Thema: Was haltet ihr vom Lokführerstreik ?

DAs ist ein ziemlich großet thema im moment deshalb wollte ich mal eure meinung höhren!

Das ist, ich wage es kaum zu sagen, der erste große Streik einer Gewerkschaft, den ich nahezu vorbehaltlos unterstütze.
Die Lokführer haben brutale Arbeitszeiten und eine schon recht große Verantwortung (auch, wenn viel durch Technik übernommen wird heutzutage). Außerdem müssen sie regelmäßig damit leben, daß ihnen jemand vor den Zug rennt. Also zusammengefaßt: Recht harte Arbeitsbedingungen mit Verantwortung.

Und den Lohn, den die dafür bekommen, kann man fast nicht ernst nehmen. Vor allem, wenn man das mit den verbeamteten Kollegen oder dem Ausland vergleicht. Viele Lokführer scheinen ja selbst mit den Zuschlägen ihre Familie nicht gut ernähren zu können. Und die Bahn macht auf dem Rücken der Angestellt Rekordgewinne und rechnet sich für ihren (hoffentlich nie stattfindenen) Börsengang schön. Außerdem haben Mehdorn und Co sich auch schn Erhöhungen über 30% genehmigt in den letzten Jahren.

Also ich finde die Forderung der Lokführer nach einem eigenen Tarifvertrag, in dem die Arbeitsbedingungen klar geregelt werden und nach einem angemessenen Gehalt schon berechtigt (die Zahl von 31% klingt sehr hoch, aber die ist a) von den Medien erfunden worden und b) nicht statisch. Die GDL hat schon angekündigt, daß es hier Verhandlungsspielraum gibt)

30% mehr ist doch wahrnsin. Sie haben schon ein angebot bekommen mit 10% mehr, und sie haben gesagt es wehre nicht das was sie sich vorstellen und 10% sind schon viel. Die Metronom hat 3% gefordert und sie haben es bekommen weil es realistisch ist. Aber wenn die 30% wirklich bekommen würden, würden auch Arbeitsplätze bei der Bahn gestrichen werden. (Also werden nach den 30% werden welche dann Arbeitslos sein) Mann muss sich mal vorstellen wie viel Lokführer in der GDL sind? noch nicht mal die hälfte der GDL sind Lokführer und die GDL streikt nur für die Lokführer haben die sogar selbts gesagt.
Meiner meinung ist der Streik nicht gerechtfertigt weil 30% ist doch unlogisch. Sie würden sich auf die ebene eines Pilotens sich stellen und die anforderung eines Pilotens ist deutlich höher. (finde ich)
mfg mamos

Also zuerst mal ist beim Metronom die Ausgangsbasis höher.
Es geht ja nicht primär um die 30%, es geht um vernünftige Arbeitsbedinungen und eben ein Gehalt, von dem man leben kann.

Die angestellten lokführer haben ein Brutto-Maximalgehalt von 2142€ und ein Einstiegsgehalt von brutto 1970€. Die Forderung ist nun, diese Stufen auf 2999€, bzw 2500€ zu erhöhen. Das finde ich mehr als fair. Außerdem hat die GDL ja beim Gehalt auch Verhandlungsspielraum eingestanden.

Interessant ist dieser Artikel: https://ssl.sueddeutsche.de/wirtscha...122702/?page=3

"Klar, wenn es immer heißt, 31 Prozent mehr Lohn, klingt das irrwitzig", sagt Schweitzer. "Aber selbst wenn sich die GDL voll durchsetzen könnte, würden wir damit erst das Netto-Lohnniveau eines verbeamteten Lokführers von 1992 erreichen", behauptet er.

Bei der Deutschen Bahn gebe es unter den Lokführern mit Beamten und Angestellten ein Zweiklassensystem mit einem großem Einkommensgefälle.

"Und wenn ich hier am Münchner Hauptbahnhof einem Kollegen aus Österreich erzähle, was ich verdiene, ist das ein Witz. Der hat netto fünf-, sechshundert Euro mehr in der Tasche." Als noch seine Frau bei den beiden kleinen Kindern zu Hause blieb, sei er als Alleinverdiener mit der günstigen Steuerklasse auf knapp 1800 Euro netto gekommen: "Aber nur weil ich über die Hälfte Nachtdienst gemacht habe und drei von vier Sonntagen im Monat gefahren bin."

und unter diesem Arikel ist ein interessanter Kommentar von einem Lokführer, der die 30% nicht erwähnt:
WELT ONLINE - Lokführer drohen mit Streiks zur Hauptreisezeit - Nachrichten Wirtschaft

