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  1. #1
    David007 David007 ist offline
    Avatar von David007

    US-Präsidentschaftswahl 2024

    Hallo zusammen,

    in diesem Thread kann alles rund um die US-Präsidentschaftswahl in 2024 diskutiert werden. Am 5. November wird die 60. Wahl zum Präsidenten und Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten durchgeführt.

    Seitens der Republikaner wird der umstrittene ehemalige Präsident Donald Trump ins Rennen geschickt. Bei den Demokraten sah es lange nach einer erneuten Kandidatur des aktuellen Präsidenten Joe Biden aus. Dieser zog gestern allerdings offiziell seine Kandidatur zurück.

    Joe Biden verzichtet auf US-Präsidentschaftskandidatur

    "US-Präsident Biden teilte auf X mit, dass er bei der Wahl im November nicht wieder antreten will. Ihm soll Kamala Harris folgen.

    "Ich glaube, es ist im besten Interesse meiner Partei und des Landes, wenn ich mich zurückziehe", erklärte der 81-Jährige am Sonntagabend. Er werde sich darauf konzentrieren, seine Pflichten in seiner verbleibenden Amtszeit zu erfüllen. Darüber hinaus kündigte Biden an, sich im Laufe der Woche an die Nation zu wenden, um seine Entscheidung zu erklären.
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    US-Präsidentschaftswahl 2024

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  3. #2
    Der Schmied von Kochel Der Schmied von Kochel ist offline
    Avatar von Der Schmied von Kochel

    US-Präsidentschaftswahl 2024

    Wäre Biden weiterhin im Rennen gewesen, hätte ich meine Hand für Trump ins Feuer gelegt. Mit Harris allerdings werden die Karten neu gemischt. Beide Vorgänge - das Attentat und der Rückzug Bidens - schichten die Erfolgschancen jedes mal aufs Neue um, ich finde das sehr spannend. Wie oft beschworen, muss Harris jetzt einen weißen Mann als Vize nominieren, um die demokratischen Wähler in den 'Fly Over States' abzuholen. Mit ihren liberalen Ansichten bei Gender-Fragen, Abtreibung und Gleichberechtigung hat sie Frauen und Jungvolk jedenfalls schon mal in der Tasche.

    Andererseits ist schon so viel passiert, man kann nichts mehr ausschließen. Herzattacke bei Trump, Unfälle, familiäre Tragödien, Terror...alles scheint möglich zu sein und damit könnte es jedes Mal von vorn losgehen. Sollte alles so bleiben wie im Moment, Harris alles richtig machen und kein Skandal von irgendwo her auftauchen, kann sie sich gute Chancen ausrechnen. Man stelle sich vor, eine Frau of Color als US-Präsidentin, noch vor 40 Jahren undenkbar...

  4. #3
    Anarky Anarky ist offline
    Avatar von Anarky

    US-Präsidentschaftswahl 2024

    Ein Sieg von Kamala Harris wäre sicher wünschenswert. Nicht nur innenpolitisch, sondern namentlich für europäische Sicherheitsinteressen.

    Ich gehe aber aktuell noch immer relativ fest von einem Sieg Trumps aus. Die Republikaner sind ja mittlerweile zur Trump-Show verkommen und stehen allesamt einheitlich hinter ihrem Kandidaten. Das gilt nicht nur für die Politiker, sondern auch die einfachen Bürger. Bei den Demokraten ist diese Art von Wählereinheit leider nicht vorhanden. Kamala Harris hat da zwar eine neue Euphorie geweckt, im Ergebnis sind die Streitpunkte aber meines Erachtens doch zu gravierend. Beispielhaft seien hier einmal die völlig unterschiedlichen Positionen zum Nahost-Konflikt innerhalb der Partei genannt. Ich kriege in sozialen Medien ständig mit, wie Leute völlig unangebracht zum Wahlboykott animieren. Man könne "Genocide-Joe" oder jetzt seine Komplizin Harris nicht guten Gewissens wählen. Dass Trump wohl noch fester und kritikloser an der Seite Israels stehen würde, wird da gerne hingenommen. Die Situation ist zum Verzweifeln.

    Diesem inneren Konflikt steht Trump als heroische Figur gegenüber. Der Personenkult und auch der religiöse Hintergrund machen ihn trotz aller Skandal unantastbar. Er ist der Held, der die USA von der woken Ideologie befreien würde. Diese autokratischen Gedankenzüge haben dabei nicht nur Hinterwäldler aus Alabama, sondern auch Leute wie Elon Musk, die die Geschlechtsumwandlung des eigenen Kindes als Anlass für einen persönlichen Rachefeldzug gegen die Demokraten sehen. Und dann haben wir noch sein wirklich bemerkenswertes Verhalten nach dem Attentat.

