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28.05.2009, 12:35 #1Patzenhofer
Von der 68er-Bewegung zum Terrorismus - Was sollten wir daraus lernen
Damals war der Tod des Studenten der Beweis, des -so wie sie meinten- faschistische Deutschlands. Doch wie es sich jetzt raus stellte wurde Benno Ohnesorg von einem Stasi-Agent erschossen, also von einem Kommunisten und von jemanden, der von einem Staat bezahlt wurde, der die Studentenbewegungen unterstützte.
Was sollten wir also daraus lernen?
Werden viele immer noch zu sehr von Ideologien gesteuert und schalten dabei ihren Verstand aus?
Und kann sowas - in Anbetracht der Wirtschaftskrise und anderen poltischen Streitthemen - wieder passieren? Und wie ja, wie kann man dem entgegenwirken?
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Von der 68er-Bewegung zum Terrorismus - Was sollten wir daraus lernen
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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28.05.2009, 16:05 #2mxyptlk
AW: Von der 68er-Bewegung zum Terrorismus - Was sollten wir daraus lernen
Will da einer meinen Jahrgang beschmutzen?
Ich weiß nicht, welchen Terrorismus du meinst, scheinbar den international organisierten. Denn in D gibt es keinen organisierten nationalen Terrorismus – oder er ist eben noch nicht in Erscheinung getreten.
Ob der damalige Terrorismus eine zwangsläufige Folge der Studentenbewegung und einiger Tötungen war oder nur eine Begleiterscheinung ist vermutlich sehr kontrovers zu betrachten. Zumal die Fragestellung in meinen Augen viel zu eindimensional ist. Damals gab es keine definierten Möglichkeit sich gegen traditionelle Werte die man in Frage gestellt hatte zur Wehr zu setzen- daraus eine Kausalität zum Terrorismus zu herzustellen wird sicher den Motivationen der 68er nicht gerecht.
Dieser Bogen ist zu weit gefasst, wird er doch keine Erklärung dazu liefern, warum er anfänglich verfolgte Pazifismus der 68er in eine militante Eskalationsstrategie mündete. Auch wird man so nicht erklären können, warum der bewaffnete „Widerstand“ einzelner Gruppen noch fortgeführt wurde, als die Studentenbewegung längst zerfallen.
So gesehen befindest du dich da auf sehr dünnem und wackligem Eis.
Und noch etwas: Die Studentenbewegung war kein alleinig deutsches, sondern ein globales Phänomen, dass seinen Ursprung an der kalifornischen Universität von Berkeley hatte. Damals stand der Wunsch nach gesellschaftlicher Erneuerung und einem „ehrlicheren Umgang“ mit der eigenen Geschichte im Vordergrund. Unterschiedlich waren lediglich die Motivationen - In den USA waren die Proteste des amerikanischen SDS („Students for a Democratic Society“) Ausdruck des gesellschaftlichen Widerstandes gegen den Einsatz des amerikanischen Militärs in Vietnam.
Hier war es eine Kombination aus anfänglichen Widerständen gegen den Vietnamkrieg und innenpolitischen Ursachen, die sich in der berühmten 68er Revolte niederschlug – also ganz weit weg von Terrorismus.
Das einzige was man an Ähnlichkeiten von 69ern und Terroristen erkennen kann sind vielleicht strukturelle Zusammenhänge und Gemeinsamkeiten:
• Es gibt inhlatlich-programmatische Linie
• Es gibt eine personelle Kontinuität und
• Es gibt die Auffassung der Beteiligten, sie seien die revolutiönäre Avantgarde.
Das passt zu Al Quaida ebenso wie zur Baader Meinhoff Bande. Auch die Methoden sind/waren nahezu identisch:
Der „Klassenfeind“ oder auch nur Feind wird denunziert durch:
• Infragestellung durch der historisch hergeleiteten Existenzberechtigung,
• Gezielte politische Abwertung – die lediglich dazu dienen soll die Hemmschwelle zu senken
• Stigmatisierung die nur zur Polarisierung und Legitimation der eigenen Militanz dient.
Man kann sicher diverse Diplomarbeiten mit diesem Thema füllen. Unterm Strich sind aber nur die Verhaltensweisen vergleichbar. Und evtl. noch die Methode wie die Idee „vererbt“ wird.
Jederzeit verfügbare, stereotypische Argumente gegen den Feind sichern den Bestand des Feindbildes und dienen quasi als DNS um die Idee an nachwachsende Terroristen weiter zu geben.
Der Legitimationsmythos dient als integratives Mittel zwischen den jeweiligen Generationen der Organisierten und stellt somit auch eine gewisse Kontinuität dar. Auch wenn mal einer dabei umkommt.
