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31.03.2022, 01:16 #1Yieva
Transgeschlechtlichkeit und Kinder
Alle lieben die "Sendung mit der Maus". Zumindest bis Sonntag. Weil das Kinderprogramm des WDR eine Transperson zum Thema machte, tobt im Internet eine aufgeregte Diskussion.
"Wie aus Erik Katja wurde, das kann sie uns am besten selbst erzählen." Die Geschichte ist eigentlich völlig unspektakulär. Katja ist eine Transperson. Sie sah früher einmal anders aus, denn sie war mal ein Mann. Sie lebt jetzt so, wie sie sich immer gefühlt hat, nämlich als Frau. "Man wird geboren mit männlichen Geschlechtsorganen, also mit einem ***** und weiß aber tief im Inneren, das ist man nicht. Ich bin eine Frau", erklärt Katja. Heute geht es ihr besser als früher.
Das ist die Kurzversion eines siebenminütigen Beitrags in der "Sendung mit der Maus" (hier zu sehen ab Minute 13:00) vom vergangenen Sonntag. Den jungen Zuschauern wurde erklärt, was eine Transperson ist. Nicht mehr, nicht weniger. Doch die Ausstrahlung weckte offenbar starke Emotionen, vor allem bei Erwachsenen. In Sozialen Medien starteten einzelne Menschen eine Empörungswelle. Ein kinderloser Mann sprach in Anspielung auf das gebührenfinanzierte Programm von der "Zwangsmaus", mit der Kinder indoktriniert würden. Es handle sich um "ideologisch-sexualisierte Früherziehung", Transgeschlechtlichkeit sei kein Kinderthema. Wirklich nicht?
WDR rechtfertigt Transgender bei "Sendung mit der Maus"
Brigitta Mühlenbeck, Programmgruppenleiterin des Kinderfernsehens beim WDR, widerspricht: "Transgeschlechtlichkeit ist gesellschaftlich relevant. Es gibt Kinder und Jugendliche, die ein Problem mit ihrem Geschlecht haben. In Schulklassen ist Transgeschlechtlichkeit Thema, ob offen darüber gesprochen wird oder nicht", sagte sie im Interview mit dem "Spiegel". Es sei deshalb höchste Zeit, dass das Thema behandelt und erklärt werde als etwas, das zu diesem Leben dazugehört. Mühlenbeck widerspricht außerdem dem Vorwurf, der Beitrag sei sexualisiert gewesen. Es sei weder um Geschlechtsangleichung noch um Geschlechtsverkehr gegangen. Sondern um Empathie für einen anderen Menschen.
Da in dem Beitrag auch Begriffe wie "im falschen Körper geboren" verwendet wurden, fühlten sich auch Transmenschen angegriffen. Auch den vorherigen Namen der Person anzusprechen, sei eine Diskriminierung. Mühlenbeck merkte an, dass es darum gegangen sei, junge Menschen vor dem Fernseher mit dem Thema abzuholen. "Das heißt, dass wir so über ein Thema sprechen, wie in unserer gesellschaftlichen Realität darüber gesprochen wird."
Julian Reichelt echauffiert sich über einen Beitrag zu Trans-Personen in der „Sendung mit der Maus“. Die reagiert sachlich auf die Kritik des ehemaligen Bild-Chefredakteurs.
Auf Twitter schrieb er dazu: „Die Zwangsmaus und die Öffentlich-Rechtlichen wollen, dass wir uns nicht mehr trauen, Dinge zu sagen, von denen wir wissen, dass sie wahr sind. Sie wollen uns einschüchtern und erziehen, bis wir aus Furcht Fakten verleugnen: Jungs sind Jungs, Mädchen sind Mädchen.“ Und fuhr fort: „Die Zwangsmaus ist ganz sicher nicht dafür da, die Früherziehung der anti-toleranten totalitären Woke-Bewegung zu betreiben. Genau wegen sowas fordern Eltern Gesetzte wie in Florida, damit ihnen die Erziehung ihrer Kinder nicht von Ideologen entrissen wird.“
Mit der aus der ARD-Sendung bekannten kühlen Sachlichkeit, die im Normalfall der Erklärung eines Sachthemas gewidmet wird, wurde nun auch auf den Reichelt-Tweet reagiert. Mit den Worten: „Die heutige Sendung findest du in der Mediathek. Auch als erwachsene Person kann man bei uns noch viel lernen zu relevanten Themen wie z. B. Toleranz. Die Maus ist dazu da, den Horizont von Groß und Klein zu erweitern“
Meinungen dazu?
