Thema: Über die Diskriminierung von Juden

TheRealHook

Antizionismus ist deutlich treffender als diese Bezeichnung.

Sowohl historisch als auch analytisch war es schon immer dasselbe. Antizionismus ist sogar älter als Israel. Schon die NSDAP betrieb ganz aktiv Antizionismus.

Jonny Knox

Falsch von mir ausgedrückt...
Ich meinte, dass man die Politik Israels "hassen" (im Sinne von "kritisieren") darf, ohne dass man deshalb automatisch etwas gegen Juden hat.

Nun Hass und Kritik sind nicht dasselbe. Das Meiste, was unter "Israelkritik" firmiert ist keine Kritik, sondern Antisemitismus. Aber ja, es gibt Kritik an der israelischen Regierung (was ja auch nicht dasselbe ist wie israelische Politik), die nicht antisemitisch ist. Nur ist die eben höchst selten.

Flughansa

Nun Hass und Kritik sind nicht dasselbe. Das Meiste, was unter "Israelkritik" firmiert ist keine Kritik, sondern Antisemitismus. Aber ja, es gibt Kritik an der israelischen Regierung (was ja auch nicht dasselbe ist wie israelische Politik), die nicht antisemitisch ist. Nur ist die eben höchst selten.

Klar. Aber wenn man Politik kritisiert, kritisiert man Politik und keine Religion oder die Politiker/Menschen, weil sie dieser Religion angehören.
Man kann z.B. den Siedlungsbau verurteilen und sowohl die Politik als auch die israelischen Bürger, die ihre Häuser auf den Grundstücken bauen, die ihnen eigentlich nicht gehören, ohne auch nur im Ansatz etwas über Religion zu sagen.

Jonny Knox

Klar. Aber wenn man Politik kritisiert, kritisiert man Politik und keine Religion oder die Politiker/Menschen, weil sie dieser Religion angehören.
Man kann z.B. den Siedlungsbau verurteilen und sowohl die Politik als auch die israelischen Bürger, die ihre Häuser auf den Grundstücken bauen, die ihnen eigentlich nicht gehören, ohne auch nur im Ansatz etwas über Religion zu sagen.

Es ist doch völlig egal dafür, was Israelis tun, ob eine Argumentation antisemitisch ist oder nicht. Es kommt auf die Argumentation an und gerade bezüglich der Siedlungen wird eine Menge Unsinn erzählt.

Nach dem was du schreibst - auch vorhin - kann man ja israelische Politik kaum kritisieren, ohne antisemitische Argumentation zu gebrauchen und somit Antisemit zu sein? Oder verstehe ich dich grundsätzlich falsch?

Jonny Knox

Nach dem was du schreibst - auch vorhin - kann man ja israelische Politik kaum kritisieren, ohne antisemitische Argumentation zu gebrauchen und somit Antisemit zu sein? Oder verstehe ich dich grundsätzlich falsch?

Ja das hast du grundsätzlich falsch verstanden. Man kann Kritik von Antisemitismus für den Anfang - also ganz grob - durch die drei Punkte Dämonisierung, Delegitimierung und Doppelstandards unterscheiden. Zu Dämonisierung gehört alles, was in historischer oder aktuelle klassische antijudaistische Stereotype verwendet: Also Ritualmord, Weltverschwörung, Geldgeilheit, Brunnenvergifter, Christusmörder etc. pp.; Zur Delegitimierung gehört generell das Absprechen des Existenzrechts Israels und zu den Doppelstandards alles das, was man bei anderen Staaten durchgehen lassen würde bzw. der selektive oder ungerechtfertigter Weise viel höherer Fokus auf Israel. Gerade der letzte Punkt ist etwas schwierig zu erkennen und nicht ganz ohne Probleme.

Die von mir sehr geschätzte Prof. Dr. Dr. Monika Schwarz-Friesel hat zu diesem Thema ein sehr gutes und sehr langes - leider auch sehr sehr teures - Buch veröffentlicht. Genau zu diesem Thema finden sich dort auf den S. 194-199 gute Erläuterungen.