In dem Sinne – ich gehe mal in mein Labor und stelle mal ein paar faschistische Thesen auf….. Wer mir folgen will: PN genügt
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28.05.2009, 17:17 #3Patzenhofer
AW: Von der 68er-Bewegung zum Terrorismus - Was sollten wir daraus lernen
Und ich wollte nicht sagen, dass die 68er Terroristen waren, allerdings hat die RAF die Bewegung ausgenützt (bzw. daraus sind auch die Ideologien der RAF entstanden) und viele der Bewegung haben hinweggesehen, welche schrecklichen Taten verübt wurden, da die RAF nach Meinung vieler für das richtige einstanden. Auch waren die RAF nicht nur ein paar, er sind immer mehr von der 68er Bewegung zur RAF hinzugestoßen.
Wenn man so will kann man es mit dem Moslems vergleichen. Es gibt eine Ideologie/Religion, die über alles gestellt wird, daraus splittert sich eine Gruppe ab, die militant handelt, trotzdem aber eine breite Zustimmung haben.
Und ich will damit nicht eine Generation schlecht reden (auch wenn ich nicht voll mit deren Überzeugung übereinstimmen kann und ich der Meinung bin, dass sie nicht- wie sie behaupten- für die Befreiung der Frau kämpften, sondern einen Weg fanden mit möglichst vielen Frauen möglichst einfach ins Bett zu bekommen). Und um deren Haltung soll es hier auch gar nicht gehen, vermutlich würde es auch zu weit führen, da man die Bewegung nicht nur in eine Ecke schieben kann, mir geht es hier eher darum, ob es nicht immer noch die Gefahr besteht, dass sich sowas wie die RAF schnell bilden kann. Wir haben hier ja den Terroristen einfach definiert, es ist der Islamist, der gegen den Westen kämpft. Aber kann nicht aus einer friedlichen Bewegung, die fest für eine Meinung kämpft nicht schnell wieder eine terroristische Vereinigung entstehen, die die Menge durch gezielte lügen und aufstchacheln in Bewegung hält?
Immerhin hat es sich bei der Studentenbewegung auch anfangs um eine friedliche Bewegung gehandelt. Doch kann man solch eine Menge anscheinend leicht steuern und das nutzte die RAF und vorallem die DDR aus, die ja auch die RAF beeinflusste.
Deshalb meine Frage: Besteht immer noch die Gefahr, dass sich aus "unserer Mitte" wieder eine militante Gruppe entsteht? Bzw wie groß ist die Gefahr und unterschätzen wir sie?
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28.05.2009, 19:19 #4mxyptlk
AW: Von der 68er-Bewegung zum Terrorismus - Was sollten wir daraus lernen
Deswegen antworte ich: Rate mal!
Es besteht bereits eine Gefahr. Nimm die Islamisten die sich hier an Unis ausbilden lassen haben und dann in die Türme gebrochen sind. Sie haben der islamistischen Bewegung einen Zustrom sonder Gleichen beschert.
Der Verfassungsschutzberciht ist voll von Erwähnungen über Islamzentren (Braunscheig, Ulm etc.) und bennent auch des Werbens und Hetzens verdächte wie z.B. Pierre Vogel - der wohl bekannteste deutsche Konvertit.
Nimm dazu die Anzahl der in deutsch verfassten Videobotschaften gegenüber eines beliebigen früheren Zeitraums.
Du siehts: Nirgends lässt es sich so sicher vor latentem Terorrismus leben wie hier in unserem Vateraland
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02.03.2011, 10:42 #5Angela Care
AW: Von der 68er-Bewegung zum Terrorismus - Was sollten wir daraus ler
Stephan Gottschalt hat dies in einem neu erschienenen Buch gut erklärt:
Das man ein Volk nicht ohne weiteres einsperren oder voneinander trennen kann, bewiesen die mannigfaltigen Protestbewegungen in der DDR und der BRD, die zum Fall der Berliner Mauer 1989 führten. Der Höhepunkt jedoch, der öffentlich wirksamsten Bewegungen der BRD, entfaltete sich 1968, woher auch der Name der Bewegung stammt. Die zunehmende Radikalisierung der meist links orientierten Studenten mäanderten in Gewaltaktionen und Überfällen, bis hin zur Gewaltausübung durch die Rote Armee Fraktion (RAF), die als Symbol für Terror im Staat, die BRD über zwei Jahrzehnte geißelte. Wer den ganzen Text lesen möchte, hier findet ihr ihn.
Quelle: http://www.hausarbeiten.de/e-book/16...wegung-zur-raf
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