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31.03.2022, 01:22 #2Jonny Knox
Gender Mainstreaming
Über welches "Problem" genau wird sich da jetzt aufgeregt?
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31.03.2022, 01:37 #3
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31.03.2022, 03:57 #4Banx
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31.03.2022, 07:25 #5vieraeugigerZyklop
Gender Mainstreaming
Das Reichelt ein intoleranter Mensch ist den es stört das Ninder zu toleranten Menschen erzogen werden mit solchen Beiträgen und vor allem aufgeklärt. Weiterhin fand ein Verbund der Transleute, bis auf ein bis zwei Bezeichnungen, den Beitrag gut. War doch klar das es wieder ein paar minderbemittelte Empörte gibt welche die Thematik nicht verstehen.
Gab dazu einen schönen Beitrag von Walulis
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31.03.2022, 07:28 #6Jonny Knox
Gender Mainstreaming
Ach ja, die Storch ist ja idR eh nicht zurechnungsfähig und verbreitet auf SM meist nur geistigen Dunnschiss und Verbaldiarrhö.
Soweit ich das verstanden habe (da kenne ich allerdings keine Schilderungen aus erster Hand), tritt das Gefühl, im "falschen" Körper geboren zu sein bei Transsexuellen ja schon relativ früh in der Kindheit auf.
Ich finde, da kann ein kindgerechter Beitrag in einer Kindersendung durchaus helfen zu vermitteln, dass das Kind damit 1.) nicht allein ist, sondern es anderen auch so gegangen ist und geht und 2.) auch zeigen, dass es später Möglichkeiten gibt, wie die Person für sich eine "Lösung" finden kann.
Vermutlich stören sich an Aufklärung ohnehin nur die immergleichen transphoben Idioten, egal ob diese nun aus der religiösen, politischen oder gesellschaftlichen Ecke kommen.
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31.03.2022, 07:33 #7HardAndSoft
Gender Mainstreaming
Das lustigste ist, dass es meistens kinderlose sind, die nicht die geringste Ahnung von Kindern haben, aber angeblich ganz genau wissen, was Kindern schadet und was nicht. Die stellen sich Kinder als eine Art von der Wirklichkeit entrückte Wesen vor, die in einem rosa Meer harmloser Gedanken schwimmen.
Was Kinder traumatisiert, ist momentan die Tagesschau mit nachfolgendem Brennpunkt, aber sicher nicht die Erwähnung von Transpersonen in der Sendung mit der Maus.
Die Argumentation kenne ich übrigens noch aus den 80ern. Da wurde Homosexualität langsam entkriminalisiert und ins öffentliche Bewusstsein gebracht. Die selbsternannten, meist braun gefärbten, Moralapostel behaupteten auch damals dass die armen Kinder schon durch die Erwähnung von Homosexualität reihenweise schwul würden.
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31.03.2022, 09:42 #8ayu-butterfly
Gender Mainstreaming
https://www.wdrmaus.de/aktuelle-sendung/
Für mache ist das vielleicht moralisch verwerflich, aber dass man bei der Antragstellung für die Personenstandsänderung mit zwei Psychologen sprechen muss, ist auch richtig, die wollen doch nur amtlich anhand des Gesprächs (Gutachten) eine Begründung (Lebensgeschichte). Kann ja sonst jeder kommen und sich einen Gag daraus machen.
In der Sendung wurde ja der Vorname und das Geschlecht in weiblich auf dem Personalausweis geändert, doch das man dadurch auch eine neue Geburtsurkunde bekommt, bedeutet doch, dass ich auch wirklich organisch weiblich bin, und damit stehe ich irgendwie im Zwist. Ich meine, wenn ich eine Gebärmutter habe oder einen Hodensack, dann kann ich doch nicht einfach sagen, ich habe das nicht. Wenn ich aber meine, ich fühle mich wie das andere Geschlecht vom Geist her, dann verstehe ich das.
