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Thema: Wachstumswahn
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29.11.2012, 11:15 #41Gilligan
AW: Wachstumswahn
edit: danke @keldana wenigstens einer erkennt, dass hier bedinungen gestellt werden, die gar nicht in der ausgangssituation gegeben waren.
junge junge junge.... jetzt redest du vom großteil der kosten. eben hieß es, alle kosten sind fix... der großteil mag stimmen aber alle ist einfach unrealistisch.
ordne dich mal.
in der bwl ist es wie in mathe, man sollte schon genau sein.
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29.11.2012, 11:22 #42Blizzard_Black
AW: Wachstumswahn
Richtig. Es wurden Kapazitäten angepasst. Ist natürlich je nach Branche verschieden, aber bei 50% Umsatzsteigerung werden wohl im Dienstleistungsbereich dann bei einer Bäckerei wohl die Räumlichkeiten erweitert werden oder was weiß ich. Auf die selbe Mietfläche 50% mehr Umsatz zu generieren auf 1 Jahr wäre ansonsten einfach nur göttlich bei gleich bleibenden Kosten. Für den Unternehmer würden dann Aktionäre sicherlich nochmal über die eigene Frau nachdenken..
Ich sage nicht, dass es nicht verkraftbar ist. Verkraftbar ist vieles, auch eine Zeit lang. Air Berlin hat seit 5 Jahren keinen Gewinn mehr eingeflogen. Ist auch verkraftbar, das Unternehmen steht nach mehreren Millionen und Hundertmillionenverlusten immernoch da. Aber irgendwann sind alle Puffer aufgebraucht, bei manch einem Unternehmen eben schneller und bei manch einem langsamer. Meistens bei jenen schneller, die kleiner sind. Die haben nicht so viele Reserven und Möglichkeiten, wo man mal eben kürzen kann.
Ich habe in Deinem Post nichts entdecken können, was auf mein Post überhaupt einging. Denn mit Produktion anpassen meinte ich einfach nur "weniger produzieren". Und das kam in Deiner Antwort nicht vor. Daher habe ich dann den ganzen Post auf mich bezogen. Aber gut, dass wir das geklärt haben.
@Gilligan: Du bist ein Erbsenzähler. Wie ich das fiktiv anhand eines Beispiels darstelle, ist doch egal. Ob pro Monat, pro Jahr oder pro Jahrzehnt gesehen. Die Darstellung pro Monat ist eben einfacher, weil man Personal nicht auf 1 Monat kündigen kann. Und meistens ist die Kündigungszeit bzw. Frist sogar noch länger - zum Quartalsende z.B. - je nach Arbeitsvertrag eben. Vielleicht auch mit Abfindung, was als Ausgabe reingehen würde. Die Jahresbetrachtung macht es etwas schwieriger, weil ich auf 1 Jahr nicht ALLE Kosten fix sind. Auf einen Monat hingegen schon. Und pro Jahrzehnt kann ich die Kosten noch weitaus variabler machen, weil in einem Jahrzehnt kann ich Mitarbeiter auf und abbauen, wie ich möchte und Gebäude hinzumieten, kaufen, verkaufen oder kündigen, wie ich möchte. Heißt aber nicht, dass dieser Betrachtungshorizont wünschenswert ist. Wenn ich selbstständiger Unternehmer bin mit kleinem Einkommen und verdiene mal einen Monat lang nix, kann das unter Umständen schon auch blöd sein. Von nix kann ich mir auch kein Butterbrot schmieren - einfach gesagt.
Als Unternehmer weiß man das natürlich. Insofern bildet man Reserven. Für nen schlechten Monat. ein schlechtes Jahr... Heißt aber nicht, dass es trotzdem schön ist, in einem Monat eine Gehaltsschwankung von 50 oder 80% zu haben.
