Thema: Unser neuer Bundespräsident: Christian Wulff

so so herr wulff, nun haben sie sich ja doch noch bei der gestrigen bundespräsidentenwahl im dritten wahlgang durchsetzen können.

vom ministerpräsidenten zum bundespräsidenten. nun heißt es also, herrr bundespräsident wulff, sie übernehmen das höchste deutsche amt und vertreten somit das deutsche volk in der ganzen welt. so eine position sollte natürlich völlig unabhängig von parteilichen interessen sein, denn schließlich geht es sich bei der vertretung des volkes ja um die interessen eines jeden hier im lande. der präsident, also sie, sollten das volk hinter sich haben, nur leider wäre bei einer direktwahl der herr gauck gewählt worden. fraglich, ob diese tatsache nicht etwas bedenklich ist. natürlich, die direktwahl des obersten volksvertreters ist eine ganz eigene diskussion, entkräftigt aber nicht die kritische ansicht dessen.

als cdu mitglied undabhängig sein, als ehemaliger ministerpräsident in einer schwarz gelben landesregierung unabhängig sein. ich hoffe doch das wird ihnen gelingen. ist ja sicher keine schwierigkeit, wenn man bedenkt, auf welchen umfragewerten die schwarzgelbe bundesregierung derzeit herum dümpelt. da spricht man sich sicher gerne von ihr frei. in anbetracht dessen, wäre es doch gerade jetzt angebracht, ein „ungemütlicher“ bundespräsident zu sein, sich also unparteiisch zeigen, die bundesregierung deutlich zu hinterfragen. vielleicht auch deren rückhalt in der bevölkerung einmal selbst zu hinterfragen.

der rückhalt in der bevölkerung mag der bundesregierung fehlen. doch fehlt ihnen dieser auch? das ergebnis einer direktwahl produziert diese frage. aber auch deshalb, weil sie eben auch cdu mitglied sind und in ihrem land (niedersachsen) eine sehr ähnliche politik vertreten haben. so wäre es doch irgendwie ein wiederspruch die bundesregierung zu brüskieren und gegen deren kurse zu wettern.

denn: die schwarzgelbe regierung hat sich ja nicht gerade, besonders in den letzten wochen nicht, mit sozialem engagement gerühmt. da passen einige entscheidungen in niedersachsen aus der vergangenheit ja sehr schön: abschaffung der blindengeldzahlung in 2005, abschaffung der lernmittelfreiheit. um nur mal zwei zu nennen.

aber zu einem guten bundespräsidenten würde es sicherlich passen, wenn man eben der regierung in berlin mal etwas wind entgegensetzt. unsoziale projekte aus dem neulichen sparpaket zum beispiel anspricht und fragt, ob es wirklich der richtige weg ist. aber nein, herr wulff, als mitglied der cdu müsste man doch eigentlich hinter der partei stehen, der bundeskanzlerin nicht in den rücken fallen, sie hat ja sowieso eine schwere zeit, außerdem die fdp. ja die fdp beschließt das sparpaket mit, ihr in den rücken zu fallen würde doch auf gleichem wege heißen, die glaubwürdigkeit der schwarzgelben landesregierung, die über jahre lief/läuft, in frage zu stellen, oder ist das zu krass ausgedrückt?

herr wulff: ich hoffe doch sehr, dass sie, für das deutsche volk, ihren neuen job gut machen. im sinne eines guten bundespräsidenten. vor allem unabhängig. aber das herr wulff, wird sicher die einfachste aufgabe sein. mit dem cdu parteienbuch an der brust dürfte das kein problem sein, unabhängig zu sein.

achso eins noch, sozusagen als tipp: äußerungen wie z.b. im juni 2010 zur diätenerhöhung, die flugticketaffäre in 2009 oder den progromvergleich von 2008, sollten sie vielleicht zukünftig unterlassen. denken sie dran, sie sind der höchste volksvertreter, sie sprechen im namen des volkes.

und dann zum schluss, der vielleicht wertvollste tipp von mir: wagen sie sich niemals, da sollten sie immer dran denken, die wahrheit auszusprechen, ihr vorgänger wird wissen was ich meine. ich gebe zu, das macht die unabhängigkeitssache nicht einfacher. aber sie schaffen das schon.

Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ausser vielleicht, dass ich von der Linken, die diese Wahl maßgeblich Entschieden haben, sehr Enttäuscht bin.