    Ich habe mich neulich gefragt, mit welcher deutschen Partei ich die Republikaner und Demokraten gleichsetzen könnte. Und ich bin zum Entschluss gekommen, dass die Demokraten wohl von den Linken bis hin zur FDP alles irgendwie abbilden, während die Republikaner ideologisch mittlerweile der AfD und allem was rechts von ihr steht ähneln. Ich habe auch neulich die amerikanischen Spotify-Charts der Politik-Podcasts betrachtet und das Ergebnis spiegelt dieses Bild ganz gut wieder. Die Top 3 bestand hier aus Tucker Carlson, Candace Owens und meinem persönlichen Favoriten Dan Bongino. Da kann jeder der Interesse hat gerne mal reinhören, der Typ klingt wie die Parodie eines Amerikaners.

    Ich sehe also schwarz für die Zukunft.
    Gleichzeitig will ich fairerweise aber auch hervorheben, dass Trump in der Vergangenheit jedenfalls außenpolitisch mit ein paar Punkten nicht Unrecht hatte. Er hat Nord-Stream 2 und die deutsche Abhängigkeit von russischem Gas relativ früh kritisiert (die Grünen aber auch). Auch seine Forderung, dass die NATO-Mitglieder das 2%-Ziel einhalten sollen, ist ja gerade aus heutiger Sicht nur vernünftig.
    Andererseits sitzt aber dann auch ein Richard Grenell bei Paul Ronzheimer im Interview und will erklären, warum die USA eigentlich gar nicht so viel mit dem Ukraine-Konflikt zu tun haben würde. Immerhin finde dieser ja im Garten Europas statt. JD Vance trifft da ähnliche Aussagen. Dabei ist ja gerade eines der wesentlichen (natürlich absurden) Argumente, welche Putin für seinen Angriffskrieg anführt, dass die NATO-Ost-Erweiterung angeblich eine Bedrohung für russische Sicherheitsinteressen darstelle. Und Putin fühlt sich sicher nicht von der unterfinanzierten Bundeswehr bedroht, sondern von unserem westlichsten Partner. Immerhin scheint er ja kein Problem mit einem EU-Beitritt der Ukraine zu haben. Dass sich hochrangige Republikaner also aus der Verantwortung ziehen wollen, ist fast schon grotesk. Trump meint, er würde den Krieg sofort beenden. Zu welchen Bedingungen das Geschehen soll, ist aus jetzigem Stand aber unvorhersehbar.

    Ich hoffe daher auf die Demokraten und eine gute Kampagne von Kamala Harris. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass Trump sie auffressen wird. Hoffentlich irre ich mich.

  5. #4
    Der Schmied von Kochel Der Schmied von Kochel ist offline
    Avatar von Der Schmied von Kochel

    US-Präsidentschaftswahl 2024

    Zitat Anarky Beitrag anzeigen
    Nicht nur innenpolitisch, sondern namentlich für europäische Sicherheitsinteressen.
    Subjektiv geht es mir allein um EU-Interessen, schließlich sind die Amerikaner selbst für ihren Wahlausgang zuständig, mit all seinen Konsequenzen. Ein Umstand der hier ja nicht anders ist. Mich juckt es recht wenig, wie sich das BIP dort entwickelt, welches Mass Shooting mal wieder Rekorde setzt oder welcher Senator mal wieder des Boofing überführt wird.

    Zitat Anarky Beitrag anzeigen
    Ich gehe aber aktuell noch immer relativ fest von einem Sieg Trumps aus. Die Republikaner sind ja mittlerweile zur Trump-Show verkommen und stehen allesamt einheitlich hinter ihrem Kandidaten.
    Mangels Masse, ebenso wie bei uns. Selbst wenn man sich mit anderen potentiellen Kandidaten beschäftigt würde, hat jeder einen Hardliner Hintergrund, egal ob er Cruz oder deSantis heißt. Man war sich bei der Nominierung ja einig, dass die Pest die gleiche bliebe, nur die Beulen anders aussehen. Deshalb bin ich mir nicht ganz sicher ob Trump das alleinige Problem ist, vielmehr ist es die Verrohung und Radikalisierung der Repuplikaner. Wir gegen die, auf allen Ebenen. Und vis a vis.

    Zitat Anarky Beitrag anzeigen
    Der Personenkult und auch der religiöse Hintergrund machen ihn trotz aller Skandal unantastbar.
    Und es kommt noch schlimmer, auch er merkt das so langsam sein Alter thematisiert wird und bringt entsprechend seine Sprösslinge in Position. Das ganze läuft nach einem Schema ab, dass sehr an die Kennedy Politiker Sippe erinnert.

