut is.
Wenn man natürlich jedes Wochenende auf den Knien nach Hause rutschen muss, weil man zu viel gesoffen hat, wär mir ne Markenhose natürlich auch zu schade

Vorgestern habe ich netterweise (Vater hatte die Spendierhosen an) meine erste Wellensteyn Jacke bekommen. Da zahlt sich der Preis auch aus. Und wenn man in den Fabrikverkauf (z.b. in Norderstedt) fährt, bekommt man meine Jacke anstatt 350,00€ dann auch für 200€. Und die Jacke trägt man dann zich Jahre, sodass sich der hohe Anschaffungswert relativiert.

Wellensteyn z.B. produziert auch in China!

Was aber ja nicht immer ein Indikator für Billig-Ramsch sein muss?

frechdax

Was aber ja nicht immer ein Indikator für Billig-Ramsch sein muss?

billig ramsch nicht, aber gerade in der textilbranche kann man davon ausgehen, dass die näherinnen und näher sicherlich einen hungerlohn für ihre arbeit bekommen.

aber danach gehend dürfte man sicher gar nichts mehr anziehen, wenn man ein normal sterblicher ist, der sich eben nicht jedes kleidungsstück von einer "marke" leisten kann, die ein gewisses prestige darstellt.

gut, ob "marken"-klamotten-hersteller in der tat immer besser bezahlen darf glaube ich ruhig angezweifelt werden.

DMAX

btw für mich sind sowohl H&M, als auch Smog und New Yorker keine Marken, dann ist download von C&A ja auch eine Marke und Kik auch.
Demnach ist ja alles eine Marke ^^
Ich definiere Marken bei Klamotten darüber, dass es billigere, aber auch hochwertige und oder richtig teure Sachen gibt.
Sonst gibt es in der heutigen Zeit nur noch Markenklamotten.

Das stimmt, irgendwo ist alles Markenware. Ich zähle deshalb auch eher Qualitätsmarken als echte Markenware, in dem Zusammenhang, wie es hier diskutiert wird. Also sowas wie adidas, Esprit etc.

frechdax

Wenn man natürlich jedes Wochenende auf den Knien nach Hause rutschen muss, weil man zu viel gesoffen hat, wär mir ne Markenhose natürlich auch zu schade

Wahrscheinlich hätte man dann für den Alkohol auch irgendwann genauso viel ausgegeben wie für die Markenklamotten.

Übrigens, mir ist erst einmal eine Jeans tatsächlich einfach so kaputt gegangen und das war eine Levis. Die von New Yorker haben bisher alle jahrelang überlebt. ^^

frechdax

Was aber ja nicht immer ein Indikator für Billig-Ramsch sein muss?

Nein, geht es denn in diesem Faden darum?

Ich kann nicht - obwohl ich jetzt mal die Aussagen nicht personalisiert betrachte - einerseits anklagen dass die Herstellung von Billigkleidung entgegen aller Selbstverpflichtungen ist, und andrerseits die Verletzung solcher sozialen "Selbstverständlichkeiten" damit rechtfertigen "nur" Markenklamotten zu kaufen. Denn ganz besonders hier ist die Schere zw. Entgelt der Arbeiter und dem Preis den man für das Produkt bezahlen muss erheblich weiter geöffnet als bei KIK&Co.

Ich wollte nur diese Augen einmal öffnen. Besonders in der Textilindustrie war zu "bewundern", dass fast alle Produktionen von D aus nach osteuropa und Asien verlagert worden sind.

Ich habe sicher nicht gegegn Markenklamotten und deren Träger, mir ist auch klar, dass man selbst mit DIOR und BOSS Produkten die Ausbeutung in Malaysia oder Bulgarien fördert - aber mir ist es immerhin klar und ich kann mich - wenn ich es darauf anlege - sehr gut schaffen mir einen Anzug oder ein Kostüm zu kaufen, das nicht unter soclhen Umständen produziert worden ist.

Und hier fiel mir die Aussage von frechdax und Samyra einfach als eine unüberlegte auf, die viel gesellschaftliche Unüberlegtheit widerspiegeln. Ohne einen von Beiden in ihrer Überzeugung angreifen zu wollen.

Am Ende bleibt es wohl dabei, dass man kaum beides haben kann solange Unternehmen nicht wirklich hinsichtlich sauberer Produktionsvoraussetzungen geprüft werden.


es ist und bleibt schade - egal ob ne KIK Hose am Arsche hängt oder eine von BOSS.