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31.03.2022, 10:07 #9Yieva
Gender Mainstreaming
Ich konnte den Beitrag bislang noch nicht ansehen, aber ich traue den Produzenten der Sendung mit der Maus ein hohes Maß an Sensibilität, Qualitäts- und Verantwortungsbewusstsein zu. Ich erinnere mich daran, dass es vor gut 20 Jahren schon einmal einen „Skandal“ in der Sendung gab, der aber erst viele Jahre später bemerkt wurde. Damals wurde eine ganzen Sendung dem Thema Tod gewidmet und dabei wurde auch ein verstorbener Mann gezeigt, der für die Beerdigung hergerichtet wurde. Ich hatte die Erstausstrahlung damals sogar zufällig gesehen und war beeindruckt, wie einfühlsam, sachlich und kindgerecht das Thema umgesetzt wurde.
Ich finde es sehr gut, dass man sich auch besonderer Themen annimmt, die zum Leben einfach dazugehören. Mein Bruder betreut eine dritte Klasse, in der sich auch ein Transkind befindet und es ist doch eigentlich eine tolle Sache, wenn Kinder bereits früh für solche Dinge sensibilisiert werden.
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31.03.2022, 10:07 #10HardAndSoft
Gender Mainstreaming
Auf Twitter beobachte ich zur Zeit eine richtige Schlacht zwischen Feminist(inn)en und Transaktivist(inn)en. Da gibt es zum einen die Radikal-Transaktivisten, die Biologie für überholt halten und für die das Geschlecht "nur ein soziales Konstrukt" ist, zwischen dem man sich nach Belieben entscheiden kann. Auf der anderen Seite stehen die Radikal-Feministen, die den Transaktivismus als Mittel ansehen, mit dem Männer in die geschützten Freiräume eindringen wollen, die sich die Frauen in langen Jahren erkämpft haben. Irgendwo dazwischen stehen die Lesben und Schwulen, die von beiden Seiten instrumentalisiert werden.
Dann gibt es noch tausend Positionen dazwischen. Als nicht betroffenen (bin weder Frau noch Trans) wundert mich allerdings, wie erbittert und beiderseits oftmals hasserfüllt diese Diskussionen geführt werden.
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31.03.2022, 10:22 #11ayu-butterfly
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31.03.2022, 14:29 #12vieraeugigerZyklop
Gender Mainstreaming
Deshalb kann ich diese Radikalen nicht ernst nehmen. Als aif Twitter mal einer fragte "was für dich einen Mann ausmacht" hab ich schlicht damit geantwortet "Das Gebamseln zwischen den Beinen". Damit wollte ich überspitzt ausdrücken, dass für mich sowas wie "muss stark sein", "darf keine Gefühle zeigen" etc also was man als männlich betiteln würde absolut überholt und affig ist. Junge hab ich da was losgetreten "Und wenn ein Mann das bei einem Unfall verliert?", "Und wenn die Person keinen ***** hat weil Trans?".
Eigentlich dachte ich das meine Intention, vor allem nachdem ich es erklärt habe, klar war aber manche sind so verbohrt. Dsbei schaden die sich nur selber und der Akzeptanz der "Ihren". Auch wenn ich für mich weiss das es nur einzelne Wirrköppe unter LGBTQ sind
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19.04.2022, 05:58 #13Ezio
Gender Mainstreaming
Von dem eigentlichen Threadthema mal abgekoppelt. DAS ist aber arg pauschalisiert. Es gibt kinderlose Menschen genau wie Menschen mit Kindern die "Ahnung" von Kindern haben (und ich spreche nicht von einschlägigen Berufen) genauso wie es beide Vertreter gibt die keine Ahnung haben.
Nein, ich stelle mir Kinder nicht als von der Wirklichkeit entrückte Wesen vor, trotzdem habe ich zum Thema Kinder und Kindererziehung auch eine Meinung. Ich habe mir über das Thema zeitweise viele Gedanken gemacht oder warum meinst du, warum sich so einige Menschen dagegen entscheiden Kinder haben zu wollen? Gehörst du auch zu der Gruppe Menschen die Kinder zum Beispiel nur als einzigen Lebensinhalt betrachten? Ich glaube nicht, dass du so pauschal betrachtet werden möchtest. Ich nehme mir raus, Kinder und Kindererziehung manchmal viel objektiver betrachten zu können, eben weil ich keine habe und mir deshalb nicht per se die Milch in die Brust schießt wie das bei Müttern und Vätern oft der Fall ist und die dann ihre Lieblinge durch eine rosarote Brille sehen.