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29.11.2012, 11:29 #43Gilligan
AW: Wachstumswahn
mag ja sein ich bin ja auch im prinzip bei dir. gern bin ich auch ein erbsenzähler, was hier einfach auch sein muss. 1+1 ist nun mal 2 und nicht 1,999. zudem muss die ausgangssituation, wie @keldana schon richtig sagte, berücksichtigt werde, denn darauf baute meine kritik ja auf. ich kann nicht einfach bedingungen setzen, wie z.b , dass die betrachtung gilt, dass es nur fixe kosten gibt, oder erst den vergleich von 1 jahr bringen, dann ein monat, wenn die ausgangssituation sich auf ein jahr bezog. dann passt meine kritik natürlich auch nicht mehr. aber so lässt sich keine diskussion darüber führen, wenn andauernd die beteiligten von unterschiedlichen annahmen ausgehen. erst recht nicht, wenn man dabei noch eine art an sich hat, die schnell missverstanden werden kann und als belehrend und "besserwisserisch" rüber kommen kann.
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29.11.2012, 11:35 #44Blizzard_Black
AW: Wachstumswahn
Das mag durchaus sein. Solange man die Rahmenbedingungen der Firma von Aurel auch nicht kennt, kann man aber nur anhand fiktiver Beispiele rumrechnen und Belege bringen, wie hart 5% oder 10% Umsatzverlust ausfallen können in einem Unternehmen. Und mehr wollte ich eigentlich auch nicht. Man weiß ja nichtmal, in welcher Branche das Unternehmen tätig ist, was es letztes Jahr an Gewinn erwirtschaftet hat (kann ja gut sein, dass man Umsatzsteigerung auf Pump gemacht hat, um sich Marktanteile zu schnappen um bekannter zu werden - und somit überhaupt keinen Gewinn daraus generiert hat erstmal) - da ist sehr vieles möglich. Du hättest genauso ein fiktives Beispiel bringen können, bei dem das Unternehmen bei 50% Umsatzsteigerung einen erheblichen Gewinn erwirtschaftet und somit dieses Jahr bei 5% Umsatzverlust trotzdem noch sehr gut fährt. Die Möglichkeiten sind vielfältig, kann man natürlich nicht alles verallgemeinern. Genausowenig, wie man verallgemeiner kann, dass 5% Umsatzverlust nicht weh tun. Können sie eben schon.
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29.11.2012, 11:46 #45keldana
AW: Wachstumswahn
Die Firma, für die ich arbeite hat den Umsatz auch schon um 50% gesteigert. Wie ??? Durch Anhebung der Preise. Sprich es gab keine nennenswerten Produktionssteigerungen, kein Aufbau von Personal und keine Steigerung der Miete aufgrund von Expansionen.
Die Kritik richtet sich aber eben nicht gegen Firmen, die ums Überleben kämpfen oder sonstwas. Sondern gegen solche Firmen wie die, für die ich arbeite. Die nämlich hingeht und böse Stimmung macht, wenn es nicht jedes Jahr weiter nach oben geht. Oder meistens noch schlimmer ... alles schlecht redet, OBWOHL es weiter nach oben geht. Nur halt nicht WEIT GENUG.
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29.11.2012, 12:27 #46Blizzard_Black
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29.11.2012, 13:09 #47keldana
AW: Wachstumswahn
Chemieindustrie (zumindest ein Bereich davon) ... klingt aber toller als es war. Die Preise waren aufgrund extremer Preiskämpfe super niedrig. Dann schossen die Rohstoffpreise hoch und alle "beteiligten" Firmen waren sich darüber im Klaren, dass man entweder jetzt drastisch anzieht oder unter geht.
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04.12.2012, 00:29 #48keldana
AW: Wachstumswahn
127.000 selbstständige Aufstocker gab es 2011 im Jahresdurchschnitt. Ihr
Einkommen ist so niedrig, dass es ohne Hartz IV nicht für den Bedarf des
Haushalts ausreicht. Fast zwei Drittel von ihnen erwirtschaften ohne die
ergänzenden Hartz-IV-Leistungen rechnerisch weniger als fünf Euro netto
pro Stunde. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt-
und Berufsforschung (IAB) hervor.