Der Mann an der Spitze meint:
21-07-2007, 16:03 Uhr
Ich will mich hier nicht ereifern und mich diesem allgemein mässigen Ton der hier in den Kommentaren auftaucht anschließen. Ich bin Lokführer, seit 15 Jahren, bin seit insgesamt 18 Jahren bei der Bahn, mir geht es auch nicht um 31 % mehr Lohn, wie dies Plakativ in der Presse dargestellt wird, 4,5 würd ich nehmen, aber ich selbst und das war nicht immer so, bin meistens nichmehr als ein Wochenende im Monat zu hause, wir haben allein in den letzten 4 JAhren, auf einen Tag Urlaub verzichtet, es wurde die Arbeitszeit angehoben von ehemals 38 Stunden erst auf 40, jetzt mittlerweile auf 41 Stunden die Woche, die reale Arbeitszeit , die ich wirklich bringe liegt bei 52, die Zeit die ich hinter mich bringe für den Arbeitgeber, die er mich nicht bezahlt, also Zeiten bei auswärtiger Ruhe, liegen dann etwa bei 60 Stunden! Aber ich gebe zu der Beruf an und für sich macht mir Spaß, ich hab auch den Ehrgeiz, Züge pünktlich zu fahren. Es gibt vieles über was aussenstehende keine Ahnung haben, zum Beispiel der Umgang mit Selbsstmördern , ich hab schon 5! Bestes BEispiel war eine Erfolgsprämie im letzten, Jahr für etwa 2,5 Millionen eingesparte Euros, durch Energiesparende Fahrweise, da gabe es ein satte Prämie in Form eines Einkaufsgutschein bei Kaufhof von der Sagenhaften Summe 5 Euro! Wie gesagt ich brülle nicht nach 31 % mehr Lohn, aber ich will wieder Rahmenbedingungen die mir erlauben, auch noch meine Freundin zu sehen, mal etwas zu Unternehmen z.B. Konzertbesuche oder ähnliches, ich finde es arm das aus dem gesamtpaket,56 Punkte immer wieder nur die Lohnerhöhung raus geholt wird, es gibt vieles zu verbessern, schlimmer wurde es bei uns die letzten Jahre von allein und man hat alles mit getragen für das wohlergehen der Bahn, doch wenn man jetzt etwas fordert ist man der böse! Naja aber einer der den BEruf nicht aus übt, der wird es wohl nicht verstehen und somit hör ich jetzt auf zu tippen, weil es nichts bringt! Achso eines noch, wir fordern auch Verbesserungen für alle anderen Mitarbeiter die am Zug tätig sind, die werden komischerweise nie erwähnt oder angegriffen, das hebt natürlich weiter die negative Stimmung unserer Berufsgruppe....

noch ein paar andere aussagen von verschiedenen Lokführern: Vier Lokführer zwischen Zufriedenheit und Frustration

Da kann man dann auch die Unterschiede beim Metronom-Lokführer sehen

Michael Schuster (39), Lokführer bei der Metronom Eisenbahngesellschaft, verheiratet, 2 Kinder, Steuerklasse 4, verdient maximal 2150 Euro netto inklusive aller Zuschläge: "Wir verdienen vielleicht nicht wesentlich mehr als unsere Kollegen von der Deutschen Bahn, aber bei uns stimmen auch die anderen Faktoren. Zwei Beispiele: Unsere Pausen werden bezahlt, das Grundgehalt ist höher, und es gibt keine Nachtschichten. Zudem sind wir ein junges Team und haben bisher fast nur positives Feedback von unseren Fahrgästen bekommen. Da macht die Arbeit einfach mehr Spaß, auch wenn es rund 170 Stunden im Monat sind.

Sebulon

Die angestellten lokführer haben ein Brutto-Maximalgehalt von 2142? und ein Einstiegsgehalt von brutto 1970?. Die Forderung ist nun, diese Stufen auf 2999?, bzw 2500? zu erhöhen. Das finde ich mehr als fair. Außerdem hat die GDL ja beim Gehalt auch Verhandlungsspielraum eingestanden.

Ach du heilige Sche... Kaum unterschied zwischen Einstiegs- und Maximalgehalt. Ist doch wohl mehr als witzlos sein Leben lang für das gleiche Gehalt zu arbeiten.

Vernünftiger als eine paralele erhöhung beider Gehältergrenzen wäre eine bessere Einstufung der Gehälter. Also Einstiegsgehalt beibehalten und während der Karriere Stufenweise (zb. jedes Jahr 15-20 Euro moatlich mehr) in Richtung gutes/vernünftiges Gehalt aufsteigen. Da sind sogar 2999? noch zu wenig.

ich finde den steik völlig berechtigt,denn die lockführer haben in ihrem job eine verantwortung, du nicht jeder hat! sie fahren täglich sehr viele menschen, und wenn sie nicht richtig aufpassen ist schnell ein unfall passiert!