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19.04.2022, 06:25 #14HardAndSoft
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19.04.2022, 08:14 #15vieraeugigerZyklop
Gender Mainstreaming
Meine Tochter hat aus der Mediathek zufällig die Folge gesehen. Ich musste arbeiten. Hab sie zwei Folgen Maus gucken lassen. Sie hat das angemacht. Guckt sie neben Löwenzahn als Wissenssendung gerne. In der Pause habe ich gefragt ob es was interessantes gab. Sie erzählte mir, dass es da jemand war der sich mit dem anderen Geschlecht wohler fühlte und am Ende glücklich war damit. Dq machte es klick welche Folge sie schaute....
Hab mir ihr drüber gesprochen, wie sie das findet. Und ihr auch nochmal erklärt, dass es bei manchen Leuten so ist. Sie sagte daraufhin, dass dies völlig in Ordnung ist wenn die Leute dann am Ende glücklich sind denn das sei die Hauptsache.
Ich erzählte ihr auch, dass es Menschen gibt die solche, also Transpersonen, nicht leiden können bzw was dagegen haben. Ihre Antwort: "Die sind einfach nur blöd" XD
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19.04.2022, 09:13 #16Ezio
Gender Mainstreaming
Die Frage ist: Ändert sich dadurch was an deinem Gesagten generell? Und ich hab den Thread erst heute gelesen. 3 Wochen ist ja nicht die Welt. Und ich denke schon, dass man durchaus etwas gesagtes aufgreifen kann losgelöst vom eigentlichen Thema. Ggf. enstehen so neue Themen. Aber dies auch nur am Rande.
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19.04.2022, 09:24 #17HardAndSoft
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19.04.2022, 10:27 #18Quietscheente
Gender Mainstreaming
Dass ein normales Kind keine geistige Beeinträchtigung davon trägt ist denke ich jedem klar. Ich finde es trotzdem merkwürdig, dass hier eine Person aus zwei Bevölkerungsgruppe die 0,06% (Obdachlose) respektive 0,1% (Transmenschen) der Bevölkerung darstellen ohne weitere Einordnung der Proportionen als "normaler Lebensentwurf" dargestellt werden. Das wäre meines Erachtens eher ein Beitrag für ein anderes Format wie 37° gewesen. Ein operierter biologischer Mann wird auch nach einer "Transition" keine biologische Frau - ich glaube kaum, dass Kinder <10 Jahren das verstehen können, für die Einordnung dessen was dort passiert halte ich es aber für wichtig.
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19.04.2022, 11:24 #19Jonny Knox
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19.04.2022, 11:26 #20ayu-butterfly
Gender Mainstreaming
Das hatte meine kinderlose Schwester auch immer von sich behauptet, als sie da mal für ihr Studium eine Weile was mit Kindern arbeiten musste, dachte sie, jetzt wisse sie alles über Kinder, sogar besser. Doch als es dann mal endlich geklappt hatte, selbst schwanger zu werden, sind diese ganzen Selbstüberzeugungen plötzlich bei ihr verschwunden.
Gut, ich kann natürlich Vater sein, aber nur auf dem Papier, dann habe ich auch keine Ahnung. Man sollte gerade am Anfangen dabei sein, aber wenn man sich genau da trennt oder es nur ein One Night Stand war, ist der Zug meist abgefahren. Sah das an meinem Bruder, Freunden und Vätern, die konnten nie richtig eine Beziehung zu ihren Kindern/Vätern aufbauen.
Was habe ich mir Gedanken gemacht und eine große Klappe, dass so etwas nie infrage kommen würde bei mir ... Das wird heute noch gegen mich verwendet. Ich war unwissend und egoistisch, habe nur an mich gedacht und dachte, das würde mein Leben irgendwie wie es ist, beenden!
Ich gehöre dazu. Ich kann nichts erkennen auf der Welt, was mir mehr Freude bereitet, aber das konnte ich vorher nicht wissen, da hatte ich auch glaube zu viel unbegründete Angst.
Das wird jeder dann selbst erleben, denn erst dann werden im Gehirn Bereiche aktiviert, von denen man vorher nix wusste und dazu benötigt es keine rosarote Brille, denn es ist eine Weiterentwicklung deines Selbst.
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