Link Deutsch: Mehr als 100.000 Selbständige müssen mit Hartz IV aufstocken
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04.12.2012, 06:44 #49Gilligan
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04.12.2012, 11:11 #50keldana
AW: Wachstumswahn
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04.12.2012, 11:26 #51Gilligan
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04.12.2012, 13:05 #52Graf Koks
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04.12.2012, 13:47 #53Gilligan
AW: Wachstumswahn
ich denke er/sie setzt den unternehmer als treibende kraft des wirtschaftswachstums. wenn der unternehmer nicht investieren kann, kann kein wachstum entstehen. er kann aber nur dann investieren, wenn er gut bezahlt wird, dass passiert aber nicht, da gegeizt wird.
zumindest hab ich das jetzt mal so interpretiert.
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04.12.2012, 13:49 #54keldana
AW: Wachstumswahn
es ist auch denkbar, dass alle Hartz 4 Bezieher zu blöd zum Arbeiten sind. Denn schließlich haben wir ja Arbeitsplätze, es fehlt an nichts, und Menschen mit Arbeit gibt es auch.
Ist das wahrscheinlich ??? Nein ... aber gleiches gilt für die 127.000 Selbstständigen Aufstocker.
Es ist keine These gegen Wirtschaftswachstum. Aber in Zeiten der Krise sollten die Unternehmer mal Ihre Ziele neu überdenken und von diesem Wachstumswahn herunter kommen. Denn solche Dinge wie mit den Aufstockern zeigen genau das, was Gilligan aus meinem Post heraus gelesen hat.
ER ... auch wenn der Nickname weiblich ist.
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04.12.2012, 13:53 #55Gilligan
AW: Wachstumswahn
naja, dass noch viele arbeitsplätze vorhanden sind, außer im hochqualifizeirten bereich, würd ich so nicht sagen. die arbeitslosenzahl ist im keller. also passt dein vergleich nicht.
ich denke, ein unternehmen schlecht bzw. nicht wirtschaftlich zu führen ist einfacher, als eine stelle auf dem arbeitsmarkt zu finden. von daher ist meine idee, der unternehmerischen fehlwirtschaft als grund für die aufstockung der selbstständigen, wahrscheinlicher als deine zu den hartz 4 empfängern.
wie viele selbstständige gibt es eigentlich in D?
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04.12.2012, 13:58 #56keldana
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04.12.2012, 14:00 #57Gilligan
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04.12.2012, 14:09 #58keldana
AW: Wachstumswahn
Nein, laut selbststaendige-seit-1992 wären es am 1.1.2012 ungefähr 1,2 Millionen gewesen.
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04.12.2012, 17:54 #59Nicoletta
AW: Wachstumswahn
Habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesesen, aber bspw. neue Leute einzustellen und auszubilden um sie nach einer Durststrecke gut ausgebildet einsetzen zu können ist allemale besser als in Boom-Zeiten wieder über den scheinbaren Fachkräftemangel oder den damit einhergehenden Preissteigerungen zu mosern. Was bitte soll denn ein Handwerksbetrieb oder Mittelständler machen?
Wenn eine Firma "nur" nahe am Kunden ist, dann werden Kündigungen in Krisenzeiten zwangsläufig - so aber werden im Markt umsetzbare Preise versucht durchzusetzen um die Potentiale zu haben, innovativ tätig zu werden wenn Produktivität nicht die erste Priorität ist.
Nur mal ein Beispiel aus meiner Historie: Vor 5-7 Jahren war der Markt der Kinderbetreuung fast ausschließlich in den Händen öffentlicher oder kirchlicher Träger - wenigstens in meiner Region. In diese Zeit hinein habe ich investiert, auch bspw. die Preise erhöht, stehe aber nun so gut vorbereitet da, dass öfffentliche Träger nun zu mir kommen. Und das liegt eben nicht an den immer beschworenen leeren Kassen - denn jetzt wirds für Kommunen erst teuer - sondern daran, dass jedes Jahresende Revolutionen in den Rathäusern geschehen, die alle noch verfügbaren Gelder verblasen. Und zwar wenig zukunftsorientiert. Das mag ich bei privaten Firmen noch mit einem Lächen quittieren; allerdings tun diese das kaum noch. Diese wachsen organisch und investieren antizyklisch - und da kann nur einer die Nase rümpfen der nur wenig weit in die Zukunft blickt.
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04.12.2012, 19:03 #60Issomad
AW: Wachstumswahn
Zwei.
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