Die Erklärungsversuche dazu während der Wahl, waren doch äusserst Fadenscheinig.
Und die Möglichkeit zu demonstrieren, dass man ein höheres Ziel sieht und Kompromisse machen kann, wurde ebenfalls verspielt.

aber ist das verhalten von den linken nicht eher konsequent gewesen? ich mein man hätte denen genauso gut alles mögliche vorhalten können, wenn sie den kompromiss gauck eingegangen wären. egal was sie gemacht hätten, man hätte ihnen etwas vorgeworfen, zum beispiel wortbruch. da find ich das verhalten, nicht guack zu wählen und sich zu enthalten, konsequent.

deifel

Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ausser vielleicht, dass ich von der Linken, die diese Wahl maßgeblich Entschieden haben, sehr Enttäuscht bin.

Die Erklärungsversuche dazu während der Wahl, waren doch äusserst Fadenscheinig.
Und die Möglichkeit zu demonstrieren, dass man ein höheres Ziel sieht und Kompromisse machen kann, wurde ebenfalls verspielt.

Die Linken haben die Wahl nicht unbedingt entschieden. Hätten sie sich im dritten Wahlgang umentschieden, wäre trotzdem Wulff Präsident geworden. Schau dir die Stimmen an, im dritten Wahlgang hat Wulff 625 Stimmen erhalten, Gauck hätte mit 124 Stimmen mehr dann trotzdem dahinter gelegen.
Die einzige Chance zum Sieg hatte Gauck im ersten Wahlgang, als Wulff noch bei 600 lag und Gauck zusammen mit einer geschlossenen Linken knapp auf die absolute Mehrheit gekommen wäre. Aber diese Verhältnisse kann niemand vorhersehen, schon im zweiten Wahlgang wäre diese absolute Mehrheit nämlich selbst mit den Linken weg gewesen.

Vielleicht gab es hier auch einfach kein kleineres Übel für die Linke. Ich finde eh, das sollte jeder mit sich selbst ausmachen und nicht nach parteipolitischen Motiven gehen. Sonst können wir die Wahl auch gleich abschaffen und die Regierung ernennt einfach ihren Kandidaten zum Präsidenten.

Ich finde das ist so ne wahl nach dem motto 'wir wählen so lange, bis das Ergebnis stimmt'. Das ist keine Demokratie.

Wenigstens haben ein paar leute aus FDP oder CDU das gewählt, was das Volk wollte. Und jetzt auf einmal nach der Wahl heißt es von konservativer seite, es sei ja eine freie wahl gewesen. Vorher haben das einige ganz anders gesehen.

Zu Linken. Ich bin zwar auch ein Fan von ihr, aber die Endscheidung von ihnen finde ich trotzdem nicht ganz richtig, obwohl ich sie auch teilweiße nachvollziehen kann: Einfach zu erwarten, einen vorgesetzten kanidaten zu wählen..... der außerdem kaum auf Soziale Gerechtigkeit und Frieden aus ist. Aber er wäre auf jeden fall das deutlich kleinere übel gewesen, er hätte das ganze Volk vertreten und nicht nur den konserfvativen teil

xallex

Ich finde das ist so ne wahl nach dem motto 'wir wählen so lange, bis das Ergebnis stimmt'. Das ist keine Demokratie.

Eine einzige Wahl kann auch keine Demokratie sein, wie soll eine Wahl auch eine Staatsform sein?
Aber hätte Wulf dann nach deiner Meinung gleich nach dem ersten Wahlgang gewinnen sollen?
Aber die mehreren Wahlgänge haben schon einen Sinn, schließlich soll am Ende die Mehrheit der Regierung hinter dem Bundespräsidenten stehen.

xallex

Wenigstens haben ein paar leute aus FDP oder CDU das gewählt, was das Volk wollte.

Dann wirst du dich sicherlich freuen zu lesen, dass sogar die Mehrheit der FDP, CDU und CSU das gewählt hat, was das Volk will:
Umfrage zur Bundespr

Und die Linke hat mal nur wieder ihr wahres Gesicht gezeigt. Also nichts neues, nur verwunderlich, warum sich jetzt so viele darüber aufregen.

Die Linke hat nur wiedermal bewiesen das es nicht ums Wohl des Landes geht, sondern nur um eigene Interessen!

rYo

Die Linke hat nur wiedermal bewiesen das es nicht ums Wohl des Landes geht, sondern nur um eigene Interessen!

du hast es genu auf den Punkt gebracht!
Wenn die Linken an die macht kommen wandere ich aus.