    Zitat Anarky Beitrag anzeigen
    Aber ich kann mir gut vorstellen, dass Trump sie auffressen wird.
    Hier liegt eine Chance. Die Respektlosigkeit gegenüber Frauen kennt bei Trump keine Grenzen, sodass ich die Hoffnung habe, dass er sich durch seine Vulgarität derart disqualifiziert, dass es nicht allen aber einigen Wählern die Augen öffnet, was sie da ins weiße Haus wählen. Stormy Daniels, "Grab them by the Pussy", Epstein Gästeliste etc. pp. Stephen Colbert hatte da vor einigen Tagen einen netten Teil in seinem Stand Up, ich schau mal ob ich das noch finde.

  6. #5
    Anarky Anarky ist offline
    Avatar von Anarky

    US-Präsidentschaftswahl 2024

    Zitat Der Schmied von Kochel Beitrag anzeigen
    Subjektiv geht es mir allein um EU-Interessen, schließlich sind die Amerikaner selbst für ihren Wahlausgang zuständig, mit all seinen Konsequenzen. Ein Umstand der hier ja nicht anders ist. Mich juckt es recht wenig, wie sich das BIP dort entwickelt, welches Mass Shooting mal wieder Rekorde setzt oder welcher Senator mal wieder des Boofing überführt wird.
    Ja das stimmt wohl, ich habe in erster Linie ebenfalls deutsche (und aufgrund meiner Migrationsgeschichte auch kosovarische) Interessen im Sinn. Gleichzeitig verspüre ich schon Mitleid mit den Frauen, deren Selbstbestimmungsrecht bedroht ist oder den Migrantenkindern, die an der Grenze von ihren Eltern getrennt werden. Aus persönlichen Gründen kann ich mich auch gut in nicht-gläubige Amerikaner hineinversetzen, die sich einer fundamentalistisch christlichen Politik ausgesetzt sehen werden. Aber du hast schon recht, in einer Demokratie muss das gesamte Volk zwangsläufig die Verantwortung für den Willen der größten Minderheit tragen.

    Zitat Der Schmied von Kochel Beitrag anzeigen
    Deshalb bin ich mir nicht ganz sicher ob Trump das alleinige Problem ist, vielmehr ist es die Verrohung und Radikalisierung der Repuplikaner. Wir gegen die, auf allen Ebenen. Und vis a vis.
    Das ist eine spannende Frage und ich tendiere auch zu deiner Einschätzung der Lage. Die Republikaner sind mittlerweile von einem immensen inneren Verschwörungskult geprägt. Die rechtspopulistische Diskussionskultur hat diese Partei wie ein Virus befallen. Daran wird auch ein Ende der Trump-Ära nichts ändern. Mich interessiert aber dennoch einerseits, ob die Partei ohne Trump noch radikaler wird, den aktuellen Kurs beibehält oder womöglich langsam aber sicher auf einen gemäßigteren Zustand zurückfällt. Andererseits frage ich mich, ob sich diese Radikalisierung von Außen nach Innen (also vom Wähler zum Politiker) aufgrund der Befriedigung des Wählerwissens oder von Innen nach Außen (also vom Politiker zum Wähler) vollzogen hat.


    Zitat Der Schmied von Kochel Beitrag anzeigen
    Hier liegt eine Chance. Die Respektlosigkeit gegenüber Frauen kennt bei Trump keine Grenzen, sodass ich die Hoffnung habe, dass er sich durch seine Vulgarität derart disqualifiziert, dass es nicht allen aber einigen Wählern die Augen öffnet, was sie da ins weiße Haus wählen. Stormy Daniels, "Grab them by the Pussy", Epstein Gästeliste etc. pp. Stephen Colbert hatte da vor einigen Tagen einen netten Teil in seinem Stand Up, ich schau mal ob ich das noch finde.
    Den Gedanken hatte ich auch. Kamala Harris ist wohl unbefleckter als Hillary Clinton, sodass Trumps Misogynie auf deutlich mehr Widerstand stoßen wird. Gleichzeitig befürchte ich, dass gerade diese Frauenfeindlichkeit ihm in seinem Kampf gegen die "woke Agenda" zugute kommen kann. Ich weiß nicht, wie ich mir den durchschnittlichen unentschlossenen Wähler in den Swing-States vorstellen darf und ob ihn gesellschaftspolitische Themen wie Geschlechtergleichheit und Feminismus wirklich interessieren. Das ist abstrakt auf die gesamte Euphorie rund um Harris übertragbar. Kann sie neue Wähler ansprechen oder bekräftigt ihre Person nicht einfach nur die üblichen Demokraten in ihrer Wahlentscheidung?

    Der Wahlkampf bleibt spannend und wenn es nicht um soviel gehen würde, würde ich ja fast schon ein wenig Sensationsgeilheit bei dem ganzen Zirkus verspüren.

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