Da ich gestern bereits zu diesem Thema etwas in den "Welche Partei wählt ihr" geschrieben habe (wusste in dem Moment von diesem Thread noch nichts) zitiere ich mich einfach mal selbst

"...Ein anderer User meinte führte als Geringverdiener die Lokführer an. Gut, viel bekommen sie nicht, das stimmt. Aber ein Einstiegsgehalt von 1900 Euro is schon nicht wenig! Sie verdienen mehr, aber nicht weil sie eine Bahn mit hunderten Leuten führen! Die größte Arbeit macht dort heutzutage nicht mehr der Lokführer. Der Lokführer brauch nur Beschleunigen und Bremsen! Wann er das tun muss, wird ihm ebenfalls angezeigt. Sonst brauch er nur noch auf die Signale achten und das wars schon! Wenn irgendwas im Streckennetz nicht stimmt, würde die Bahn automatisch gestoppt (sollte zumindest) Theoretisch könnte die Bahn ,so wie es derzeit in Japan teilweise getestet wird, komplett ohne TW-Führer fahren. Damit etwas passiert, müssen beide versagen, es sei denn andere unvorhersehbare äussere Einflüsse treten auf. Die kann es aber in jedem Beruf geben. Die aktive Verantwortung eines Busfahrers ist im Betrieb höher!Selbst Polizisten usw. verdienen kaum mehr im mittleren Dienst! Aber man kann generell nie behaupten das der oder der andere mehr Verantwortung hätte. Jeder Maurer muss verantworten das sein Bau standhält und nicht zum Grab wird, weil er beim anmischen vom Beton grad nen Anruf bekommen hat und mal ein bisschen weniger Zement beigemischt hat... Oder der Schweisser dessen Zigaretten-Glut grad in dem Moment aufs Hosenbein fällt als er eine wichtige Nahtstelle eines Brückenpfeilers schweißte. Die unterbrechung der Naht gibt eine Schwachstelle die ein Jahr später vielleicht tausende Menschenleben kostet. Man sollte Verantwortung nicht gegeneinander aufwiegen. Jeder hat sie und sollte sie so gut als möglich auch tragen!


Dennoch hoffe ich natürlich für die Lok-Führer das der Mehdorn entlich ma einlenkt! Ich könnte mit so einem Menschen nicht darüber verhandeln. Zu sehen wie er die Leute abspeist und zu wissen das er über 20 Mio. verdient is echt hart! Sie haben aber nicht nur ihrer vernatwortung wegen das Recht auf mehr, sondern oder vielmehr wegen den wirtschaftlichen Erlösen der Bahn.

Zugleich verurteile ich allerdings aufs schärfste die Mittel ihres Arbeitskampfes! Es ist eine RIESEN Schweinerei das sie billigend in Kauf nehmen die Jobs von Menschen zu gefährden die jeden Tag Bahn fahren, darauf angewiesen sind und viel Geld dafür zahlen! Sie setzen die ganze Existenz anderer auf´s Spiel, nur um ein paar mehr Mäuse etc. zu haben. Das muss man "am grünen Tisch" klären und nicht auf dem Rücken der Bürger! Ist echt das allerletzte sowas! Da kann ja gleich die Polizei oder die Feuerwehr streiken, mehr verdient haben die auf jeden Fall auch!"

Mir ist es ehrlich gesagt schnuppe ob da jemand streikt oder nicht
da ich keine Bahn nutze

Ich sag nur eins:

Die reichen werden immer reicher
und die armen werden immer ärmer

Ich kann die Leute wirklich verstehen, 30 % mehr gehalt klingt erstmal happig, dacht ich anfangs auch bis ich erfahren habe was die Leute netto etwa verdienen...

Das sie es so durchsetzen ist wohl ihre einzige möglichkeit druck auszuüben, für die ganzen Pendler die wirklich auf die Bahn angewießen sind natürlich eine scheiß situation (vieleicht seh ich das nun auch etwas lockerer da ich keine bahn fahre), aber seis drum...

Also ich habe gehört das das Rhein-Main-Gebiet besonders betroffen gewesen sein soll, dabei in erster Linie die S-Bahnen.
Ich habe von Darmstadt nach Frankfurt meinen Zug gestern morgen bekommen. Am Mittag ist der Regional-Express ausgefallen, dafür ist die S-Bahn gefahren. Dramatisch war es nicht...

Ich hoffe das die Lokfahrer mit ihrem Streik Erfolg haben!

scheint als hätte Mehdorn etwas eingelenkt:

Bahn-Tarifstreit: Lokführer erhalten eigenen Tarifvertrag - Wirtschaft - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten

Der Sicherheitsabstand scheint gewirkt zu haben, denn nach Informationen des SPIEGEL haben sich Mehdorn und Schell nach dem rund vierstündigen Gespräch auf einen Kompromiss geeinigt.

