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24.03.2011, 03:29 #1Der Schmied von Kochel
Verantwortung von Touristen bei Reisen in gefährliche Länder
Zum anderen stolperte ich bei der Morgenlektüre über diesen Artikel: Überfall im Libanon: Unbekannte entführen sieben estnische Touristen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik Da frag ich mich doch, was bewegt Leute solche Länder zu bereisen? Es ist ja nicht das erste Mal, dass sich Touris wissentlich in Gefahr begeben. Die Liste der Entführungen oder Überfälle ist wohl unendlich lang und kann bei Bootsreisen am Horn von Afrika starten, doch dabei um Urwald von Kolumbien enden.
Auf der Seite des auswärtigen Amtes gibt es stets aktuelle Reisewarnungen. Auch vermeidliche sichere Länder wie Thailand haben im Zuge der Proteste vergangenes Jahr Warnungen für Bangkok erhalten. Dennoch gibt es stoische Deutsche die solcherlei Infos konsequent ignorieren und sich in Gefahr begeben. Tja und dann? Dann soll gefälligst der arme Diplomat in Aktion treten und die Landsleute raus hauen. Da frag ich mich, wer bezahlt das? Bekannterweise verhandelt die Bundesregierung ja nicht mit Entführern, ob das aber jetzt so stimmt sei dahingestellt. Jedenfalls würden Millionen von Euro anfallen um Lösegeldsummen zu zahlen, um KSK Einheiten bereitzustellen oder Diplomaten Delegationen um die halbe Welt zu schicken; im Charter Jet natürlich.
Ich denke es ist richtig solche Staatsbürger heim zu holen und zu unterstützen, aber die Rechnung sollte bitte selbst beglichen werden. Nun verfügt aber nicht jeder über Millionen von Euro um so etwas zu finanzieren, also sollten Versicherungen zu Rate gezogen werden. Daher mein Vorschlag: jeder Reisende in Risikoländer muss eine Versicherung abschließen, die ihm im Ernstfall die Rettung finanziert. Bei der Menge an Touristen würde ein obligatorischer Betrag von vlt. 5 Euro pro Person ausreichen.
Sehe ich das zu eng?
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Verantwortung von Touristen bei Reisen in gefährliche Länder
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24.03.2011, 09:27 #2baalsagaath
AW: Verantwortung von Touristen bei Reisen in gefährliche Länder
Nettes Thema, ähnliche Gedankengänge sind mir auch schon des öfteren durch den Kopf gegangen (meistens dann, wenn -oh wunder- Urlauber in der Irakischen Wüste -oder was weiß ich wo- entführt wurden)
bis zum vorletzten Satz: ich stimme dir absolut zu
(nur das mit den indigenen Völkern müsste ich noch mal drüber nachdenken, inwieweit das nun wirklich schlimm ist)
Wie hoch eine solche Risiko-länder-versicherung sein müsste kann ich nicht wirklich eine fundierte Aussage abgeben, ich habe dafür schlichtweg nicht genug Daten.
aber ich schätze, wenn sie nur von den "Risiko-Reisenden" bezahlt wird, dass sie doch etwas höher als 5€ sein müsste...(wobei man noch festlegen müsste, ab wann genau man in diese Gruppe gehört)
eine Alternative wäre auch, tatsächlich NIE Lösegeld zu bezahlen (zumindest mal bei "Risiko-Urlaubern", und auch wenn immer das Gegenteil behauptet wird: ich gehe davon aus, dass die Bundesregierung oder natürliche- bzw. juristische Personen -meistens- bezahlt), und auch zu unterbinden, dass Privatpersonen/Stiftungen u.ä. es tun.
Nach ein paar Toten (die ja aber auch irgendwo selbst Schuld sind - wie heißt es doch so schön: "wer sich in Gefahr begibt, kann darin umkommen") wird sich schon rumsprechen, dass es sich nicht lohnt.
Natürlich müsste dann jeder, der vorhat in einem entsprechenden Risiko-Land Urlaub zu machen, explizit darauf hingewiesen werden.
P.S. gibt es das Wort "Risiko-Urlauber" überhaupt? (wenn nicht, habe ich gerade ein tolles neues Wort erschaffen)
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24.03.2011, 12:02 #3Nicoletta
AW: Verantwortung von Touristen bei Reisen in gefährliche Länder
Versichert wurde ich über deninternationalen Industrieversicherungskonzerns AIG.Die Minimum-Prämie für die Versicherung einer viertägigen Reise nach Lateinamerika betrug damals (vor gut 10 Jahren) 1000 €, die Deckungssumme war 50 Millionen €. Übrigens, Reisen in den Irak versichert niemand....
Ich denke mit einer verpflichtenden Versicherung dieser Art würden viele Risiko-Touristen vielleicht nochmal über die Gefährlichkeit einer Reise in solche Länder nachdenken.
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24.03.2011, 12:10 #4baalsagaath
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24.03.2011, 13:30 #5Nicoletta
AW: Verantwortung von Touristen bei Reisen in gefährliche Länder
Am häufigsten werden Mitarbeiter aus Finanz- oder Versicherungsbranche, vermutlivh aufgrund von internen Regelungen so versichert. Und von der Erdölindustrie kenne ich ebenfalls ähnliche Vorgaben. Wie häufig und für welchen Mitarbeiterkreis (nur Präsident des Unternehemens oder sogar jeder Schiffskoch der Öltanker) kann ich aber auch nicht sagen.
Volkswagen macht das wenn bspw. Mitarbeiter nach Südamerika reisen....
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25.03.2011, 04:38 #6Der Schmied von Kochel
AW: Verantwortung von Touristen bei Reisen in gefährliche Länder
Bei einer Entsendung liegt der Fall ja ein wenig anders. Dabei geht es nicht darum, möglichst viel in entlegenen Gegenden rumzudoedeln, seine Müll überall hin zu werfen und eine Anti-Personen-Mine der roten Khmer als Andenken mitzunehmen (alles schon da gewesen). Wie man so schön sagt, eben kein Leisure. Schickt mich der Arbeitgeber in den Irak, um dort in Basra auf einer Army Base einen BBQ Grill zu eröffnen, dann darf ich wohl eine gewisse Aufwandsentschädigung und vor allem Absicherung einer Familie erwarten (dieses Beispiel beruht auf einer Tatsache, so nebenbei). Zwar hätte ich da auch ein Wörtchen mitzureden, aber liegt doch das Motiv schon anders als bei einer Reise. Gleiches gilt natürlich auch und noch mehr bei humanitären Dingen wie dem Technischen Hilfswerk oder DRK.
Packe ich aber meine sieben Sachen und reise nach Tschetschenien um mir dort das groesste Minarett (oder war es Turkmenistan) Zentralasiens anzusehen, dann weiß ich ganz genau welche Gefahr ich da freiwillig eingehe und muss gefälligst auch die Konsequenzen tragen.
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