Danach soll die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) einen eigenen Tarifvertrag bekommen. darauf hätten sich die Präsidiumsmitglieder des Bahn-Aufsichtsrats, Vertreter der Bahn und GDL-Chef Schell verständigt. Ob das Wörtchen "Tarif" in dem Papier auftauche, sei noch unklar, berichtet ein Sitzungsteilnehmer. Der Vertrag werde jedoch zu über 90 Prozent deckungsgleich sein mit dem Tarifvertrag der übrigen Bahn-Mitarbeiter - und zusätzlich lokführerspezifische Punkte klären.

Hallo zusammen..

Würd gern mal von euch wissen was ihr von dem momentanen Bahnstreik haltet?

Könnt ihr (möglicherweise Betroffen) die Lokführer verstehen??

Ist euch das egal? Hauptsache die Züge fahren..

Oder haltet ihr die Vorderrungen (um die 30% mehr Lohn) für übertrieben?



MfG

Ich halte da gar nichts davon.
Das geht seit einem halben Jahr jetzt, ich muss, behinderungsbedingt, immer weit im Voraus planen, wenn ich mit der Bahn fahre. Ich muss dort den Mobilitaetsdienst in Anspruch nehmen. Nicht toll wenn man dann wo festsitzt, weil die teilweise nicht mal mehr ankuendigen, wann sie denn gedenken zu streiken.

Ich kann nicht mal eben auf einen anderen Zug aufspringen.
Die einzigen die darunter leiden sind wieder die Kunden und das bei den horrenden Preisen.

...und ja 30% ist ja wohl ziemlich daneben. Auf der Ebene kann es natuerlich nie zu einer befriedigenden Loesung fuer beide Seiten kommen.

Wenn der Streik sich jetzt gegen Güterzüge richtet, ebbt das vielleicht für die Personenzüge etwas ab. Langsam sollten sich die beiden aber einig werden, der Schaden beträgt schon mehrere Millionen und die Streiks breiten sich immer weiter aus.
Die 30% kann ich schon verstehen, immerhin arbeitet ein Lokführer fast den ganzen Tag, wird nur zwischendurch zur Kaffeepause abgelöst und sitzt die ganze Zeit in einer unmenschlich kleinen Kabine. Allerdings ist es übertrieben sich auf die 30% so festzusetzen und jeder Lokführer weiß vorher was das für eine Arbeit ist.

Ich kann das nich mehr hören von wegen die armen Lokführer...
Es geht mir verdammt nochmal auf den Sack was die da treiben! Das is schon lange kein Arbeitskampf mehr, sondern ne persönliche Fede zwischen Mehdorn und Schell. Das ewige gejammer das Lokführer so wenig verdienen kann ich nicht mehr hören! Ihr Lohn liegt im Durchschnitt deutlich höher als bei so ziemlich allen privaten Bahlinien! Aktive Verantwortung haben sie ebenfalls so gut wie keine mehr! Sollen sie froh sein über 1500 Euro zu bekommen, es gibt Millionen Menschen in Deutschland, die grade mal 1000 Euro verdienen, und dafür noch deutlich härter arbeiten müssen! Genauso bekommen sie Urlaubsgeld Weihnachtsgeld etc! Ich bin absolut dafür den Schienenverkehr zu Automatisieren! Kann doch nicht sein das dass Schicksal der Pendler am Arbeitswillen eines Triebwagenführers hängt! Vielleicht sollten die mal Arbeitslos werden, damit sie zu schätzen wissen was sie da haben!

hab die letzte option gewählt
mag sein, dass die mit ihrem gehalt so ziemlich weit unten in europa stehn , betreffend lokführer gehälter

dafür gibts in deutschland aber auch übertrieben viele sozialesicherungssysteme von denen diese jungs genauso profitieren wie jeder andere deutsche bürger

Ich finds eigentlich ok,aber ich bin ja zum Glück auch nicht betroffen (dann sähs wahrscheinlich anders aus )).
Und wenn man heut newstime geschaut hat....ich denke das wird noch zu einem endlosen Streik kommen wenn DB nicht bald neue Angebote macht.
Immerhin wird ja so ziemlich das komplette Handlungssystem dadurch lahmgelegt.
Und wenns passiert - DB kann nix machen außer neue Angebote - bin ich mir sicher dass DB dann iwann doch nachgibt. (Müssen sie ja)

ich finds auch blöd, dass alles den lokführern in dei schuhe geschoben wird (das mit den verlusten), aber die bahn könnte ha mal angebote machen

Die Lokführer Gewerkschaft hat nen Vollknall und Lebt an der Realität vorbei.

Am Besten Alle Rausschmeißen